Politik | Podcast | Ep 18

Die Zukunft der EU

In der Streitergasse - Die aktuelle Debatte zu den EU-Wahlen auf SALTO mit Brigitte Foppa (Grüne/Verdi), Herbert Dorfmann (SVP) und Paul Köllensperger (Azione/Calenda).
streitergasse
Foto: Andy Odierno
  • Die EU-Wahlen beginnen am Donnerstag in den Niederlanden. Vom 6. bis zum 9. Juni sind rund 350 Millionen wahlberechtigte Bürgerinnen und Bürger zu EU-Wahl aufgerufen. In Italien wird sowohl am Samstag als auch am Sonntag gewählt. SALTO hat jene drei Kandidaten in die Streitergasse eingeladen, die reale Chancen haben, auch gewählt zu werden.

  • SALTO-Debatte: Drei Kandidatinnen und Kandidaten mit realen Chancen gewählt zu werden. Foto: Andy Odierno
  • Herbert Dorfmann tritt für die SVP an. Durch eine Listenverbindung mit Forza Italia und einer Bestimmung zum Minderheitenschutz braucht Dorfmann 50.000 Stimmen um ein sicheres Mandat zu erringen. 

  • Herbert Dorfmann: „Die kostenlose Rücknahme muss in Europa verboten werden“. Foto: Andy Odierno
  • Brigitte Foppa tritt für die Grünen im Verbund mit der Sinistra Italiana an. Die grüne Südtiroler Frontfrau sieht sich als natürliches Gegengewicht zum SVP-Kandidaten. Vor allem in Sachen Förderung der Landwirtschaft und Transit fordert Foppa ein radikales Umdenken in Brüssel und Straßburg.

  • Brigitte Foppa: „Ich hätte mir nie träumen lassen, dass wir hier über Krieg und Frieden diskutieren“. Foto: Andy Odierno
  • Paul Köllensperger hat Carlo Calenda und dessen Liste Azione für die EU-Kandidatur gewählt. Für ihn geht es darum in Europa einen Sieg der Rechtspopulisten zu verhindern. 

  • Paul Köllensperger: „Das Gesetz ist auf die SVP zugeschnitten“. Foto: Andy Odierno
  • Eine Debatte über Krieg und Frieden, die Landwirtschaftspolitik, Lobbyismus, die Brandmauer zu Rechts, den Brennertransit und die Frage, ob Südtirol Modell und Türöffner für eine Koalition mit Melonis Fratelli auch in Europa sein kann. 
    Moderation: Christoph Franceschini

  • Zur Folge - all'episodio:

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Erich Daniel Do., 06.06.2024 - 13:29

H. Dorfmann vertritt im EU-Parlament vorwiegend die Interessen der Landwirtschaft. In Südtirol sind ca. 8 % der Bevölkerung in der Landwirtschaft tätig. Wer vertritt die 92 anderen Prozent?

Do., 06.06.2024 - 13:29 Permalink
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Christian I Do., 06.06.2024 - 13:46

Die Zukunft der EU entscheiden nicht Foppa, Dorfmann oder Kòllensperger. Die Màchtigen entscheiden: Big Data, Big Finance, Big Pharma, und allen voran, Die Waffen-Lobby. Und was Krieg und Frieden angeht, da macht man so und anders was die USA wollen.

Do., 06.06.2024 - 13:46 Permalink
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Milo Tschurtsch Do., 06.06.2024 - 17:58

Antwort auf von Ceterum Censeo

Putin hat weder die EU noch die NATO angegriffen.
Die REAKTION von EU und NATO (unter dem Kommando der USA) war welche? Etwa diese : Wenn sich zwei bekämpfen dann müssen wir vermitteln? Oder dem Konflikt auf den Grund gehen und Diplomaten entsenden?
Hat Europa das gemacht? Wenn nicht, wer hat Europa daran gehindert?
Außerdem vielleicht einmal Ukraine-USA 2014 (der Beginn) und Europas Rolle dabei reflektieren.

