Putin, Wladimir
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Politik | Russland

In Putins Arsch

Nicht wenige Westeuropäer drängelten hinein, darunter auch eine Schar Südtiroler.
Nicht nur der junge Meraner Eiskunstläufer Grassl zählt dazu. Überraschend ist, wie viele die Nähe des russischen Kriegspräsidenten Putin oder zumindest seines Umfeldes suchten. Doch der Reihe nach.
Seit einem Jahr lässt Putin seine Armee Dörfer und Städte in der östlichen Ukraine in Schutt und Asche bomben. Heimat meist russischsprachiger Ukrainer, die er „befreien“ will. Vom – angeblichen - nazistischen Joch der Ukrainer. Nur so viel, Präsident und Ministerpräsident des überfallenen Landes sind jüdischstämmig und russischsprachig.
Seit einem Jahr vergewaltigen, foltern, morden und vertreiben russische Soldaten – im Bündnis mit den rechtsradikalen Wagner-Söldnern und den Kadyrow-Tschetschenen - im Auftrag des russischen Kriegsministers Shoigu Ukrainerinnen und Ukrainer. Kriegsverbrechen, Völkermord. Und, kein Ende in Sicht. Die Anzahl der Freunde Russlands ist geschrumpft, aber immer noch beträchtlich. Die vielen rechten Parteien in West-Europa zählen dazu, der ungarische rechte Ministerpräsident Orban, ja und auch der ehemalige US-Präsident Donald Trump.
Überraschend ist, wie viele die Nähe des russischen Kriegspräsidenten Putin oder zumindest seines Umfeldes suchten
Es noch gar nicht so lange her. Westeuropäer biederten sich dem russischen Präsidenten an, der sozialdemokratische Bundeskanzler Schröder genauso wie seine christdemokratische Nachfolgerin Merkel. Auch die ehemaligen italienischen Ministerpräsidenten Berlusconi und Giuseppe Conte von den Cinque Stelle biederten sich dem Kreml-Autokraten regelrecht an. Gar nicht zu reden von den vielen westeuropäischen Rechtsradikalen, Le Pen, Salvini und Linksradikalen wie Wagenknecht, die vom Kreml publizistisch gesponsert werden. Weil System-Feinde des kapitalistischen Westens.
Österreich wurde samt und sonders zum russischen Vorgarten der schwerreichen und deshalb kauflustigen Oligarchen. Diese besonders perfide Mischung aus Ex-KGBlern, phantasievollen einstigen Jung-Kommunisten und organisierten Kriminellen kaufte sich massiv im alpinen Donau-Land ein. Nicht von ungefähr forderte die globalisierungskritische NGO Attac eine lückenlose Erhebung des vermuteten milliardenschweren Oligarchen-Reichtums in Österreich. Die oppositionelle SPÖ initiierte eine Petition für die Enteignung von Oligarchenreichtum in Österreich.
 

Südtirol in Putins Netz

 
Bei diesem Polit-Schleimen durfte Südtirol nicht fehlen. Dafür sorgte anstoßend die russische Gemeinde und ihre Stiftung „Borodina“ in Meran. 2007 fand die Jubiläumsfeier zum 110-jährigen Bestehen der Kirche des Heiligen Nikolaus statt. Zu den Teilnehmenden zählten Vertreter der russischen Stiftung des Apostel Andreas und das Zentrum Nationaler Ehre. Zwei russische Organisationen, die es in sich haben. Die Stiftung des Apostels Andreas zeichnete 2017 den russischen Außenminister Lawrow mit dem „Internationalen Preis Glaube und Treue“. Eine Auszeichnung, weil sich Lawrow für RussInnen außerhalb Russlands engagiert
 
 
 
Macher der nach dem Apostel benannte russisch-orthodoxe St. Andreas-Stiftung ist Wladimir Jakunin. Ziel der Stiftung ist der Kampf gegen individuelle Rechte, besonders im Visier dieser radikalen „Gläubigen“ die Homosexuellen. Jakunin war bis in die frühen 1990er Jahre hochrangiger KGB-Agent, in verdeckter Mission bei der UNO in New York, recherchierte Catherine Belton für ihr Buch „Putins Netz – wie sich der KGB Russland zurückholte und dann den Westen ins Auge fasste“. Im KGB war Jakunin für die Bekämpfung von Dissidenten, Andersdenken, Gläubigen und Homosexuellen verantwortlich. Diesem Jakunin rollte Landeshauptmann Luis Durnwalder immer wieder den roten Empfangsteppich aus.
Am 7. Februar 2008, das berichtete die Südtiroler Wirtschaftszeitung, startete am Innsbrucker Flughafen der Privatjet des russischen Millio­närs Andrei Bokarev. Der Besitzer des Bergbauunternehmens Kuzbassrazrezugol hatte gleich mehrere Südtiroler mit an Bord: Landeshauptmann Luis Durnwalder, zwei seiner engsten Mitarbeiter, den Meraner Bürgermeister Günther Januth, Handelskammer- und EOS-Präsidenten Benedikt Gramm sowie 20 Wirtschaftsvertreter.
Am 7. Februar 2008 startete am Innsbrucker Flughafen der Privatjet des russischen Millio­närs Andrei Bokarev. Der Besitzer des Bergbauunternehmens Kuzbassrazrezugol hatte gleich mehrere Südtiroler mit an Bord.
Im Juni 2009 wird in Meran das „Zentrum zur Förderung der Beziehungen zwischen der Autonomen Provinz Bozen und Russland Nadezhda Ivanovna Borodina – Meran“ gegründet. Illuster sind die weiteren Südtiroler Gründungsmitglieder, die Gemeinde Meran, die Handelskammer, die Freie Universität Bozen. Auf russischer Seite neben den Jakunin-Stiftungen auch noch die Stiftung Russkiy Mir (mehr darüber später). Standort Ensemble Zarentum, bestehend aus den historische Villen Borodina, Moskau und Lituania. „So konnte die Landesregierung unter Durnwalder mit dem Zuspruch namhafter diplomatischer Funktionäre davon überzeugt werden, eine großzügige Investition zugunsten von Zarenbrunn seitens der öffentlichen Hand zu tätigen,“ kommentierte die BAZ 2018. Großzügig gewährte das Land dem Russischen Zentrum in der Villa Borodina vertragliches Bleiberecht für die Ausübung ihrer kirchlich-kulturellen Traditionen und Veranstaltungen. Eine Initiative des damaligen Landeshauptmannes Luis Durnwalder und seines russischen Freundes Jakunin.
Jakunin wurde Präsident des neuen Borodina-Vereins. An der Gründungsfeier nahmen gewichtige Russen teil, wie der Sport- und Tourismusminister Vitali Mutko, der Präsident der russischen Handelskammer und Ex-Premier Yevgeny Primakov, der russische Botschafter in Rom, Alexey Meshkov und der Präsident des russischen Skiverbands, Andrey Bokarev. Dieses „Zentrum“ in Meran war nichts anderes als ein Lautsprecher von Putin.
 

