Wirtschaft | TourisMUT

„Gebt den jungen Menschen Verantwortung“

Was braucht es, um Gen Z für die Hospitality zu gewinnen? Yaël Meier spricht über Vertrauen, neue Arbeitsmodelle und warum Unternehmen heute mehr bieten müssen als nur einen Jobtitel. Ein inspirierendes Interview mit IDM-Marketingdirektor Wolfgang Töchterle.
Hinweis: Dies ist ein Partner-Artikel und spiegelt nicht notwendigerweise die Meinung der SALTO-Redaktion wider.
yael_meier_tourismut
Foto: IDM Südtirol - Alto Adige / TourisMUT
  • „Unsere Lebenswelt findet auf dem Smartphone statt“, sagt Yaël Meier und meint damit: Die digitale Welt ist das Zuhause der Generation Z. Diese Entwicklung nutzen aber viele Berufsgruppen nicht, auch jene der Hospitality-Branche sind digital kaum präsent, was sie für junge Menschen weniger attraktiv macht. Die App Jobshot, die von Meier mitentwickelt wurde, versucht diese Lücke zu schließen. Auch was den Bewerbungsprozess betrifft, so setzt die App neue Maßnahmen: Nicht die bewerbende Person, sondern das Unternehmen muss sich mittels Kurzvideo präsentieren. Zudem senkt eine unkomplizierte Bewerbung die Hemmschwelle für junge Jobsuchende. Dahinter steckt ein umfassendes Verständnis für ihre eigene Generation, das Meier auch mit ihrer Beratungsagentur ZEAM weitergibt. Ein wichtiges Element ist dabei das eigens entwickelte Love-Job-Modell: Mit den drei Säulen Cash (Gehalt), interne Wertschätzung und externe Wertschätzung soll es Unternehmern helfen sich zu positionieren. Ziel des Unternehmens muss ein Gleichgewicht zwischen den Säulen sein, was die Attraktivität für die junge Generation erhöht.

  • Wolfgang Töchterle, Marketingdirektor von IDM Südtirol, hat Yaël Mair im Rahmen des BEAM Launch Events 2024 interviewt.
    (c) IDM Südtirol - Alto Adige TourisMUT

  • Und wie gewinnt man die Gen Z für sich?

    Meiers Antwort ist klar: „Gebt den jungen Menschen Verantwortung.“ Ein verstärktes Vertrauen in junge Mitarbeitende hilft bei der Rekrutierung. Wertschätzung, Entwicklungsmöglichkeiten und eine gute Führungskultur sind außerdem entscheidend, um junge Menschen im Unternehmen zu halten. 

     

    „Mitarbeitende verlassen kein Unternehmen, sie verlassen Führungskräfte“, so Meier. 


    Innovative Ansätze und die Bereitschaft zur Veränderung machen einen Arbeitsplatz für die Gen Z interessant – von der Automatisierung repetitiver Prozesse bis zu flexiblen Arbeitszeiten. Meier schlägt vor, neue Arbeitsmodelle zu testen, um diese Flexibilität zu verbessern und so die Attraktivität der Branche zu steigern. 

     

    „Wir haben es schon immer so gemacht, zählt nicht mehr“, sagt Meier.

  • Drei Learnings für die Hospitality-Branche

    Digital präsent sein. Die Branche muss ihre Vorteile verstärkt im digitalen Umfeld kommunizieren. Das Smartphone ist der Schlüssel, um als Unternehmen in den Köpfen der jungen Generation verankert zu sein. Auf diesem Weg erreicht auch die Hospitality junge Talente.

    Verantwortung übertragen. Junge Menschen sollen Verantwortung übernehmen dürfen, um sich wertgeschätzt und ernst genommen zu fühlen. Wachstumschancen und entgegengebrachtes Vertrauen helfen, um junge Menschen auch längerfristig an ein Unternehmen zu binden.

    Flexibel und innovativ denken. In einer Branche, die teils sehr traditionell geblieben ist, ist es einfach, sich abzuheben und ein attraktiver Arbeitgeber für Gen Z zu werden – zum Beispiel durch moderne Arbeitsweisen, die der Lebenswelt der jungen Generation entsprechen.

  • BEAM 2025

    Am 15. Und 16. Mai 2025 findet in der Messe Bozen der BEAM Summit statt. Die Konferenz will die Zukunft der Hospitality-Branche vorantreiben, indem sie die zentralen Herausforderungen in den Fokus rückt. Der BEAM Summit fördert den interdisziplinären Austausch und bringt innovative Visionäre und einflussreiche Entscheidungsträgerinnen zusammen. Auch in diesem Jahr sind wieder hochkarätige Speaker zu Gast. Mit dabei sind u.a. Diane Binder, Expertin für regenerative Entwicklung mit Projekten in Afrika und der Mittelmeerregion, sowie Christian Müller, Mitgründer von OMR, der heute ein Ferienhotel im Allgäu betreibt. Philip Ibrahim zeigt mit dem Social Hub Berlin, wie Innovation auf Gastfreundschaft trifft. Stephan Grabmeier inspiriert mit Zukunftsideen für nachhaltige Transformation in der Branche.

  • Dies ist ein Artikel von TourisMUT.com – der Zukunftsplattform für die Tourismusbranche Südtirols. Die Plattform steht allen Nutzern offen, die sich für das Thema interessieren und mit innovativen Ideen zur Erreichung der Ziele des Landesprogramms für Tourismusentwicklung 2030+ beitragen wollen. Exklusive Inhalte von BEAM werden im Anschluss auf der Plattform zu finden sein.

ACHTUNG!
Meinungsvielfalt in Gefahr!

Wenn wir die Anforderungen der Medienförderung akzeptieren würden, könntest du die Kommentare ohne
Registrierung nicht sehen.

Erfahre warum