Trentino-Südtirol nur im Mittelfeld
Alljährlich bringt Italy for Climate den Regionenvergleich bei Energieverbrauch, Erneuerbaren Energien und CO2-Emissionen, die gemäß Territorialansatz gemessen werden. Es zählen also die Emissionen aus fossilen Energieträgern und andren Treibhausgasquellen, die auf dem jeweiligen Regionsterritorium verursacht, verbrannt und erfasst werden.
Italien weist insgesamt Emissionen von „nur“ 4,9 t CO2 pro Kopf aus, wobei 9 Regionen unter dem nationalen Durchschnitt liegen, 11 Regionen darüber. Überraschend positiv Kampanien (2,1 t CO2/Einwohner) und Latium (3 t CO2/Einwohner). Dabei steht in Latium noch eines der größten Kohlekraftwerke Italiens, die größten Ruß- und CO2-Schleudern überhaupt. Die Kohleverstromung ist auch der Grund, warum Sardinien mit 9 t CO2/pro Kopf den höchsten Emissionswert pro Kopf aufweist. Relativ bescheiden hingegen der CO2-Ausstoß der industriellen Kernregion Lombardei. Dort verzeichnete man 2020 den gleich hohen THG-Emissionswert pro Kopf wie jenen der Region Trentino-Südtirol, nämlich 5,1 t CO2/Kopf. Laut Klimaplan liegt Südtirol für sich genommen bei nur 4,4 CO2 t.
Nicht nur der Energieverbrauch wirkt sich auf den regionalen CO2-Ausstoß aus, sondern auch der Anteil der erneuerbaren Energie auf den Gesamtverbrauch der jeweiligen Region. Der Energieverbrauch liegt in Südtirol zwar höher als der nationale Durchschnitt, aber 67% davon wird mit erneuerbarer Energie gedeckt (90% davon aus Wasserkraft). In Süditalien wird weniger Energie benötigt, aber zum Großteil aus fossilen Brennstoffen. Was allerdings aus dem Ranking nicht hervorgeht, sind die Effekte des Verbundsystems. Ein hoher Anteil des in Südtirol verbrauchten Stroms wird nämlich an Restitalien bezogen. Der entsprechende Energiemix beträgt bei ALPERIA 35:65, stammt also nur zu 35% aus erneuerbaren Quellen. Dieser Umstand müsste aus der Statistik herausgerechnet werden.
Drei Schlüsselparameter werden im Report „La corsa delle regioni verso la neutralità climatica 2022” betrachtet: die CO2-Emissionen, der Energieverbrauch, der Anteil der Erneuerbaren Energie am Gesamtverbrauch. Ausgehend vom Stand 2020 sind die Verbesserungen 2018-2020 erfasst worden. In 18 von 20 Regionen sind Emissionen und Energieverbrauch 2020 gesunken. Doch das war ein Ausnahmejahr. Bei Betrachten des Rankings lassen sich drei Gruppen von Regionen beobachten:
1. Die Spitzenreiter mit Kampanien, Kalabrien und Latium haben relativ geringe pro-Kopf-Emissionen und pro-Kopf-Energieverbrauch.
2. 10 Regionen des „Mittelfelds“ positionieren sich gut bei den erneuerbaren Energie, aber mehr Schatten als Licht gibt es bei der Entwicklung des Energieverbrauchs und damit auch der CO2-Emissionen. Dazu gehört auch Trentino-Südtirol (leider keine getrennte Betrachtung verfügbar).
3. Die anderen 7 Regionen schneiden bei allen drei Parametern unterdurchschnittlich ab.
Bei den erneuerbaren Energie bietet sich ein sehr differenziertes Bild: während Ligurien nur 8% seines Bedarfs mit erneuerbaren Energie deckt, liegt die Quote im Aostatal bei 105%, in Südtirol bei 67%. In 11 Regionen ist diese Quote 2018-2020 gestiegen, doch besorgniserregend ist, dass sie in neun Regionen gesunken ist. Trentino-Südtirol, das Aostatal, die Basilikata, Kalabrien und Molise sind die 5 Musterknaben mit über 40% Erneuerbare Energie am Gesamtenergieverbrauch. Doch hinkt Südtirol bei der Photovoltaik deutlich hinterher. Dafür haben wir den höchsten Motorisierungsgrad im ganzen Stiefel: 1.079 PKW pro 1000 Einwohner, das bedeutet mehr al sein Auto pro Bewohner.
Trotz des leichten Rückgangs der CO2-Emissionen 2020-21 während der Pandemie müssen sich alle Regionen Italiens beim Klimaschutz stärker ins Zeug legen, so der Report „La corsa delle regioni verso la neutralità climatica 2022”. Andernfalls werden die Einsparungsziele für 2030, zu welchen sich Italien verpflichtet hat, nicht erreicht. Bis heute steht aber nicht fest, wieviel jede Region zum Reduktionspfad insgesamt beizutragen hat, d.h. es gibt keine verbindliche Vorgabe z.B. für Südtirol, wie viel CO2 es in welcher Zeit einzusparen hat.
La neutralita' climatica non
La neutralita' climatica non esiste, quindi inseguirla e' assurdo. Esiste invece un consumo di energia in generale e fossile in particolare. Vanno ridotti, possibilmente senza intaccare, o il meno possibile, il nostro stile di vita nei suoi aspetti migliori. Una casa riscaldata d'inverno a basso consumo di energia e' un'ottima cosa. Di tantissimi consumi e di sprechi - e' proprio necessario il low-cost per il weekend a Barcellona? - potremmo e dovremmo fare a meno. Fino a oggi, nei fatti, tutte le affermazioni sul clima hanno solo stimolato il greenwashing. Nel 2050 avremo 450-480 ppm di CO2 in atmosfera. Ma tutti ci racconteremo a vicenda che siamo stati bravi e che abbiamo sconfitto il riscaldamento climatico.
Danke für den nationalen
Danke für den nationalen „klimatischen“ Vergleich von Südtirol, allerdings ist der Text stellenweise nicht klar formuliert und so habe ich folgende Fragen: Wird dabei nur das CO2 erfasst oder ist ein CO2 Äquivalent aller Treibhausgase (wie meist üblich) gemeint, dieses würde auch die Methanemissionen aus der Landwirtschaft (in Südtirol nicht unwesentlich) miteinbeziehen. Beim Text über die Lombardei wird vom THG (Treibhausgas) Wert geschrieben. Sind Kampanien, Kalabrien und Latium Spitzenreiter bei den Verbesserungen 2018 – 2020 oder bei den angegeben pro Kopf Werten im nationalen Vergleich? „Ein hoher Anteil des in Südtirol verbrauchten Stroms wird nämlich an Restitalien bezogen“ Gemeint ist wohl geliefert? Bei wem muss dies dann bei der Statistik herausgerechnet werden?
Insgesamt werden nur Zahlen präsentiert ohne Analyse aus welchen Quellen (Erdgas bzw. -öl, Kohle, … / Sektoren (Verkehr, Energieerzeugung, Heizung, Landwirtschaft, …) und welchen Entwicklungen von Wirtschaft / Landwirtschaft und Lebensstil Verbrauchs- und Emissionenzahlen resultieren. Warum deckt Aosta 105% und Südtirol nur 64% seines Energiebedarfs (ich nehme an inkl. Verkehr) durch Erneuerbare Energien? Wodurch kommt die Differenz beim THG 5,1 (Italy for Climate) zu 4,4 (Klimaplan Südtirol) zustande?