Netzwerker Jakunin

 
Für Jakunin, damals schon Chef der staatlichen Eisenbahngesellschaft mit 1,3 Millionen Beschäftigten und mit einem Umsatz, der zwei Prozent des russischen BIPs ausmachte (siehe: C. Belton, „Putins Netz“), wurden in Meran und Bozen bei seinen Besuchen rote Teppiche ausgeholt.
Der Ex-KGBler Jakunin machte nach seiner Rückkehr aus New York nach Moskau in Absprache mit einem KGB-General mit Seltenen Erden das große Geschäft, gründete nach dem großen Inkasso die Bank Rossija. Eine Bank in den Händen der alten KGB-Garde, ein Finanzimperium mit weitreichender Kontrolle der russischen Wirtschaft und auch vieler Joint Ventures im Westen, analysierte die Finanz-Journalistin Belton. Die Rossija-Bank finanziert laut Belton die Politik des Kriegspräsidenten Putin, die Kriegskasse für den nachsowjetischen russischen Imperialismus.
 
 
 
Die Bank des späteren Durnwalder-Freundes Jakunin flutete den Westen mit Petro-Dollars aus der russischen Öl- und Gasförderung. Vom 1,6 Billionen Dollar umfassenden russischen Bruttoinlandsprodukt, analysierte Belton, parkten Putins KGB-Helfer mehr als die Hälfte in den weltweiten Offshore-Bankkonten. Dollars, um russische Wühlarbeit auch in Europa zu finanzieren. Offensichtlich auch in Südtirol.
Für das Putin-Regime, das seit 1999 Nachbarn wie Tschetschenien und Georgien mit Kriegen überzog, den östlichen Landesteil der Republik Moldau besetzte, ab 2015 in Syrien seine ganze Feuerkraft zugunsten des Assad-Regimes einsetzt, engagierte sich in Meran Andrey Pruss von der Borodina. In der Sonntagszeitung „Z“ des Verlagshauses Athesia darf  Pruss 2014 unwidersprochen die Lage der russischsprachigen Bevölkerung in der östlichen Ukraine und auf der Krim mit der Situation  der Südtiroler unter dem Faschismus vergleichen. Peinlich.
2014, kurz nach dem Ende des Olympischen Winterspiele in Sotschi, ließ Putin die ukrainische Halbinsel Krim annektieren und russische Sonderkommandos in der östlichen Ukraine einen schmutzigen Krieg niederer Intensität anheizen. Der „Westen“ schaute desinteressiert zu. 2014 war für Putin wohl der Probelauf für den Überfall auf die Ukraine am 24. Februar 2022. Damals kaschierten die „großrussischen“ Milizen ihr Ziel des Anschlusses an Russland, sie warben für eine Dezentralisierung der Ukraine, für Autonomie.
Ganz nebenbei lässt der „Killer im Kreml“, ein Doppelreiher tragender Staatsmörder und langjähriger Geschäftspartner von ebenfalls Doppelreiher tragenden westlichen Konzernchefs und Politikern, im Juli 2014 einen Boeing abschießen. Alle Passagiere und Besatzungsmitglieder, 298 Menschen, waren damals ums Leben gekommen.
 
 
 
Bei den angeblichen pro-russischen Milizionären im Donbass handelte es sich meist um russische Staatsbürger aus dem staatlichen Sicherheitsapparat. Einer der „Führer“ der angeblichen Volksrepubliken, Igor Strelkow, „Strelok“ oder Igor Girkin, war Sicherheitschef des großrussischen orthodoxen Oligarchen Konstantin Malofejew. Strelkow war im serbischen Eroberungskrieg in Bosnien im Einsatz, genauso im zweiten Tschetschenienkrieg von Putin. Im Auftrag von Malofejews, schreibt Belton, organisierte Strelkow auf der Krim radikale russische Nationalisten für die geplante Annektion.
Malofejew-Rubel gingen auch an die „Wagner-Gruppe“, die als rechtsradikale Killertruppe im Schatten russischer Soldaten in der Ost-Ukraine die Menschen terrorisierte. Gründer dieser Söldner ist ein Putin-Vertrauter, Jewgeni Prigoschin. Der heutige Milliardär wurde 1981 wegen Diebstahl, Betrug und Prostitution Minderjähriger zu zwölf Jahren Haft verurteilt. Lange dementierte Putin die Beziehungen seines Staates mit diesen Terroristen, inzwischen „kämpfen“ die Wagner-Söldner in der Ukraine.
Lange dementierte Putin die Beziehungen seines Staates mit diesen Terroristen, inzwischen „kämpfen“ die Wagner-Söldner in der Ukraine.
Schlagwort Autonomie für die Ost-Ukraine. Es ging diesen Kriminellen, so der russischschreibende Autor Stanislaw Assjejew aus Donezk, nie um Autonomie. Ähnlich formulierte es der ebenfalls russischschreibende Andrij Kurkow in seinem „Ukrainischen Tagebuch“. Auch Sergej Gerassimow, Schriftsteller aus der russischsprachigen Donbass-Metropole Charkiw, wirft seinen angeblichen Verteidigern vor, nicht um Autonomie zu „kämpfen“, sondern die Ukraine zerstören zu wollen. Das ist das Ziel, nicht die Autonomie, folgert auch Arkadi Babtschenko, russischer Journalist in seinem Tagebuch „Im Rausch“.
 

Autonomie für den Donbass?

 
Tatsächlich gelang es dem Putin-Russland ein Bild zu malen von unterdrückten Russen in der Ukraine, die für Autonomie kämpfen. Ein Bild, das sich in westlichen Köpfen verfing. Da lag es gar nicht fern, einen Südtiroler Politiker in die Ost-Ukraine zu holen. Die "Volksrepublik" Donezk, laut Assjejw ein kriminelles Gebilde, lud 2015 den ehemaligen Landeshauptmann Durnwalder ein. Er sollte die Südtiroler Autonomie vorstellen.
 
 
 
Organisiert wurde das obskure Treffen von Jean-Luc Schaffhauser, Europaparlamentarier des rechtsradikalen Front National. Durnwalder sollte auf dem Internationalen Forum "Donbass: Gestern, heute morgen" über die Lösung von Minderheiten-Problemen sprechen. Neben Durnwalder waren weitere schräge Gäste mit dabei, Alessandro Bertoldi von Forza Italia, Alessandro Musolino, auch er von Forza Italia, ein ausgewiesener Putin-Propagandist in einem rechten Netzwerk und zwei griechische Parlamentsabgeordnete von Nea Dimokratia und der linksradikalen Syriza.
Durnwalder reiste über Moskau in die "Volksrepublik" Donezk ein, die ukrainische Regierung erklärte den ehemaligen Südtiroler Landeshauptmann zur unerwünschten Person.
Durnwalder reiste über Moskau in die "Volksrepublik" Donezk ein, die ukrainische Regierung erklärte – wen verwundert es - den ehemaligen Südtiroler Landeshauptmann zur unerwünschten Person. Durnwalder ließ sich von einem pro-russischen Netzwerk für ein fragwürdiges Projekt einspannen. Die Stoßrichtung in der Ukraine ist nämlich klar definiert. So tönte der Finanzier der anti-ukrainischen Umtriebe im Donbass und auf der Krim, der bereits erwähnte Malofejew, auf Bloomberg ganz großrussisch-imperialistisch, dass die Ukraine Teil Russlands ist. Sie wurde auf den Ruinen des russischen Imperiums erschaffen. Deshalb wird die Ukraine derzeit zusammengeschossen. Befreiung auf Russisch.
 

