Politik | Gewalt

Philipp Kleon: "Nicht Jugend sondern Ausländer"

Der Freiheitliche Philipp Kleon weiß, wer die Gewaltbereiten in Südtirol sind. Und er wünscht "mit aller Härte gegen ausländische Gewalttäter" vorzugehen.

„Die jüngste nächtliche Gewalttat in Meran ist schockierend und macht einen sprachlos. Es wäre wünschenswert, dass der Rechtsstaat endlich mit aller Härte gegen ausländische Gewalttäter vorgeht und diese konsequent abschiebt“, schreibt der Freiheitliche  Philipp Kleon aus Meran.

Kleon will, dass "nicht am Kern der Sache" vorbeidiskutiert wird. "Solch brutale Schandtaten in Meran und auch in anderen Südtiroler Städten" würden immer öfter zum Alltag im Land. Doch halt! "Unser Land hat kein Problem mit Jugendgewalt, es hat so wie viele andere Regionen Europas ein Problem mit Ausländergewalt“, betont Kleon und verweist darauf, dass der Freiheitliche Gemeinderat in Meran Lukas Prezzi eine diesbezügliche Anfrage an die Stadtverwaltung gerichtet hat.

Unser Land hat kein Problem mit Jugendgewalt, es hat so wie viele andere Regionen Europas ein Problem mit Ausländergewalt

Doch wer verurteilt wen? Wer stellt wen, in welches Eck? Markus, sagte im anonymen Interview auf salto.bz:

In den Lokalen kommt es regelmäßig zu Ausschreitungen zwischen Menschen mit dunkler Hautfarbe und den rechtsextremen Nazis. Doch die Schuld bekommen immer die Ausländer. Die werden dann von den Türstehern nicht mehr rein gelassen. Und es heißt gleich: 'Wo die sind, gibt es immer Schlägereien.'“

Aus "politischer Korrektheit soll die ethnische Herkunft der Täter nicht aus der Diskussion ausgespar werden", meint Kleon. "Es ist einfach eine nicht zu verleugnende Tatsache, dass bei männlichen Jugendlichen aus dem afrikanischen und islamischen Raum ein erhöhtes Gewaltpotenzial besteht. Reine Präventionsmaßnahmen in Sachen Jugendgewalt werden kaum verhindern, dass sich solche Vorfälle wie in Meran wiederholen werden."

Ghetto Milland, eine junge Band von Migranten sieht die Sache anders. Sie wissen - sie sind anders - und gern gesehen wird das nicht.

„Con il nostro Rap - spiega il giovane - vogliamo denunciare la società in cui viviamo. Già prima di questo rap la situazione era pesante. Ormai qui il razzismo è salito alle stelle, abbiamo perso il controllo e possiamo finire nei guai in qualunque momento. Infatti non andiamo più in giro, più che altro per la paura"

Was also braucht Südtirol? Das Rezept hat Kleon: Bei ausländischen Gewalttätern soll "endlich geprüft werden, ob das Tatmotiv 'Hass auf Einheimische' vorliegt und gegebenenfalls mit erhöhtem Strafausmaß geahndet werden. Außerdem ist es absolut unverständlich, warum ausländische Straftäter nach Verbüßung ihrer Haftstrafe nicht konsequent in ihre Herkunftsländer abgeschoben werden." Der Dauerbrenner am Brenner interessiert ihn nicht, auch nicht Studien, der Europäischen Union, die auf Mitgliedsstaatenebene durchgeführt wurden oder bestimmte Migrantengruppen untersucht haben. 

Sie kamen zu dem Ergebnis, dass die Gestaltung des Bildungssystems Einfluss auf die Integration nimmt. Will Südtirol endlich auch in diese Richtung blicken?