Politik | Burggrafenamt

Wackelpartie Standseilbahn

Innerhalb der Meraner SVP sind noch einige unentschlossen, ob sie das umstrittene Infrastrukturprojekt befürworten. Nun könnte es auf die Stimmen der Grünen ankommen.
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Foto: LPA / Mobilitätsressort
Erst letzte Woche hatte die Meraner Stadtregierung sich zum Thema Standseilbahn Meran - Schenna ausgetauscht. Die Koalition aus SVP, Lista Civiva und Alleanza per Merano signalisierte eindeutig die Bereitschaft, dem Infrastrukturprojekt zuzustimmen, sofern andere Mobilitätsvorhaben der Stadt mithilfe des Landes auch umgesetzt werden, beispielsweise das Mobilitätszentrum am Bahnhof oder neue Bahnübergänge. Die Landesregierung erwartet von den betroffenen Gemeinden Meran, Dorf Tirol und Schenna einen Grundsatzbeschluss zur Standseilbahn.
 
 
Die SVP hat die Rechnung allerdings ohne die eigenen Bauernvertreter Christoph Mitterhofer (Gemeinderatspräsident), Michael Waldner und Micheal Höller gemacht. Mitterhofer hat seine Bedenken zum 107 Millionen Euro teuren Vorhaben bereits wiederholt öffentlich geäußert. Eine SVP-interne Umfrage hat Anfang Juni zudem ergeben, dass ein beachtlicher Teil der Parteibasis an der Sinnhaftigkeit des Projektes zweifelt.
Vizebürgermeisterin Katharina Zeller (SVP) kennt die Lage innerhalb ihrer Partei: „Laut meiner Einschätzung halten sich die Befürworter und die Gegner in etwa die Waage. Dazwischen befindet sich ein großer Teil, der unentschlossen ist. Diese gilt es noch zu überzeugen“, so Zeller gegenüber der Tageszeitung. Sollte die Trassenführung der Standseilbahn auf den Grundstücken der Bauern verlaufen, dann dürfen diese voraussichtlich nicht an der Abstimmung im Gemeinderat teilnehmen.
Tritt dieser Fall ein, hat die Regierungsmehrheit zu wenig Stimmen, um das Projekt abzusegnen und ist auf die Oppostion angewiesen. Zeller hat bereits angekündigt, dass bei diesem Beschluss der Fraktionszwang aufgehoben werden könnte. Sie selbst war von Anfang an Befürworterin der Standseilbahn, da diese laut den Verkehrsexperten eine deutliche Verkehrsentlastung bringen soll.
Innerhalb der Opposition wird vor allem auf die Grünen gehofft. Unter ihrer Stadtregierung hatte sich Ex-Bürgermeister Paul Rösch und die damalige Verkehrsstadträtin Madeleine Rohrer beim Land für die Standseilbahn stark gemacht. Seitdem hält sich die Liste Rösch / Grüne diesbezüglich auffallend zurück.
 
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Carl Defranceschi Do., 22.06.2023 - 15:51

Gestern hat Lydia Benedetti, Präsidentin des Stadtviertelkomitees
"Historischer Ortskern Meran" zum Artikel "Talstation am Bahnhof -Zeit für Insellösungen ist vorbei" Dolomiten vom 20.06.2023, Stellung genommen. Sie schreibt u.a. :
"Lana denkt mit.
Dass eine Schnellbahn von Schenna nach Meran, vorwiegend genutzt von Schenner Touristen keine Lösung für die Meraner Verkehrsprobleme sein wird, versteht jeder, der sich mit den Zahlen der Meraner Verkehrszuflüsse auseinander gesetzt hat.
Von Schenna führt eie direkte Verbindung zur MeBo, eine direkte Verbindung nach Meran 2000 und eine direkte Verbindung zum botanischen Garten. Um diese Ziele zu erreichen braucht weder ein Schenner Einheimischer noch ein Schenner Tourist die Stadt Meran zu durchqueren. Schenna hat demnach im Burggrafenamt einen priviliegierten Standort."
Laut Techniker Ciurnelli kommen täglich 14.000 Autos aus Lana nach Meran, knapp 5.000 aus Algund und 2.700 aus Schenna. Frage: warum fängt man da bei Schenna an?

Do., 22.06.2023 - 15:51 Permalink
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Josef Fulterer Fr., 23.06.2023 - 06:52

Außer den nicht absehbaren Gesamtkosten, wird die STAND-SEIL-BAHN sehr hohe Betriebs-Kosten verursachen, die sicher an den Gemeinden Meran und Schenna hängen bleiben, wenn nicht die Landes-Regierung wie in anderen Fällen, recht leichtfertig A L L E S übernimmt.
Und für die Bauern ist die Trasse + Umgebung nicht mehr BAU-ERWARTUNGS-LAND.

Fr., 23.06.2023 - 06:52 Permalink