Honorarkonsul Kiem

 
Putins Netz wirkte in Südtirol mehrfach, nicht nur über die „Borodina“ in Meran. Das Putin-Russland ließ in Südtirol auch einen Honorarkonsul wirken, Bernhard Kiem. Er drängte auf weitere Partnerschaften zwischen Russland und Südtirol, Vorbild die Zusammenarbeit Südtirols mit Kamtschatka. Dort lässt das Moskauer Regime Land und Leute ausplündern. Die Zusammenarbeit brachte für Südtiroler Unternehmen einige Aufträge aus Russland. Während der damaligen angeblichen "Krim-Krise" – Teil der Ukraine - warb der Honorar-Konsul für eine "objektive Betrachtung" der Annektion.
 
 
 
Das verbindende Element zwischen der Borodina und Kiem war Eisenbahn-Boss Jakunin mit seiner Stiftung Apostel Andreas und dem Zentrum Nationaler Ehre. Zwei reaktionäre ideologische Vorfeldorganisationen für Putins-Außenpolitik, gerichtet gegen die westlichen Demokratien. Schwerreiche Oligarchen in Russland und die nicht weniger finanzstarken Nachkommen ehemaliger russischer Exilanten in West-Europa fördern die „Rus“-Ideologie, die „Russkij Mir“ – russische Welt – Bewegung. Das orthodoxe Christentum als Antwort auf den liberalen Westen. Die Stiftungen als Antwort auf US-finanzierte NGO wie National Endowment for Democracy, Freedom House und George Soro`s Open Society.
Diese neuen russischen Stiftungen finanzieren seit 2005 pro-russische Milizen in der Ost-Ukraine, mit dem Ziel, Unruhe zu stiften, zu destabilisieren, antiukrainischen Hass zu schüren.
Größte Geldgeber dieser Wühlarbeit ist – neben Jakunin - der milliardenschwere Investor, bekennende Monarchist, radikale Slawist und ein Anhänger des russischen Imperiums, Malofejew. Er mischt mit seiner Stiftung „St. Blasius der Große“ kräftig – also nachhaltig - in der russischen Politik mit, finanziert Kontakte und die Vernetzung zwischen christlichen Fundamentalisten in Europa und in Nordamerika, europäischen Rechten und EU-Feinden mit dem größten Mafia-Staat der Welt, Russland. Für den britischen Journalisten John Sweeney vom Jewish Chronicle ist Russland in der Hand einer gewalttätigen Mafia, Ex-KGBlern und radikalen Slawisten. Sweeney kommt wie Belton und der US-amerikanische Journalist Craig Unger zum Schluss, dass Putin verantwortlich ist für Intrigen, Mord und Krieg, „der Killer im Kreml“.
 

„Familienkongress“ 2014

 
Malofejew finanzierte nicht nur terroristische Umtriebe in der Ukraine, sondern sponserte gemeinsam mit Jakunin auch reaktionäre Familienpolitik. So ging es auf der „Familienkonferenz“ 2014 in Moskau vehement gegen die gleichgeschlechtliche Ehe und gegen die Abtreibung. Der Kongress warb für die Aberkennung der Menschenrechte für Schwule und Lesben. Im Hintergrund tobte damals schon der russische Krieg gegen die Ukraine.
 
 
 
Nicht nur die damalige Brixner Stadträtin Paula Bacher war aus Südtirol in Moskau mit dabei. Auch die Latscher Vize-Bürgermeisterin Sonja Platzer und Gudrun Warger, Kabinettsleiterin aus Schlanders. Landesrätin Waltraud Deeg stellte „Südtirols Teilnahme am internationalen Familienkongress“ in Moskau vor. Der Familienkongress ist eine Vorfeld-Struktur des russischen Präsidenten Putin.
Der Alto Adige betitelte die damalige Stadträtin Bacher als Botschafterin an Putins Hof. Sie und acht weitere Personen aus der Region kamen über das russische Zentrum Borodina in Meran nach Moskau. Für die Einladung gesorgt hatte Andrej Pruss, Putins Mann in Meran. Das Forum Mehrkindfamilien wurde von Präsident Putin, vom „Killer im Kreml“, eröffnet.
 

UN, USA und EU führen Krieg gegen die Familie

 
Paula Bacher und die übrigen acht Delegierten fanden sich auf einer äußerst abenteuerlichen Veranstaltung ein, die im Staatspalast im Kreml und in der Christus-Erlöser-Kirche stattfand. Zur Einstimmung. Gabriela Kuby zitierte auf kath.net, den katholischen Nachrichten, aus der Kongress-Resolution: „Die Zerschlagung der Familie, die Massentötung ungeborener Kinder, der globale Krieg für die Deregulierung der sexuellen Normen, wie er von den UN, der EU und den USA betrieben wird, schafft entwurzelte, manipulierbare Massen ohne Zukunftsperspektive.“
Landesrätin Waltraud Deeg stellte „Südtirols Teilnahme am internationalen Familienkongress“ in Moskau vor.
Das Abschlussdokument bezeichnete Kuby als einen Appell an die Weltgemeinschaft, die Weichen in Richtung Familie zu stellen. Zur Einordnung: Kuby ist Autorin des Buches „Die globale sexuelle Revolution. Zerstörung der Freiheit im Namen der Freiheit.“
Ja, Paula Bacher war als SVP-Stadträtin 2014 auf dieser Familienkonferenz, auf dem „Forum Mehrkindfamilien und die Zukunft der Menschheit“. Auf dieser Veranstaltung warnte u.a der damalige FPÖ-Vize Johann Gudenus in der Moskauer Erlöserkirche vor einer „Homo-Lobby“, die Europa bedroht. Zur Erinnerung, Gudenus war der Typ, der mit seinem Parteichef Strache auf Ibiza einer angeblichen russischen Oligarchin Österreich verkaufen wollte.
Hier kreuzen sich verschiedene Fäden, über den Atlantik hinweg. Der reaktionäre World Congress of Families kooperiert mit der nicht weniger reaktionären Kommission des russisch-orthodoxen Patriarchen für den Schutz von Familie, Mutterschaft und Kindheit.
Auf dieser Veranstaltung warnte u.a der damalige FPÖ-Vize Johann Gudenus in der Moskauer Erlöserkirche vor einer „Homo-Lobby“, die Europa bedroht.
Aus allen russischen Provinzen kamen Vertreter zu dieser angeblichen Familienkonferenz. Aus den USA, Kanada, Österreich, Italien, Großbritannien, Polen, Mexiko, Venezuela, Australien, der Ukraine, Georgien, Kasachstan, Serbien, Lettland oder den Philippinen. Aus insgesamt 45 Staaten fanden sich 1.000 Teilnehmer zur Konferenz ein.
Zu den bekannteren Teilnehmern gehörten neben dem Wiener FPÖ-Klubchef Gudenus der Front-National-Europaabgeordneter Aymeric Chauprade, der stellvertretende ungarische Staatssekretär für bilaterale EU-Beziehungen, Gergely Pröhle und das Trio aus Südtirol. Mit dem Segen von Landesrätin Deeg.
 

