Politik | Freiheitliche

Kurz durchgeschüttelt und weiter geht‘s

Vor einer Woche hat die Freiheitlichen-Obfrau Sabine Zoderer hingeschmissen, heute sind die beiden Vizeobmänner Otto Mahlknecht und Roland Stauder vor die Presse getreten
Roland Stauder, Otto Mahlknecht
Foto: Seehauserfoto
  • Wie die Vertreter der Parteispitze berichteten, sei es in der kürzlich stattgefundenen Vorstandssitzung um die Nachbesetzung der Freiheitlichen Spitzenkandidatin Sabine Zoderer gegangen, die nicht nur von ihrem Amt als Obfrau zurückgetreten ist, sondern auch gleich die Mitgliedschaft bei den Freiheitlichen gekündigt hat. Bis zum Wahlparteitag, der voraussichtlich im Frühjahr stattfinden wird, werden Stauder und Mahlknecht den Vorsitz der Freiheitlichen Partei übernehmen. Von einem Streit innerhalb der Partei oder gar Turbulenzen könne man aufgrund des Abganges von Zoderer nicht sprechen, so Stauder, der meinte: „Einmal kurz durchgeschüttelt und mehr war das nicht.“

  • Roland Stauder (li.) und Otto Mahlknecht (re.): Die Vize-Obmänner der Freiheitlichen berichteten heute über die Themen der kürzlich stattgefundenen Vorstandssitzung. Foto: Seehauserfoto
  • Das Hauptaugenmerk ihrer Tätigkeit möchten die Vize-Obmänner auf die Basis-Arbeit und die „politische Vermarktung“ legen. „Am Wahlergebnis sieht man, dass es hier einiges zu tun gibt“, so Stauder. Zu denken gebe der Partei vor allem, dass mit „ur-freiheitlichen“ Themen wie beispielsweise Migration und Sicherheit Wahlen gewonnen worden seien, erklärte der Vize-Obmann, der damit wohl vor allem die Süd-Tiroler Freiheit und Jürgen Wirth Anderlan meinte. Man werde hier wohl einiges neu beleben und sich fit für die Zukunft machen müssen, lautete denn auch das Eingeständnis. 

  • Am Wahlergebnis sieht man, dass es einiges zu tun gibt.

  • Darüber hinaus hat der Vorstand auch eine Entscheidung hinsichtlich der anstehenden Sondierungs- und etwaigen Koalitionsgespräche mit der SVP getroffen. Die ersten Gespräche, an denen die Freiheitlichen teilnehmen werden, sind für den 13. November anberaumt. „Sofern es im Anschluss ein Interesse seitens der SVP an weiteren Gesprächen gibt, sind wir dazu bereit“, erklärte Mahlknecht. Man stelle keine konkreten Forderungen, falls eine Zusammenarbeit mit den Freiheitlichen gewünscht werde, müsse das etwaige Koalitionsabkommen jedoch eine „blaue Handschrift“ tragen. Man werde sich nicht nur mit irgendwelchen Posten oder Zusagen zufrieden geben, sondern man erwarte sich ein konkretes Arbeitsprogramm, an dem die Südtiroler Bevölkerung die Freiheitliche Position erkennen soll. Mit ihrer Politik rechts der SVP betrachte man sich durchaus als regierungsfähigen und seriösen Partner, der sich nicht durch marktschreierische und unerfüllbare Forderungen hervortut. „Wir werden weiterhin den seriösen Weg gehen“, so Mahlknecht. 

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Salto User
Interessierter Fr., 03.11.2023 - 19:32

Da stellen Wahlverlierer Forderungen. “Einmal kurz durchgeschüttelt “ Wie bitte? Das scheint schon eher ein jahrelanger Dauerschüttelfrost bei den Fh zu sein Herr Stauder!!!

Fr., 03.11.2023 - 19:32 Permalink
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Factum Est Sa., 04.11.2023 - 09:47

Wenn für Regierungsverantwortung nur der gut besoldete Stuhl für Frau Mair gemeint ist, wäre sicher der Referentenposten mit Bezug zu den „Ausländern“ jeden Couleurs gut. Die Ulli könnte so dem Sven offiziell wieder Paroli bieten.

Sa., 04.11.2023 - 09:47 Permalink
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△rtim post So., 05.11.2023 - 11:16

Menschenverachtenden Umgang mit "Kurz durchgeschüttelt und weiter geht‘s" abzutun, macht es nicht besser. Im Gegenteil.
A. Leiter Reber hat völlig recht mit seiner Festellung. So kann man mit einer Frau nicht umgehen, die neben Familie, Beruf, Gemeinderat … sich ehrenamtlich auch noch für die ganze Landespartei einbringt und dann nach wenigen Monaten gleich für das Versagen der Parteiarbeit der letzten Jahre und das schwache Abschneiden bei den Wahlen niedergemacht wird.
Ich denke, Frau Zoderer wird mit den „Freien Wählern“ ihren Weg machen.

So., 05.11.2023 - 11:16 Permalink
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Johann Georg B… So., 05.11.2023 - 14:31

Erneuerung sieht anders aus, das schlechte Wahlergebnisist sicher nicht der Obfrau anzulasten, es ist die Arbeit der lezten 5 Jahre.
Alles was die Gründer und Vorgänger aufgebaut haben, wird ruiniert, so geht es nicht,macht wieder Politik wie früher.

So., 05.11.2023 - 14:31 Permalink