Politik | Europawahlen

Gerechtigkeit und Frieden

Was sind die zentralen Punkte, die Grünenkandidatin Brigitte Foppa bei den Europawahlen voranbringen will? Die heutige Pressekonferenz gab Aufschluss.
foppa_mussner_bertolini_rohrer. Grüne
Foto: SALTO
  • Heute stellten die Grünen um Kandidatin Brigitte Foppa im Rahmen einer Pressekonferenz ihre programmatischen Schwerpunkte zur diesjährigen Europawahl vor. Die Grünen treten bei den Wahlen Anfang Juni gemeinsam mit der „Sinistra Italiana“ und „Europa Verde“ an.

    Das Wort, das bei uns immer wieder vorkommt, ist das Wort Gerechtigkeit“, so Co-Vorsitzender Luca Bertolini zur Einleitung. Es sei ein Begriff, der nicht immer passe, sondern ein „Kleid“, das angepasst werden müsse, an die Zeit angepasst werden müsse. Und die aktuelle Zeit verlange nach Menschen, die eine klare Idee davon haben, wo es hingehen soll. Foppa sei ein solcher Mensch.

    Europa ist ein Inklusionsprojekt“ führt Co-Vorsitzende Elide Mussner weiter aus. In Europa gehe es um ein Zukunftsbild. Nun sollen Prioritäten, die zukunftsgewandt sind, gesetzt werden. „Brigitte steht für Inklusion, Gerechtigkeit und Gleichberechtigung“. Foppa sei für ebendieses Zukunftsbild die richtige Person, weil sie nach vorne blicke.

     Brigitte Foppa präsentierte die fünf zentralen Programmschwerpunkte der Grünen :

  • Klimagerechtigkeit

    Die Klimawende, wie wir sie uns vorstellen, muss von allen ermöglicht werden, und da muss die öffentliche Hand eingreifen, das Land muss eingreifen, der Staat muss eingreifen, und in unserem Fall die Europäische Union.“ so die 55-jährige. Denke man über Klimagerechtigkeit nach, so sei gerade dies ein großer Punkt, da die Menschen, die vom Klima am meisten betroffen seien, aus Ländern kommen, die vom Imperialismus am meisten ausgebeutet worden seien. Die Erderwärmung führe zu Verarmung und Demokratieschwund in den armen Regionen. „Wenn also all diese Menschen aus der Gesellschaft fliehen, vor den Kriegen um Ressourcen fliehen, werden wir uns mit ihnen auseinandersetzen müssen“ so Foppa weiter. Dies sei aber unmöglich, wenn im Europäischen Parlament Menschen sitzen würden, die sich auf Teilung und Ungleichheit konzentrieren. Die Klimawende sei nun daher eine angestrebte Aktion, die es ermöglichen soll, dass alle Menschen ein „gerechteres“ Leben führen können und nicht aus ihrer Heimat weglaufen müssen. Einige der Forderungen der Grünen seien dabei: Verankerung des Grundrechts auf eine gesunde sowie saubere Umwelt in der Grundrechtscharta der EU, EU-Solidaritätsfonds für Katastrophenschutz und ein Kohleausstieg bis 2030. 

    Wir haben uns, als europäische Staaten, von autokratischen Regionen abhängig gemacht.“

  • Von links: Co-Vorsitzende Elide Mussner, Europawahl-Kandidatin Brigitte Foppa, Co-Vorsitzender Luca Bertolini und Landtagsabgeordnete Madeleine Rohrer Foto: SALTO
  • Energiegerechtigkeit

    Wir haben uns, als europäische Staaten, von autokratischen Regionen abhängig gemacht“ so Foppa. Gerade seit dem Kriegsbeginn in der Ukraine wäre man plötzlich mit kolossalen Preisanstiegen konfrontiert gewesen. Man sehe nun, wie wichtig es sei, erneuerbare Energiequellen zu haben, die nicht von einem Menschen „besessen“ würden, dies habe einen stark demokratischen Aspekt. Nur erneuerbare Energien würden einen bewohnbaren Planeten, geopolitische Unabhängigkeit und ein widerstandsfähiges, demokratisches Energiesystem gewährleisten. Die Bevölkerung müsse in Entscheidungsprozesse rund um Energie stärker miteinbezogen werden. Weiters sei der Aspekt Energie zentral in Sachen Klimawende. Zu den Forderungen der Grünen gehören hierbei etwa: Vollständiger Ausstieg aus fossilem Gas und Öl spätestens ab 2040, Solarpanels auf allen geeigneten Dächern, Förderung lokaler Lösungen (unter anderem Fernwärmesysteme, Energiespeicherung).

