Wirtschaft | Gastbeitrag

Niedrige Löhne, hohe Preise

Josef Perkmann, ehemaliger Gewerkschafter und Jurist, geht der Frage nach, warum Südtirol zu einem Billiglohnland geworden ist. (Articolo con versione in italiano).
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Foto: Pixabay
(*) Versione italiana in fondo all'articolo.
Die Entwicklung von niedrigen Löhnen und hohen Preisen führt zu Armut, Frustration und Verbitterung. Die Kluft zwischen denen, die viel haben und all den anderen wird größer. Viele kommen nicht mehr über die Runden. Doch warum ist Südtirol in der markantesten wirtschaftlichen Wachstumsphase seiner Geschichte zum Billiglohnland geworden?
Vor 50 Jahren wurde Südtirol als ein Land beschrieben, wo auf neue Betriebe billige und gewerkschaftlich unerfahrene Arbeitskräfte warteten. Es war die Zeit, als man in Brixen eine Zweigstelle des Reifenproduzenten Continental ansiedeln wollte. Gekommen sind dann andere Unternehmen und unter ihnen auch vereinzelte Billiglohnjäger aus der Textilbranche. Bei den Landespolitikern schrillten damals die Alarmglocken und es kam zu einer entscheidenden Wende. Südtirol bekam 1972 nicht nur ein neues Autonomiestatut, sondern auch ein neues wirtschaftliches und soziales Gesicht. Aus dem armen Bergbauernland wurde in etwas mehr als 30 Jahren das „reiche Südtirol“, wo Tesla und Wellness angesagt sind, allerdings nur für etwas mehr als zehn Prozent der Bevölkerung. Der Rest ist je nach Branche zwischen 30 % und 70 % ärmer als die Arbeitnehmer in vergleichbaren Positionen in Nordtirol, Bayern oder Graubünden.
 
 
 
 
Warum ist das Lohnniveau in Südtirol niedriger als in vergleichbaren Nachbarländern? Die kargen Jahre der unmittelbaren Nachkriegszeit liegen weit zurück und sind heute Geschichte, aber man trifft zunehmend mehr Leute, die von ihrem Lohn nicht mehr leben können, die es trotz Mühe und Anstrengung nicht mehr schaffen. An der Nachfrage kann es nicht liegen. Der Arbeitsmarkt ist heute leergefegt. Es gibt keine Arbeitslosen, die man für die schlechten Statistiken verantwortlich machen könnte. Es sind schlicht und einfach die zu niedrigen Löhne und Gehälter, die Südtirol zu einem Land der Billiglöhne machen. Für die Betriebe müsste das ein gefundenes Fressen sein. Wer für den Faktor Arbeit weniger zahlen muss, hat im Allgemeinen einen Wettbewerbsvorteil. Dieser Satz wird von Zeitschriften und Wirtschaftstheoretikern wie ein mathematischer Lehrsatz herumgereicht. Wer sich aber in der Praxis darauf verlässt, der steht mitunter ohne Mitarbeiter da. So klagt gerade das Gastgewerbe über fehlende Arbeitskräfte. In der Privatwirtschaft wird das auch in Südtirol erkannt und einige beginnen, in ihre Mitarbeiter zu investieren, anstatt wie bisher nur in neue Mauern und teure Einrichtungen.
 
 
 
 
Wenn man die Wirtschaftskraft Südtirols betrachtet, fällt auf, dass sie kaum niedriger, in manchen Sparten sogar höher ist als in Nordtirol, Bayern, oder Graubünden. In den vergangenen 30 Jahren hat diesbezüglich eine erfolgreiche Aufholjagd stattgefunden. Das gilt nicht nur für das äußere Erscheinungsbild Südtirols, sondern auch das Bruttoinlandsprodukt und die Verbraucherpreise.
Wer bei dieser Entwicklung nicht mithalten konnte, sondern hinterherhinkte, waren all jene, die zu ihren Löhnen und Gehältern kein Zusatzeinkommen hinzufügen und sich am Gewinn des Betriebes nicht selbst beteiligen konnten, sondern auf einen Tariflohn angewiesen waren. Das fällt nicht nur in einigen Teilbereichen auf, sondern zieht sich wie ein roter Faden durch das ganze „reiche Südtirol“.
 