Gegen Lesben, Schwule und „Andere“

 
Es mag zwar formell um Mehrkindfamilien gegangen sein, Ziel der Konferenz war aber grundsätzlich anderes. So heißt es in der gemeinsamen Abschlusserklärung, dass eine Stärkung der Rechte von Lesben und Schwulen ein Ende der menschlichen Zivilisation bedeutet. Zitat: „Wir drücken unsere ernsthaften Sorgen aus, weil gewisse Staaten hartnäckig eine noch nie dagewesene Propaganda-Kampagne forcieren, die zur ultimativen Zerstörung der natürlichen Familie führt – eine Institution, die in einer zivilisierten Gesellschaft die Basis von Ordnung, staatlichem Wohlergehen und sozialem Frieden ist“.
 
 
 
Das Fortbestehen der menschlichen Zivilisation garantiert nur die Ehe zwischen Mann und Frau, kommen die Teilnehmer zum Schluss, „alle anderen sexuellen Beziehungen oder absichtlichen Verbindungen, die die Geburt von Kindern ausschließen, sind nutzlos, weil sie der Definition des Wortes Familie in keiner Weise entsprechen“.
Die Kongressteilnehmer forderten die Regierung auf, die Rechte von Lesben, Schwulen und Transgendern zu beschneiden, um eine „Entmenschlichung der Gesellschaft“ zu verhindern. Die Familienkämpfer machten einen Weg der ideologiegeführten und staatlich unterstützten Einmischung in das Privatleben der BürgerInnen aus. Mit dabei, die damalige Brixner Stadträtin und heutige SVP-Landtagsabgeordnete Bacher.
Das Forum Mehrkindfamilien und die Zukunft der Menschheit wehrte sich „gegen den zynischen Gebrauch von Frauen als Leihmütter im Interesse von gleichgeschlechtlichen Verbindungen. Frauen sollen gefördert werden, als Mutter möglichst vieler Kinder innerhalb der eigenen Familie.“
Die Familienkämpfer machten einen Weg der ideologiegeführten und staatlich unterstützten Einmischung in das Privatleben der BürgerInnen aus. Mit dabei, die damalige Brixner Stadträtin und heutige SVP-Landtagsabgeordnete Bacher.
Für den Kongress war Russland das herausragende Beispiel, weil es „gesetzliche Verbote aller Arten von Propaganda, die homosexuelle Beziehungen im Umfeld von Kindern und Minderjährigen fördert.“
 

Familien und Neu-Russland

 
Die liberal-konservative Frankfurter Allgemeine Zeitung zeigte sich in ihrer Berichterstattung schockiert über diese Moskauer „Wertediskussion“. Denn es ging neben der angeblichen traditionellen Familie auch um „Neu-Russland“, um die „Volksrepubliken“ im ukrainischen Donbass und um die annektierte Krim. Die katholische Autorin Kuby wies damals die westliche Kritik an der russischen Ukrainepolitik als haltlos und falsch zurück.
 
 
Die angesprochenen Fäden verknoten sich. Das in den USA starke Netzwerk ultra-konservativer Christen, die Christian Right-Bewegung, steht in enger Verbindung mit dem russischen Staatsapparat und der Putin-Partei. Dreh- und Angelpunkt im Netzwerk ist wiederum der World Congress of Families von Allan Carlson. Der ehemalige Trump-Vize Mike Pence wurde in diesem rechts-religiösen Sumpf politisch groß.
1995 fand in Moskau der erste Familienkongress statt. Seitdem wurde die Zusammenarbeit zwischen der religiösen US-Rechten und dem Putin-Staat immer enger. Der staatliche Rückhalt machte die russischen Familienkämpfer zum Rückgrat des World Congress of Families, dessen Positionen weit über die gemeinsam angedachte reaktionäre bis faschistoide Familienpolitik reichen.
Der Mitgründer Allan Carlson äußert im Deutschlandfunk Verständnis für die Außenpolitik des Kremls: „Russland hat ein besonderes Interesse an der Ukraine. Das müssen wir anerkennen. Wenn ich den ukrainischen Politikern etwas raten sollte, dann wäre das, den russischen Bären nicht zu reizen.“ Diese Front lehnt die liberale Demokratie und säkulare Regierungen ab, die sie als „liberale Diktatur“ beschimpft, ist gegen Abtreibung, Schwulen- und Lesbenrechte. Frontfrauen und -männer werben für Homeschooling, sprechen dem Staat das Recht ab, Kinder und Jugendliche in Schulen zu „zwingen“.
In den letzten Jahren tagte der Familienkongress in verschiedenen europäischen Ländern, in denen prorussische und rechtspopulistische Kräfte stark sind: in Ungarn, in der Republik Moldau, 2019 in Verona. In Italien wurden mehrere Grußworte von offiziellen Stellen aus Moskau verlesen: eines von der russischen Staatsduma, eines vom Föderationsrat, eines vom Patriarchen der russisch-orthodoxen Kirche, der eng mit dem russischen Präsidenten verbunden ist.
Die ehemalige Brixner Stadträtin Bacher blieb sich ideologisch treu. Nach ihrem Nachrücken in den Landtag gesellte sie sich zu den Freunden im Edelweiß. Das sind auch jene Kräfte in der SVP, die nach den Landtagswahlen 2018 Landeshauptmann Kompatscher in eine Koalition mit der Lega drängten, eigentlich zwangen. Die Lega, ihr Frontmann Salvini, zählen zu den begeisterten Fans des russischen Kriegspräsidenten Putin. Die Leghisti sind Putins Lieblinge in der Landesregierung, erinnerte Simon Constantini von der Brennerbasisdemokratie an die unerträgliche Paktelei zwischen SVP und Lega.
Die geistigen Brüder der Lega, die russischen Schirmherren für eine „traditionelle Familienpolitik“, führen seit einem Jahr einen Eroberungskrieg in der Ukraine, mit Beschießungen von Wohnvierteln samt Kindergärten, Schulen, Theater und Krankenhäusern, Supermärkten und AKWs. Mit der Vertreibung von Familien, mit der Ermordung von Familienvätern, mit der Vergewaltigung von Mädchen und Frauen, mit Zerstörung von Familien, mit der Deporation von UkrainerInnen nach Russland.
 

Dugin nach Bozen?

 
Zu den „Vor-Denkern“ dieser „Politik der Befreiung“ zählt der rechtsradikale Alexander Dugin. Er wirbt für die russische Wiedergeburt, meint damit die Wiederherstellung der Sowjetunion ohne Kommunismus. Groß-Russland, zu dem das Baltikum, Belarus, die Ukraine, Transnistrien in Moldawien und die übrigen ehemaligen zentralasiatischen Sowjetrepubliken gehören. Dugin wird immer wieder als der Ideologe des russischen Kriegspräsidenten zitiert.
Diesen Dugin lud die Freie Universität Bozen 2019 in Zusammenarbeit mit dem Bozner Rosmini-Institut für Europäische Studien nach Bozen ein. Titel der geplanten Veranstaltung: „Die Idee Europas in nicht-vorherrschenden politischen Kulturen: Vorschläge, Projekte, Probleme“. Könnte direkt aus dem Kreml stammen. Der Blog brennerbasisdemokratie brandmarkte die Einladung von Dugin. Die Veranstaltung fand dann nicht statt, die Uni zog sich – offensichtlich spät erkennend wer Dugin ist – von der Tagung zurück. Zum Schämen.
 
