Politik | Wahlen/Elezioni 23

Liebeserklärung für Tommy

Der Medienunternehmer Georg Kofler und der Starkoch Roland Trettl outen sich als Widmann-Unterstützer. Ihre Vision: Eine Vollautonomie mit Widmann als Landeshauptmann.
Kofler, Georg
Foto: Kofler Energies
Thomas Widmann weiß, wie man Wahlkämpfe macht. Als erfahrener Wahlkampfleiter der SVP kennt er alle Spielregeln und Kniffs. Auch, dass die Unterstützung einiger VIPs ganz besonders wirkungsvoll ist. Und er weiß auch, wie man sich diese Liebeserklärungen medienwirksam organisiert.
Zum „Tag der Autonomie“ am 5. September hat Thomas Widmann ein Kurzvideo auf Facebook und Instagram veröffentlicht. Darin fordert der langjährige SVP-Landesrat eine „Vollautonomie“ für Südtirol.
Es ist ja so, dass wenn Rom ein Gesetz macht, das gilt von Sizilien bis Aosta, bis Friaul und natürlich auch für uns, kann es nie so maßgeschneidert sein, wie wenn wir in Bozen für Südtirol die Gesetze für unsere Bevölkerung machen. Und deshalb ist unser Ziel die Vollautonomie, damit möglichst alle Kompetenzen hier in Südtirol sind und somit wir vor Ort bestimmen können, wie unsere Menschen hier leben, was eben die Regeln sind, wie die soziale Umverteilung gelingen soll, wie sich die Wirtschaft entwickeln soll und vieles, vieles mehr“, argumentiert der Kopf der neuen Liste.
 
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Roland Trettl: Unterstützung für Widmann (Foto: Deutscher Köcheverband)
 
 
Kaum geht der Reel online erhält Widmann auch schon prominenten Applaus. „Widmann vor President“ schreibt der Rittner Starkoch Roland Trettl, der inzwischen mehr in den Klatschspalten als hinter dem Herde zu sehen ist.
Aber auch Georg Kofler meldet sich zu Wort. Der Pusterer Medienunternehmer schreibt auf Instagram:
 
„Schließe mich dem Roland an: Widmann wäre definitiv der beste Landeshauptmann: tatkräftig, nicht ideologisch fixiert, erfahren und kompetent. Und darüber hinaus als Persönlichkeit auch über die Landesgrenzen hinaus vorzeigbar und überzeugend.
 
Thomas Widmann antwortet umgehend:
 
„Danke lieber Georg, schätze deine Worte sehr. Derartige Komplimente zu bekommen von einem Mann mit enormer Erfahrung ist echt wow.“
 
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Der Hintergrund: Sowohl Trettl als auch Kofler sind eng mit Thomas Widmann befreundet. Im Wahlkampf 2018 war Georg Kofler zudem der finanzkräftigste Einzelspender. Der Unternehmer spendete der SVP 50.000 Euro. Akquiriert wurde die Spende vom damaligen SVP-Wahlkampfleiter, Thomas Widmann.
Fünf Jahre später stehen der Großspender und der Empfänger augenscheinlich auf der Seite der Gegner jenes Mannes, der damaligen und auch heute noch die SVP-Landtagsliste anführt: Landeshauptmann Arno Kompatscher.
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Sebastian Felderer Mi., 06.09.2023 - 19:04

Das ist ein sehr fadenscheiniger Beitrag, lieber Christoph. Da weiß ich wirklich nicht mehr, was ich von dir als vorbildlichen Journalisten halten soll. Widmann soll nicht Landehauptmann werden, nur weil zwei finanzstarke Elemente nicht mehr die SVP, sondern ihn unterstützen. Widmann ist vom Landeshauptmann gar nicht so weit entfernt, zumindest Halbzeit-Landeshauptmann mit Paul Köllensperger. Aber dazu braucht es eine Idee und das Umkrempeln der gesamten Politik- und Wahltaktik. Wenn vor den Wahlen dem Wähler klar mitgeteilt wird, dass x-Parteien (nach meiner Rechnung um die acht) die Neue Mehrheit im Lande erringen wollen, dann könnten bisherige Nichtwähler mobilisiert werden und die Rechnung mit 18 Sitzen könnte sich leicht aufgehen. In die Koalition könnten dann noch die Grünen dazu genommen werden und wir wären auf 21 Sitzen, also absolute Regierungsfähigkeit. Jede Partei der Koalition erhält ein Assessorat und Frieden und Zusammenhalt sind für 5 Jahre gesichert. Solche Dinge solltest du schreiben, lieber Christoph, die würden unser Land ein gutes Stück weiterbringen. Leider bin ich kein Journalist und man wird mir auch nicht glauben. Aber meine Idee wäre die einzige Chance, in Südtirol nach 80 Jahre endlich eine Wende herbeizuführen. Ich kann und will mir einfach nicht vorstellen, dass ein Widmann auf der Oppositionsbank sitzt und sich von der SVP auslachen und niederstimmen lässt. Das kann nämlich weder ein Kofler, noch ein Trettl verhindern. Dazu braucht es Wahltaktik und endlich was Neues auf dem Tisch.

