Gesellschaft | Aufarbeitung

17 Jahre Haft und Wiedergutmachung

Das Bozner Liceo Pascoli diskutiert mit der OEW im Rollenspiel die italienische Kolonialherrschaft in Äthiopien – auch Südtiroler Soldaten waren beteiligt.
OEW-Projekt mit dem Liceo Pascoli zu Kolonialismus
Foto: OEW
  • Die italienische Kolonialgeschichte wird in Südtirol wenig thematisiert. In einem Versuch, dieses düstere Kapitel der Geschichte aufzuarbeiten, führte die Klasse 4B des Liceo Pascoli in Bozen gestern ein groß angelegtes Rollenspiel unter der Anleitung der OEW-Organisation für Eine solidarische Welt durch. Die Schüler*innen simulierten eine Verhandlung des Internationalen Strafgerichtshofs und untersuchten die Kriegshandlungen des Südtiroler Soldaten Otto Eisenpfeil (Name abgeändert) während des italienisch-faschistischen Angriffs auf Abessinien. Am Ende der Verhandlung erklärten die Schüler*innen den Angeklagten für schuldig „an Kriegsverbrechen und Verbrechen gegen die Menschlichkeit”

    „Südtirol stellte Mussolini für seine Afrika-Feldzüge fast 1.200 Personen.”

    Diese besondere Form der Geschichtsaufarbeitung ermöglichte den Schüler*innen einerseits eine intensive Auseinandersetzung mit den Verbrechen und den Auswirkungen italienischer Kolonialherrschaft. Andererseits wurde zum ersten Mal ein symbolisches Urteil über die grausame Militärtaktik im italienischen Kolonialgeschehen gefällt, an dem auch Südtirol seinen Teil trug.

    „Das Urteil ist sehr wichtig”, bestätigte Alessia Giacomelli, Schülerin und im Rollenspiel Teil der Staatsanwaltschaft. „Es ist ein erster Schritt hin zu einer Gerechtigkeit, die bisher nicht hergestellt wurde.“ 

  • Gianluca Sartori: „Geschichte zu studieren bedeutet auch, zu verstehen, was falsch war, und darüber nachzudenken, was in Zukunft besser gemacht werden kann.“ Foto: OEW

    Denn: Südtirol stellte Mussolini für seine Afrika-Feldzüge fast 1.200 Personen. Der verhandelte Fall „Eisenpfeil“ basiert auf Quellen aus dem Südtiroler Landesarchiv, darunter die Abschrift eines Kriegstagebuchs, das ein deutschsprachiger Südtiroler 40 Jahre nach seinem Einsatz in Abessinien, dem heutigen Äthiopien, anfertigte. Zwischen 1936 und 1938 stieg er – auf eigene Initiative – zum Leiter eines Maschinengewehr-Bataillons auf. Für seine Tapferkeit, „Kameradschaft“ und „Todesverachtung“ erhielt er militärische Auszeichnungen und wurde, wie auch ein Bericht der Alpenzeitung zeigt, von seinen Landsleuten als Kriegsheld gefeiert. Erstaunlicherweise finden sich in seinen Aufzeichnungen jedoch kaum Hinweise auf Kriegshandlungen.

    Gianluca Sartori, Schüler und im Rollenspiel Anwalt, erklärte dazu: „Geschichte zu studieren bedeutet auch, zu verstehen, was falsch war, und darüber nachzudenken, was in Zukunft besser gemacht werden kann. Das Wissen um die eigene Vergangenheit formt die Identität und Kultur Italiens.“ 

    Obwohl die italienische Kolonialgeschichte in der Bevölkerung wenig präsent sei, gibt es eine detaillierte historische Aufarbeitung. Diese belegt, dass Italien unter Mussolini mit unverhältnismäßiger Gewalt gegen den abessinischen Widerstand vorging und dabei auch vor der Zivilbevölkerung nicht Halt machte. Es kam – auch auf Befehl des “Duce” – zu einem weitreichenden Einsatz von Giftgas, zu Folter, Mord, Plünderungen und zahlreichen weiteren Verbrechen.