Do., 06.06.2024 - 17:58 Permalink
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Peter Gasser Fr., 07.06.2024 - 08:37

Antwort auf von Milo Tschurtsch

Zitat: “Ok, ich wiederhole : Russland hat weder die EU noch die NATO angegriffen. Diplomatie hat offenbar nichts geholfen”:

beides richtig, beides 2 Fakten:
(1) Russland hat die Ukraine brutal überfallen und beschießt Tag um Tag und Nacht um Nacht besonders zivile Ziele, zerstört Dörfer, Städte, raubt, foltert, vergewaltigt, deportiert Tag um Tag.

(2) Diplomatie hat leider nichts geholfen: Russland (und nur Russland) hat den Weg der Diplomatie verlassen. Alle anderen versuchen seither Tag um Tag, Putin auf den Pfad der Diplomatie zurückzubringen, dass er seine Truppen vom Nachbarland abzieht. Kein westlicher Staat hat den Pfad der Diplomatie verlassen und ist in Russland einmarschiert oder greift Russland an. Fakt.

.

(3) Ich möchte nicht ihr Nachbar sein. Dringen Räuber, Vergewaltiger, Mörder in meine Wohnung ein und besetzen diese, werden Sie als Nachbar sagen: ‘ich bin ja nicht angegriffen’.
‘Nachbarschaftshilfe’ und ‘Hilfe in Not’ sind Ihnen Unworte, so lese ich daraus, &
unterlassene Hilfeleistung scheint Ihnen Tugend zu sein.

Fr., 07.06.2024 - 08:37 Permalink
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Milo Tschurtsch Fr., 07.06.2024 - 11:02

Antwort auf von Peter Gasser

Also intervenieren wir im Bündnisfall ( ups- Ukraine ist ja kein......)
Also intervenieren wir militärisch auch im Nicht-Bündnisfall auch bei allen anderen Konflikten ( nein tun wir nicht).
Also intervenieren alle anderen militärisch bei allen anderen Konflikten ( nein tun sie nicht)
Also intervenieren wir auf Geheiß derer von denen wir abhängig sind, auch im Bewusstsein eigener Nachteile oder etwaiger Gefahren ( ja tun wir).
Es geht um geopolitische Interessen!! deren Erfolge oder Misserfolge nicht klar abschätzbar sind, nicht um Nachbarschaftshilfe (die wohl immer zivilen Charakter hat), auch wenn das anders kommuniziert wird und viele es wieder einmal glauben.

Fr., 07.06.2024 - 11:02 Permalink
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Peter Gasser Fr., 07.06.2024 - 12:52

Antwort auf von Milo Tschurtsch

Der Fehler in Ihrer Darstellung:
wir (wer immer gemeint ist) “intervenieren” NICHT, wir unterstützen die Ukraine in ihrer Verteidigung.
Sie betreiben Desinformation.

Selbstverständlich ist es “Nachbarschaftshilfe”, wenn eine europäische Demokratie im Herzen Europas von einer imperialen und räuberischen Diktatur angegriffen wird.

Fr., 07.06.2024 - 12:52 Permalink
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Milo Tschurtsch Fr., 07.06.2024 - 15:41

Antwort auf von Peter Gasser

Angriffe mit Raketen auf russisches Territorium, wie der amerikanischen ATACMS und französisch-britische Scalp- oder Storm Shadow- Raketen werden jeweils von den Soldaten der Lieferländer selbst geplant und durchgeführt, wobei sie US-Satelliten einsetzen und Techniken, über die Kiew gar nicht verfügt.
Praktisch ist Europa nicht nur mit all seinen militärischen Mitteln, sondern auch mit polnischen, französischen, britischen und vielleicht noch weiteren Soldaten schon im Direktkrieg mit Russland – und ebenso mit allen seinen Waffen. Mehr Kriegsbeteiligung geht nicht. Hoffentlich kommt uns diese "Nachbarschaftshilfe" bzw. interessengeleitete USA- Kriegspolitik nicht teuer zu stehen. Verkauft wird es uns als „Verteidigung der Demokratie und Freiheit“ für die selbstverständlich Europa (wir) zu sorgen haben.