 
 
„Nichts gewusst“ gilt nicht. Seit Beginn seiner politischen Karriere 1991 als Vize-Bürgermeister von St. Petersburg recherchieren russischen JournalistInnnen, MenschenrechtlerInnen und Oppositionelle hinter der Blutspur von Putin her. Manche dieser Engagierten – Anna Politowskaja, Natalja Estemirowa, Boris Nemzow – leben nicht mehr, wurden ermordet. Die Liste ist überraschend lang. Der britische Journalist Sweeney wirft westlichen Politikern und Unternehmern vor, bei all den Verbrechen des Putin-Regimes weggeschaut zu haben. Solange der Rubel gewaltig rollte, war den Doppelreiher tragenden Westlern völlig egal, wie kriminell Putin ist, wie mafiös sein Staat.
So lange der Rubel rollt. Noch im Juli 2021 besuchte Dmitry Shtodin, der russische Generalkonsul in Mailand, die Bozner Handelskammer. Es ging, wie kann es auch anders sein, um die Förderung der wirtschaftlichen Zusammenarbeit zwischen Südtirol und Russland. Beide Institutionen zählen zu den Gründern der Borodina in Meran.
Noch im Juli 2021 besuchte Dmitry Shtodin, der russische Generalkonsul in Mailand, die Bozner Handelskammer. Es ging, wie kann es auch anders sein, um die Förderung der wirtschaftlichen Zusammenarbeit zwischen Südtirol und Russland.
Im November 2021 unterzeichneten die Führungsspitzen der Handelskammern von Moskau und Bozen ein Memorandum über eine engere wirtschaftliche Zusammenarbeit zwischen der Stadt Moskau und Südtirol.
Die Zusammenarbeit zwischen Handelskammer und Borodina ist, war, sehr eng. Der Mitarbeiter der Handelskammer, Lukas Pichler, ist Direktor der Borodina. Genauso die Zusammenarbeit zwischen dem Land, immerhin Mitgründer, und der Borodina. Vize-Präsident ist Landeshauptmann Arno Kompatscher, der nach dem russischen Angriff auf die Ukraine am 24. Februar 2022 die Zusammenarbeit mit den russischen Partnern aussetzte.
 

Schließt die Borodina!

 
Seit 2014, damals besetzte Russland die Krim und zettelte in der östlichen Ukraine einen Krieg mit mehr als 13.000 Toten an, gehört Zarenbrunn dem Land. Ergebnis einer Männer-Kumpanei zwischen dem ehemaligen Landeshauptmann Durnwalder und dem ehemaligen Chef der russischen Bahnen, Jakunin. Inzwischen wegen seiner tragenden Rolle im Regime mit EU-Sanktionen belegt. Eigentlich sollte das Land weitreichende Konsequenzen ziehen, das noble Zarenbrunn ukrainischen Flüchtlingen zur Verfügung stellen, eine Art der Wiedergutmachung und die russischen Partner fristlos feuern.
Eigentlich sollte das Land weitreichende Konsequenzen ziehen, das noble Zarenbrunn ukrainischen Flüchtlingen zur Verfügung stellen, eine Art der Wiedergutmachung und die russischen Partner fristlos feuern.
Verwunderlich ist, wie spendabel das Land Südtirol mit der angeblichen russischen Diaspora in Meran war. Davon kann die kleine jüdische Gemeinde von Nachfahren von Shoah-Überlebenden, von 1943 bis 1945 von Südtiroler Nazis mörderisch verfolgt, nur träumen.
 
Update: Lukas Pichler legt wert auf die Feststellung, dass er seit Frühjahr 2022 NICHT mehr als Direktor der Borodina tätig ist.
Die Redaktion
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Dietmar Nußbaumer So., 19.02.2023 - 19:16

Ich bin nicht besonders informiert, aber Putin führte doch schon lange Kriege irgendwo. Weit weg und deshalb für uns unbedeutend. Jetzt sind wir geschockt, ist wohl auch etwas scheinheilig. Wo waren die moralischen Zeigefinger früher?

So., 19.02.2023 - 19:16 Permalink
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Brenner Flo Mo., 20.02.2023 - 14:40

Antwort auf von Dietmar Nußbaumer

"Jetzt sind wir geschockt, ist wohl auch etwas scheinheilig." - blödsinn. es stimmt, dass "wir" schon 2008 (georgien) und jedenfalls 2014 (ua) entschlossener reagieren hätten sollen. aber es ist nicht "scheinheilig" jetzt - viel zu spät aber doch - die richtigen entscheidungen zu treffen.

"Wo waren die moralischen Zeigefinger früher?" - die waren immer da, aber die bringen eben nichts.

Mo., 20.02.2023 - 14:40 Permalink
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Daniel Hofer So., 19.02.2023 - 20:59

Salto sollte sich besser überlegen, welchen "Journalisten" eine Plattform geboten wird. Der Ex-LH, welcher zufälligerweise im Artikel vorkommt und der Schreiber desselben haben etwas gemeinsam. Beide sind sie ein lebendiges Beispiel dafür, wie man die eigene Reputation nach der beruflichen Laufbahn selbst in die Tonne treten kann.

So., 19.02.2023 - 20:59 Permalink
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Salto User
Günther Alois … Mo., 20.02.2023 - 07:44

So so: Bacher,Deeg und Co.wussten damals schon,dass es auch um Diskriminierung von Homosexuellen,Lesben,Gendern usw. bei diesem Besuch in Russland ging.Also wurde diese DISKRIMINIERUNG" stillschweigend" mitgetragen. PFUI,wie respektlos! Höchste Zeit,abzutreten und raus aus der Svp.

Mo., 20.02.2023 - 07:44 Permalink
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SALTO Communit… Mo., 20.02.2023 - 08:17

Sehr geehrte Frau Bauer,

Zu Ihrer Frage: Nein, wir schlafen nicht, wir haben Wolfgang Mayr sogar eingeladen, seine Ansichten hier zu teilen. So, wie wir auch alle im Artikel Genannten dazu einladen, Stellung zu nehmen.

Kolumnen sind Meinungsbeiträge, die kontrovers sein dürfen - sein sollen. Dennoch gilt auch hier die Netiquette. Wir bitten Sie deshalb, sich mit dem Inhalt des Artikels zu beschäftigen - nicht mit dem Autor.

- Salto-Community-Management

Mo., 20.02.2023 - 08:17 Permalink
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Elisabeth Garber Mo., 20.02.2023 - 12:50

Warum sollte er? Der Beitrag ist bewusst provokant geschrieben.
Außerdem: Jede/r Schüler/in mit unangemessener Verhaltensweise weiss um deren Wirkung...So auch Wolferl, der das Popscherl von Putin für untersucht.