  • Adrian Luncke: „Es macht mir große Hoffnung mitzuerleben, mit welchem Mut und welcher Tiefe sich junge Menschen heute dieser schwierigen Frage stellen.“ Foto: OEW

    „Aus der Sicht der Opfer erreichen wir endlich Gerechtigkeit für das, was wir erlitten haben. Gleichzeitig ist es wichtig, das Bewusstsein der anderen Seite für die in der Vergangenheit verursachten Schäden zu schärfen, die auch heute noch zu einem Ungleichgewicht in den Beziehungen zwischen Völkern und Ländern führen“, erläuterte Fernando Biague, der bei der Gerichtsverhandlung als Experte für die OEW präsent war. Der in Brixen lebende Psychologe ist in Guinea-Bissau aufgewachsen und hat dort als Kind die Gräuel der portugiesischen Kolonialherrschaft erlebt.

    Da sich bis heute viele der Verbrechen, die auch schon während der klassischen Kolonialzeit begangen wurden, wiederholen, war die Auseinandersetzung der Schüler*innen mit dem internationalen Strafrecht auch in Hinblick auf aktuelle Ereignisse wie die Geschehnisse in Palästina von großer Bedeutung.

    „Es macht mir große Hoffnung mitzuerleben, mit welchem Mut und welcher Tiefe sich junge Menschen heute dieser schwierigen Frage stellen.“

    Obwohl der Fall „Eisenpfeil“ in der Vergangenheit liegt und über Verstorbene nicht mehr gerichtet werden kann, habe die Verhandlung der Schüler*innen großen symbolischen Wert. Sie trage zur Einschätzung des Leids bei, zu dem der Kolonialismus beigetragen hat, und ermögliche den Opfern posthum Gerechtigkeit. Gleichzeitig beeinflusse sie das Südtiroler Selbstbild, denn die Auseinandersetzung mit Geschichte forme auch die Vorstellung von der eigenen Identität.

    „Es macht mir große Hoffnung mitzuerleben, mit welchem Mut und welcher Tiefe sich junge Menschen heute dieser schwierigen Frage nach der historischen Verantwortung für Kriegsverbrechen und Verbrechen gegen die Menschlichkeit stellen“, sagte Adrian Luncke, Projektleiter der OEW. „Diese Fragen sind unbequem, tragen aber zu einem besseren Verständnis von der eigenen Identität und der eigenen Rolle in der Welt bei.“ Am Ende verhängte die Klasse 17 Jahre Haft und Wiedergutmachungszahlungen.

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Gasteiger josef Di., 11.06.2024 - 15:32

Solche rollenspiele mit jugendlichen sind nützlich aber auch leichter zu initieren,. Mans sollte sie auch mit erwachsenen in bildungsausschüssen z.b. oder mit alten menschen in altersheimen pobieren, denn das kollektive gedächtnis sollte vor allem in der älteren generation diesbezüglich aufgeweckt u ev im sinne
des bearbetens von alten schatten unterstützt werden

Di., 11.06.2024 - 15:32 Permalink
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Hartmuth Staffler Di., 11.06.2024 - 19:10

Zum Vernichtungskrieg des faschistischen Italien gegen Abessinien sind etwa 1000 bis 1200 Südtiroler gezwungen worden, und einige wenige davon haben mit Begeisterung bei dieser Mordaktion mitgemacht, während die meisten versucht haben, Menschenleben zu schonen und einige sich auch dem abessinischen Widerstand gegen die faschistischen Verbrecher angeschlossen haben. Es ist kurios, das nun ausgerechnet ein Südtiroler für alle die grausamen Verbrechen der Faschisten verantwortlich gemacht werden soll. Man hätte sich auch damit befassen können, dass ein Alpinioffizier namens Gennaro Sora, der in Abessinien mindestens 1500 Frauen und Kinder ermordet hat, bis heute Ehrenbürger von Brixen ist, weil man es laut SVP den Italienern nicht zumuten kann, ihnen einen Helden zu nehmen. Man hätte auch thematisieren können, dass Diözesanbischof Ivo Muser jedes Jahr eine Gedenkmesse für die Carabinieri und Schwarzhemden-Milizionäre hält, die in Abessinien in diesem verbrecherischen Krieg gefallen sind. Kein Gedenken für die Opfer von Giftgas und Massenerschießungen.