Fr., 07.06.2024 - 15:41 Permalink
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Milo Tschurtsch Fr., 07.06.2024 - 19:39

Antwort auf von Peter Gasser

"Wenn ICH angegriffen werden nennt sich Zurückschießen —> VERTEIDIGUNG."
Naja wenn ICH nicht angegriffen werde wie nennt es sich dann, ach ja Nachbarschaftshilfe (die ICH oder WIR selbstverständlich auch überall sonst in allen Konfliktgebieten mit allem was wir aufbieten können, leisten).
Nein Herr Gasser, "Nachbarschaftshilfe" mit Waffengewalt hat noch immer in Einmischung und in Folge in Involvierung in Konflikte zum eigenen Nachteil und dem vieler anderer, geendet.
Das lehrt uns die ältere und vor allem auch neuere Geschichte. Deshalb sollten wir und vorsehen, auf wessen Anweisung ( und das tun wir) handeln.

Fr., 07.06.2024 - 19:39 Permalink
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Peter Gasser Fr., 07.06.2024 - 23:58

Antwort auf von Milo Tschurtsch

Ich steige da jetzt aus, da sich schon der letzte, jetzt aber dieser Kommentar von Wirklichkeit und Sprache entfernen.
Auf Sach-Argumente wird nicht eingegangen, und Seltsames kommt nach:

Wir leisten keine “Nachbarschaftshilfe mit Waffengewalt” (was für ein Fake!), obwohl das Völkerrecht auch DAS ausdrücklich erlaubt.

.

Zitat: “Das lehrt uns die ältere und vor allem auch neuere Geschichte”: da müssen Sie zurück suf die Bank, oder wurden die Eroberungskriege Hitlers durch Nicht-Einmischung beendet?
Die Geschichte lehrt, das es zum 2. Weltkrieg nicht gekommen wäre, hätte man Hitler Polen nicht überlassen, hätte man ihn bereits in Polen gestoppt. Genauso wird es zum 3. Weltkrieg eben NICHT kommen, wenn man Putin sein “Polen” NICHT überlässt.
DAS ist die Lehre aus der Geschichte.

Fr., 07.06.2024 - 23:58 Permalink
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Milo Tschurtsch So., 09.06.2024 - 06:27

Antwort auf von Peter Gasser

Die einfach gestrickte Sichtweise dass, wenn man einzelnen „Bösewichten“ rechtzeitig Einhalt gebietet alle Konflikte beendet würden, ist mit Verlaub gesagt naiv.
Kriege und Konflikte haben IMMER eine längere Vorgeschichte die wieder auf vorherigen Ereignissen fußt. Einzelne hervorstechende Akteure sind das Produkt dieser Vorgeschichte, so ist der 2. Weltkrieg eine Folge des ersten usw.
Was wir lernen sollten: Je mehr Akteure sich mit Waffengewalt in Konflikte einmischen desto größer der Flächenbrand.
Deshalb muss es heutzutage möglich sein deeskalierend zu wirken und nicht dem bewaffneten Konflikt das Wort zu reden. Auch das Ausmachen und Verteufeln von Einzelnen oder Gruppen (man erinnere sich) als die alleinigen Verursacher, die man bloß eliminieren müsse, ist vereinfachend ,naiv und greift immer zu kurz.
Nichts von Ghandi gelernt?

So., 09.06.2024 - 06:27 Permalink
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Peter Gasser So., 09.06.2024 - 08:44

Antwort auf von Milo Tschurtsch

Jaja, immer schön relativieren... mit dieser Argumentation verurteilen Sie auch keinen Vergewaltiger, keinen Mörder, jeder hat und es gibt immer eine Vorgeschichte:

Sie verweigern einfach die Benennung von Täter und Opfer: also war auch Hitler kein “Bösewicht”, und der Holocaust hatte auch keine Täter und keine Opfer, da gab es auch eine Vorgeschichte? ... und Butscha nicht geschehen, oder auch eine Vorgeschichte?

