Politik | Polemik

„Genozid in Gaza“?

SALTO verbreite Fake-News und heize den Antisemitismus an? Der Vorwurf einer prominenten Gruppe von Israel-Unterstützern zur Berichterstattung über den Nahost-Krieg.
gaza
Foto: pixabay
  • Möglichst viele Stimmen sollte man sich anhören, verpflichtete sich SALTO im jüngsten Krieg zwischen Israel und der Hamas im autonomen Gaza zu einer journalistischen Rundumschau. Klingt gut und grenzt SALTO von Mainstream-Medien ab, denen so manche blinde Israel-Ergebenheit unterstellen. Am 7. Oktober ist es zu dieser bewaffneten Auseinandersetzung gekommen. Auf SALTO ist aber zu diesem 7. Oktober wenig bis gar nichts zu finden. Dürre Zeilen über die Ermordung von mehr als 1.400 Israelis, kaum Worte über vergewaltigte Mädchen und Frauen, gefolterte junge Männer, genauso wenig über die mehr als 200 verschleppten Menschen. SALTO lebt auch vom Eindruck, hinter vorgeschobene Kulissen zu schauen, angebliche Tatsachen und Fakten zu hinterfragen. Deshalb weiß SALTO angeblich auch, wie es zu diesem Massaker kam, ohne aber jemals den Begriff „Massaker“ zu verwenden. Laut SALTO gibt es eine Vorgeschichte, die dieses Massaker sozusagen schicksalhaft erzwungen habe.

    In zwei weiteren Artikeln „Accademici contro il genocidio“ und “A Gaza viviamo l’incubo del 1948” wird auf SALTO die Genozid-Erzählung fortgesetzt. Den Israelis wird kollektiv vorgeworfen, in den Palästinenser-Gebieten eine Politik des Genozids zu betreiben. Ein Vorwurf, der von Antisemiten verschiedener Coleurs befeuert wird: von der Hamas und der Hisbollah, finanziert von der Türkei, vom Iran und von Katar. Ihr Ziel, so steht es in der Hamas-Charta, ist es, Israel zu vernichten: „From the river to the sea“. Diese palästinensischen Terror-Organisationen pflegen auch beste Kontakte zu Russland und China, und auch der sogenannte „globale Süden“ solidarisiert sich mit den Terroristen.

    In vielen westlichen Staaten machen sich große Teile der Linken mit der Hamas und der Hisbollah gemein.

    In vielen westlichen Staaten machen sich große Teile der Linken mit der Hamas und der Hisbollah gemein. Die radikale Rechte verfolgt mit unverhohlener Schadenfreude den weltweit wabernden Antisemitismus und mit der Beschuldigung des Genozids verbreitet auch SALTO Fake News, heizt damit den Antisemitismus an. Israel aber verfolgt weder eine Absicht noch eine staatliche Politik der teilweisen oder vollständigen Auslöschung der Palästinenser. Darauf weist auch der deutsch-britische Völkerrechtler Stefan Talmon hin, der die UN-Völkermord-Konvention zitiert. Dabei ist zu sehen, dass die israelische Politik im West-Jordanland, in der Region der Palästinenserbehörde, auch im Zugang zu den Palästinenser-Gebieten nationalistisch und minderheitenfeindlich, ja auch menschenfeindlich ist. Aber Genozid?

  • Foto: Eye on Palestine

    Wenn israelische Zivilisten ermordet werden, wie am 7. Oktober durch die Hamas, von Babys bis zu älteren Menschen, was mittlerweile von unabhängigen Medien bestätigt ist, dann liegt es nahe, hier ein Genozid-Verbrechen zu sehen, schlüsselt Talmon auf. Dem stimmt auch der Völkerrechtsexperte Wolff Heintschel von Heinegg zu. Man könne der israelischen Regierung in vielerlei Hinsicht kritisch gegenüberstehen, der Genozid-Vorwurf gegenüber Israel gehe aber weit über das hinaus, was dort passiert, warnt von Heinegg. 

    Sicher war Netanjahus Unterstützung der Siedlerbewegung in keiner Weise friedensfördernd, ja geradezu kontraproduktiv. Und mit den Bombenangriffen auf Gaza trifft die israelische Armee auch Kinder und Frauen, die vorher allerdings wiederholt aufgefordert wurden, den gefährdeten Bereich zu verlassen. Das ist unentschuldbar und letztendlich zum Schaden Israels, der einzigen Demokratie im Nahen Osten, denn so produziert die israelische Armee Hamas-Nachwuchs, der dann weiterhin Zivilisten als Schutzschilder missbrauchen kann, eine altbekannte Strategie der Hamas. 