Di., 11.06.2024 - 19:10 Permalink
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Profil für Benutzer △rtim post
△rtim post Mi., 12.06.2024 - 11:08

"Otto Eisenpfeil" oder "Ottone"?
Wenn man oben liest der fiktive "Südtiroler Soldat Otto Eisenpfeil" sei schuldig gesprochen worden, fragt man sich, wem von beiden (Otto oder Ottone?) hat die Anklage was an (individuell) Belastendem bzw. was die Verteidigung zu seiner Entlastung allein aufgrund der damaligen Fakten im Einzelnen konkret vorgebracht.
"Minds Tracing" setzt Kompetenzen voraus, auch didaktische (vgl. a: https://www.novecento.org/didattica-in-classe/decolonising-minds-tracin… ).
Inwiefern sind (mediale) Quellen jener Zeit objektiv, um zu einer individuellen Strafverurteilung zu kommen?
Schuld ist im Strafrecht individuell, nicht kollektiv. Es beinhaltet Schuldfähigkeit.
Geschichte und der Umgang damit sind bekanntlich nochmal komplexer als ein Strafprozess - wo es letztlich um einen Urteilsspruch geht.
Eine Geschichtsschreibung, die einer Minderheit unter einer totalitären Zwangsherrschaft, in Verkennung der Wirklichkeit und der Verantwortlichkeiten, unbedingt die Täterrolle zuzuschreiben will, missbraucht diese.
Das von der national-faschistischen, totalitären Terror- und Gewaltherrschaft (1922-1945) auch namentlich verbotene und getilgte "Südtirol" war/ist übrigens selbst Teil der ideologischen Ungleichwertigkeit der Menschen, der it. Kolonialgeschichte und der kulturellen Auslöschung (Ethozid), vgl.a: https://www.brennerbasisdemokratie.eu/?p=64527
Wie kann man sagen, das "Südtirol stellte Mussolini für seine Afrika-Feldzüge fast 1.200 Personen" zur Verfügung — ganz so als hätte es das damals für sich entschieden, zumal das Südtirol ja damals nicht mal existierte?
Mussolini hat vielmehr, wie auch Putin heute in Russland mit seinen Minderheiten, ganz bewusst, auf zwangsrekrutierte Soldaten zurückgegriffen.
Bei Erkenntnis- und Verstehensprozessen geht es nicht um Diskurse auf einer Metaebene Schuldzuweisungen in die jeweilige Vergangenheit zu senden oder diese gar aktuell an lebende (ethnoregionale) Minderheiten zu adressieren.
Vorurteile und pauschale Zuschreibungen mögen Polarisierung, auch Erinnerungsabwehr, aber nicht die Wissenschaft fördern. Es gehört zum etablierten Wissen der Sozialwissenschaften, dass Begriffe nicht nur Abbilder gesellschaftlicher Verhältnisse sind, sondern selbst ein Faktor dieser Verhältnisse. Begriffe spannen und ordnen einen Raum des Denk- und Sagbaren. Sie bestimmen, wie Phänomene in diesem Raum variieren können, sie setzen Normalität und Abweichung, und damit sind Begriffe nie rein deskriptiv, sondern sie manifestieren Normen und sie wirken normierend. Die Wahl der Begriffe ist dementsprechend nicht nur eine Entscheidung für eine mögliche Variation der Untersuchungsergebnisse, sondern auch hinsichtlich deren normativer Bewertung (vgl. Koselleck 1989, 118).
Ich frage mich immer, wieso setzt man sich in einem postkolonialen Grenzraum, wie in Südtirol, nicht mehr mit der Verwobenheit der historischen Lebenswelten, [verflochtene Geschichte(n)] und der Erinnerungskultur auseinander – wie Menschen und Gesellschaften Erinnerungen gespeichert und inszeniert haben – ein Themenfeld der historischen Kulturwissenschaft, aber auch in anderen Betätigungsfeldern.

Mi., 12.06.2024 - 11:08 Permalink
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G. P. Mi., 12.06.2024 - 14:16

Schon interessant - aber im Grunde nicht verwunderlich, wer die ital. Geschichtsauffassung verfolgt - dass da ausgerechnet ein Südtiroler als "Schuldiger" herhalten muss.