  • Mobilitätsgerechtigkeit

    Auch beim Thema Mobilität können wir einerseits für den Klima- und Umweltschutz handeln, aber auch für mehr Demokratisierung und Gerechtigkeit in der Mobilität“ erklärt Foppa. Das Angebot der öffentlichen Mobilität sei attraktiver und zugänglicher zu gestalten. Die Erhaltung eines Autos koste einem Menschen etwa 13 Euro täglich, das Klimaticket wie es derzeit in Österreich angeboten wird, koste nur drei Euro pro Tag. So etwas sei auf europäischer Ebene auszuweiten. Der Umstieg vom Individualverkehr, der ungerecht sei, auf Kollektivverkehr sei zu beschleunigen. Einige Maßnahmen hierbei: Ausbau von Nachtzügen und Zugnetzen, europäisches Klimaticket. 

  • Chancengerechtigkeit

    Brigitte Foppa: „Die Klimawende, wie wir sie uns vorstellen, muss von allen ermöglicht werden.“ Foto: SALTO

    Durchschnittlich würde in jeder Schulklasse Südtirols ein armes Kind und drei bis vier armutsgefährdete Kinder sitzen, die dadurch weniger Chancen im Leben hätten als reiche(re) Kinder, gleich wie etwa Frauen weniger Chancen hätten als Männer oder Menschen mit Migrationshintergrund weniger Chancen hätten als Einheimische. Armut und Diskriminierung seien Realitäten, mit denen täglich abertausende Menschen konfrontiert seien. „Deshalb denke ich, dass gerade der europäische Maßstab der richtige Maßstab ist, um gleiche Rechte für alle zu garantieren. […] Hier ist die Union unser sicherer Hafen, in dem wir diese Rechte sichern müssen, gerade gegenüber denen, die in diesen Angelegenheiten Rückschritte machen wollen“ führt Foppa aus. Es brauche daher unter anderem: Einen Europäischen Mindestlohn sowie eine Anti-Poverty-Strategy, eine erneuerte LGBTQIA+-Gleichstellungsstrategie, Grundrecht auf Selbstbestimmung über den eigenen Körper.

  • Frieden

    Krieg ist das am wenigsten Demokratische, das am wenigsten Ökologische, das am wenigsten Gerechte.“ erläutert Foppa. Als EU sei man verpflichtet die Ukraine zu unterstützen, den Frieden wiederherzustellen. „Ich habe den Eindruck, dass sich der Schwerpunkt jetzt auf eine allgemeine Problematik verlagern könnte, die ich in der Formulierung „Putin muss diesen Krieg verlieren“ zusammenfasse, eine Formulierung, die ich für höchst problematisch halte, denn das ist nicht unsere Aufgabe, unsere Aufgabe ist es, der Ukraine Frieden zu bringen.“ führt Foppa weiter aus. Die Frage, komme man aus dem Krieg nur raus, wenn es Gewinner und Verlierer gibt oder könne man Vermittlungen finden? Einige Vorschläge der Grünen zur Sicherheitspolitik dabei: Wiederaufbau, Hilfe und Rechenschaftspflicht im Ukrainekrieg, Krisenprävention, nukleare Abrüstung und menschenrechtsorientierte Außenpolitik. 

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Ludwig Thoma So., 19.05.2024 - 19:47

Antwort auf von Stefan S

Ich kann es umformulieren, ändert an der Substanz nichts: Hätten Sie lieber eine Regierung die sich für Verhandlungen einsetzt, oder eine die Ihre Kinder mit dem Gewehr in der Hand an den Dnjepr schickt, weil man nicht verhandeln kann und die Ukraine den Krieg gewinnen muss (was eben ohne westliche Truppen nicht zu bewerkstelligen sein wird)?