Mo., 20.02.2023 - 12:50 Permalink
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Hartmuth Staffler Mo., 20.02.2023 - 13:57

Die Kolumne von Wolfgang Mayr ist sehr informativ und ausgezeichnet recherchiert. Da den Südtirolern, die entweder aus privaten wirtschaftlichen Interessen oder aus Dummheit sich in den Mastdarm des Herrn Putin drängen, Argumente gegen die vielen Fakten von Mayrs Kolumne fehlen, verlegen sie sich auf persönliche Angriffe gegen den Autor. Wie ich schon mehrmals geschrieben habe, hat Putin noch in seiner DDR-Zeit die KGB-Aktivitäten in Südtirol koordiniert und hier Agenten angeworben, die jetzt für ihn wertvoll sind.

Mo., 20.02.2023 - 13:57 Permalink
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veronika dapra Mo., 20.02.2023 - 15:17

Antwort auf von Hartmuth Staffler

Danke Herr Staffler, danke Herr Flo und natürlich danke Peter Gasser. Der Artikel Mayrs ist lang überfällig, es ist unglaublich was manche Leute hier von sich geben, allen voran Felix Frei; menschenverachtend, verdrehen Tatsachen wie es ihnen passt; viele sind einfach ignorant, kennen die Geschichte dieses Landes nicht, kümmern sich nicht, andere hetzen und lügen. Es lebe die Ukraine, Ehre den Verteidigern.

Mo., 20.02.2023 - 15:17 Permalink
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Profil für Benutzer Monika Vikoler
Monika Vikoler Mo., 20.02.2023 - 14:24

Im Grunde mag ich kritischen Geist und es ist immer wichtig, jede Seite einer Medaille anzuschauen. Im Artikel von Wolfgang Mayr vermisse ich aber die journalistische Umsicht in einem hochkomplexen Thema.
Russland = Putin = böse, diese Gleichung finde ich engstirnig und losgelöst von Fakten, emotional aufgeladen und journalistisch deutlich angestrichen in der Farbe "Jetzt blas ich mal ins Horn des Guten, ich hab's ja in der Hand".
Und geradezu frech finde ich es, dass ein Sportler jetzt nicht mehr in Russland traninieren dürfen soll ... Wenn für alle Länder, die in Kriege, Tod und Aggression verwickelt sind, dasselbe Maß gelten würde, könnten/müssten wir die globalisierte Welt abschaffen. Vielleicht lohnt es sich, darüber mal zu schreiben.

Mo., 20.02.2023 - 14:24 Permalink
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Profil für Benutzer Peter Gasser
Peter Gasser Mo., 20.02.2023 - 15:46

Antwort auf von Monika Vikoler

Sie schreiben (um beim Tenor und der bewusst provokanten Intention des Artikels hier zu bleiben), Zitat: „ Russland = Putin = böse, diese Gleichung finde ich engstirnig und losgelöst von Fakten“, und meinen, das stimme so nicht.
Namhafte Experten mit jahrelangen Beziehungen und Kenntnissen zu Kiew, Moskau, Washington sehen dies letzthin doch ziemlich genau so (oder doch so ähnlich), zum Beispiel David Remink:

https://www.salto.bz/de/comment/119173#comment-119173

„Ich bin früh im Prozess auf diese Gleichung gekommen, die lautet: Ukrainische Tapferkeit plus russische Gräueltaten sind gleich westliche Einheit und Entschlossenheit“.
Auch Timothy Snyder durchleuchtet die Sachlage ähnlich.
Es muss erlaubt bleiben, militärische Aggression, Angriffskrieg, Vergewaltigung, Folter, Mord, Raub, tausendfachen Kindesraub, das Vergewaltigen von Töchtern vor deren Müttern, von Müttern vor deren Kindern und Ehemännern, das Vernichten von Krankenhäusern, Schulen, Wohnhäusern, Kulturhäusern mit ferngesteuerten Marschflugkörpern, als Verbrechen, ja auch als „böse“ zu bezeichnen.
Irgendwo hatte ich gelesen, dass das große Drama für Russlands Bevölkerung noch bevorsteht: nämlich dann, wenn sie wie die Deutschen 1945 erkennen werden müssen, was da in ihrem Namen alles verbrochen worden ist, beginnend mit einem verbrecherischen imperialen Angriffskrieg zur Eroberung von Land, Menschen, Bodenschätzen, Gütern. Das Abschießen von zivilen Radfahrern mit Panzern ist da nur ein, aber durchaus grausames, „böses“ Beispiel.
Also nicht „losgelöst von Fakten“, sondern belegt durch Fakten. Tausendfach.
Böse.
.
(Und das alles seit langer Hand geplant und vielfach billigend und verführt geduldet, um beim Artikel zu bleiben).

Mo., 20.02.2023 - 15:46 Permalink
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veronika dapra Mo., 20.02.2023 - 16:25

Antwort auf von Peter Gasser

Gestern im ARD Länderspiegel, ein längerer Bericht mit Interviews zu den SYSTEMATISCHEN Massenvergewaltigungen durch die russische Soldateska. Auch seit drei Jahren in den annektieren Gebieten, unglaublich grausame Dinge, die ich hier nicht wiederholen möchte. Man kriegt den Bericht noch in der Mediathek. Die tausendfachen kindesentziehungen, sie wurden irgendwo nach Russland gebracht, Namen geändert, adoptiert. Die Folterungen, Frauen, Kinder, alte Männer wurden/ werden in den eroberten Gebieten hingerichtet wie Vieh. Wenn man nicht Zeit und Muse für Geschichtsbücher hat (Karl Schlögel, Timothy Snyder, Serhi Plokhi, orlando Figes, …), Es gibt unzählige Berichte, Telegram, Facebook, Twitter, tolle Gespräche auf YouTube; wenn man nicht englisch oder Russisch liest, gibt es perfekte Übersetzung; ich spreche kein ukrainisch, wird ausgezeichnet automatisch übersetzt. Jetzt kann man natürlich hergehen und sagen: Lug, Trug, alles falsch, aber irgendwann hört sich das auf. Irgendwann glaubten auch die Deutschen vor 78 Jahren, dass nicht alles über die Lager gelogen war. Putin ist ein ganz ganz mieser Verbrecher, ein Menschenverächter, der sein eigenes Volk in den Fleischwolf wirft. Und, es gibt hier kein ABER….

Mo., 20.02.2023 - 16:25 Permalink
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Stefan S Mo., 20.02.2023 - 16:58

Antwort auf von veronika dapra

"der sein eigenes Volk in den Fleischwolf wirft."
Gruselig aber bei objektiver Betrachtung ein Fakt ohne wenn und aber und mich schüttelt es vor den ganzen Möchtegernrealitivierer wie Lafontaine, Wagenknecht, Schwarzer und Co. welche von Realität soweit entfernt sind wie die Venus von der Erde.

Mo., 20.02.2023 - 16:58 Permalink
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Manfred Klotz Mo., 20.02.2023 - 18:23

Antwort auf von Stefan S

Die Genannten sind keine "Möchtegernrelativierer" sondern relativieren bzw. leugnen tatsächlich. Die Frage ist, ob sie tatsächlich glauben was sie verbreiten, oder ob sie nur den Zuspruch der ganzen anderen Relativierer aus der extrem rechten und extrem linken Ecke suchen, um ihre eigene Agenda durchzuziehen.