Einige Beispiele:
  • Ein Bauarbeiter verdient in Südtirol 40 % weniger als in Nordtirol, 55 % weniger als in Bayern und 60 % bis 80 % weniger als in Graubünden.
  • Ein Kellner verdient in Südtirol 30 % weniger als in Nordtirol, 40 % weniger als in Bayern und 70 % weniger als in Graubünden.
  • Ein Lehrer verdient in Südtirol 40 % weniger als in Nordtirol, 60 % weniger als in Bayern und 80 % weniger als in Graubünden.
  • Ein Krankenhausarzt verdient in Südtirol 40 % weniger als in Nordtirol, 70 % weniger als in Bayern und über 80 % weniger als in Graubünden.
Das sind natürlich vereinfachte Mittelwerte, die aus zahlreichen Einzelvergleichen abgeleitet werden. Wer das dichte Lohngeflecht in Südtirol und in den Nachbarländern im Detail vergleicht und auf alle Faktoren achtet, stößt auf Überraschungen und Werte, die im Einzelfall vom hier verwendeten Schema stark abweichen. Aber das Lohngefälle zwischen Südtirol und den umliegenden Regionen ist in seiner Gesamtheit beeindruckend und für alle, die sich gerade für einen Arbeitsplatz entscheiden, ein starker Anreiz Südtirol zu verlassen. Das fällt besonders bei den Gesundheitsberufen auf, wo viele Nachwuchskräfte gebraucht werden. Abgesehen davon ist der Lohn nicht das einzige Kriterium bei der Wahl des Arbeitsplatzes. Genauso wichtig sind die beruflichen Entfaltungsmöglichkeiten, das soziale Umfeld und das zu erwartende Arbeitsklima, die Nähe des Arbeitsplatzes, die allgemeinen Lebenshaltungskosten, die Sprache und vieles andere. Erst wenn der Lohn nicht mehr zum Leben reicht, wird er zu einem der wichtigsten Faktoren.
 
 
Erst wenn der Lohn nicht mehr zum Leben reicht, wird er zu einem der wichtigsten Faktoren.
 
Hungerlöhne und prekäre Arbeitsverhältnisse sind in Südtirol keine Randerscheinung wie in den Nachbarregionen. Niedriglöhne sind in Südtirol die Regel und nicht die Ausnahme. Sie beschränken sich nicht auf das bekanntermaßen schlecht bezahlte und unsichere Prekariat.
Trotz hoher Qualifikation sind die Lohn- und Gehaltsunterschiede im Vergleich zu unseren unmittelbaren Nachbarn groß. Gerade die gut ausgebildeten Arbeitskräfte werden von den Südtiroler Lohnverhältnissen abgeschreckt.
Bemerkenswert ist auch, dass sich die öffentlichen Arbeitgeber in der Lohnfrage von der Privatwirtschaft kaum unterscheiden. Frustrierende Niedriglöhne und prekäre Beschäftigungsformen sind auch bei den Gemeinden und im gesamten Öffentlichen Dienst anzutreffen.
Ganz anders sieht es bei den Führungskräften aus, die vielfach selbst mitentscheiden können. Sie haben ein starkes Mitspracherecht, oft auch eine unbestrittene Entscheidungsmacht, wenn es um die Vergütung ihrer Leitungsfunktionen geht. Das gilt für Landtagsabgeordnete ebenso wie für Autobahn- und Bankdirektoren.
 
 
Führungskräfte können vielfach selbst bei der Vergütung ihrer Leitungsfunktionen mitentscheiden.
 
 
Auch die Geschäftsführer und Manager der Privatwirtschaft wissen sich zu helfen. Sie alle vergleichen sich sehr wohl mit den Kollegen in den Nachbarregionen und sind diesen in der Gehaltsfrage manchmal sogar voraus. Wer aber glaubt, dass niedrige Löhne gut für Südtirol sind, sollte bedenken, dass es eine Kehrseite gibt. Gerade gut ausgebildete und jungen Fachkräfte kehren Südtirol unter diesen Bedingungen den Rücken. Viele von ihnen sind in den unmittelbaren Nachbarregionen gefragt, besonders in der Schweiz. Im Gesundheitswesen und in der Gastronomie sind die Folgen dieses Aderlasses bereits deutlich zu spüren. Aber auch in anderen Bereichen ist es kaum besser. Es fällt nur weniger auf.
 