So., 19.05.2024 - 19:47 Permalink
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Peter Gasser So., 19.05.2024 - 21:06

Antwort auf von Ludwig Thoma

Sie ignorieren und leugnen standhaft, dass Putin nicht verhandelt, sondern erobern, rauben und assimilieren will.
Auch wenn er dies selbst sagt und täglich tut, ignorieren Sie es und stellen stattdessen rhetorische oder populistische Fragen.
Jedem Hinweis, dass Putin nicht verhandelt, weichen Sie seit Monaten aus.

Je weniger Waffenhilfe die Ukraine bekommt, umso weniger hat Putin Grund zu verhandeln, umso brutaler führt er Krieg, wie sich seit Monaten täglich zeigt: hat inzwischen jeder verstanden. Mit mehr Courage der Europäer wäre der Krieg schon längst vorbei.

Daher haben Sie hier auch nicht geantwortet:

https://salto.bz/de/comment/144373#comment-144373

.
Da es bei uns keine Wehrpflicht gibt, werden keine “Kinder mit dem Gewehr in der Hand an den Dnjepr” geschickt. Das macht nur Putin, dem Sie hier standhaft zum Sieg verhelfen wollen. Und dessen Angstmache Sie hier verbreiten, so lese ich, so meine ich:
Kann jeder selbst lesen.

So., 19.05.2024 - 21:06 Permalink
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Ludwig Thoma So., 19.05.2024 - 21:39

Antwort auf von Peter Gasser

Ach weil es keine Wehrpflicht gibt. Der war gut. Muss ich mir merken.
Ja Sie haben Recht. Putin schickt Söhne und Töchter in den Krieg. Die Frage ist, wie lässt sich dieser Krieg beenden.
Spielen Sie Schach? Wissen Sie, wie eine Partie mit allerhöchster Wahrscheinlichkeit enden wird, wenn einer der beiden Spieler einen enormen Materialvorteil (also mehr Figuren auf dem Brett) hat? Warum beharren Sie darauf, demjenigen der darauf hinweist, Sympathien für den Spieler mit dem Vorteil anzudichten?
Die Ukraine kann kaum die Front halten. Das würden auch ein paar Raketen nicht ändern, wie auch schon die deutschen Panzer nicht der gamechancer waren. Hunderttausende Wehrpflichtige sind geflüchtet ( ja, auch in Russland, ich weiß).
Ich lasse mich gerne belehren, wie eine Rückeroberung mit dem bestehenden Truppenbestand aussehen könnte. Darum geht es doch? Oder ist das eine populistische Frage?

So., 19.05.2024 - 21:39 Permalink
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Peter Gasser So., 19.05.2024 - 22:18

Antwort auf von Ludwig Thoma

nochmal (Zitat):
“Sie ignorieren und leugnen standhaft, dass Putin nicht verhandelt, sondern erobern, rauben und assimilieren will.
Auch wenn Putin dies selbst sagt und täglich tut, ignorieren Sie es ... Jedem Hinweis, dass Putin nicht verhandelt, weichen Sie seit Monaten aus.
Je weniger Waffenhilfe die Ukraine bekommt, umso weniger hat Putin Grund zu verhandeln, umso brutaler führt er Krieg, wie sich seit Monaten täglich zeigt: hat inzwischen jeder verstanden”.

Dazu Putin im Originalton:
“Warum soll ich verhandeln, wenn der Ukraine die Munition ausgeht?”

Putin verhandelt nicht, sondern intensiviert den brutalen Krieg, je weniger Waffen die Ukrainer bekommen:
logischer Schluss: wer der Ukraine Hilfe verweigert, verlängert den Krieg.

Also???

So., 19.05.2024 - 22:18 Permalink
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Peter Gasser Mo., 20.05.2024 - 09:55

Antwort auf von Elisabeth Garber

Das ist jetzt Ihre Behauptung, Ihre Meinung, und wer sagt das sonst noch, haben Sie da eine Quelle?
.
Und was ist die Konsequenz Ihrer Aussage, dass Putin die Ukraine besiegt?
- Putin darf jetzt Charkiv, Cherson, Odessa besetzen?
- Putin darf auch Kiew einnehmen?
- Putin darf Selensky für 30 Jahre ins Straflager schicken und selbst einen Regierungschef einsetzen?
- Putin darf Moldawien erobern?
- ja, was? Sagen Sie uns noch, was jetzt geschieht, wenn wir der Ansicht sind, Putin hat gewonnen, und jede Unterstützung der Ukraine einstellen: was geschieht dann?
Putin, der Verbrecher, Lügner, Vertragsbrecher, bringt Frieden?
Oder doch noch mehr Krieg?