  • Die unreflektierte Anschuldigung Israels, einen Genozid an den Palästinensern zu verüben, wie sie die Hamas-Propaganda verbreitet, ist ebenfalls keine Neuigkeit. Es ist ein altbewährtes Instrument des Antisemitismus, Juden als Kindermörder darzustellen, die jetzt auch noch angeblich wie Nazis unschuldige Menschen ermorden. Die neuen und alten Antisemiten zweifeln ja sogar an der Wahrhaftigkeit der Massaker der Hamas, wie der singende Antisemit Roger Waters.

    Redaktionelle Medien müssen auch und vor allem in der Kriegsberichterstattung, in der Berichterstattung zu bewaffneten Auseinandersetzungen, eine stärkere Verantwortung wahrnehmen, historisch verfälschende, ja verhetzende Beiträge zurückweisen und entsprechende Online-Kommentare entfernen.

    Unterzeichnet von: Wolfgang Mayr, Martha Stocker, Sabine Mayr, Ingrid Runggaldier, Joachim Innerhofer, Christine Vescoli und Annegret Vescoli

    Im Sinne einer ausgewogenen Berichterstattung veröffentlichen wir gerne diesen Meinungsbeitrag. Den Vorwurf wir würden Fake-News verbreiten oder gar den Antisemitismus anheizen, weisen wir aber aufs Schärfste zurück. 
    Die Redaktion

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Peter Gasser Mi., 15.11.2023 - 12:14

Antwort auf von veronika dapra

Zitat von heute, jetzt: „SALTO verbreite Fake-News und heize den Antisemitismus an? Der Vorwurf einer prominenten Gruppe von Israel-Bewunderern zur Berichterstattung über den Nahost-Krieg“:
auch ich finde den Ausdruck „Israel-Bewunderer“ grenzwertig und polemisch: ganz schlechter Stil, so meine Meinung.
Meine Bitte als treuer und wohlwollender Leser: bitte ersetzen mit einer neutralen Bezeichnung, dafür wäre ich, und vielleicht nicht nur ich, dankbar.

Mi., 15.11.2023 - 12:14 Permalink
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Hartmuth Staffler Di., 14.11.2023 - 14:12

In diesem Beitrag, den man schwer einordnen kann, weil er im Vorspann als Beitrag der Redaktion angekündigt wird, während man aus den letzten Zeilen schließen könnte, dass es sich um einen von den namentlich genannten Personen verfassten öffentlichen Brief handelt, sind doch einige Ungereimtheiten enthalten. In jedem Krieg stirbt als erstes die Wahrheit, was in Zeiten von Fake-News besonders aktuell ist. In diesem Beitrag ist von 1400 Personen die Rede, die dem Hamas-Terrorangriff zum Opfer gefallen seien. Die israelische Regierung hat die Opferzahlen inzwischen offiziell auf 1200 begrenzt. Das ändert zwar nichts an der Tragödie, sollte aber doch der Wahrheit zu Liebe nicht verschwiegen werden, vor allem wenn man gleichzeitig, wie immer wieder unter Hinweis auf die Nicht-Überprüfbarkeit der Zahlen geschieht. die Opferzahlen auf palästinensischer Seite (sind es nun 4000 oder 5000 getötete Kinder?) in Zweifel zieht.

Di., 14.11.2023 - 14:12 Permalink
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Christian I Di., 14.11.2023 - 14:48

Mehr als die Meinung (sorgloser) Südtiroler/innen würde mich, zum Beispiel, die Meinung dieser zwei Kinder oben im Bild interessieren. Was haben sie schon alles erleben MÜSSEN, was werden sie denken wenn sie nichts anderes als Zerstörung und TOD sehen, TAG FÜR TAG, seit einem Monat unvorstellabar schlimm, aber auch davor schon immer wieder Gewalt jeglicher Art. Wie viele Extremisten entstehen in solch einer, für uns UNVORSTELLBAREN GRAUSAMKEIT? Ist Frieden überhaupt noch möglich?

