Politik | Landesregierung

„Warum ich unterschrieben habe“

Der langjährige SVP-Politiker Oskar Peterlini erklärt, warum er den offenen Brief der Südtiroler Wissenschaftler an Arno Kompatscher mitunterzeichnet hat.
SVP, Peterlini
Foto: Österreichische Parlamentsdirektion/Thomas Topf
  • Oskar Peterlini sitzt zwischen zwei Stühlen.
    Ein halbes Leben lang war der gebürtige Neumarkter Berufspolitiker für die Südtiroler Volkspartei. Großgeworden als Geschäftsführer und Vorsitzender der Jungen Generation in der Südtiroler Volkspartei (SVP), schafft Peterlini 1978 den Sprung in den Landtag, wo er bis 1998 vier Legislaturen lang sitzt. Zehn Jahre lang fungiert der Unterlandler SVP-Politiker dabei auch als Präsident oder Vizepräsident des Regionalrates. Nach seinen Ausschieden aus der Landespolitik ist Peterlini von 2000 bis 2010 Obmann des SVP-Bezirkes Überetsch-Unterland.
    Schon 2001 klettert Oskar Peterlini, bereits als politische Auslaufmodell gehandelt, eine Stufe höher. Er kandidiert für eine Listenverbindung SVP-Mitte Links im Senatswahlkreis Bozen. Weil man sicher ist, dass dort die italienische Rechte gewinnt, schickt man Volkspartei intern den „Oskar“ gerne auf dieses politische Himmelfahrtskommando. Doch Oskar Peterlini wird völlig überraschend in den Senat gewählt. Bei den Parlamentswahlen 2006 und 2008 gelingt ihm, immer vereint mit dem Südtiroler Mitte-Links-Block, die Wiederwahl.
    2013 zieht sich Peterlini dann aus der aktiven Mandatspolitik zurück. Seit 2011 ist der ehemalige Langzeitpolitiker Lehrbeauftragter an der Universität Bozen im Fach Verfassungsrecht und Politikwissenschaften. 2023 habilitiert er sich an der Universität Rostock.
    In dieser Funktion als Hochschulprofessor ist Oskar Peterlini einer der – inzwischen auf 150 Personen angewachsenen – Unterzeichnern des offenen Briefes an Arno Kompatscher. In einem Video erklärt Peterlini seine Beweggründe den Protestbrief zur geplanten Koalition auf Landesebene zu unterzeichnen. Der EX-Politiker analysiert dabei auch das Paket, das Arno Kompatscher bei Regierungschefin Giorgia Meloni, in Sachen Autonomie durchbringen will. Peterlini spricht von einem wirklich großen Wurf.
    Dennoch überwiegen auch bein langjährigen SVP-Politiker die Zweifel und die ideologischen Bedenken gegen die politische Zweckgemeinschaft der Volkspartei mit den Brüdern Italiens.

  • Das Video

    Südtiroler Wissenschaftler:innen haben einen Brief an LH Kompatscher verfasst, in dem sie Bedenken zur geplanten Regierungskoalition mit Rechts Rechts ausdrücken“, schreibt Oskar Peterlini auf Facebook. Und weiter: „Ich habe den Brief unterschrieben und zwar aus folgenden Gründen“.