Zitat: “ Deshalb muss es heutzutage möglich sein deeskalierend zu wirken und nicht dem bewaffneten Konflikt das Wort zu reden”: richtig, sagen Sie es Putin - wenn er mit Angriffen und Besetzung, Zerstörung ziviler Strukturen, Bombardieren von Dörfern und Städten, Folter, Vergewaltigung, Mord aufhört, ist der Krieg beendet. Kein Soldat wird die russische Grenze überschreiten und Russland gefährden.
Aber dem Angegriffenen das Völkerrecht auf Verteidigung zu untersagen, wie Sie es systematisch tun, läßt schon tief blicken!

Zitat: “Auch das Ausmachen und Verteufeln von Einzelnen oder Gruppen (man erinnere sich) als die alleinigen Verursacher, die man bloß eliminieren müsse, ist vereinfachend ,naiv und greift immer zu kurz”:
aber das Zuordnen von Aggressor und Verteidiger, von Täter und Opfer gemäß internationalen Rechtsnormen ist Verpflichtung, andernfalls fallen wir in die Welt Putins zurück, in der nicht die Stärke des Rechts, sonder nur noch und primitiv das Recht des Stärkeren gilt.
(“Verteufeln” und “eliminieren” sind Ihre Worte, nicht meine, das nur am Rande).

Also was nun: eine regelbasierte Weltordnung ODER das Recht des Stärkeren, der sich nimmt und damit tut (rauben, vergewaltigen, foltern, morden, deportieren, assimilieren), was ihm grad in den imperialen tyrannischen Sinn kommt?

So., 09.06.2024 - 08:44 Permalink
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Milo Tschurtsch So., 09.06.2024 - 14:44

Antwort auf von Peter Gasser

"IHR" Konzept (sich überall einmischen) hat bis jetzt nicht funktioniert und wird auch weiterhin Konflikte anheizen und ausweiten (und bestimmten Geschäftsfeldern Gewinne bringen, während andere als Kanonenfutter enden) . Also muss man sich etwas anderes einfallen lassen. Nochmals : Deeskalierend auf Dritte !! einwirken und ja, Ghandi wagen.

So., 09.06.2024 - 14:44 Permalink
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Peter Gasser So., 09.06.2024 - 16:02

Antwort auf von Milo Tschurtsch

Man schlage mal den Polen, Esten und Letten und den Finnen, Moldaviern, Georgiern vor, sie sollten gegenüber Putin “Ghandi wagen”:
also Auslachen ist das Großmütigste, was man da erwarten kann, Naivität das Gemäßigste, Dummheit das Wahrscheinlichste.

Aber Sie müssen ja dann dort ja auch nicht überall deportiert oder assimiliert unter Putins Gnade leben... und bei der leisesten Kritik für 15 Jahre in Sibirien verschwinden.

Bemerkenswert, dass Sie niemals auf Sachargumente eingehen.

So., 09.06.2024 - 16:02 Permalink
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Milo Tschurtsch So., 09.06.2024 - 20:26

Antwort auf von Peter Gasser

"Bemerkenswert, dass Sie niemals auf Sachargumente eingehen"
Also Klartext: Die Staaten Europas sollen sich aus dem Ukrainekonflikt komplett heraushalten (humanitäre Hilfe, z.B. Flüchtlingsaufnahme reichen aus).
Die USA sollen sich um ihren Vorhof die Ukraine, den sie seit 2014 (mindestens) bespielen, selbst kümmern. Die haben Macht und Möglichkeiten dazu.
Sich da unsererseits in Teufels Küche zu begeben grenzt an Selbstschädigung.

So., 09.06.2024 - 20:26 Permalink
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Peter Gasser So., 09.06.2024 - 22:00

Antwort auf von Milo Tschurtsch

Zitat: “Die Staaten Europas sollen sich aus dem Ukrainekonflikt komplett heraushalten... Die USA sollen sich um ihren Vorhof die Ukraine...”:

Zuerst mal 2 Klarstellung:
1) der “Ukrainekonflikt” ist der ANGRIFFSKRIEG Russlands gegen ein europäisches Land;
2) wenn schon ist die Ukraine unser, also Europas “Vorhof”, aber eigentlich gehört sie zum Herzen Europas.