.

(Die Erfahrung aus der Geschichte: was hat Hitler gemacht, als man ihm Polen ließ, Frieden? ... oder noch mehr Krieg?)

Mo., 20.05.2024 - 09:55 Permalink
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Ludwig Thoma Mo., 20.05.2024 - 10:37

Antwort auf von Peter Gasser

Ich halte es für wahrscheinlicher, dass Putin verhandelt, als dass die Ukraine aus eigener Kraft, sprich ohne westliche Truppen, die besetzten Gebiete befreien kann. Und 3,2,1 werden Sie mir jetzt wieder allerhand Sachen andichten die ich nie geschrieben habe. Bitte vergessen Sie nicht, dabei Floskeln wie " so lese ich, so meine ich" zu verwenden, es könnte missverstanden werden. Viel Spaß dabei.

Mo., 20.05.2024 - 10:37 Permalink
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Peter Gasser Mo., 20.05.2024 - 10:41

Antwort auf von Ludwig Thoma

Ihr ad personam verfängt nicht, so meine ich.
.
(Sie ignorieren weiterhin, dass Putin nicht verhandelt, deshalb antworten Sie dort auf den Kommentar auch nicht, so lese ich
https://salto.bz/de/comment/144466#comment-144466

Da Sie konsequent leugnen, dass Putin selbsterklärend nicht verhandelt - “Warum soll ich verhandeln, wenn der Ukraine die Munition ausgeht” - , erübrigt sich aufgrund Ihrer Realitätsverweigerung der weitere Dialog, so meine Meinung. )

Mo., 20.05.2024 - 10:41 Permalink
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Ludwig Thoma Mo., 20.05.2024 - 11:10

Antwort auf von Peter Gasser

Lesen hilft. Lesen Sie langsam: "Ich halte es für wahrscheinlicher, dass Putin verhandelt, als dass....". Jetzt machen Sie ein Pause. Denken Sie über diesen Satz nach. Er impliziert, dass Putin zur Zeit nicht verhandelt. Verstehen Sie das? Oder ist das jetzt wieder toxisch?

Mo., 20.05.2024 - 11:10 Permalink
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Peter Gasser Mo., 20.05.2024 - 12:48

Antwort auf von Ludwig Thoma

Natürlich ist Ihr Kommentar toxische Kommunikation.
.
Aber ad rem:
Sie sagen jetzt (endlich), dass Putin zur Zeit nicht verhandelt.

Was also geschieht, wenn Ihre Forderung, dass der Westen keine Waffen mehr liefen soll, jetzt umgesetzt wird?
Frieden - oder weitere brutale Eroberungen?

Mo., 20.05.2024 - 12:48 Permalink
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Peter Gasser Mo., 20.05.2024 - 14:12

Antwort auf von Ludwig Thoma

... also doch Waffenlieferungen: jetzt müssen Sie sich mal entscheiden: helfen Waffenlieferungen des Westens gegen den Angriffskrieg der Russen oder helfen Sie nicht?
Bisher hatte ich den Eindruck, Sie sind gegen diese Waffenlieferungen: klären Sie auf!

Mo., 20.05.2024 - 14:12 Permalink
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Ludwig Thoma Mo., 20.05.2024 - 14:37

Antwort auf von Peter Gasser

Nein Gasser, Sie haben geschrieben, ich hätte gefordert, der Westen solle keine Waffen liefern. Das behaupten Sie einfach. Die übliche Technik. Die Argumente gehen aus, man unterstellt einfach mal was, damit das Gegenüber sich dann daran abarbeiten kann und nicht mehr über dessen ursprüngliches Thema diskutiert werden muss (die Ukraine hat nicht genug Soldaten um die von Russland besetzten Gebiete zurückzuerobern, Sie erinnern sich?). Also, entweder antworten Sie auf mein ursprüngliches Thema oder Sie erklären, wo habe ich geschrieben habe, dass der Westen keine Waffen an die Ukraine liefern soll?
Aber höchstwahrscheinlich kommt jetzt das übliche ad personam mimimi.