 
 
 
Wer hingegen trotz knapper Entlohnung in Südtirol bleibt, versucht es oft mit Nebenjobs und Schwarzarbeit, manchmal auch mit unversicherten Überstunden. Das ist vielleicht ein kurzfristiger Ausweg aus einer Notlage, aber wenn diese Praxis zur Dauerlösung wird, leidet darunter nicht nur die Hauptbeschäftigung, sondern auch die Lebensqualität des Betroffenen. Andererseits sind gestresste und ständig überlastete Mitarbeiter für keinen Betrieb ein Gewinn, sondern eine Belastung. Wenn sich solche Trends verfestigen, wird Südtirol nicht nur als Land niedriger Löhne, sondern bald auch als Land schlechter Leistungen dastehen. Dazu kommt die gegenwärtige Inflation, der wir fast schutzlos ausgeliefert sind. Dadurch wird das Lohngefälle zwischen Südtirol und den Nachbarregionen auf keinen Fall geringer.
 
 
Die Meinung, wonach die billigsten Arbeitskräfte auch die besten sind, führt zu Entwicklungen, die niemand haben möchte.
 
 
Die Meinung, wonach die billigsten Arbeitskräfte auch die besten sind, führt zu Entwicklungen, die niemand haben möchte. Denn am Ende werden auf diese Weise Facharbeiter durch Hilfsarbeiter und Ausgebildete durch berufsferne Aushilfskräfte und Saisonarbeiter ersetzt. Und die weniger gewordenen Fachleute werden bei gleicher Entlohnung mit immer mehr Aufgaben überhäuft, bis sie oft erschöpft das Handtuch werfen. Die Rede von der billigsten Arbeitskraft ist mit Vorsicht zu genießen, ähnlich wie das billigste Angebot bei der Ausschreibung öffentlicher Aufträge. Beides wirkt sich am Ende negativ auf die Qualität des Dienstes oder der Leistung aus.
Am Ende stellt sich die Frage, wer denn in Südtirol für die Lohngestaltung verantwortlich ist. Wer war denn in den letzten 30 Jahren dafür zuständig? Und sind sich die Akteure der Lohnpolitik der Lage bewusst, in die wir immer tiefer hineinsteuern, oder schauen sie einfach nur weg?
 
 

Prezzi alti e salari bassi

Salari bassi e prezzi alti portano a povertà, frustrazioni e amarezze. La forbice si apre in modo preoccupante tra chi ha troppo e chi non riesce ad arrivare a fine mese. Perché l'Alto Adige è diventata una provincia a bassa retribuzione proprio durante la fase di crescita economica più strepitosa della sua storia?


Cinquant' anni fa il Sudtirolo veniva descritto come una terra che offriva tanta forza lavoro contenta di salari bassi perché sindacalmente inesperta. Era il periodo in cui a Bressanone doveva insediarsi una filiale della multinazionale Continental, produttrice di gommoni. Era un tentativo che non andò in porto, ma arrivarono altre imprese meno grandi, tra di loro anche qualcuna del settore tessile in cerca di manodopera che costava poco.

A quei tempi nel mondo politico locale suonavano i campanelli d’allarme e gli anni successivi portarono ad una svolta decisiva. L’anno 1972 non segna solo la partenza della nuova autonomia, ma anche quella di una profonda trasformazione economica e sociale. In poco più di 30 anni la povera provincia di montagna si è trasformata in un pezzo di terra tra le più ricche d’Europa, dove si mettono in vista le macchine di alta cilindrata e gli alberghi di lusso. Ma chi sono i destinatari di tanta ricchezza? Forse poco più del 10% della popolazione. Gli altri sono per almeno il 30%, qualche volta per il 70% più poveri dei loro compagni di lavoro a Innsbruck, in Baviera o nei Grigioni svizzeri.

Perché in Alto Adige si guadagna meno che in Baviera? Sono passati da tanto tempo gli anni magri del primo dopoguerra, ma oggi si incontrano di nuovo sempre più persone che non riescono a fa quadrare il loro conti, che non ce la fanno nonostante tutti gli sforzi e le fatiche.