Ihr Vorschlag, Angriffskriege und Kriegsverbrechen mitten von Europa und all dies Deportieren, Vergewaltigen, Foltern, Morden, Assimilieren, Rauben kommentarlos zuzulassen und dabei zuzusehen, ist meiner Ansicht nach schlichtweg unmoralisch.

So., 09.06.2024 - 22:00 Permalink
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Oliver Hopfgartner Sa., 08.06.2024 - 07:02

Antwort auf von Stefan S

Naja, schau dir den Aufbau der EU an. Welche "Macht" hat die Volksvertretung (also das Parlament) innerhalb der EU?

Da ist es nachvollziehbar, wenn Leute sagen, es entscheiden die Mächtigen und nicht die Parlamentarier.
Das Demokratiedefizit der EU ist doch schon seit Jahren bekannt.

Nicht ohne Grund ist die Wahlbeteiligung bei EU-Wahlen traditionell niedrig. Die Menschen spüren, dass im Gegensatz zu Gemeinderatswahlen die Effekte der eigenen Wahl gering bis gar nicht spürbar sind.

Sa., 08.06.2024 - 07:02 Permalink
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Stefan S So., 09.06.2024 - 11:17

Antwort auf von Oliver Hopfgartner

Sie sprechen hier aber von einem Gefühl und nicht von der Realität.
"Seit dem Vertrag von Lissabon sind das EP und der EU -Ministerrat gleichberechtigte Gesetzgeber der Europäischen Union. Beide Gremien müssen einem Entwurf zustimmen, damit das Gesetz verabschiedet werden kann. Dieser Prozess heißt ordentliches Gesetzgebungsverfahren."
Wenn es um Außen und Sicherheitspolitik der EU geht dann ist es immer noch nicht so wie Sie glauben sondern dafür gibt bisher sehr wenig bis keine EU Regelung. Da entscheiden alle Nationalstaaten für sich alleine und daher findet sich dort dann auch viel mehr das Gewicht der Nato wieder.

So., 09.06.2024 - 11:17 Permalink
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Manfred Gasser Do., 06.06.2024 - 16:53

"....und einer Bestimmung zum Minderheitenschutz braucht Dorfmann 50.000 Stimmen um ein sicheres Mandat zu erringen. "
Gilt das eigentlich auch für die anderen Zwei? Und wenn nicht, warum?

Do., 06.06.2024 - 16:53 Permalink
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nobody Do., 06.06.2024 - 21:08

Weltweit profitiert das Kapital von der Gutgläubigkeit der Wähler. Die Politiker sind nur die Helfershelfer, die Wähler das Bauernopfer.

Do., 06.06.2024 - 21:08 Permalink
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wartl So., 09.06.2024 - 21:03

Antwort auf von nobody

Für die Gutgläubigkeit der Wähler_innen braucht es die mediale Schützenhilfe. Diese kommt von der Inseratenabhängigkeit der Medien und bringt die Politiker zusätzlich unter Druck.
Beispiel Italien: Conte stellte sich gegen die Großprojekte (wie Brücke von Sizilien zum Festland), da sie nur der Mafia willkommene Möglichkeiten zur Geldwäsche bieten und erntete medialen Shitstorm; es kam die Allianz zwischen dem Bunga-Bunga - Mafioso und dem EVP - Oberwappler Manfred Weber
Beispiel Ö.: Wie wurde doch der Bundesland-Aufhetzer Kurz von den Medien hochgejazzt, weil er eine Politik im Interesse der Reichen betrieb (Möglichkeit der 60- Stunden Arbeitswoche im Gegensatz zu EU-Recht - max. 48 zulässig, beschlossen mit FPÖ und Neos; Befreiung der Unternehmer von den Dienstgeberbeiträgen zur Allgemeinen Unfallversicherung; ...)