Mo., 20.05.2024 - 14:37 Permalink
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Peter Gasser Mo., 20.05.2024 - 14:50

Antwort auf von Ludwig Thoma

Nochmal (Zitat):
“... helfen Waffenlieferungen des Westens gegen den Angriffskrieg der Russen oder helfen Sie nicht?
Bisher hatte ich den Eindruck, Sie sind gegen diese Waffenlieferungen: klären Sie auf!”

Einfache Frage: soll der Westen der Ukraine im Verteidigungskampf nun Waffen liefern um Putin an den Verhandlungstisch zu zwingen, oder soll er nicht?
Ich meine, Sie jetzt (endlich) dahingehend verstanden zu haben, dass Waffenlieferungen notwendig sind, um den Krieg zu beenden.

Mo., 20.05.2024 - 14:50 Permalink
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Ludwig Thoma Mo., 20.05.2024 - 19:02

Antwort auf von Peter Gasser

Waffenlieferungen notwendig um Putin an den Verhandlungstisch zu zwingen? Falls das passiert bevor der Ukraine die Soldaten ausgehen um überhaupt die ziemlich unbewegliche Front zu halten, erwarten Sie sich, dass Putin sich hinter die Grenze von Datum x.y. zurück zieht? Die Nachrichtenlage ist eher so, dass sich die Verhandlungsposition der Ukraine mit jedem weiteren Kriegstag verschlechtert. Stimmen wie jene von General Saluschni, der von einer festgefahrenen Front gesprochen hatte und daraufhin entlassen wurde, werden nicht gehört.

Mo., 20.05.2024 - 19:02 Permalink
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Peter Gasser Mo., 20.05.2024 - 19:19

Antwort auf von Ludwig Thoma

(1) die Verhandlungsposition verschlechtert sich, weil die westlichen Partner ihre Hilfszusagen nicht eingehalten haben, und die Ukraine mit einem Arm auf den Rücken gebunden in den Verteidigungskampf schicken.

(2) Sie antworten einfach nicht: ist doch vielsagend. Da Sie Ihre Ansicht zur Sachlage und der Fragen nicht mitteilen wollen, ist der Diskurs sinnlos.

Mo., 20.05.2024 - 19:19 Permalink
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Milo Tschurtsch Mo., 20.05.2024 - 20:24

Antwort auf von Peter Gasser

Sie sagen es selber, Herr Gasser. Die Verhandlungsposition war kurz nach dem Einmarsch am besten, als Putin (unter Vermittlung der Türkei) eben doch verhandelte. Selenski hätte nicht auf die falschen Einflüsterungen der westlichen "Partner" hören sollen und die Verhandlungen fortführen, anstatt auf die Hilfszusagen zu vertrauen und die Lösung auf dem Schlachtfeld suchen sollen. Jetzt ist es halt wie sie es wollten, das Schlachtfeld das die Entscheidung herbeiführt.
Wobei zu sagen ist dass dieser Krieg als Bürgerkrieg schon 8 Jahre dauerte als Russland aktiv eingriff. An diesem Tag war das Schicksal der Ukraine schon besiegelt, denn Russland wird nicht auf das verzichten was im Vorfeld auf diplomatischem Weg nicht zustandegekommen ist: Eine Lösung für die russische Volksgruppe in der Ostukraine und eine Neutralität der Ukraine, als Pufferzone zur Nato. Ein fataler Fehler der Diplomatie, die vielen das Leben kostete.
Europa sollte sich endlich aufraffen und sich von den fatalen Verstrickungen zu den USA lösen, die das gute Verhältnis Europas zu Russland bzw. die prosperierende Wirtschaft die durch das günstige russische Gas ermöglicht wurde, mutwillig durch die geopolitische Einflussnahme in der Ukraine und die Sprengung von Nordstream zerstört haben. Der wirtschaftliche Rückgang ist jetzt sichtbar. Aber solange allein in Deutschland 38.000 US-amerikanische Soldaten stationiert sind, ist eine wirkliche Souveränität nicht gegeben.

