„Medien sind Teil des Problems“

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SALTO: Herr Scholle, mit welchen Argumenten haben Sie es geschafft, Autoren wie Thomas Piketty von Ihrem Magazin zu überzeugen?
Lukas Scholle: Mit unserem Anliegen: Wir machen ein Wirtschaftsmagazin, das die Interessen der großen Mehrheit ins Zentrum stellt. Da ist die Lücke offensichtlich. Denn derzeit gibt es vor allem Wirtschaftsmagazine in Deutschland, die aus der Perspektive der Manager und Unternehmer schreiben – oftmals zulasten der großen Mehrheit.
„Nicht Schulden lasten auf der kommenden Generation, sondern kaputte Infrastruktur und eine fortschreitende Klimakrise.“
Woran liegt das?Wir sehen eine große Verschiebung der wirtschaftlichen Debatte. Das reicht von der Gesellschaft über die Politik bis zu den Medien. Jene, die neoliberale Ansätze verfolgen, also Steuern für die Reichsten senken wollen, den Staat und die Löhne gering halten, haben die Oberhand gewonnen. Wir stellen dem etwas medial entgegen – denn manche große Medien sind in dieser Frage eher Teil des Problems.
Inwiefern?
Wir sehen eine Verengung des Debattenraums. So gab es in deutschen Medien einen Überbietungswettbewerb von Ökonomen, wie stark die Steuern für Konzerne gesenkt werden sollten, ganz unbeachtet der ganzen Nachteile. Fortschrittliche Ideen, wie Steuererhöhungen für Vermögende, bekommen hingegen viel weniger Raum. Und damit reproduzieren die Medien natürlich neoliberale Mythen.
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Was meinen Sie mit neoliberalen Mythen genau?
Das ist eine Politik, die die Interessen der Reichsten ins Zentrum rückt. Die Hoffnung liegt darin, dass durch weniger Steuern für die Reichsten der Wohlstand nach unten sickert. Das hat schon in den letzten Jahrzehnten nicht funktioniert. Trotzdem brachte Deutschland gerade die größte Steuersenkung für Unternehmen seit zwei Jahrzehnten auf den Weg. Das führt auf der einen Seite zu massiven Entlastungen für Milliardäre und auf der anderen Seite natürlich zu Ausfällen im Staatshaushalt. Wenn gleichzeitig die Schuldenbremse gilt, führt das zu Kürzungen der Sozialleistungen und die Ärmsten werden ärmer. Da sickert also nichts nach unten – sondern viel mehr nach oben.
Der Regierungswechsel mit Friedrich Merz (CDU) ist also schon spürbar…
Auf jeden Fall: Für die Reichsten gibt es Entlastungen und für die Ärmsten Kürzungen. Beides ist fatal. Ähnlich ist es bei den Schulden. Deutschland hat pauschal Verteidigungsaugaben von der Schuldenbremse ausgenommen. Doch die Zinsen führen beim Einhalten der Schuldenbremse auf den Staatshaushalt und führen zu weiteren Kürzungen.
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Über Surplus
Das neue Wirtschaftsmagazin Surplus mit Sitz in Berlin wurde von Lukas Scholle Anfang des Jahres gegründet und will weltweit führende ökonomische Denkerinnen und Denker zusammenbringen. Scholle hat Volkswirtschaftslehre an der Freien Universität Berlin studiert und war im Anschluss Referent für Wirtschafts- und Finanzpolitik im Deutschen Bundestag, nun leitet er als Chefredakteurin das Magazin. Es erscheint online mit Texten, Videos und Podcasts, zweimonatlich als gedrucktes Magazin im Brumaire Verlag.
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Wie stehen Sie zur Schuldenbremse in Deutschland?
Wir haben gerade eine Expertenkommission in Deutschland zur Reform der Schuldenbremse, in der auch die Surplus-Herausgeberin Isabella Weber sitzt. Man kann nur hoffen, dass es eine weitreichende Reform gibt. Ansonsten droht eine historische Kürzungswelle in Deutschland ab 2027. Wir zeigen bei Surplus einerseits Argumente, warum das fatal wäre. Aber auch, warum zum Beispiel Schulden gar nicht auf der kommenden Generation lasten, sondern kaputte Infrastruktur und eine fortschreitende Klimakrise.