So., 09.06.2024 - 21:03 Permalink
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Ivo Passler Do., 06.06.2024 - 22:58

Ich sehe keine Unterschiede bei den 3. Für mich alles einerlei. Gerade NATO Linie. Keine Friedensansätze. Steuern geradewegs in die volle Eskalation von WK3. Haben keine Friedensansätze. Bauen alle auf die großen Feindbilder. 1984 live. Alle fordern "Festung Europa" weiter auszubauen. Alle malen die Nazis als Schreckbild an die Wand und machen dann genau die Politik, die den Nazis Tür und Tor öffnet. Niemand hat Friedensansätze. Und hallo: NIEMAND der drei sagt auch nur 1 Wort zur genozidalen Gewalt die Israel mit unserem westlichen Rückhalt (ideologisch, politisch, finanziell, militärisch) gegen die Palästinenser:innen durchführt. KEIN WORT. Wenngleich genau an diesem Punkt die herkömmliche "Ordnung" (Kolonialrassismus) in ihrer Grausamkeit total offen liegt und implodiert. Das "internationale Recht" ausgehebelt wird. Zugleich die größte Friedensbewegung seit dem Vietnamkrieg aufgewacht ist. KEIN WORT dazu. Von allein dreien nicht. Was soll das für eine Politik sein? Und andere Kandidat:innen werden schon gar nicht gehört, weil sie laut SALTO eh nicht zu denen gehören, die "reale Chancen haben, gewählt zu werden". Wie krass ist das denn? Erinnert mich wieder an das MadameMerkel`sche Lieblingswort "alternativlos". Für mich gibt es eine Liste, die wählbar ist. Dass die hier a priori als "unrealistisch" rausgenommen ist, zeugt für mich vom Schulterschluss der Konservativen, und dazu gehören eben hier alle, denen das Establishment Plattform bietet. Und die etablierten medialen Plattformen großteils auch. Der Status Quo ist für mich jedenfalls unwählbar und alle 3 Kandidat:innen hier haben dazu offensichtlich keine Alternative. Zeitgleich geht die genozidale Gewalt gegen die Palästinenser:innen weiter und EU Staaten bewilligen, dass die Ukraine mit unseren Waffen direkt auf russischem Territorium Angriffe durchführt (!). Respekt für alle Menschen, die in diesen Zeiten Friedensarbeit leisten. Respekt z.B. für DiEm25/MERA25, die für die italienischen Wahlen die Liste PACE TERRA DIGNITÁ unterstützen.

Do., 06.06.2024 - 22:58 Permalink
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Max Walder Fr., 07.06.2024 - 15:50

Antwort auf von Ivo Passler

Ich möchte hier keine große politische Diskussion anstoßen, aber zur Aussage der "realen Chancen".

Wie im Podcast erwähnt müssen zum Erhalt eines Mandats drei Sachen passieren. Das sind einerseits die Überschreitung der 4% national, die Zuteilung eines der ca. drei Mandate die man dadurch erhält in unserem Wahlkreis Nord-Ost und dementsprechend muss man auch in unserem Wahlkreis die meisten Vorzugsstimmen erreichen.

1.) Die Liste PTD steht im Umfragen-Schnitt auf 2,23% und damit ca. auf der Hälfte der notwendigen 4%. Ein Einzug der Liste ist dadurch sehr, sehr unwahrscheinlich.
2.) Sollte die Liste trotz aller Erwartungen einziehen, ist die Chance dass sie in unserem Wahlkreis ein Mandat erhält aufgrund der Tatsache dass unser Wahlkreis weniger Mandate insgesamt hat als der Wahlkreis Nord-West oder Süden zumindest nicht garantiert
3.) Luigi Gallo ist außerhalb von Südtirol, wenn nicht sogar von Bozen, ein völlig unbekannter Name. Da kein überproportionaler Prozentsatz an Stimmen in Südtirol (anders als bei TK/Azione und AVS) zu erwarten ist, sind die Chancen des Kandidaten doch sehr gering.
Abgesehen davon hat Luigi Gallo auf dem RAI Sender Bozen auf ein deutschsprachiges Interview verzichtet (was ihn automatisch als relevanten Südtiroler Kandidaten disqualifiziert), somit wäre die Einladung wohl ohnehin ins Leere gegangen.