Mo., 20.05.2024 - 20:24 Permalink
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Milo Tschurtsch Di., 21.05.2024 - 09:18

Antwort auf von Peter Gasser

Wenn man aufzeigt was für Fehler in diplomatischer Hinsicht gemacht wurden mit der Folge von unzähligen toten jungen Männern (worum es letztlich gehen sollte) dann vertreibt man das „Russische Narrativ“ und „Putinsche Propaganda“.
Also ad rem sieht anders aus.
Aber das ist ja die toxische Kommunikation heutzutage. Hat man schon bei Corona gesehen. Kritik am offiziellen Narrativ wurde und wird nicht geduldet, man wird persönlich. Interessant dass man das bei sich selbst nicht erkennt.

Di., 21.05.2024 - 09:18 Permalink
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Peter Gasser Mo., 20.05.2024 - 22:17

Antwort auf von Ludwig Thoma

Zitat: “Ich denke nicht, dass Waffenlieferungen den Krieg verkürzen, oder "Putin an den Verhandlungstisch zwingen...”:
gut, Sie denken also, dass keine Waffen liefern, den Angriffs-Krieg Putins verkürzt und Putin zum Verhandeln bringt (denn Verhandlungen streben Sie ja an...):
lassen wir mal die “Zeitungen” beiseite und lesen/hören die Experten (Historiker, Militärexperten, Politologen): 95% von diesen sehen dies anders als Sie, was nun?

andererseits sagen Sie jetzt doch (endlich), dass Putin nicht verhandelt... also was geschieht, wenn keine Waffen geliefert werden und es keine Verhandlungen gibt?
Frieden oder noch mehr Krieg?

(gerade heute hat der Kreml verlautet, dass Selensky Kriegsziel ist, da er ja “Russland angreift”, irre, nicht wahr?)

Mo., 20.05.2024 - 22:17 Permalink
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Peter Gasser So., 19.05.2024 - 23:23

Antwort auf von K V

... eben, “einen Teil”, und zwar so, dass es in der Aussage unkorrekt war.

Aber ja: das ist System, Putin behauptet ja auch, das er vom Westen angegriffen wird.
Gut, dass Sie selbst “abbrechen”, was also Unsinn ist, so meine ich.

.

ad rem wiederhole ich meine Frage: “Sie nicht?”

So., 19.05.2024 - 23:23 Permalink
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Peter Gasser Sa., 18.05.2024 - 18:51

Begriffsdefinition:

(1) “kriegsbegeistert”: da Putin Krieg gegen die Ukraine führt, und diese sich lediglich verteidigt, können “kriegsbegeistert” nur jene sein, die Putin (etwas) gewinnen sehen wollen. Nur Putin führt Krieg.

(2) Nahezu alle Experten sind sich darin einig, dass Putin erst dann verhandelt, wenn sich der Krieg für ihn nicht mehr lohnt; solange Kriegführen ihm mehr bringt als verhandeln, wird er Krieg führen. Nur Putin führt Krieg.

(3) “geschichtlich kaum Lehren gezogen haben”: Hätte man Hitler Polen nicht gelassen, hätte es wohl den 2. Weltkrieg nicht gegeben: DAS ist die Lehre aus der Geschichte! Jetzt wieder denselben Fehler machen und Putin die Ukraine lassen - und DAMIT nicht aus der Geschichte lernen?

Sa., 18.05.2024 - 18:51 Permalink
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Ludwig Thoma So., 19.05.2024 - 12:48

Antwort auf von Peter Gasser

Ja ist immer alles unumstößlich was Sie schreiben. Alles andere ist toxische ad personam Dialogführung. Ich habe mich daran gewöhnt. Selbst wenn man die deutsche Außenministerin wörtlich zitiert, ist es für Sie das putinsche Narrativ. Den Hinweis, dass die Ukraine nicht genug Soldaten hat, um das von Russland besetzte Gebiet zurück zu erobern, könnten Sie einfach zur Kenntnis nehmen, anstatt mir alles mögliche vorzuwerfen.

So., 19.05.2024 - 12:48 Permalink
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Peter Gasser So., 19.05.2024 - 13:57

Antwort auf von Ludwig Thoma

... daran, dass Sie meist klassisch ad personam gehen und dazu unhygienische und toxische Dialogmethoden verwenden, kann ich nun wirklich nichts.
Das liegt allein bei Ihnen.

Da breche ich dann eben immer ab. Auch hier wieder volle Konfrontation ad personam. Dass Sie es auch wirklich nicht unterdrücken können... das muss ein schweres Laster sein.

