Gesellschaft | SALTO Gespräch

„Das Friedensangebot an meine Heimat“

Reinhold Messner wird 80 Jahre alt. Der ehemalige Extremsportler über seine Errungenschaften im Himalaya, seine Schulzeit und sein neues Buch. Zu tun habe er, nach eigener Aussage, auch nach seinem Geburtstag noch, trotzdem will er etwas kürzertreten.
Reinhold Messner
Foto: commons.wikimedia/Heike Huslage-Koch
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Hartmuth Staffler So., 15.09.2024 - 18:04

Es war Reinhold Messner selbst, der vor vielen Jahren seiner Heimat den Krieg erklärt hat, nachdem er einen Artikel einer ihm durchaus wohlgesinnten "Dolomiten"-Journalistin wohl absichtlich falsch interpretiert hat. Es ging damals offensichtlich nur um die Form seines Hutes, also nicht um Weltanschauung, obwohl die Ursache des Zwistes natürlich tiefer lag. Nachdem Messner dann auch noch erklärt hat, dass ihm sein Schneuztuch lieber sei als die Tiroler Fahne seiner Heimat, war der Bruch klar. Wenn Messner jetzt den Frieden sucht, dann ist das natürlich sehr zu begrüßen. Wer die Hand zum Frieden reicht, dem muss man diese Hand freudig ergreifen und gemeinsam die Vergangenheit überwinden.

So., 15.09.2024 - 18:04 Permalink
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Christoph Moar Mo., 16.09.2024 - 10:26

Antwort auf von Hartmuth Staffler

"Nachdem Messner dann auch noch erklärt hat, dass ihm sein Schneuztuch lieber sei als die Tiroler Fahne seiner Heimat, war der Bruch klar."

Dass auf dem Satz der "Bruch" kam, spricht wahrlich nicht für die "Heimat" - aber sehr wohl für Messner. Nach seiner Everest-Besteigung haben Politiker in Villnöß große Sprüche gemacht: "Messner habe das für Südtirol gemacht", und "die Tiroler Fahne auf das Dach der Welt getragen". Darauf hat Messner gesagt, seine Fahne bleibe das Taschentuch.

Die Reaktion darauf? Er wurde als Nestbeschmutzer und Heimatverräter hingestellt. Die Wahrheit ist, mit der Aussage hat er mehr Größe als alle anderen bewiesen: Er lässt sich politisch nicht instrumentalisieren, und Nationalismus (auch Lokalpatriotismus!) ist ihm ein Gräuel.

"Bergeerleben", das Magazin des Alpenvereins Südtirols, hat ihm 05/19 zu dem Spruch nochmal befragt:

[Bergeerleben] "Berge und Politik, man sieht es an ihrer Person, sind schwer zu trennen. Berge wurden immer auch politisiert. Kreuze am Gipfel! Vetta d’Italia! Ihr Spruch: „Das Schneuztuch ist meine Fahne!“

[Messner] "Das stimmt, aber das ist eine vergleichsweise junge Entwicklung. Die Gipfelkreuze entstehen mit den Napoleonischen Kriegen – Gipfelkreuze gegen die Aufklärung. Fahnen am Gipfel sind Kinder des kolonialistischen Geistes und Wettlaufs. Wir Europäer wollten die ganze Welt erobern. Aber erklären Sie mir bitte schön, wie erobert man einen Berg? Das ist dummer Heroismus. Ich gehe nach wie vor für niemanden auf den Berg – nur für mich."

Mo., 16.09.2024 - 10:26 Permalink
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Cicero Mo., 16.09.2024 - 12:46

Antwort auf von Christoph Moar

Es fehlt, zumindest gedanklich, ein wichtiger Nachsatz im letzten Zitat "... - nur für mich UND für meinen Geldbeutel." Am Ende ist und war er immer auch ein knallharter Eigenvermarkter, was absolut nichts Verwerfliches ist, aber auch eine Art von Instrumentalisierung der Berge darstellt und in der Konsequenz eben nicht ganz zum Image des sanften, spirituellen Bergverstehers passt.

Mo., 16.09.2024 - 12:46 Permalink
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Hartmuth Staffler Mo., 16.09.2024 - 17:10

Antwort auf von Christoph Moar

So war es wohl nicht. Dass einzelne Leserbriefschreiber Messner zum Teil auch recht übel angegriffen und beleidigt haben, stimmt zwar, aber mehrheitlich wurde immer seine überragende Leistung anerkannt und bewundert. Es war Messner selbst, der von keiner Seite vereinnahmt werden wollte, wobei er sich manchmal wohl auch allzu heftig von seiner Heimat distanzierte. Das ist ja jetzt überwunden, so dass allseits eitel Wonne herrscht. Da ist doch gut so.

Mo., 16.09.2024 - 17:10 Permalink
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Günther Stocker Mo., 16.09.2024 - 11:09

Jo Jo der Herr Messner,
woas ollm olls besser und hot zu ollem an pearigen Schmeeh.
Was werden ihm wohl seine Kinder und Ex Frauen zum Geburtstag schenken?

Noch viel Gesundheit und Klarheit im Kopf wuensche ich dem Messner - und weiterhin viel Freude mit seiner jungen Frau.

Mo., 16.09.2024 - 11:09 Permalink