Il mercato del lavoro evidentemente non può essere chiamato in causa. Non ci sono i disoccupati a cui dare la colpa per le statistiche deludenti. Sono semplicemente i salari e gli stipendi troppo bassi che fanno dell'Alto Adige una terra con retribuzioni scarse. Ne dovrebbero approfittare le imprese. Chi deve pagare meno per la forza lavoro, di solito ha un vantaggio competitivo. Questo ritornello lo possiamo leggere su tante riviste e lo ripetono anche numerosi economisti. Ma chi si fida di questo detto alla fine ci rimette. Nel settore privato, alcuni giovani imprenditori se ne rendono conto e preferiscono investire nelle remunerazioni dei loro collaboratori, piuttosto che in ulteriori edifici sontuosi e arredamenti di lusso.

Guardando la capacità economica dell'Alto Adige, si vede che tale capacità non è affatto inferiore, e in taluni settori addirittura superiore, a quella del Tirolo austriaco, della Baviera o dei Grigioni. Negli ultimi 30 anni l'Alto Adige ha recuperato moltissimo non solo per quanto riguarda l'aspetto esteriore dei nuovi insediamenti, ma anche in termini di ricchezza generata e commercializzata. Tutto ciò si riflette sul PIL e sui prezzi al consumo.

Un operaio edile in Alto Adige guadagna il 40% in meno rispetto al Tirolo, il 55% in meno rispetto alla Baviera e dal 60% all'80% in meno rispetto ai Grigioni

Chi non è riuscito a tenere il passo con l’Alto Adige, che si stava arricchendo, era quella grande fetta di popolazione, che non ha potuto aggiungere un reddito supplementare al suo salario  e che non ha potuto partecipare in via diretta ai profitti dell’azienda, per la quale stava lavorando. L’impoverimento relativo non riguarda una categoria limitata di lavoratori, ma si manifesta su larga scala. Alcuni esempi:

  • Un operaio edile in Alto Adige guadagna il 40% in meno rispetto al Tirolo, il 55% in meno rispetto alla Baviera e dal 60% all'80% in meno rispetto ai Grigioni.
  • Un cameriere in Alto Adige guadagna il 30% in meno rispetto al Tirolo, il 40% in meno rispetto alla Baviera e il 70% in meno rispetto ai Grigioni.
  • Un insegnante in Alto Adige guadagna il 40% in meno rispetto al Tirolo, il 60% in meno rispetto alla Baviera e l'80% in meno rispetto ai Grigioni.
  • Un medico ospedaliero in Alto Adige guadagna il 40% in meno rispetto al Tirolo, il 70% in meno rispetto alla Baviera e oltre l'80% in meno rispetto ai Grigioni.
     

Si tratta, ovviamente, di valori medi semplificati che possono essere ricavati da numerosi confronti individuali. Quando si guardano i dati nel dettaglio, la fitta rete salariale in Alto Adige e nei Paesi limitrofi, prestando attenzione a tutti i fattori, ci si imbatte in sorprese e valori che talvolta si discostano notevolmente dallo schema qui utilizzato. Ma il divario salariale tra l'Alto Adige e le regioni limitrofe è generalmente impressionante e costituisce un forte incentivo a lasciare l'Alto Adige per chiunque sia in procinto di cercarsi un posto di lavoro. Il problema si presenta in modo particolare nelle professioni sanitarie, perché c'è bisogno di molte nuove figure professionali per sostituire gli esodi.

 

A prescindere dal salario ci sono ovviamente anche altri criteri che contano, quando si sceglie un posto di lavoro. Sono altrettanto importanti le opportunità di sviluppo professionale, l'ambiente sociale e il clima aziendale, la possibilità di trovare casa a prezzi accessibili, la vicinanza del luogo di lavoro, il costo generale della vita, la lingua e altro. Solo quando il salario o lo stipendio non bastano per mantenere il tenore di vita a cui si aspira, la remunerazione diventa un fattore decisivo.

Salari e stipendi bassi in Alto Adige sono la regola e non l'eccezione. Non si limitano al precariato, notoriamente mal pagato e poco stabile. Pure in presenza di una qualificazione elevata, le divergenze salariali sono notevoli rispetto ai nostri vicini.