Di., 14.11.2023 - 14:48 Permalink
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Peter Gasser Mi., 15.11.2023 - 10:42

Antwort auf von Christian I

Die Ursache dieses Angriffs auf eine Terrororganisation der Palästinenser (am 7. Oktober, dem Geburtstag Putins) wird in diesem Kommentar mit Absicht verschwiegen (geleugnet?)- und das hat seinen Grund, da man dann Täter und Opfer, Aktion und Reaktion, und damit den eigentlich Verantwortlichen klar benennen müsste, so meine Meinung zu diesem Kommentar.
.
Diesem Zynismus folgend könnte man gleichermaßen argumentieren („würde mich, zum Beispiel, die Meinung dieser zwei Kinder oben im Bild interessieren“) und fragen:
würde den Schreiber die Meinung all der vergewaltigten, abgeschlachteten, hingerichteten, geköpften, lebendig verbrannten Kinder, Jugendlichen, Frauen, Alten, Familien vom 7. Oktober auch interessieren, die er hier so geflissentlich verschweigt? Mir aber liegt dieser Zynismus fern. Das Elend auf beiden Seiten ist grausam, die Verantwortung liegt bei der palästinensischen Terror-, Mörder- und Verbrecherbande Hamas.

Mi., 15.11.2023 - 10:42 Permalink
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Ceterum Censeo Di., 14.11.2023 - 18:03

Der israelische Ministerpräsident ist Teil des Problems,
trotzdem ist die Einseitigkeit von salto unverschämt und zum Fremdschämen.

Di., 14.11.2023 - 18:03 Permalink
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Peter Gasser Di., 14.11.2023 - 19:40

Antwort auf von Ceterum Censeo

in Gaza wurde in den letzten 10 Jahren von der Hamas auch jeder die Hamas kritisierende Palästinenser gefoltert und ermordet.

Auch wird verschwiegen, dass der Palästinenser und Hamas-Führer und seine übergroße palästinensische Familie in Luxusvillen und Luxushotels leben, Luxusautos und Luxusjachten fahren und ein privates Familienvermögen von mindestens 1er, aber eher 2-3 Milliarden Euro haben; die Hamas als Organisation hat einen Jahresumsatz von 1er Milliarde Euro:
beides: gestohlenes Geld? Armut der Palästinenser?
Beides, brutale Diktatur und immenser Reichtum wird von den Unterstützern oder Duldern der Hamas verschwiegen.

Di., 14.11.2023 - 19:40 Permalink
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maximilian kollmann Di., 14.11.2023 - 18:42

Auch ich unterschreibe diesen Brief aus Überzeugung.
All jene die derzeit gegen Israel protestieren sollten ZUERST gegen die Hamas ihre Stimme erheben. Denn die Terrororganisation Hamas – die nicht alle Bewohner «Palestinas» vertretet – ist der wahre Übeltäter.

Di., 14.11.2023 - 18:42 Permalink
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Wilhelm B.L Di., 14.11.2023 - 18:43

Als Nicht-Historiker erlaube ich mir den Hinweis, das es fuer den Normal menschen nur moeglich ist, sich diesem auesserst komplexen Thema von einer grundsaetzlichen Sicht zu naehern. Hierbei faellt sofort auf das sich in fast allen Kriegen durchziehende historische Grunduebel der (von Sieger bzw. Welt maechten) kuenstlich gezogenen Laendergrenzen. Zu dieser Einsicht gelangt man durch die Anwendung negativen Prinzips: 1. .primaer mit dem bedrohlichen Bruch einer alten Welt nach dem Raus schmiss des den Lichteinfall in das Ich-Bewusstsein beschraenkeden Ge struepps und Schutts von Vorurteilen und Einzelaspekten
2. schliesslich mit der krisenhaften Wendung zur deutlichen impulsge steuerten Foerderung des schoepf erischen, freien (spontanen) Flus senes des heilenden Geistes aufgrund der vom Ausgangspunkt des NICHTS vorbewusst (intuitiv) verstaerkt zu fuellenden Reali taetsluecke des NICHTS WISSERS, der jetzt auch fuer imaginaere Hilfe empf aenglich ist.

Die Loesung seiner Blockierung von der vorgefassten, materialisierten Form der Sprache. Sie ist fuer den (Nach-) Koloni alisten das begehrte Mittel einer mit Worten, analog der Praemisse einer an Hand des Globusmodells einer kalkulier baren, geographischen Landkarte mit hier geradlinig gezogenen, ohne Rueck sicht auf spezischen (Voelker-) Stammes Empfindlichkeiten infolge ihrer zer
stoerten , heimatlchen Alltagswelt. Somit kann diese gemaess des Musters einer hoeheren Softwareschicht mit hierin exakt definierten Bereichs -grenzen bequem begreifbar in ein Gitterschema eingeordnet werden.

