„Menschenverachtung ist keine Lösung.“
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506.092 Menschen haben meine „Liste Martin“ gewählt, als ich zuletzt bei der EU-Wahl angetreten bin. Das waren vor fünfzehn Jahren fast 18 Prozent aller Stimmen. Nicht wenige dieser Wählerinnen und Wähler hätten ohne meine Kandidatur schon damals die FPÖ gewählt. Nun höre ich so oft: Dieses Mal mache ich mein Kreuz bei der FPÖ. Das verstehe ich vielfach. Doch es ist grundfalsch.
Ja, es gibt 1000 Gründe mit der gegenwärtigen politischen Klasse unzufrieden zu sein. Wir alle kennen sie. Doch es gibt einen Grund, dennoch nicht die FPÖ zu wählen: Und das ist der Frieden, der äußere und innere.
Ein wiedergewählter US-Präsident Donald Trump wird gemeinsam mit Xi Jinping und Wladimir Putin die Welt so aufteilen, dass es für uns in Europa immer unwirtlicher werden wird, nicht nur durch den Angriffskrieg in der Ukraine. Deutschland, Frankreich und auch Italien werden zu Zusehern einer neuen Jalta-Konferenz verdammt sein, die wie schon 1945 die globalen Machtblöcke definieren wird. Während unsere Vorfahren eine aggressive Sowjetunion fürchteten, sollten wir jetzt die russische Desinformation viel ernster nehmen. Die Nähe der FPÖ zu russlandfreundlicher Politik ist ja vielfach belegt. Ein ausgrenzender Nationalismus im Stile der FPÖ wird uns in Österreich nur in die Isolation führen. -
„So sehr uns die Migrationsprobleme und so viele andere Missstände bedrücken: Menschenverachtung ist auch keine Lösung.“
Und so sehr uns die Migrationsprobleme und so viele andere Missstände bedrücken: Menschenverachtung ist auch keine Lösung. Wer hetzt, erntet Hass. Hass schlägt immer häufiger in Gewalt um. Auch dies befeuert die Kriegsspirale. Innen, mitten bei uns.
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Der Autor
Hans-Peter Martin, geboren 1957 in Bregenz. Gymnasium in Vorarlberg, Stipendiat in Kalifornien, Dr. jur. in Wien. Fast 15 Jahre lang Korrespondent beim deutschen Nachrichtenmagazin "Der Spiegel", u. a. in Rio de Janeiro, Prag und Wien. Einer der erfolgreichsten Sachbuchautoren Europas (u.a. „Bittere Pillen", „Die Globalisierungsfalle“, „Game Over“) mit Übersetzungen in 30 Sprachen.
Hans-Peter Martin wird 1999 auf der SPÖ-Liste ins EU-Parlament gewählt. 2004 verlässt er die SPE-Fraktion und arbeitet als freier Abgeordneter weiter. Im März 2004 macht Martin weltweit Schlagzeilen, weil er einen Spesenskandal im EU-Parlament aufdeckt.
Bei den Europa-Wahlen im selben Jahr tritt er mit seiner Liste Dr. Martin an und landet hinter der SPÖ und OVP mit 14,04 Prozent auf Platz drei in Österreich. Fünf Jahre später holt die Liste Hans-Peter-Martin bei den EU-Wahlen 17,7 Prozent. Nach Ende der Legislatur zieht sich Martin 2014 aus der aktiven Parteipolitik zurück. -
Und natürlich die Klimafrage, die in ihren Konsequenzen vor allem die nächste Generation betrifft. Sie wird nicht die letzte sein, denn auch bei einer kaum gebremsten Erwärmung wird die Menschheit nicht aussterben. Doch es wird vermutlich für Milliarden Erdenbürger kaum eine Zukunft geben.
Wir befinden uns nun auf der Titanic - auch in Europa. Jetzt geht es darum, möglichst viele Rettungsboote überlebensfest zu machen. Worin besteht dabei der Beitrag der FPÖ - außer im Leugnen und in Zynismus?
Wer in dieser Lage mit der FPÖ liebäugelt, ist in Wirklichkeit blind. Parteien wie die FPÖ führen Österreich und auch Europa ins Verderben. Wo sie an der Macht sind, schränken sie die Demokratie ein - siehe Ungarn, wohl bald auch Italien. Und wenn von Gerechtigkeit die Rede ist: Wo und wann wagen sich denn die Rechtsaußen-Parteien, den wirklich Reichen Paroli zu bieten? Historisch haben sie es nicht getan, in der Gegenwart tun sie es auch nicht. Wer überall Verschwörungen zu erkennen meint: Wer stützt denn im Hintergrund Europas Rechtsaußen und profitiert von ihnen?
„Parteien wie die FPÖ führen Österreich und auch Europa ins Verderben. Wo sie an der Macht sind, schränken sie die Demokratie ein“
Nur die dümmsten Kälber wählen ihre Schlächter selber. Das sollte doch nicht für Österreich gelten. Und so viele meiner halben Million Wählerinnen und Wähler waren auch 2009 nicht FPÖ-gefährdet. An diese Menschen appelliere ich: Gehen Sie noch einmal auf jene zu, die in ihrer Enttäuschung zu Rechtsaußen neigen. Lasst uns argumentieren! Auch bis zur Nationalratswahl. Der große Absturz läßt sich noch verhindern.
Wow ! 👈 ... Das Problem…
Wow ! 👈 ...