Was mich allerdings auch stört ist dieses Südtiroler Denken, das am Brenner beginnt und in Salurn aufhört. Alle reden von "unseren" Kandidaten, welche nationale Parteien hinter den Kandidaten stehen wird fast komplett ignoriert. Interessanterweise steht Foppas Meinung zur Ukraine ja geradezu gegensätzlich zu dem der restlichen Liste AVS, welche die Waffenlieferungen sofort einstellen will.

Fr., 07.06.2024 - 15:50 Permalink
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Peter Gasser Fr., 07.06.2024 - 08:57

Ich bringe da - die Wirklichkeit in den Diskurs bringend - einige kurze Gedanken bei:

Zitat: “Steuern geradewegs in die volle Eskalation von WK3”: wer Krieg beginnt und täglich mit Bomben und Raketen Krieg führt, eskaliert. (Die Behauptung, der Verteidiger würde eskalieren, bedeutet klassische Täter-Opfer-Umkehr; Kein Land hat Russland den Krieg erklärt, kein Land bedroht Russland, Russland ist auf Eroberung, Deportation, Assimilierung aus, kolonial und imperialistisch. ).

Zitat: “Haben keine Friedensansätze”: gemessen an den vielen Gesprächsangeboten, Friedensinitiativen, -Aufrufen und -Konferenzen ist das Fake, Desinformation, unwahr.

Zitat: “Bauen alle auf die großen Feindbilder”: der erste und beste darin: Russland, Putin.

Zitat: “... EU Staaten bewilligen, dass die Ukraine mit unseren Waffen direkt auf russischem Territorium Angriffe durchführt (!)”: wie perfide, manipulierend auszulassen: ‘auf jene Stellungen, Einrichtungen, Militäreinrichtungen im Grenzgebiet, VON DENEN DIE UKRAINE BESCHOSSEN WIRD’: was für klassische und schamlose Täter-Opfer-Umkehr, indem man VERBAL aus dem Verteidiger den Angreifer macht.
(ich stelle in meinem Garten eine Schleuder auf, die täglich Steine auf Ihre Fenster und Kinder schleudert. Sie werfen einen Holzblock auf diese Schleuder, um Ihre Kinder und Ihr Heim zu schützen. Sie werden verurteilt, Ihren Nachbarn angegriffen und eskaliert zu haben. Das ist, so liest man hier und so scheint es mir, Ihre Welt. Skurril. Steinzeitlich. Bar jedem Rechtsgefühl und jeder Empathie für das Opfer.

Fr., 07.06.2024 - 08:57 Permalink
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Ivo Passler Fr., 07.06.2024 - 09:36

Antwort auf von Peter Gasser

Ah ja Herr Gasser wir kreuzen uns in den Kommentarspalten ja nun schon öfters mal. Ihre Haltung ist wieder genau jene, die meiner Ansicht nach Gewaltspiralen verhärtet und keine Friedensperspektiven ermöglicht. Es ist immer >der Andere< in der Verantwortung und Schuld. Immer sind >Wir< dabei die Opfer, die sich nur zu verteidigen versuchen. Nirgends gibt es auch nur ansatzweise Selbstkritik und Einsicht in Eigenverantwortung. Immer ist "der Andere" der Unheilstifter und wir die Helfer/Retter/Friedensbringer. Wer das nach über 500 Jahren kolonialrassistischer Globalisierung von Kapitalismus, Ausbeutung, Krieg immer noch glaubt, hat mit mir gesellschafts-politisch wenig gemein. Wer ernsthaft glaubt, die NATO sei primär ein "Verteidigungsbündnis" glaubt auch, die USA und die EU würden die Welt durch Demokratisierung in die Ära von globalem Wohlstand und Frieden führen.