Di., 14.11.2023 - 18:43 Permalink
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Josef Fulterer Di., 14.11.2023 - 20:14

Ausnahmslos ALLE, "die Befehle zum MORDEN erteilen, weitergeben und schließlich ausführen, sollten "mit der Gewissheit leben, dass sie sich dafür vor einem unabhängigen Gericht verantworten müssen."

Di., 14.11.2023 - 20:14 Permalink
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Salto User
Milo Tschurtsch Di., 14.11.2023 - 22:06

Jetzt hat in Israel das größte Pogrom mit nicht vorstellbaren Gräueltaten seit der Nazidiktatur stattgefunden, die Geiseln immer noch in der Hand der Hamas, da wird die Weltöffentlichkeit, jedenfalls laut bestimmter Medien nicht müde, einen Genozid? an der arabischen Bevölkerung des Gaza Streifens herbeizufabulieren.
Schauen wir uns die Geschichte der Region aber genauer an, so sind es die Bewohner des Gazastreifens selbst, die für ihr Schicksal in nicht geringem Teil selbst verantwortlich sind. Nachdem das Land Palästina nach dem Zusammenbruch des Osmanischen Reiches von den damaligen Vereinten Nationen unter britisches Protektorat gestellt wurden und in Folge mehrere neue Staaten gegründet wurden, darunter das von Arabern bewohnte Jordanien, haben die Juden eben einen Staat ausgerufen dessen Territorium ihnen zugeteilt worden war(1948). Die Araber dieser Region wollten keinen eigenen Staat sondern haben am selben Tag begonnen Israel zu vernichten, was aber auch in mehreren Kriegen nicht glückte. Verschiedene Gebiete wie das Westjordanland und der Gazastreifen wurden von Jordanien und Ägypten völkerrechtswidrig besetzt und später von Israel eben im Zuge dieser Angriffskriege von arabischer Seite ausgehend, erobert und als Bollwerk verwendet.
Der Gazastreifen um den es hier geht, wurde aber im Zuge von Verhandlungen 2005 von Israel wieder geräumt und zwar bis zum letzten Juden. Das Gerede von der aggressiven Siedlungspolitik trifft auf den Gazastreifen also keinesfalls zu, da es dort wie gesagt gar keine Juden gibt. Die Araber also, zur Gänze unter sich, hätten aus dem Gazastreifen ein blühendes Land im Frieden mit dem Nachbarn machen können. Aber nein, man entschloss sich die radikal-islamische Hamas zu wählen (2006) die seitdem das Land brutal regiert, die Leute radikalisiert und mit ständigen Terroranschlägen Raketen, Tunnels usw. Israel erneut vernichten will. Als Israel aufgrund dieser Situation Mauern und Zäune zum Gazastreifen errichtet hat um sich zu schützen, wurde dies als "Gefängnis" dargestellt, obwohl es auch noch eine Grenze zu den Glaubensbrüdern und einstigen Partnern im Krieg gegen Israel, nämlich Ägypten, gibt, die man öffnen könnte.
Das Existenzrecht Israels wird immer noch nicht anerkannt. Das Schlagwort: "From the river (Jordan) to the sea", Tod allen Juden, Tod Israel" wird auf europäischen Straßen skandiert, wobei die Gräueltaten der Hamas kein Thema sind. Was am meisten erstaunt, dass sich die politische Linke an diesen unwürdigen Aufmärschen beteiligt, wissend dass der Gazastreifen und das gesamte arabische Gebiert keine Demokratien sondern menschenfeindliche Regime sind und die Hamas eine grausame Terrororganisation darstellt. Es obliegt der politischen Rechten mit Israel und den Juden zu stehen, wie wir unlängst in Paris bei einer großen Demonstration gesehen haben. Eine Ironie des Schicksals oder zeigt gerade jemand sein wahres Gesicht?