Mo., 20.02.2023 - 18:23 Permalink
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Stefan S Di., 21.02.2023 - 09:57

Antwort auf von Manfred Klotz

"eigene Agenda" genau hier liegt der Widerspruch, diese Agenda passt nicht zur Realität weil es zum Beispiel im Kreml derzeit niemanden gibt mit dem man Verhandlungen ernsthaft und Ergebnis bezogen führen könnte, wie bei Lafontaine damals mit der Wiedervereinigung. Da gab es auch Niemanden der eine Wiedervereinigung light und auf viele Jahre gezogen verhandeln wollte, selbst eine Magred Thatcher musste vor dieser Realität einknicken.

Di., 21.02.2023 - 09:57 Permalink
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Stefan S Mi., 22.02.2023 - 10:13

Antwort auf von Manfred Klotz

"eigener Agenda" wahrscheinlich hat es auch mit der politischen Nähe einer deutschen Linkspartei zur russischen Förderation zu tun, denkbar ist auch das dort Spendengelder über verdeckte Kanäle fließen, das gehört im Moment aber ins Reich der Spekulationen.
Viel bedenklicher ist diese Tatsache
"Wer sich dem Diktum Verhandlungen versus Krieg unterwirft, kann nichts weiter sehen. Wer solche Manifeste unterschreibt, ist im besseren Falle denkschwach, im schlechteren von anderen Motiven getrieben. Es scheint jedenfalls ein Konfliktmuster zu sein, das sich bereits in der Pandemie gezeigt hat: Die Entweder-oder-Haltung begrenzt Optionen, sie eröffnet keine."
und außerdem wird auch diese Tatsache ignoriert
"Putins historisch imprägnierter Imperialismus gegen alles, was rechtsstaatliche, pluralistische, demokratische und offene Lebensformen ausmacht" ist keine Bemerkung wert
https://www.zeit.de/kultur/2023-02/ukraine-krieg-waffenlieferungen-verh…

Mi., 22.02.2023 - 10:13 Permalink
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Brenner Flo Mo., 20.02.2023 - 14:50

Dieser Kommentar wurde entfernt. Sie haben es geschafft, drei Kommentare unter einen Artikel zu setzen, die allesamt gegen die Netiquette verstoßen. Bei weiteren Verstößen dieser Art müssen wir moderierend eingreifen.

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Mo., 20.02.2023 - 14:50 Permalink
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Manfred Klotz Mo., 20.02.2023 - 18:29

Eine Sache ist nicht wirklich ALLE Facetten der Angelegenheit zu kennen, eine andere - wie Sie es laufend bewusst praktizieren - Unwahrheiten zum Thema zu verbreiten. Mit andern Worten, Sie stellen Aspekte, die man sehr wohl kennt, verdreht dar.

Mo., 20.02.2023 - 18:29 Permalink
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a richter Di., 21.02.2023 - 07:20

Wollte dem Autor danken
Im letzten Absatz kommt die Frage der Wiedergutmachung auf, längst überfällig aber ein wichtiger Baustein im Selbstverständnis der Südtiroler, Opfer und Täter gewesen zu sein . Wichtig in Bezug auf was wir unseren kommenden Generationen überlassen und ein Memento und gegen Hass und Gewalt
Sämtliche Landeshauptleute habe sich davor gescheut. Hoffen wir das es so weit kommt.

Di., 21.02.2023 - 07:20 Permalink
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Hartmuth Staffler Di., 21.02.2023 - 18:00

Antwort auf von a richter

"Verwunderlich ist, wie spendabel das Land Südtirol mit der angeblichen russischen Diaspora in Meran war. Davon kann die kleine jüdische Gemeinde von Nachfahren von Shoah-Überlebenden, von 1943 bis 1945 von Südtiroler Nazis mörderisch verfolgt, nur träumen". Dem kann man zur zustimmen. Allerdings darf man in diesem Zusammenhang nicht verschweigen, dass die Diskriminierung unserer jüdischen Mitbürger keineswegs eine Erfindung der Nazis war (die allerdings aus Diskriminierung Mord gemacht haben) und daher auf die Zeit von von 1943 bis 1845 beschränkt werden kann, so als wäre es nur eine kurze Episode gewesen. Bereits vor dem Ersten Weltkrieg haben die Christlichsozialen, vor allem durch den Piusverein, der in Südtirol zahlreiche Mitglieder hatte, einen militanten Antisemitismus im Volk verbreitet. 1938 waren es dann die italienischen Faschisten, die auch in Südtirol auf der Basis ihrer Rassengesetzte Juden enteignet und verfolgt haben. Meine Bemühungen, für die von den Faschisten enteignete jüdische Mitbürgerin Lea Pincherle zumindest eine kleine Erinnerung zu erhalten, sind von den Mehrheitsparteien im Brixner Gemeinderat abgeschmettert worden. Das soll keine Relativierung der folgenden Verbrechen sein, aber ein Hinweis darauf, dass Antisemitismus leider allgegenwärtig war (und teilweise noch ist) und nicht auf einen kurzen Zeitraum begrenzt werden kann.

Di., 21.02.2023 - 18:00 Permalink
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Peter Gasser Mi., 22.02.2023 - 09:26

Ich arbeite die Argumentation in der Sache (?) heraus:
- Die Sichtweise von Felix Frei ist deshalb richtig, da er einer ist „der sich von frühester Jugend an für kritisches Denken und für Gerechtigkeit eingesetzt hat“;
- Die Sichtweise, welche seiner nicht zustimmt, ist falsch, da diese „Menschen merken nicht dass sie nur benutzt werden... und werden so willige Helfer einer bestimmten Agenda“.
.
Die Argumentation zur Sache wird vollständig ersetzt durch die Argumentation ad hominem:
- weil ich bin, wie ich bin, ist meine Sichtweise richtig,
- weil die anderen sind, wie ich sage, ist deren Sichtweise a priori und qua definitionem falsch.
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Damit ist jede Diskussion in der Sache a priori beendet.

Mi., 22.02.2023 - 09:26 Permalink
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Salto User
veronika dapra Mi., 22.02.2023 - 15:32

Ach hören Sie mit dem Geschwafel auf! Es gibt das Recht sich zu verteidigen; ihre „kleinen Leute „ werden seit einem Jahr ermordet, gefoltert, vergewaltigt; ihre Städte werden in Fetzen zerbombt, die Infrastruktur wird systematisch zerstört, Kulturstätten und Kunstwerke werden bewusst zerstört oder gestohlen; Kinder werden zu tausenden entführt und zwangsadoptiert. Bushaltestellen, Theater, Bahnhöfe werden bombardiert, ganze Gebiete dem Erdboden gleichgemacht. Verbrecher werden/ wurden mit Aussicht auf Freiheit in den Krieg geschickt und 80% sollen bereits gefallen sein. Es ist ein Elend ohne Ende und Sie kommen mit den ewig gleichen Unterstellungen & Behauptungen. Russland hat sich auf Generationen aus der zivilisierten Welt gebombt. Die kommen da nicht mehr heraus, sie sind jetzt Parias wie die Führungsbande von Nordkorea. Was da vor sich geht ist unerhört, ein Verbrechen gegen die Menschlichkeit. Und sie kommen mit den ewig gleichen Sätzen, anonym natürlich, denn Mut gehört nicht zu ihrem Repertoire.