Mi., 12.06.2024 - 14:16 Permalink
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richter a Mi., 12.06.2024 - 15:25

Giftgase wurden im Ersten Weltkrieg weit verbreitet verwendet. Auch an der Isonzo-Front wurden Giftgase eingesetzt. Der Durchbruch bei Caporetto wurde durch den Einsatz von Giftgasen erzwungen. Der Befehl, Giftgas zu benutzen, wurde auch vom obersten Befehlshaber im österreichischen Heer erteilt. Dieser war Kaiser Karl Er wurde später selig gesprochen, aber sicher nicht aufgrund dieser Entscheidungen.

Mi., 12.06.2024 - 15:25 Permalink
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△rtim post Mi., 12.06.2024 - 17:21

Antwort auf von richter a

@User-in "Richter" Nicht nur am Isonzo. Der Einsatz von Giftgasen prägte die Kriegsführung im Ersten Weltkrieg.
Mit dem völkerrechtlicher Vertrag vom 17. Juni 1925, dem Genfer Protokoll (Protokoll über das Verbot der Verwendung von erstickenden, giftigen oder ähnlichen Gasen sowie von bakteriologischen Mitteln im Kriege) gibt es rechtlich also einen wesentlichen Unterschied zu vorher.
Anders als Mussolini hielt sich selbst Hitler an dieses Verbot.

Mi., 12.06.2024 - 17:21 Permalink
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richter a Mi., 12.06.2024 - 15:25

Giftgase wurden im Ersten Weltkrieg weit verbreitet verwendet. Auch an der Isonzo-Front wurden Giftgase eingesetzt. Der Durchbruch bei Caporetto wurde durch den Einsatz von Giftgasen erzwungen. Der Befehl, Giftgas zu benutzen, wurde auch vom obersten Befehlshaber im österreichischen Heer erteilt. Dieser war Kaiser Karl Er wurde später selig gesprochen, aber sicher nicht aufgrund dieser Entscheidungen.

Mi., 12.06.2024 - 15:25 Permalink
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richter a Mi., 12.06.2024 - 15:25

Giftgase wurden im Ersten Weltkrieg weit verbreitet verwendet. Auch an der Isonzo-Front wurden Giftgase eingesetzt. Der Durchbruch bei Caporetto wurde durch den Einsatz von Giftgasen erzwungen. Der Befehl, Giftgas zu benutzen, wurde auch vom obersten Befehlshaber im österreichischen Heer erteilt. Dieser war Kaiser Karl Er wurde später selig gesprochen, aber sicher nicht aufgrund dieser Entscheidungen.

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richter a Mi., 12.06.2024 - 15:25

Giftgase wurden im Ersten Weltkrieg weit verbreitet verwendet. Auch an der Isonzo-Front wurden Giftgase eingesetzt. Der Durchbruch bei Caporetto wurde durch den Einsatz von Giftgasen erzwungen. Der Befehl, Giftgas zu benutzen, wurde auch vom obersten Befehlshaber im österreichischen Heer erteilt. Dieser war Kaiser Karl Er wurde später selig gesprochen, aber sicher nicht aufgrund dieser Entscheidungen.

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richter a Mi., 12.06.2024 - 15:25

Giftgase wurden im Ersten Weltkrieg weit verbreitet verwendet. Auch an der Isonzo-Front wurden Giftgase eingesetzt. Der Durchbruch bei Caporetto wurde durch den Einsatz von Giftgasen erzwungen. Der Befehl, Giftgas zu benutzen, wurde auch vom obersten Befehlshaber im österreichischen Heer erteilt. Dieser war Kaiser Karl Er wurde später selig gesprochen, aber sicher nicht aufgrund dieser Entscheidungen.

Mi., 12.06.2024 - 15:25 Permalink
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richter a Mi., 12.06.2024 - 15:25

Giftgase wurden im Ersten Weltkrieg weit verbreitet verwendet. Auch an der Isonzo-Front wurden Giftgase eingesetzt. Der Durchbruch bei Caporetto wurde durch den Einsatz von Giftgasen erzwungen. Der Befehl, Giftgas zu benutzen, wurde auch vom obersten Befehlshaber im österreichischen Heer erteilt. Dieser war Kaiser Karl Er wurde später selig gesprochen, aber sicher nicht aufgrund dieser Entscheidungen.

