Veronika Stirner Brantsch läuft der SVP davon?
Geschlossenheit zu demonstrieren, ist in diesen Tagen schwerer denn je. Waren es zunächst die Altmandatare, die sich aufgebracht zeigten über ein abgeändertes Politrenten-System, regt sich nun auch unter jüngeren Jahrgängen Unmut.
Dass die Abzüge für die Rente ab 60 Jahren von zwei auf drei Prozent erhöht wurden, das kann Veronika Stirner Brantsch einfach nicht verstehen. "Es kann nicht sein, dass wir Dinge in der Parteileitung einstimmig vereinbaren und sich unsere Vertreter in der Gesetzgebungskommission nicht daran halten", ärgert sich Stirner Brantsch, die seit der Landtagswahl 2013 ihre dritte Legislaturperiode im Südtiroler Landtag bestreitet. "Wir haben uns im Vorfeld auf keinen Prozentsatz geeinigt" kontert Obmann Philipp Achammer gegenüber der Tageszeitung Dolomiten.
Im Visier hat Stirner Brantsch ihre so genannten Parteikollegen Magdalena Amhof, Oswald Schiefer und Helmuth Renzler. Allesamt SVP-Arbeitnehmer, die für die SVP die Verhandlungen im Regionalrat führen. Zu sehr breitschlagen lassen würden die sich. Die ehemalige Englischlehrerin aus Meran denkt laut, wird auf der Klausur der SVP-Fraktion heute ihren Unmut vor versammelter Mannschaft kundtun: "Ich ärgere mich maßlos. Unter diesen Umständen ist eine Zusammenarbeit schwierig."
Dass Politiker nach wie vor mit 60, anstatt mit 66 Jahren in Rente gehen, das begrüßt Stirner Brantsch. Doch warum sollen für jedes vorgezogene Jahr drei Prozent abgeschlagen werden? Geht jemand demnach mit 60 Jahren in Rente, werden 18 Prozent abgezogen. Eine Anregung auch für PolitikerInnen ihre Dienstjahre ganz abzuleisten?
Einen Austritt aus der Landtagsfraktion schloss die 1959 Geborene nicht aus. Unmissverständlich sagt Helmut Renzler: "Sie soll aufhören nur auf ihre Interessen zu schauen. Sie soll froh sein, dass die Tür für die Frührente nach wie vor offen bleibt."
Ja, sie kann gern austreten.
Ja, sie kann gern austreten. Man wird es verschmerzen.