Sport | Podcast | Ep 1

„Ich war einfach nur müde“

Im Profisport zählt nur die Leistung. Auf den Menschen hinter den Medaillen schaut niemand. Alex Schwazer über seinen Weg in die Depression, das Licht am Ende des Tunnels und wie er seine Geschichte verarbeitetet hat.
Alex
Foto: Mauro Podini
  • Als Sportler muss man für etwas brennen, denn es ist keine Arbeit, die von 8 Uhr bis 18 Uhr geht“, sagt Alex Schwazer, „sondern es ist allein der Sport, der dein Leben bestimmt“.
    Alex Schwazer sitzt in seinem neuen Haus in Mareit. Hier im Haus des Sportfanaten – wie er sich selbst nennt – zeichnen wir verteilt über mehrere Wochen diesen Podcast auf. Daneben geht das normale Familienleben weiter. Man hört deshalb immer wieder einmal im Hintergrund, die beiden Kinder Ida und Noah. Vielleicht auch seine Frau Kathi. Oder den Mareiter Bach.
    Es sind viele Stunden an Interviews, die ich über mehrere Wochen mit Alex Schwazer führe. Fragen und Antworten, in denen es um seine Geschichte geht. Um seine Vergangenheit, sein Leben aber auch um seine Zukunft. 
    Herausgekommen ist dabei ein Podcast, in dem ein Alex Schwazer zu hören ist, den so kaum jemand kennt. 
    Dabei nimmt sich Alex Schwazer kein Blatt vor den Mund. Er redet offen über sich, seine Fehler, seine Schwächen und seine Geschichte. Gleichzeit redet aber auch Klartext über das System Leistungssport, in dem für die Verbände nur die Erfolge, die Medaillen und die Sieger zählen. Man erschafft moderne Helden. Dahinter aber bleibt der Mensch auf Strecke.

  • Olympiasieger Alex Schwazer: „Erst da habe ich gemerkt, dass es mich als Mensch gar nicht gibt“ Foto: Mauro Podini
  • Ich war 29 Jahre alt, Olympiasieger und war an der Weltspitze“, sagt Schwazer, „aber erst als ich durch eigene Schuld in den Dopingsumpf gerutscht bin, habe ich gemerkt, dass es mich als Mensch gar nicht gibt“. Er habe immer nur trainiert, nie andere eigene Interessen gehabt und deshalb auch bis zu diesem Zeitpunkt auch keine echte Persönlichkeit entwickelt.
    Alex Schwazer erinnert sich: „Ich war zu einem bestimmten Zeitpunkt einfach nur mehr müde“. Der eigenhändige Griff zum Doping war 2012 für ihn der einzige Ausweg. „Dass ich damals an einer Depression litt, habe ich erst später erfahren“, meint er offen.

     

    „Dass ich damals an einer Depression litt, habe ich erst später erfahren“

     

    Schwazer spricht in dieser ersten Folge seines Podcasts aber auch ein Tabuthema im Sport an: „Ich getraue mich zu sagen, dass es im Hochleistungssport, speziell bei den jungen Sportlern, bei ganz viele mit irgendeiner Störung gibt“. Etwa Essstörungen.
    Trotz seiner Erfahrungen und seiner Kritik liebt Alex Schwazer aber immer noch den Sport. Und er will jetzt – nach Ablauf seiner achtjährigen Sperre – auch wieder im Profisport arbeiten.
    Was er tun will?
    Hören Sie rein. Jeden Samstag auf SALTO.

  • Zur Folge


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    Gesamte Serie:  

    Alleingang - Der Aufstieg. Der Fall. Der Mensch.

  • (c) SALTO

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Salto User
Günther Alois … Sa., 05.10.2024 - 09:25

Bei allem Respekt Herr Schwazer,wer hat die wahrscheinlich exorbitanten Anwaltsspesen für dieser ihr gewählten Anwaltssozietät Dr. BRANDSTÄTTER und Co. bezahlt???

Sa., 05.10.2024 - 09:25 Permalink