Mi., 22.02.2023 - 15:32 Permalink
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Peter Gasser Mi., 22.02.2023 - 18:20

Antwort auf von veronika dapra

Sascha Lobo formuliert dies so:
„Ein Jahr nach Beginn des russischen Überfalls steht die deutsche Querfront gegen die Ukraine fester als je zuvor. Ob als Vulgärpazifisten, Rechts- oder Linksnationalisten, Putin-Fans, Russland-Romantiker, Illiberale, Propagandaopfer, Verschwörungstheoretiker oder schlicht Realitätsaverse.
.
Man muss differenzieren: Es geht bei dieser Zuordnung ausdrücklich nicht darum, dass alle Menschen mit großer Begeisterung Waffenlieferungen begrüßen müssen oder dass es nicht viele sinnvolle Argumente und Debatten für unterschiedliche Haltungen gäbe. Die gibt es, und die dazugehörigen Diskussionen können und sollen geführt werden.
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Es geht aber ausdrücklich darum, dass ein nicht geringer Teil dieser antiukrainischen Querfront die Ukraine und ihre Bevölkerung opfern will. Indem sie ihnen sowohl das Recht auf Selbstverteidigung abspricht, wie auch faktisch verlangt, sich mit Putins Militärmob, seinen Massenmördern, Folterern und Vergewaltigern gefälligst zu arrangieren. Um selbst möglichst unbehelligt vom Krieg und seinen nervigen Folgen zu bleiben“.

Mi., 22.02.2023 - 18:20 Permalink
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Peter Gasser Mi., 22.02.2023 - 16:16

Zitat: „KEINE Waffenlieferungen in Kriegsgebiete“:
das sage ich ja:
- Putin muss aufhören, Tag um Tag und zur Zeit grad Zug um Zug mit hunderten Waggons voll Munition und Waffen in die Ukraine zu bringen, zur Zeit aus ganz Sibirien hunderte von Panzern...
- Putin muss aufhören, von strategischen Bombern, von U-Booten und Kriegsschiffen Marschflugkörper und Bomben in die Ukraine zu bringen, auch weit nach hinten außerhalb des Kampfgebietes in den zivilen Bereich...
- Putin muss aufhören, tausende verurteilter Diebe, Vergewaltiger und Mörder zum rauben, vergewaltigen und morden in die Ukraine zu schicken.
.
Da bin ich ganz bei Ihnen: Das meinten Sie doch, mit „ KEINE Waffenlieferungen in Kriegsgebiete“, richtig?
(Dann braucht es nämlich auch keine Waffen für die Verteidigung).
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Oder meinten Sie, Putin und seine Unterstützer des barbarischen Angriffskrieges dürfen dies natürlich.
Die Verteidiger aber müssten die Waffen strecken, sich erobern, vergewaltigen, ausbeuten, assimilieren lassen.
(fast fürchte ich, dies ist Ihr Anliegen, dass man die Barbaren gefälligst wüten lassen und Hilfeleistung verweigern solle).
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Zitat: „Niemand weiß nämlich wie sich diese Waffen auswirken ob sie den Krieg maßgeblich beeinflussen“: so unwissend sind aber auch nur Sie... die Flugabwehrwaffen zum Beispiel holen zur Zeit zwischen 80 und 90% der in die zivilen Gebiete hinein gefeuerten Marschflugkörper und Raketen ab: Sie wollen, dass diese alle die Zivilbevölkerung treffen und morden?
Wirklich?

Mi., 22.02.2023 - 16:16 Permalink
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Elias Gamper Mo., 06.03.2023 - 19:22

Antwort auf von Peter Gasser

Waffen halten einen Krieg am Leben.
Von wem wurden die Verhandlungen im März 2022 abgelehnt?
Wie wollen sie Putin dazu bringen, keinen Waffen mehr in den Donbas zu bringen? In den der Westen noch mehr Waffen der Ukraine zur Verfügung stellt.
Tötet die Ukraine keine menschen mit den Waffen?

Mo., 06.03.2023 - 19:22 Permalink
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Profil für Benutzer Peter Gasser
Peter Gasser Mo., 06.03.2023 - 19:50

Antwort auf von Elias Gamper

3 Prinzipien werden in Ihrem Kommentar deutlich sichtbar:
1. Die klassische (unethische) Täter-Opfer-Umkehr.
2. Zudem: Macht vor Recht, der Stärkere darf sich nehmen, der Schwächere hat sich unterzuordnen.
3. Klassische (unethische) Gleichsetzung von Täter und Opfer, Angreifer und Verteidiger.
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Wird ein Spaziergänger von einem Mörder und Dieb mit einem Messer angegriffen, verweigern Sie dem Angegriffenen die Hilfe, weil er ja eventuell bei der Verteidigung seines Lebens den Mörder töten könnte. Dasselbe würden Sie auch verweigern, würde der Mörder ihr Kind angreifen.

Ich möchte nicht ihr Kind sein.
Ich möchte nicht in Ihrer Welt leben.
.
März 22: Russland. Butscha.

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Mo., 06.03.2023 - 19:50 Permalink
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Manfred Klotz Mi., 22.02.2023 - 16:19

Wie gewohnt, Freis Rösselsprünge. Man weiß sehr wohl wie sich das Einstellen der Waffenlieferungen auswirken würde. Weshalb glauben Sie dass Russland darauf pocht? Dieser ewige Bockmist von wegen, dass die Waffenlieferungen Tote zur Folge hätten - da beten Sie wieder 1:1 die russische Propaganda nach - wird langsam aber sicher ekelig. Es reicht wenn Russland den Krieg beendet. Kein land hat irgendein Interesse daran, danach in Russland einzufallen.
Was Sie von Russlands Friedensbestrebungen halten dürfen bringt Medwedew wohl am Besten zur Geltung:
https://www.fr.de/politik/russland-ukraine-krieg-usa-biden-putin-medwed…
Ihr Exkurs zu Pandemie ist der negative krönende Abschluss Ihres argumentativen Super-Gaus.

Mi., 22.02.2023 - 16:19 Permalink
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Salto User
veronika dapra Mi., 22.02.2023 - 19:03

Whataboutism whataboutism whataboutism, andere Argumente haben Sie nicht.
Der Terrorstaat Russland verwendet bewiesenermaßen Fleshet Munition, das sind rasiermesserscharfe Metall Splitter & sie bombardieren mit Phosphor, beides ist geächtet.

Mi., 22.02.2023 - 19:03 Permalink
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Profil für Benutzer Ceterum Censeo
Ceterum Censeo Mi., 22.02.2023 - 19:13

Ihr Freibrief für einen Kriegs- und Menschenrechtsverbrecher bedeutet Komplizenschaft mit diesem Massenmörder.
Von Sofa aus ist es bequem, den Ukrainern das Recht auf Selbstverteidigung abzusprechen.
Einfach 1 zu 1 die faschistische Lügenpropaganda Putins übernehmen ist eine ethische und intellektuelle Fehlleistung.

Mi., 22.02.2023 - 19:13 Permalink