Mi., 12.06.2024 - 15:25 Permalink
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Profil für Benutzer Hartmuth Staffler
Hartmuth Staffler Mi., 12.06.2024 - 16:50

Italien hat im Abessinienkrieg so viel Giftgas eingesetzt wie im Ersten Weltkrieg von sämtlichen am Krieg beteiligten Staaten eingesetzt wurde. Vor allem haben die Italiener Giftgas nicht nur gegen Soldaten, sondern auch gegen Zivilisten eingesetzt, Wasserstellen und Getreidefelder vernichtet und so die Menschen in den Hungertod getrieben. Beim Massaker von Gaja Zeret wurden etwa 1500 Frauen ud Kinder durch Giftgas getötet. Der verantwortliche Alpinioffizier Gennaro Sora ist Ehrenbürger von Brixen. Mehr darf ich hier nicht schreiben, weil es anscheinend gegen die Netiquette verstößt, Verbrechen und deren Verharmloser zu brandmarken.

Mi., 12.06.2024 - 16:50 Permalink
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richter a Mi., 12.06.2024 - 17:55

Ich bin ganz Ihrer Meinung das der Grabstein des Gennaro Sora in Brixen entfernt werden muss , das Giftgase 100%ig nicht gebraucht werden dürfen auch wenn sogar der selige Kaiser Karl es gebilligt hat
Aber leider sieht die Wahrheit oft anders aus. Zivilisten werden damals wie heute angegriffen und ermordert. Denken wir nur an Dresden, wo 1943 Frauen und Kinder verbrannten. Oder auch viel näher bei uns, denken wir an die vielen Südtiroler Soldaten in Russland, die dem Befehl Hitlers folgten, auf russische Frauen und Kinder schossen.
Otto Eisenpfeil steht hier vermutlich für viele.
Schöne Welt, böse Leute

Mi., 12.06.2024 - 17:55 Permalink
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Hartmuth Staffler Mi., 12.06.2024 - 18:52

Antwort auf von richter a

Gennaro Sora hat in Brixen keinen Grabstein, da er in seinem Geburts- und Sterbeort Foresto Sparso in der Provinz Bergamo beerdigt wurde. Wohl aber ist er im Jahr 1928 vom damaligen faschistischen Podestà der Gemeinde Brixen zum Ehrenbürger ernannt worden, was er immer noch ist. Der Hinweis darauf, dass Zivilisten damals wie heute angegriffen und ermordet werden, rechtfertigt Kriegsverbrechen bzw. die Relativierung derselben in keiner Weise. Die verhängnisvolle Bombardierung von Dresden war übrigens nicht 1943, sondern im Februar 1945, als der Krieg praktisch schon entschieden war.

Mi., 12.06.2024 - 18:52 Permalink
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Factum Est Mi., 12.06.2024 - 22:46

Was mir immer Wieder zu denken gibt, Viele der rekrutierten Südtiroler waren zu der Zeit der Einberufung minderjährig. Ich kann mich an Einen dieser Bedauerlichen erinnern Welcher in unserem Dorf selten darüber gesprochen hat. Außer Er hatte das gewisse Gegenüber und „a Glasl zuviel“. Ist in etwa fast 50 Jahre her und ich lasse es damit ruhen.

Mi., 12.06.2024 - 22:46 Permalink
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Hartmuth Staffler Do., 13.06.2024 - 13:36

Minderjährig oder nicht, sie sind in diesen verbrecherischen Krieg gezwungen worden. Viele haben sich durch Flucht nach Österreich der Einberufung entzogen. Der Kapuzinerwastl in Bruneck steht immer noch, wenn auch etwas reduziert, zur Verherrlichung dieser Verbrechen.

Do., 13.06.2024 - 13:36 Permalink
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Hartmuth Staffler So., 16.06.2024 - 21:10

Ich finde es seltsam, dass von den Verantwortlichen des unwürdigen Spektakels an der italienischen Oberschule bis heute keiner es für notwendig gefunden hat, auf die zahlreichen Kritiken zu antworten.

So., 16.06.2024 - 21:10 Permalink