Salari da fame e condizioni di lavoro precarie in Alto Adige non sono un fenomeno marginale come nelle regioni vicine. Salari e stipendi bassi in Alto Adige sono la regola e non l'eccezione. Non si limitano al precariato, notoriamente mal pagato e poco stabile. Pure in presenza di una qualificazione elevata, le divergenze salariali sono notevoli rispetto ai nostri vicini. Soprattutto i lavoratori più preparati sono delusi dalle condizioni economiche altoatesine. Il problema quindi non si pone solo ai livelli salariali minimi, ma coinvolge un’area ben più vasta.

La situazione cambia invece, quando parliamo dei dirigenti, molti dei quali possono provvedere per conto proprio, perché hanno voce in capitolo e riescono a gestire a proprio favore la retribuzione per le loro funzioni dirigenziali.

È pure degno di nota il fatto che i datori di lavoro pubblici non si differenziano granché dal settore privato per quanto riguarda i salari e gli stipendi. Anche nei Comuni e in tutto il settore pubblico si riscontrano salari bassi e forme di occupazione precaria. La situazione cambia invece, quando parliamo dei dirigenti, molti dei quali possono provvedere per conto proprio, perché hanno voce in capitolo e riescono a gestire a proprio favore la retribuzione per le loro funzioni dirigenziali. Ciò non vale solo per la dirigenza politica, cioè per i consiglieri provinciali e regionali, ma anche per i direttori di banca, gli amministratori e dirigenti di enti pubblici e privati. A quel livello le retribuzioni e le diarie reggono il confronto con i Länder e Cantoni vicini, e qualche volta li superano addirittura.

I salari bassi, ad altri livelli, possono sembrare positivi per certi versi, ma presentano nel contempo parecchi lati negativi. Soprattutto i giovani, che dispongono di una buona preparazione di base, rimangono delusi delle condizioni che trovano e lasciano la Provincia. Molti di loro sono ben accolti nelle regioni immediatamente vicine, soprattutto in Svizzera. Le conseguenze di questo salasso sono già visibili nel settore sanitario e nella gastronomia. Ma la situazione non è molto diversa, solo meno visibile, in altri settori.

Il pensare che la manodopera migliore sia quella che costa meno, porta a risvolti che nessuno vuole

Chi rimane in Alto Adige purtuttavia accettando la scarsa retribuzione, spesso ricorre ad un secondo lavoro, al lavoro nero, a volte anche alle ore straordinarie irregolari. A molti sembra essere una scorciatoia a breve termine, ma quando una prassi del genere si stabilizza, si ripercuote sul lavoro principale e sulla qualità della vita della persona coinvolta. Visto dalla parte dell’impresa un crescente numero di dipendenti stressati e costantemente sovraccarichi di lavoro non sono una risorsa, ma un peso. Se tendenze di questo tipo si consolidano, l'Alto Adige non sarà solo la terra dei salari bassi, ma presto anche una terra di servizi scadenti. A tutto ciò si aggiunge l’inflazione, che ci coglie a freddo, con scarsi meccanismi di difesa a disposizione e capace di aumentare ulteriormente il divario salariale tra l'Alto Adige e le regioni limitrofe.

Chi ha determinato i salari bassi in Alto Adige, chi negli ultimi 30 anni ha gestito la politica salariale? I protagonisti di quella politica si rendono conto della situazione creata, o chiudono semplicemente gli occhi?

Il pensare che la manodopera migliore sia quella che costa meno, porta a risvolti che nessuno vuole. Perché alla fine, pensando cosi, i lavoratori qualificati saranno sostituiti con altri meno qualificati e quelli di lunga esperienza con aiuti stagionali e provenienti da altri settori, mentre le squadre meglio preparate diventano sempre più esigue. A loro spetta poi far fronte a un carico di lavoro sempre più ampio fin quando non ce la fanno più e gettano la spugna. Il discorso della manodopera che costa meno deve essere trattato con la medesima cautela come l’offerta al prezzo più basso nelle gare d'appalto. Entrambe le cose finiscono per avere un impatto negativo sulla qualità del servizio e delle prestazioni. Di solito l’offerta migliore equivale alla prestazione peggiore. 

Alla fine di tutto ciò sorge una domanda spontanea: Chi ha determinato i salari bassi in Alto Adige, chi negli ultimi 30 anni ha gestito la politica salariale? I protagonisti di quella politica si rendono conto della situazione creata, o chiudono semplicemente gli occhi?