Di., 14.11.2023 - 22:06 Permalink
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Stefan S Mi., 15.11.2023 - 11:06

Antwort auf von Milo Tschurtsch

Muss man sich überhaupt zu irgend einer Seite bekennen? Wäre es nicht aussichtsreicher wenn man strikt die gemäßigten Kräfte auf palästinensischer und israelischer Seite unterstützt. Es gibt keine guten oder zu rechtfertigen zivilen Opfer in diesem dauerhaft gruseligen Konflikt. Jeder Versuch zivile Opfer nach Völkerrecht zu rechtfertigen ist eine Bankrotterklärung.
Am meisten bin ich immer noch von den Worten Biden`s beeindruckt, der unmittelbar nach dem Hamas Massaker dazu geraten hatte nicht den gleichen Fehler wie die USA nach 09/11 zu machen. Jedes mal leichtfertig zivile Opfer in kauf nehmen und goutieren als Antwort auf terroristische Anschläge wo wir doch genau Wissen das dies nur den Terroristen in die Hände spielt.

Mi., 15.11.2023 - 11:06 Permalink
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Andreas Hermann Mi., 15.11.2023 - 09:21

Liebe SALTO Redaktion, bitte deklarieren Sie Meinungsbeiträge klar schon vor dem Text und nicht erst als Fußnote. Bis dahin liest sich das ganze als ein etwas wirrer Artikel, der von der Redaktion verfasst wurde.

Ich bin absolut für ausgewogene Berichterstattung, bin aber gleichzeitig überrascht, dass Sie Beiträge in dieser Form kommentarlos wiedergeben.

Mi., 15.11.2023 - 09:21 Permalink
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Peter Gasser Mi., 15.11.2023 - 10:27

Dieser Kommentar wurde entfernt. Die Maßnahmen des SCM werden nicht im Kommentarbereich diskutiert. Genauso wenig werden wir uns an der Diskussion beteiligen.

Es gilt, die Netiquette und die Hinweise des SCM zu beachten und zu befolgen.

- SALTO-Community-Management

Mi., 15.11.2023 - 10:27 Permalink
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Salto User
kurt.lanthaler Mi., 15.11.2023 - 12:53

Ich unterschreibe ebenfalls.
(Und der von der Redaktion vergebene Untertitel ("Gruppe von Israel-Bewunderern ") sowie die Netzadresse (article/14112023/genozid-gaza) sind konsequent zumindest "irreführend".)

Mi., 15.11.2023 - 12:53 Permalink
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Thomas Unterwinkler Mi., 15.11.2023 - 13:15

“Das Massaker der Hamas in der erklärten Absicht, jüdisches Leben generell zu vernichten, hat Israel zu einem Gegenschlag veranlasst. Wie dieser prinzipiell gerechtfertigte Gegenschlag geführt wird, wird kontrovers diskutiert; Grundsätze der Verhältnismäßigkeit, der Vermeidung ziviler Opfer und der Führung eines Krieges mit der Aussicht auf künftigen Frieden müssen dabei leitend sein. BEI ALLER SORGE UM DAS SCHICKSAL DER PALÄSTINENSISCHEN BEVÖLKERUNG VERRUTSCHEN DIE MAßSTÄBE DER BEURTEILUNG JEDOCH VOLLENDS, WENN DEM ISRAELISCHEN VORGEHEN GENOZIDALE ABSICHTEN ZUGESCHRIEBEN WERDEN.”
Auszug aus der Stellungnahme “Grundsätze der Solidarität” von Nicole Deitelhoff, Rainer Forst, Klaus Günther und Jürgen Habermas
https://www.normativeorders.net/2023/grundsatze-der-solidaritat/

Mi., 15.11.2023 - 13:15 Permalink
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Stefan S Mi., 15.11.2023 - 13:19

"Sicher war Netanjahus Unterstützung der Siedlerbewegung in keiner Weise friedensfördernd, ja geradezu kontraproduktiv. Und mit den Bombenangriffen auf Gaza trifft die israelische Armee auch Kinder und Frauen, die vorher allerdings wiederholt aufgefordert wurden, den gefährdeten Bereich zu verlassen. Das ist unentschuldbar und letztendlich zum Schaden Israels, der einzigen Demokratie im Nahen Osten, denn so produziert die israelische Armee Hamas-Nachwuchs, der dann weiterhin Zivilisten als Schutzschilder missbrauchen kann, eine altbekannte Strategie der Hamas. "
Solchen Brief kann man nicht unterschreiben, weil entgegen besseren Wissens diese "altbekannte Strategie der Hamas" keine alternative Strategie entgegen gesetzt wird.
Und wie die Autoren selber schreiben
-> "Das ist unentschuldbar und letztendlich zum Schaden Israels"
Unrecht mit neuen Unrecht zu beantworten führt in die Katastrophe und ist für demokratische Staaten in keiner Weise zu rechtfertigen.

