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Bischof Muser: „Es gibt kein Recht auf ein Kind“

Vom politischen Sündenfall Rentenskandal über Homosexualität bis zur Fremdbefruchtung: Osterbotschaft von Bischof Ivo Muser im Corriere dell’Alto Adige.

Ostern naht, Zeit der Kirche das Wort zu geben: Dabei kommt der Corriere dell’Alto Adige den Dolomiten als traditionellem Forum mit einem ausführlichen Interview von Bischof Ivo Muser zuvor. Zumindest für Paare mit Kinderwunsch birgt der Titel allerdings eine ernüchternde  Osterbotschaft: „Avere un figlio non è diritto“, kommentiert der Bischof die aktuelle Diskussion zur Fremdbefruchtung. So viel Verständnis Ivo Muser auch für das Leiden von Paaren mit unerfülltem Kinderwunsch zeigt, so fest die Position der Kirche, wenn es darum geht, das Mysterium des Lebens in Hand von Menschen zu geben. „Wir wollen niemanden verurteilen, doch das Leben des Menschen ist heilig und unantastbar“, so seine Position. Dabei füllt der Bischof gewissermaßen auch die vorübergehend vakante Position des  Kinder- und Jugendanwalts aus: Es gelte in der Diskussion auch an die Identität der Kinder zu denken, denen im Fall einer Fremdbefruchtung Antworten auf Fragen wie „Wer bin ich“ und „Woher komme ich“ verwehrt werden.

Ähnlich standfest bleibt Bischof Muser in der heiklen Frage der Homosexualität. Zwar stellt er auch hier richtig, dass es keineswegs ein Verdammen von Homosexualität gibt, wie der Kirche letzthin vermehrt unterstellt werde. Doch der göttliche Plan gebe der Vereinigung von Mann und Frau nun einmal einen klaren Vorzug gegenüber anderen Lebensformen. Entsprechend werde die Kirche auch weiterhin jene Werte hochhalten, die in der Bibel mit der Schaffung von Adam und Eva vorgegeben wurden.

Versöhnlicher dagegen die Haltung zum Sündenfall Rentenskandal. Hier hätten die beteiligten PolitikerInnen mittlerweile ihre Fehler eingesehen. Und wie der Bischof meint: Das Eingeständnis der eigenen Schuld ist bereits eins großer Schritt nach vorne. „Ogni peccato, poi, è un invito alla conversione e alla redenzione“.