Mi., 06.09.2023 - 19:04 Permalink
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Sebastian Felderer Mi., 06.09.2023 - 20:06

Antwort auf von Peter Gasser

Die Neue Mehrheit wäre überhaupt nicht mit der Ampelkoalition zu vergleichen. Da eignen sich SVP, Fratelli und Lega schon viel besser dazu, eben für das (nicht). Nach 80 Jahren Diktatur kann man sich logischerweise fast nichts anderes vorstellen. Wir sind alle eingelullt von einem System, das es nie anders vorgelebt hat. Will nur ein Argument noch anführen: Aus wie vielen "Parteien" besteht die SVP-Koalition? Aber wohl gemerkt, ohne Koalitionsvertrag!!!! Ampel-Koalition? Oh Gott, das ist eine Ampel mit der gesamten Farbskala. Aber jetzt einschwören, bis zu den Wahlen: ZUSAMMENHALTEN. So kann es eben die SVP, aber die Südtiroler glauben es nicht mehr.

Mi., 06.09.2023 - 20:06 Permalink
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Martin Tarshito Mi., 06.09.2023 - 19:44

"Ist echt wow". Da geht der Tommy sprachlich wohl mit der Zeit [der vorgeschobenen Emotionen].

Die Chance, dass AK nicht genügend Rückhalt bekommen könnte, um ein -vor 10 Jahren absolut unvorhergesehenes- drittes Mal als LH gewählt zu werden, besteht durchaus.

Hängt natürlich auch davon ab, wie all die anderen neuen Listen abschneiden werden.
Ob Th. W dann eine Chance bekommen könnte? Denkbar ...?!

Mi., 06.09.2023 - 19:44 Permalink
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Peter Obexer Mi., 06.09.2023 - 20:40

Gute Nacht, Südtirol. Hätte mir vom gewieften Medienmann Kofler, der genau weiß, wie es in Südtirols Weinbergen zugeht, und vom VOX-TV-Kuppel-Koch Trettl, was (ehrlich) anderes erwartet. Aber wie heißt es so schön unter Freunden: Eine Hand wäscht die andere!

Mi., 06.09.2023 - 20:40 Permalink
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Bernd Schuster Do., 07.09.2023 - 08:31

Widmann ist ein falscher fufziger. Der Trettel und der Kofler haben das vermutlich nicht ganz ohne Widmanns Drängen gesagt. Versprechungen? Aufträge in Aussicht gestellt?

Nicht vergessn. Wäre Widmann geblieben dann hätt der Gatterer jetzt einen Geldspeicher wie Dagoberth Duck mit südtiroler Geld drinnen und würdn uns überheblich auslachen.

Do., 07.09.2023 - 08:31 Permalink
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S. Bernhard Do., 07.09.2023 - 12:39

Wow...gleich in Bozen die Gesetze machen, das würde euch so passen, gell. Was da wohl so alles auf uns zukommen würde, wage gar nicht darüber nachzudenken.

Do., 07.09.2023 - 12:39 Permalink
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S. Bernhard Do., 07.09.2023 - 14:36

Antwort auf von Manfred Gasser

Naja, bestes Beispiel "Wolfsgesetz" vom Bauernbund geschrieben, im Endeffekt Zeitverschwendung. Lobbys würden unsere heillos überforderten Möchtegern-Politiker mit Gesetzesvorschlägen überhäufen, die dann gefälligst so umzusetzen wären, ein Graus.

Do., 07.09.2023 - 14:36 Permalink
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Salto User
Manfred Gasser Do., 07.09.2023 - 15:15

Antwort auf von S. Bernhard

Sie haben aber ein schlechtes Bild der Politik, vielleicht sogar unserer Demokratie? Es sind nicht alle "Tommi", oder "Du Philipp", es gibt auch Menschen im Landtag, die es anders machen würden, ob besser oder schlechter liegt dann ganz im Auge des Betrachters. Nur ist die Mehrheit von uns anscheinend noch nicht bereit, diese Anderen mal machen zu lassen, vielleicht weil viele irgendwie immer noch am Rockzipfel "unserer" Sammelpartei hängen, und Angst haben etwas zu verlieren, Macht, Einfluss, Beiträge, vielleicht auch nur die Möglichkeit, mit einem Gespräch im Dorfgasthaus bei einem Glasl Wein den eigenen Bauantrag in ein etwas besseres Licht zu rücken. Oder einfach gesagt, viele sind das System so gewohnt, dass sie es sich gar nicht anders vorstellen können, und gar nicht anders wollen.

Do., 07.09.2023 - 15:15 Permalink
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Martin Ancient Do., 07.09.2023 - 16:22

Ich habe es vermutet, aber damit kann ich die beiden nun offiziell in die Schublade der Opportunisten stecken. Immer gut, wenn man sich so klar deklariert.

„Der beste Landeshauptmann“ … na klar, wenn man „gemeinsame“ Interessen hat, ist so was immer nützlich.

Do., 07.09.2023 - 16:22 Permalink
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Stereo Typ Do., 07.09.2023 - 16:56

Arno, hol dir Giorgio Moroder, Jannik Sinner und Markus Lanz. Da, nimm, Tommy. Und die Merkel soll sagen, wie toll Südtirol ist und Kompatscher bester Landeshauptmann forever.

Do., 07.09.2023 - 16:56 Permalink
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MAYR Karl Sa., 09.09.2023 - 20:42

Zum Lachen, wenn der THOMY "von sozialer Umverteilung" spricht, wie dies laut sozialpartnerschaftlicher Definition zu verstehen wäre.
Nach seinem bisherigen Verhalten als Politiker versteht er darunter wohl die Umverteilung von "unten nach oben". Er, der in seinen Wahlflyers von 2018 sogar versprochen hat, die Anliegen der Senioren und Rentner zu vertreten, hat dann dafür gesorgt, daß die Privatkliniken massiv gefördert und somit das "Südtiroler System" der Zweiklassenmedizin zementiert worden ist.

Sa., 09.09.2023 - 20:42 Permalink