Mi., 15.11.2023 - 13:19 Permalink
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Milo Tschurtsch Mi., 15.11.2023 - 23:07

Antwort auf von Stefan S

Wie gesagt die Israelis haben 2005 den Gazastreifen komplett geräumt, kein einziger Jude siedelt seither dort (im Gegenzug sind 20 Prozent der israelischen Staatsbürger arabischer Herkunft). Die Leute im Gazastreifen, nun gänzlich unter sich, hatten also keine Veranlassung gehabt Israel weiterhin anzugreifen, sie hätten in Frieden mit dem Nachbar leben können. Sie entschieden sich aber den Konflikt weiter fortzusetzen indem sie ganz bewusst die radikal-islamische Hamas gewählt haben, die die Auslöschung Israels im Sinn hat.
Die Frage ist aber, welche "alternative Strategie" man einer Terrororganisation entgegensetzen kann, die vor gar nichts zurückschreckt. Es wird nicht anderes übrigbleiben als diese unschädlich zu machen bevor sie uns alle vernichtet und dabei so vorzugehen, dass Zivilisten möglichst verschont bleiben. Der Jude Yosi Schneider, dessen Cousine samt Ehemann und zwei kleinen Kindern von der Hamas entführt wurde und die immer noch in deren Gewalt sind, schreibt:
„Ich würde der Welt gerne sagen: Ihr schaut auf uns und belehrt uns und beschuldigt uns. Ich möchte euch daran erinnern: Ihr seid die Nächsten in der Reihe. Berlin, London, Paris. Sie sind unter euch, zu Millionen. Es sind Menschen – nicht alle, ich habe muslimische Freunde, die ich wirklich mag und respektiere – aber viele von ihnen sind wie Schläferzellen, die nur auf den Befehl warten. Der Tag wird kommen, an dem sie sich in Berlin erheben werden und das, was wir am 7. Oktober erlebt haben, wird auch bei euch zu Hause passieren. Es ist an der Zeit, dass ihr aufwacht und das erkennt. Nur weil ihr dort seid, könnt ihr der Realität nicht entkommen. Israel ist der Schutzwall, der euch schützt. Aber es kommt zu euch – und wie.“
So gesehen sind auch wir betroffen und vielleicht sollten wir Israel dankbar sein.

Mi., 15.11.2023 - 23:07 Permalink
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Stefan S Do., 16.11.2023 - 12:25

Antwort auf von Milo Tschurtsch

"Die Leute im Gazastreifen" Welche Leute? Zivilbevölkerung, Unterstützer der Hamas, Hamas? Wie viele Unterstützer gibt es aus der Zivilbevölkerung für die Hamas? Alles Fragen welche nicht eindeutig beantwortet werden können und deswegen haben die Bewohner des Gazastreifen -> "indem sie ganz bewusst die radikal-islamische Hamas gewählt haben" keine Wahl oder kennen Sie eine Opposition im Gaza Streifen?
"Israel ist der Schutzwall, der euch schützt. Aber es kommt zu euch – und wie.“ Es ist schon lange bei uns, die Anschlagsserie in Europa ist lang und es werden leider auch wieder neue Anschläge dazu kommen und die Liste der Unterstützerstaaten für diese Terrorgruppen ist lang. Syrien, Saudi Arabien, Katar, Iran, Türkei, Russland usw. und auch China. Alles Staaten welche weder eine Demokratisierung oder einen Staat Palästina wollen.
"Die Frage ist aber, welche "alternative Strategie" man einer Terrororganisation entgegensetzen kann. Es wird nicht anderes übrigbleiben... "
Es gibt andere Strategien wie z.B. das konsequente herunterfahren und begrenzen auf humanitäre wirtschaftliche Beziehung bei Schurkenstaaten, Despoten, Diktatoren. Den Kapitalmarkt sozialisieren und regulieren. Abschaffung der Steueroasen. Es bedarf einfach mehr sozialer Gerechtigkeit in dieser Welt nur dadurch werden wir den Nährboden für solche radikalen Terrororganisation reduzieren können.

