Der Anti-Schael-Plan
-
Nach dem SALTO-Artikel dauerte es 50 Minuten, bis sich die zuständige Amtsdirektorin Veronika Rabensteiner bei Thomas Schael meldet. Schael sitzt an diesem Montagvormittag bereits im Zug nach Bozen, wo er um 14.30 Uhr zum Kolloquium vor der Auswahlkommission zur Ernennung des neuen Generaldirektors des Südtiroler Sanitätsbetriebes geladen ist.
-
Rabensteiner teilt Schael per E-Mail mit, dass er die Sprachgruppenzugehörigkeitserklärung bis zum 31. Januar nachreichen könne. SALTO hatte berichtet, dass diese Bedingung vom zuständigen Landesamt erst am vergangenen Freitag Schael mitgeteilt wurde. Es aber nicht möglich sei am Landesgericht Bozen vor dem 31. Januar einen Termin zu bekommen.
Die Anhörung der drei Kandidaten in der Gesundheitshochschule Claudiana beginnt zudem etwas verspätet. Der Grund dafür liegt in einem weiteren Einwand von Thomas Schael. Der ehemalige Generaldirektor des Südtiroler Sanitätsbetriebes hatte die Berufung von Stefan Deflorian in die Auswahlkommission als nicht rechtens angeprangert. Der Südtiroler Geschäftsführer der Tirol Kliniken GmbH hat mit dem Südtiroler Sanitätsbetriebes geschäftliche Verträge unterzeichnet, die immer noch laufen. Deshalb werde hier – nach Schaels Auffassung - die gesetzliche Vorgabe der Unabhängigkeit der Kommissionsmitglieder verletzt.
Obwohl die zuständigen Ämter im Gesundheitsassessorat öffentlich verlautbaren ließen, dass man anderer Rechtsauffassung sei und es hier keinen Interessenkonflikt gebe, scheint man auch in diesem Punkt auf Nummer Sicher zu gehen. Denn am Ende sitzt Deflorian nicht in der Auswahlkommission. Für ihn kommt an diesem Tag Markus Schwab, Direktor für Personalmanagement der Tirol Kliniken GmbH. Schwab war bereits im ursprünglichen Ernennungsdekret im November 2023 als Erstmitglied für Deflorian namhaft gemacht worden. Was diese Rochade im letzten Moment ermöglicht hat."Obwohl die zuständigen Ämter im Gesundheitsassessorat öffentlich verlautbaren ließen, dass man anderer Rechtsauffassung sei und es hier keinen Interessenkonflikt gebe, scheint man auch in diesem Punkt auf Nummer Sicher zu gehen."
Der DreiervorschlagDass Thomas Schael mit Rekursen und Eingaben die Landesverwaltungen seit Monaten vor sich hertreibt, gefällt auch der hohen Landespolitik nicht. Um sich vor weiteren Überraschungen aus der Gerstburg – wie die etwa völlig unerwartete Absetzung von Florian Zerzer durch das Verwaltungsgericht – zu wappnen, wendet man jetzt eine einfache Strategie an.
Denn es ist kein Zufall, dass zu diesem Auswahlverfahren genau drei Leute antreten. Dabei gibt es in Wirklichkeit mehr als die doppelte Anzahl möglicher Bewerber. Doch alle anderen – unter ihnen auch der abgesetzte Ex-Generaldirektor Florian Zerzer – haben auf ein Antreten verzichtet.
Zum Bewerbungsgespräch vor der Kommission sind am Montag, die amtierende Sonderkommissarin Irene Pechlaner, Abteilungsdirektor Christian Kofler und Thomas Schael erschienen.
Nach Informationen SALTO ist Irene Pechlaner dabei die klare Favoritin auf die Nachfolge von Florian Zerzer. Die Auswahlkommission wird am Ende aber alle drei Kandidaten für geeignet erklären. Die Landesregierung wird dann aus dem Dreiervorschlag Pechlaner auswählen.„Mit diesem Schachzug glaubt man jeden möglichen Rekurs von Thomas Schael vor dem Verwaltungsgericht abwehren zu können.“
Mit diesem Schachzug glaubt man jeden möglichen Rekurs von Schael vor dem Verwaltungsgericht abwehren zu können. Denn es obliegt der Landesregierung nach dem geltenden Landesgesetz aus der Liste der Geeigneten den Generaldirektor auszuwählen.
Auffallend ist am Montag auch noch ein anderes Detail. Irene Pechlaner ist zum Auswahlgespräch mit Luca Armanaschi erschienen. Der derzeitige Direktor des Gesundheitsbezirkes Bozen gilt als Favorit auf das Amt des neuen Verwaltungsdirektors im Südtiroler Sanitätsbetrieb.
Diesen ernennt laut Gesetz der amtierende Generaldirektor. Oder besser gesagt: Die amtierende Generaldirektorin.
Ich mag den Schael nicht…
Ich mag den Schael nicht. Egal ob er Recht hat oder nicht, aber die unzähligen Drohungen, Rekurse, Einwände und Einschüchterungen sind ein No-Go. Er würde viel besser in die Rechtsabteilung des Landes passen, anstatt sich als Generaldirektor der Sanität zu bewerben.