So., 19.05.2024 - 13:57 Permalink
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veronika dapra So., 19.05.2024 - 14:48

Antwort auf von Ludwig Thoma

Sie machen irgendwie beides, Herr Thoma. Die Ukraine ist übel dran bei dieser Mörderbande. Machen Sie doch die Ukraine nicht schwächer als sie ist, die russische Armee galt als zweitstärkste der Welt, hält sich nur mit teils Zwangsrekrutierten und teils teuer erkauften Söldner aufrecht, ist schwächer als die ukrainische, nur ihre schiere Masse, Brutalität und ihre Ruchlosigkeit erschrecken. Russland muss von Nordkorea und vom Iran waffen kaufen, eigentlich sind sie wirklich am A…, also etwas mehr Solidarität mit der Ukraine.
PS. Ein Söldner bekommt umgerechnet ca. 2000€, ein Arzt in der Provinz 200€ im Monat.

So., 19.05.2024 - 14:48 Permalink
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K V Mo., 20.05.2024 - 19:06

Antwort auf von Elisabeth Garber

Muss wohl so sein Fr. Garber...und sollte es nicht zu wenig sein, müssen es höchstwahrscheinlich die falschen Quellen sein, zumindest komme ich zum gegenteiligen Schluss wie Fr. Dapra. Würde mich allerdings nicht getrauen militärische Prognosen abzugeben, überlasse das gerne den Kriegsexperten hier auf salto ;-)))

Mo., 20.05.2024 - 19:06 Permalink
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Elisabeth Garber So., 19.05.2024 - 09:48

Nachtrag: Annalena Baerbock ist auf den Geschmack gekommen und profiliert sich längst als machthungrige grüne Nuss. Kurz, ein pathosgeladenes Plappermäulchen mit Propagandaqualitäten, was, wie man sieht, viele Rechtschaffene be-geistert.

So., 19.05.2024 - 09:48 Permalink
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Peter Gasser So., 19.05.2024 - 14:18

Antwort auf von Elisabeth Garber

DAS ist Russland: eine Rakete in einen Freizeitpark, um Kinder und Schwangere zu verletzen, verstümmeln, töten, und 20 Minuten später eine zweite (Double-Tap-Taktikj genau dorthin, um auch die Sanitäter zu töten:

“ Der Bürgermeister von Charkiw, Ihor Terechow, hat die Opferzahlen nach den russischen Angriffen aktualisiert. Demnach kamen in einem Erholungspark in einem Vorort der Stadt fünf Menschen ums Leben. Mindestens sechzehn Menschen wurden verletzt. "Zwei russische Raketen trafen ein Freizeitzentrum, in dem sich Menschen entspannten, töteten fünf Menschen und verletzten sechzehn weitere." Unter den Toten sei auch eine Frau, die im siebten Monat schwanger gewesen sein, so die örtliche Polizei. Laut Bürgermeister erfolgte der zweite Einschlag rund 20 Minuten nach dem ersten. Ziel dieser "Double-Tap-Taktik" ist es, mit dem zweiten Angriff auch Ersthelfer zu töten. Nach Angaben des Gouverneurs von Charkiw ist unter den Verletzten ein Sanitäter”.

So., 19.05.2024 - 14:18 Permalink
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Hartmuth Staffler So., 19.05.2024 - 14:37

Antwort auf von Elisabeth Garber

Ich habe die Berufung der Frau Baerbock als Außenministerin sehr kritisch gesehen, bin aber inzwischen eines Besseren belehrt worden. Sie hat ihre schwierige Aufgabe bisher verhältnismäßig gut gemeistert. Ihr persönliches Verhalten (Kosmetikkosten, teure und teilweise überflüssige Flugreisen, Freunderlwirtschaft usw.) kann man kritisieren, außenpolitisch hat sie aber nicht schlecht gearbeitet. Im Vergleich zu anderen Ministerkollegen wie etwa Wissing, der sich in der Tradition der deutschen Verkehrsminister als der übliche Blindgänger erwiesen hat, ist die Baerbock geradezu eine Leuchtfigur.