Do., 16.11.2023 - 12:25 Permalink
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Peter Gasser Do., 16.11.2023 - 20:37

Antwort auf von Stefan S

Zitat: „Es bedarf einfach mehr sozialer Gerechtigkeit in dieser Welt nur dadurch werden wir den Nährboden für solche radikalen Terrororganisation reduzieren können“:
das ist zum Teil richtig, zum Teil auch illusorisch, so meine Meinung.
Der „Nährboden“ für die palästinensische Despoten-, Terror- und Schlächterbande Hamas liegt nämlich nicht in Gaza, sondern im Iran -
und nicht nur dieser Terrororganisation:
https://www.welt.de/politik/ausland/plus248564000/Militaerstrategie-Der…
.
Zudem gehört die arabische Halbinsel wohl zu den reichsten Orten der Welt, die palästinensische Hamas selbst hat einen Jahresumsatz von 1er Milliarde Dollar, der Hamasführer ein Privatvermögen von 1er Milliarde, manche sprechen von 2-3 Milliarden Dollar und lebt mit seiner Familie in Luxusvillen und Luxushotels - natürlich nicht in Gaza!
.
Es kann auch 2 Millionen Gaza-Palästinensern (und auch den UN-Organisationen in Gaza) nicht entgehen, wenn in ihren Städten, in ihren Schulen, Tempeln, Jugendeinrichtungen, Krankenhäusern 20.000 schwerbewaffnete Terroristen leben, Kampf üben, 10.000 Raketen samt Abschussrampen herstellen und Tonnen über Tonnen von Kriegsmaterial lagern.

Stellen Sie sich vor, der Südtiroler Landeshauptmann hätte gleichsam nach 2 Legislaturen plötzlich 1 Milliarde Euro Privatvermögen, würde von einer Luxusvilla in Monte Carlo aus das Land regieren, die SVP hätte einen Jahresumsatz von 1er Milliarde Euro, in unseren Kellern, Krankenhäusern, Schulen, Wohnvierteln würde die SVP 20.000 Kämpfer mit 10.000 Raketen verstecken - und wir Volk müssten bei den UN um Brot, Wasser und Medikamente betteln - (auch) das ist Gaza.
.
Auch das sind die Gaza-Palästinenser: vom Iran und von deren und eigenen Condottieri missbrauchte Araber.

Do., 16.11.2023 - 20:37 Permalink
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Stefan S Fr., 17.11.2023 - 10:51

Antwort auf von Peter Gasser

" zum Teil auch illusorisch" genau hier liegt unser Denkfehler bzw. wissen wir genau das die Welt nur mit mehr Gerechtigkeit zu befrieden ist. Beim Thema Klimawandel/Klimaabkommen ist dies der größte Hinderungsgrund um verlässliche und wirksame Maßnahmen zu beschließen.
Bestes negativ Beispiel sind auch Oligarchen/Scheichs/Superreiche welche alle miteinander die Schwächen unserer Gesellschaft ausnutzen und letztendlich dafür verantwortlich sind das Möchtegernpolitiker wie Putin/Trump/Bolsonaro usw. überhaupt an die Macht kommen. Dieses Finanzoligopol muss unbedingt aufgelöst werden ansonsten sind unsere Demokratien in höchster Gefahr.
Die USA war vor/im zweiten Weltkrieg unter Präsident Roosevelt mit dem New Deal diesbezüglich auf einem guten Weg und konnte, anders wie z.B. in Europa, ihre Demokratie nach der Weltwirtschaftskrise 1929 bewahren.

Fr., 17.11.2023 - 10:51 Permalink
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Salto User
Milo Tschurtsch Do., 16.11.2023 - 17:56

