Gesellschaft | Südtirol

„Eklatant falsche Darstellung“

Am Montag wurde die erste Folge der Serie „Brennero“ auf RAI 1 ausgestrahlt. Harsche Kritik daran kommt von Senatorin Julia Unterberger.
politik, julia unterberger
Foto: julia unterberger
  • „Es ist skandalös, dass das öffentlich-rechtliche Fernsehen ein dermaßen verfälschtes Bild von Südtirol verbreitet. Noch dazu in einer Produktion, die von der Provinz Bozen bezuschusst wurde“, so Julia Unterberger in ihrer heutigen Pressemitteilung. Die SVP-Senatorin übt darin heftige Kritik am Sprachgebrauch, der – festgemacht am Satz „Siamo in Italia e qui si parla italiano“ – einer verzerrten Darstellung gleichkomme. Inakzeptabel sei, dass diese verzerrte Darstellung auch noch vom Land Südtirol bezuschusst wird, so die Präsidentin der Autonomiegruppe im Senat. 

  • TV-Serie „Brennero“: Laut SVP-Senatorin Julia Unterberger vermittelt die Serie ein verzerrtes Bild des Sprachgebrauchs. Foto: Rai

    „Neben einer viel zu düsteren Stadt Bozen, einem Südtiroler Hockeyfan, der sich ausgerechnet am Siegesplatz zum Feiern verabredet und einer äußerst zweifelhaften Verbindung zwischen einem Massenmörder und den Südtirol-Aktivisten der 60er Jahre, ist die Hauptbotschaft, zumindest der ersten Folge dieses Films, dass in Südtirol im öffentlichen Leben nur italienisch gesprochen werden darf. Dies vor allem im Umgang mit den Polizeikräften und dem Justizapparat“, lautet das Resümee von Unterberger, die erklärt, dass dies im eklatanten Widerspruch zu den tatsächlichen Sprachbestimmungen in Südtirol stehe. „Laut Artikel 1 DPR vom 15.07.19 88 Nr. 574 ist im Verhältnis der Bürger zu den öffentlichen Ämtern, die deutsche Sprache der italienischen völlig gleichgestellt“, betont die Senatorin und erklärt, dass im Gegensatz zur eklatant falschen Darstellung im Film Brennero, die öffentlichen Bediensteten und auch die Justizbeamten, einschließlich Staatsanwaltschaft und Richterschaft, verpflichtet seien, sich nach der Sprache der Bürger zu richten. „Laut Artikel 8 des obigen Dekretes sind alle Gerichtsakte nichtig, die diese Sprachbestimmungen verletzten“, so Unterberger, die betont: „Millionen von Italiener und Italienerinnen, die unsere Geschichte nicht kennen, dürften seit Montag Abend davon überzeugt sein, dass in Südtirol die Hauptsprache Italienisch und Deutsch nur im privaten Bereich geduldet ist. Eine Werbung für Südtirol sieht anders aus.“