Gesellschaft | Gesundheit

Martha Stocker löst Stiftung Vital auf

Nun ist es definitiv: Die Stiftung Vital wird bereits im Juni aufgelöst. Landesrätin Martha Stocker will die Kompetenzen für die Prävention wieder selbst übernehmen - und den Rest dem freiem Markt überlassen.

Das Aus für die Stiftung Vital ist beschlossene Sache – und wird voraussichtlich am Dienstag von der Landesregierung für Juni angesetzt.   „Das Thema zirkuliert, aber offiziell haben wir noch nichts gehört“, erklärte Direktor Franz Plörer noch vor zwei Tagen auf salto.bz.  – und wünschte sich vor allem eine triftige Begründung für die kolportiere Schließung. Die liefert Gesundheitslandesrätin Martha Stocker am Samstag gleich medial nach. Zu teuer, zu viel Konkurrenz zum freien Mark – und zum eigenen Assessorat. Wie Stocker in den Dolomiten erklärt: Beim Thema Gesundheitsvorsorge will sie künftig selbst Hand anlegen,  „weil es mir ein zentrales Anliegen“ ist.  Hier soll in Netzwerksarbeit mit Akteuren in- und außerhalb der Landesverwaltung ein neues Konzept erarbeitet werden statt sich dafür eine 750.000 Euro teure Stiftung zu leisten. Bei der betrieblichen Gesundheitsförderung gäbe es dagegen ausreichend private Anbieter am Markt. Und wie im Koalitionsprogramm festgeschrieben wurde: Was der freie Markt machen kann, soll dort erledigt werden – und wenn schon mit öffentlichen Beiträgen unterstützt werden.

„Eiserne Lady“ ist der Titel, mit dem Neue Südtiroler Tageszeitung die Gesundheitslandesrätin am Samstag für diese Entscheidung adelt.  Ein Schritt, der auch als Affront gegenüber ihrem Vorgänger Richard Theiner gesehen werden kann, für den die 2006 gegründete Stiftung ein Lieblingkind war. Für  „böse Zungen, aber auch Experten“ war sie dagegen seit jeher ein „ente inutile“  und  eine Versorgungs-Institution für den ehemaligen ff-Journalisten Franz Plörer gesehen hätten, wärmt die Tageszeitung noch einmal auf. Plörer wird bekanntlich zur „Vinschger Connection“ um Ex-Gesundheitslandesrat Richard Theiner und seinen damaligen Ressortchef Florian Zerzer gezählt. Und verdiente als Stiftungs-Direktor schon einmal 89.000 Euro brutto im Jahr. Für die Pustererin, die nun am Steuerrad steht, scheint dieses Geld das Ergebnis nicht wert. Den „Luxus einer Stiftung, die mit Steuergeldern Tut-Gut- und Gesund-Wandern-Kampagnen fördert, kann und will sich das Land nicht mehr leisten“, so die TAZ.

Zumindest für die sieben unbefristet Beschäftigten der Stiftung hat die "eiserne" Landesrätin ein Herz: Für sie soll im Jänner 2015 ein Wettbewerb zur Aufnahme in den Landesdienst ausgeschrieben werden.