Die Sache im Gazastreifen stellt sich objektiv so dar, dass im Zuge von Verhandlungen der Gazastreifen komplett geräumt wurde(2005), also seitdem keine Israelis mehr dort siedeln, es also zu einer friedlichen Lösung hätte kommen können, da wie gesagt, nicht einmal ein "Zusammenleben" zu organisieren war. Dann aber, und das ist der springende Punkt haben im Gazastreifen 2006 Wahlen stattgefunden. Und da gewann die bisher führende Fatah nur mehr 45 der 132 Mandate, 74 Sitze gingen an die radikal-islamische Hamas, (eine Art ägyptische Muslimbruderschaft) was die absolute Mehrheit darstellt und die die Vernichtung Israels zum Ziel ausgab. Also kann man schon sagen, dass der zu gehende Weg klar vorgezeichnet und von einer überwiegenden Mehrheit so gewollt und gewählt wurde. Die Bevölkerung wird weiter radikalisiert und im Verein mit Terrorgruppen aus anderen arabischen Staaten wird Israel seitdem ununterbrochen attackiert. Diese Staaten finanzieren auch den gesamten Gazastreifen zumal sie über enorme finanzielle Mittel verfügen und der Gazastreifen auch beträchtlich vom Westen mitfinanziert wird (anstatt das Terrorregime zu sanktionieren). Der Westen kann zudem mit den von Ihnen genannten Strategien nur begrenzt einwirken, da es in diesem Fall nicht so sehr um ökonomische Angelegenheiten , sondern um religiösen Fanatismus handelt der die Oberhoheit anstrebt, regional und weltweit. Ich glaube nicht dass durch bloße soziale Gerechtigkeit dem beizukommen ist, wobei eine solche natürlich anzustreben ist, der Weg dorthin naturgemäß lang , die Bedrohung aber akut ist. Zudem wird es trotz aller "Strategien" immer wieder ideologisch motivierten Gruppen geben, die auch ohne äußere Gründe aus bl0ßer fanatischer Überzeugung heraus handeln, das zeigt die Geschichte. Ich glaube dass da an einer Ausmerzung dieser Organisationen kein Weg vorbei führt, gleich wie ein Attentäter der wahllos Leute ermordet gleich erschossen und nicht erst sozialisiert wird.
Die beschämenden Demonstrationen in Europa, ausgehend von Leuten die hier in unserer westlichen Zivilisation leben und sich trotzdem radikalisieren (Kalifat!) spricht eine deutliche Sprache. Dies (auch) eine Folge der unkontrollierten ungesetzlichen Einwanderung durch Menschen mit mit nachverfolgbarer Identität, die uns noch zum Verhängnis werden wird.

Do., 16.11.2023 - 17:56 Permalink
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Stefan S Fr., 17.11.2023 - 08:29

Antwort auf von Milo Tschurtsch

Um es einfach nochmal deutlich zu unterstreichen, für die terroristische Hamas gibt es keinerlei Rechtfertigung und nicht erst mit dem jüngsten Massaker hat diese Organisation ihre Daseinsberechtigung verwirkt.
Wer aber von Objektivität in diesem seit Jahrzehnten langen Konflikt spricht muss die ganze Historie betrachten und nicht nur einzelne Blitzlichter wie "haben im Gazastreifen 2006 Wahlen stattgefunden."
betrachten. Und da gibt es aus meiner Sicht 2 entscheidende Punkte. Die immer wieder verharmlost aber von der UN deutlich verurteilte Siedlungspolitik und die Lebensbedingungen insbesondere im Gazastreifen. Die Bevölkerungsdichte ist dort höher wie in den weltweit meisten Großstädten. Und wer diese aktuelle Situation wirklich lösen will muss diese 2 Tatsachen auflösen.
Und Netanjahu hat fast ebenso wie die Hamas einen erheblichen Beitrag zu dieser Situation geleistet. Zum Glück ist dieser jetzt politisch verbrannt und seine Tage sind gezählt.

Fr., 17.11.2023 - 08:29 Permalink
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Peter Gasser Fr., 17.11.2023 - 08:50

Antwort auf von Stefan S

Bei der auch in meinen Augen zu verurteilenden und abzustellenden Siedlungspolitik im Westjordanland stimme ich zu, hinzuzufügen auch die ultraorthodoxen jüdischen Religionsfanatiker, irgendwie könnte man sagen: „jüdische Taliban“.
.
Bei den Lebensbedingungen sehe ich dies anders: diese sind wohl, auch mit unnatürlich hoher Geburtenzahl, absichtlich so gehalten - siehe mein Kommentar weiter oben (gestern, 20:27 Uhr): Geld ist im Überfluss vorhanden, nur eben nicht fürs einfache Volk, nicht für Brot, Wasser, Medikamente.
Allein die palästinensische Hamas hat einen Jahresumsatz von 1er Milliarde Euro pro Jahr. Der palästinensische Hamasführer ein mehrfaches Milliardenvermögen.
Die arabische Halbinsel ist wohl die reichste der Welt - und kann 2 Millionen Volks- und Glaubensbrüder nicht unterstützen, versorgen, entwickeln??

Fr., 17.11.2023 - 08:50 Permalink