Fr., 07.06.2024 - 09:36 Permalink
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Peter Gasser Fr., 07.06.2024 - 09:55

Zitat: “... glaubt auch, die USA und die EU würden die Welt durch Demokratisierung in die Ära von globalem Wohlstand und Frieden führen”:

... , ich meine schon, dass ich da besser interpretiere als Sie, der dies offensichtlich von Putin, dem Iran und der Hamas zu glauben scheint: dass diese “zum Frieden führen” würden.

Auch fällt mir auf, dass Sie sachliche Argumente gegen Ihre meiner Ansicht nach sehr ideologische Sicht auf das Geschehen stets schön ignorieren: wie ist es nun mit Ihrem Satz: “... EU Staaten bewilligen, dass die Ukraine mit unseren Waffen direkt auf russischem Territorium Angriffe durchführt (!)”: greift die Ukraine hier also russisches Territorium an, um Teile davon zu erobern, oder VERTEIDIGT sich die Ukraine hier gegen ANGRIFFE AUS DEM RUSSIScHEN TERRITORIUM heraus: Klartext bitte, kein weichgespültes ideologisches Suppentopfrühren!
Ich ahne, wir kommen nicht überein in der Sicht auf die Täter von heute, aber vielleicht zeigt sich ein Dialog, der faktenbasiert unterschiedliche Standpunkte sichtbar macht - auch das ein Gewinn, so meine Meinung.

Abschließend: astreine Täter-Opfer-Umkehr führt niemals zu einer konstruktiven Lösung, niemals zu Gerechtigkeit, zu Freiheit,

und kein (gerechter) FRIEDEN OHNE FREIHEIT.

.

... nur so am Rande: die beiden letzten großen, absolutistisch regierten Kolonialimperien dieser Welt sind, oh Schreck: Russland und China.
Ich hatte Ihnen den Demokratie-Index und den Friedens-Index der Nationalstaaten bereits verlinkt - leider ohne Wirkung.

Fr., 07.06.2024 - 09:55 Permalink
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Ivo Passler Fr., 07.06.2024 - 11:24

Antwort auf von Peter Gasser

" die beiden letzten großen, absolutistisch regierten Kolonialimperien dieser Welt sind, oh Schreck: Russland und China."
>> Ja, wir kommen sicher inhaltlich nicht zusammen. Das steht fest.
Jede:r kann recherchieren, welche Mächte die Welt mit Militärbasen überzogen haben...
Aber ich habe oben ja schon beschrieben, wie ich dieses Narrativ einschätze.
Wenn mit unseren Waffen Angriffe in Russland, auf russischem Territorium, durchgeführt werden, mit offiziellem grünen Licht dazu aus unserem Westen, dann ist das einmal mehr ein Schrauben an der Eskalationsspirale. Wer das als "Verteidigung" rationalisieren will, wird das machen. In gehabter Tradition. Habe ich oben ja schon beschrieben.
Der Krieg gegen Russland wird von uns aus auf viele Jahre hin angelegt. Wer will, kann und wird das immer dem "bösen Diktator" zuschieben, auch wenn alle Logik zeigt, wer Interesse an Krieg und wer Interesse an Frieden hätte. Auch rein ökonomisch gesprochen. Wie es auch sei. Tatsächlich gibt es bei alledem bislang mehrere "Gewinner", allen voran China. Die China-Russland-Allianz haben wir in den vergangenen Jahren zu konsolidieren geschafft. Chancen auf Frieden im West-Teil von Eurasien verspielen wir von Tag zu Tag. Unterstaatssekretärin Nuland - die nach wie vor ihr Unwesen treibt - hat uns vor mittlerweile 10 Jahren klar und deutlich in den Hörer gesagt: "Fvck the EU"... Gab es da einen Eklat? Einen politischen Aufschrei? Die Nordstream-Leitungen wurden gesprengt. Schlaumeier haben sich selbst und der Welt zu erklären versucht, das waren wahrscheinlich auch die Russen.
Alles klar. Es wird kalt in Europa. Aber die NATO wird schon einheizen. Ich bin froh, dass ich selbst keine Söhne habe, bange aber auch stark um meine Töchter. Und alle Kinder liegen mir am Herzen.

Fr., 07.06.2024 - 11:24 Permalink