Das Problem scheint im kleinen Detail zu liegen:
- Ich wähle ein/e NICHT, weil der/die bei einem einzigen Thema nicht meine Meinung vertritt.
- Und wähle dann andererseits eine/n, der bei einem einzigen Thema meine Meinung vertritt ... ohne zu verstehen, dass der/die mich im Allgemeinen zu 90% NICHT vertreten wird.
Es gibt zahlreiche einzelne Ansichten, speziell in der rechten Fraktion, die Grund genug sein müssten irgend etwas anderes zu wählen. Im Sinne von: Wenn man schon so doof ist, jemanden aufgrund einer einzigen Aussage ZU WÄHLEN - NICHT ZU WÄHLEN.
Ergo: Kurz Hirn aktivieren - ALLE Themen durchs Hirnkastl jagen - gut durchmixen - ALLE Ansichten abwägen - schauen was GUT ist ... und dann schauen ob es nicht nur EINEN Grund gibt NICHT Rechts zu Wählen. Gilt in diesem Fall natürlich mehr für Österreich usw., denn für deutschsprachige SüdtirolerInnen stehen FPÖ, AFD & Co. eigentlich nicht zur Debatte bzw. zur aktuellen Wahl.
Antwort auf Wow ! 👈 ... Das Problem… von Klemens Riegler
Wer die SVP wählt, die mit…
Wer die SVP wählt, die mit den italienischen Rechten verbandelt ist, der wählt extrem rechts, was unbedingt vermieden werden muss.
Antwort auf Wer die SVP wählt, die mit… von Hartmuth Staffler
Na ja, ich schätze Herrn…
Na ja, ich schätze Herrn Dorfmann als puren Lobbyisten des Bauernbundes ein, aber in Europa schaut die SVP schon ausschließlich auf sich selbst. Da sind ihr die rechten Koalitionspartner im Land vollkommen egal.
Antwort auf Na ja, ich schätze Herrn… von Manfred Klotz
Die Stimmen der SVP werden…
Die Stimmen der SVP werden am Sonntag aber mit denen von FI summiert. Wer SVP wählt, wählt FI gewollt oder ungewollt mit.
Antwort auf Die Stimmen der SVP werden… von pérvasion
Es geht nicht darum, mit wem…
Es geht nicht darum, mit wem das Wahlbündnis eingegangen wurde oder welche Stimmen mit welchen summiert werden, sondern um was wofür sich der SVPler in Brüssel einsetzt und dort gehen ihm FdI und die Rechten am Gluteus Maximus vorbei. Also wählt jemand nicht extrem rechts.
Antwort auf Es geht nicht darum, mit wem… von Manfred Klotz
Der Dorfmann ist sich ja…
Der Dorfmann ist sich ja sehr mit dem Mussolini-Bewunderer Tajani und mit dem CSU-Rechtsaußen Manfred Weber einig. Für mich ist das extrem rechts.
Antwort auf Der Dorfmann ist sich ja… von Hartmuth Staffler
Man kann von Dorfmann halten…
Man kann von Dorfmann halten was man will, aber Sie werden jetzt nicht im Ernst behaupten wollen er sei ein Rechtsaußen, oder? In Brüssel zählt nur Pragmatismus, da spricht man mit jedem, um die eigene Agenda weiterzubringen. Außer mit der AfD, wie man sieht.
Antwort auf Man kann von Dorfmann halten… von Manfred Klotz
Tajani und Weber sind…
Tajani und Weber sind Rechtsaußen, und der Dorfmann ist mit ihnen befreundet.
Antwort auf Tajani und Weber sind… von Hartmuth Staffler
Herr Staffler, für Sie sind…
Herr Staffler, für Sie sind natürlich alle Rechtsaußen, die bei "Selbstbestimmung für Südtirol" nicht jubeln. Als Rechtsaußen gelten in der EU die FPÖ und AfD (von der sich sogar die Melonis und Le Pens distanziert haben, die ich aber auch als Rechtsaußen bezeichnen würde). Weber und Tajani stehen zwar sicher rechts der Mitte, aber Rechtsaußen sind sie definitiv nicht.
Antwort auf Herr Staffler, für Sie sind… von Manfred Klotz
Die AfD würde ich als…
Die AfD würde ich als Rechtsextrem bezeichnen, Tajani und Weber sind Rechtsaußen. Wir haben da unterschiedliche Ansichten und müssen das wohl gegenseitig akzeptieren.
Antwort auf Wow ! 👈 ... Das Problem… von Klemens Riegler
Niemand verbietet den…
Niemand verbietet den anderen Parteien, die 1-2 Punkte selbst anzugehen, wegen welcher rechte Parteien gewählt werden.
Wenn aber Parteien das machen, um rechten Parteien das Wasser abzugraben, wird ihnen ein Rechtsruck angedichtet.
Solange rechte Parteien eine Sonderstellung haben und skandalisiert werden, so lange werden diese Parteien auch erfolgreich bei Wahlen sein. Dieser Artikel bestätigt doch viele systemkritiker darin, FPÖ zu wählen.
Wichtige Beschreibung, von…
Wichtige Beschreibung, von Hans Peter Martin!
Anbei:
Politikexperte Peter Filzmaier über Wahlmotive, die europäische Wahldynamik und den Balanceakt der EU zwischen nationaler Souveränität und supranationaler Integration.
https://www.barfuss.it/leben/die-eu-betrifft-uns-alle/