Genau, Herr G.P., das ist…
Genau, Herr G.P., das ist der Stoff, aus dem Korruption und Schieberei gemacht sind. Nicht jene sind unsympathisch, die mit Schieberei, Freunderlwirtschaft und Taschenspielertricks Recht und Gesetz ad absurdum führen, sondern unsympathisch ist der, der sich gegen Unrecht zur Wehr setzt. Herzliche Gratulation, Sie haben die Regierung, die Sie verdienen!
Auch mit der Entscheidung werden Sie zufrieden sein, denn es wird nicht der kompetenteste Kandidat zum Zuge kommen, sondern der oder die, die am Besten in dieses morsche System passt!
Antwort auf Genau, Herr G.P., das ist… von Martin Hofer
Da liegen Sie jetzt aber…
Da liegen Sie jetzt aber komplett falsch. "Meine" Regierung ist das jedenfalls nicht! Ob Schael der kompetenteste Kandidat ist, will ich mal dahingestellt sein lassen. Jedenfalls ist er in seiner letzten Amtszeit auch in das eine oder andere Fettnäpfchen getreten.
Südtirol hatte letzthin viel…
Südtirol hatte letzthin viel Pech mit den Generaldirektoren der Sanität. Mit der Ernennung von Fabi, Schäl, und Zerzer hat die Politik sprichwörtlich einen Griff ins Klo gemacht.
Auf den Punkt gebracht Herr…
Auf den Punkt gebracht Herr M.H.!
Ob das wohl auch mit ein Grund ist, dass unsere "klugen Köpfe" abwandern und nicht mehr zurückkommen?
Antwort auf Auf den Punkt gebracht Herr… von Die Meranerin
Eindeutig JA!
Eindeutig JA!
Ich glaube uns allen als…
Ich glaube uns allen als Bürger dieses Landes ist zu wünschen, dass dieser neuralgische Posten endlich besetzt wird und die echten Probleme im Südtiroler Sanitätswesen angegangen werden. Was die Kompetenzen der Bewerber angeht, kann ich mir kein Urteil anmaßen. Ich vertraue in diesem Fall auf den Landesrat und seine Praxiserfahrung.
Schon komisch, dass gerade…
Schon komisch, dass gerade bei diesem Thema kaum eine/r mit Klarnamen kommentiert. Oder hat sich das auf Salto jetzt so eingebürgert?
- Für mich war Schael der beste General ever; unparteiisch, frei, unbekümmert und 100% auf die Lösung der Probleme fokussiert. Mit seinen Eingaben und Rekursen hat er sich nun aber wohl selbst ins Abseits gestellt.
- Kofler wäre wohl ebenfalls eine gute bis sehr gute Wahl. Er kennt den Betrieb und weiß längst wie der Hase laufen sollte oder müsste. Es scheint, als wäre er aber nicht unbedingt scharf auf die Generalschargen. Aktuell scheint er fast der Alibi-Kandidat zu sein, damit zumindest aus dreien ausgewählt werden kann.
- Pechlaner, schon heute ein General wie er im weiblichen Buche steht, ist bekannt für ihre Durchsetzungskraft & ihr Durchhaltevermögen, für ihre etwas forsche Art oder für ihre Handschlag-Qualitäten. Ein Kerl von Generälin also, die angeblich auch eine ganz normale Frau sein kann. Sofern die Wahl auf sie fällt, dürfte sie auf jedem Fall den H-Besen zücken, etwas sauber machen und zur Not auch den Hochdruckreiniger bemühen. Auf die Art WIE sie das tut wird es allerdings ankommen. Schlussendlich muss sie einen 10.000 Personen-Dampfer wieder auf Kurs bringen. Und zwar während über 500.000 Menschen ihr dabei zuschauen, ihr zuwinken, sie anfeuern oder mitmachen ... oder eben nicht. Sich also weiterhin so verhalten wie bisher. Pechlaner wird somit ein glückliches Händchen beim Personal brauchen, und viel Diplomatie pachten müssen. Und sie wird versuchen müssen alle MitarbeiterInnen auf diesem schweren Weg mitzunehmen. Motivierend mitzunehmen! Wie und ob ihr das gelingt, werden wir erst in einigen Jahren wissen. Voraussetzung dafür wäre außerdem ein gutes bis perfektes Zusammenspiel mit Politik (Messner ... und auch Pamer und LH) und Gesellschaft. Viel Glück & Freude, Frau Pechlaner! ... wenn es denn so kommt.
Man darf in Südtirol alles:…
Man darf in Südtirol alles: Stümper sein, Leute abzocken, Schleichwerbung betreiben, Vetternwirtschaft praktizieren, dumm sein … nur eines darf man nicht: Den falschen Leuten auf die Füße treten.
Antwort auf Man darf in Südtirol alles:… von Arne Saknussemm
So wie überall auf der Welt…
So wie überall auf der Welt. Das nennt man Globalisierung!
Der Steuerzahler erwartet…
Der Steuerzahler erwartet sich ein funktionierendes Gesundheitswesen, wie ihr das schafft ist uns egal. Das ist eure Arbeit, für die ihr von uns bezahlt werdet.