So., 19.05.2024 - 14:37 Permalink
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Profil für Benutzer Stefan S
Stefan S So., 19.05.2024 - 19:06

Antwort auf von K V

Ach ja das übliche Grünenbashing, hat man inhaltlich nichts zum Anbieten müssen emotionale "Fakten" dafür herhalten. Klugscheißer, Besserwisser und und "von oben herab"
"Freundlwirtschaft" Herr Staffler, wie stellen Sie es sich vor wenn Sie einen "Haufen" Mitarbeiter führen sollen der über Jahrzehnte in den jeweiligen Ministerien von den jeweiligen Vorgängern angestellt wurde?
Das Verkehrsministerium in D steht sinnbildlich für die Fehlentwicklung. Schlimmer geht nümmer.
In der Südtirol ist das einfacher gelagert, da sind es fast ausschließlich SVPler.

So., 19.05.2024 - 19:06 Permalink
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Profil für Benutzer Hartmuth Staffler
Hartmuth Staffler Mo., 20.05.2024 - 18:01

Antwort auf von Stefan S

Anscheinend ist ihnen entgangen, dass ich die Ministerin Baerbock ausdrücklich gelobt habe. Da darf man doch auch einige kritische Punkte erwähnen, die in der BRD sehr wohl diskutiert werden. Bei Verkehrsminister Wissing kann ich hingegen überhaupt nichts Positives finden.

Mo., 20.05.2024 - 18:01 Permalink
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Profil für Benutzer Stefan S
Stefan S Di., 21.05.2024 - 12:26

Antwort auf von Hartmuth Staffler

"Anscheinend ist ihnen entgangen, dass ich die Ministerin Baerbock ausdrücklich gelobt habe."
Nein ist mir nicht entgangen, mir geht es explizit um die so gen. Freundlwirtschaft, diese ist in einem gewissen Maß unabdingbar wenn man ein Ministerium übernimmt, ansonsten geht's einem dann so wie Habeck mit seinem Heizungsgesetz.

Di., 21.05.2024 - 12:26 Permalink
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Profil für Benutzer Hartmuth Staffler
Hartmuth Staffler So., 19.05.2024 - 11:30

Die Worte (der Frau Foppa) höre ich wohl, allein ... Sie persönlich mag ja gute Absichten haben, aber das Programm von "Sinistra Italiana" und "Europa Verde" sieht ganz anders aus. Das kann man nicht unterstützen.

So., 19.05.2024 - 11:30 Permalink
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Salto User
veronika dapra So., 19.05.2024 - 12:55

Nein, nein; mit Freunden aus Venedig und aus Udine haben wir uns unlängst im Staub gewälzt: Wen wählen? Was wählen? Wählen? Ja, auf jeden Fall. Wer ist das kleinste Übel? Schwer zu sagen. In Wien haben sie auch nichts zum Lachen, was für Kandidaten für diese wichtige Aufgabe?

So., 19.05.2024 - 12:55 Permalink
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Profil für Benutzer Hartmuth Staffler
Hartmuth Staffler So., 19.05.2024 - 15:10

Antwort auf von veronika dapra

Ich werbe intensiv dafür, dass man zur Wahl geht, und auf den Wahlzettel schreibt "Euch zu wählen ist ein Greuel". Für uns in Südtirol gibt es tatsächlich keine wählbare Alternative, und das ist nicht unsere Schuld, sondern die Schuld des italienischen, von der EU tolerierten Wahlsystems. Wenn die EU nicht endlich ein demokratisches EU-Wahlrecht einführt, dann hat sie ihre ohnehin fragliche Legimitation endgültig verloren.

So., 19.05.2024 - 15:10 Permalink
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Profil für Benutzer Elisabeth Garber
Elisabeth Garber So., 19.05.2024 - 15:39

Auch diese beiden Herren reden sachlich (ad rem).
Wie meinte eine Userin weiter oben? Lesen Sie!
Es mag sein dass ,Gas-Gerd' ein Egomane ist, aber seine Biografie, seine politische Erfahrung und seine weisen Ansichten sind brillant. Wer das nicht zugeben kann, hat m.M.n. ein Problem mit Wahrheiten, die nicht ins eigene Lese-Verständnis passen. Deshalb:
Schau dir "Gregor Gysi im Gespräch mit Gerhard Schröder" auf YouTube an...
https://youtu.be/ATrLGYtRCmc?si=OEf88R0nzJO-ymdi

So., 19.05.2024 - 15:39 Permalink