Das klingt nachvollziehbar, aber wie sollen die Schulden gedeckt werden?
Das ist tatsächlich kein Problem, weil ein Staat im Gegensatz zu einem Privathaushalt immer neues Geld schöpfen kann. Wenn ihn keine neoliberalen Rahmenbedingungen daran hindern, dann können die Schulden einfach umgeschuldet werden. Das funktioniert natürlich nicht im luftleeren wirtschaftlichen Raum, sondern hängt von den Rahmenbedingungen ab. Aber kaum ein Land ist dafür angesichts der wirtschaftlichen Unterauslastung besser geeignet.
„Ansonsten droht eine historische Kürzungswelle in Deutschland ab 2027.“
Europa ist mit Trumps Zollpolitik konfrontiert und EU-Länder wie Deutschland wollen mehr Soldaten rekrutieren – müssen wir uns auf noch größere Krisen einstellen?
Wir sehen gerade eine zunehmende Krisenhaftigkeit im Kapitalismus. Deswegen fordert zum Beispiel unsere Herausgeberin Isabella Weber auch ein breiteres wirtschaftspolitischen Werkzeugkasten, um die Krisen besser vorzubeugen und zu begegnen. So konnte zum Beispiel in der Energiepreiskrise weder den Bürgern Geld ausgezahlt werden, um die Wirtschaft am Laufen zu halten, noch in die Preise eingegriffen werden, um den Schock abzumildern. Beides wäre aber nötig gewesen, um die wirtschaftlichen Folgen abzumildern. Genau diesen Ansätzen und Argumenten wollen wir bei Surplus Raum geben, sodass die Interessen der großen Mehrheit im Zentrum stehen.
Medien, Macht und DemokratieDarum geht’s auch in den diesjährigen Toblacher Gesprächen vom 26. bis 28. September. Mit renommierten Gästen aus Wissenschaft und Journalismus wird darüber diskutiert, wie Medien das Vertrauen ihres Publikums zurückgewinnen können. SALTO wird dabei sein, um unter anderem mit der Journalistin Julia Tappeiner eine Arbeitsgruppe zum Thema ‚konstruktivem Journalismus‘ zu leiten. Zusätzlich werden wir uns im September intensiv mit diesem Thema befassen - mit Interviews, Artikeln und anderen Beiträgen.
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"Staat und Löhne gering…
"Staat und Löhne gering halten"? Hab ich etwas nicht mitbekommen? In Deutschland explodieren doch gerade die Ausgaben für den Sozialstaat, das Land hat so viele Beamte wie noch nie in seiner Geschichte und daneben ächzt die Wirtschaft vom Großkonzern bis zum kleinen Handwerker unter hohen Lohnstückkosten, Stichwort Mindestlohnerhöhung. Und das soll neoliberale Politik sein?
Antwort auf "Staat und Löhne gering… von Cicero
Was erwartest du dir von…
Was erwartest du dir von jemandem, der Vermögenssteuern als fortschrittliche Idee bezeichnet und Preisregulierungen durch die Politik für ein vernünftiges Werkzeug hält?
Allein schon dass er nicht mal die richtige Definition von neoliberal kennt, spricht doch Bände.
Für so jemanden ist doch jede auch nur ansatzweise liberale und vernünftige Wirtschafsidee Teufelszeug.
Antwort auf "Staat und Löhne gering… von Cicero
Genau, weil die Überreichen…
Genau, weil die Überreichen nicht angemessen besteuert werden.
Und bevor jetzt wieder einer mit Sowjetunion und Venezuela kommt: In den USA unter Präsident Eisenhower war der Spitzensteuersatz bei 91%. In Deutschland unter Kohl immer noch 53%.
Antwort auf Genau, weil die Überreichen… von Ludwig Thoma
Ich würde vorschlagen dem…
Ich würde vorschlagen dem Staat überhaupt 100 Prozent zu überlassen, dann kann er den Arbeitern nach Belieben und allen gleich zuteilen was er für angemessen hält. Inklusive social credit system.! Damit ja alles schön gesteuert und unter Kontrolle bleibt und vor allem den „Reichen“ das abgenommen wird was sie unter viel Einsatz erwirtschaftet haben.
Schauen wir mal wie viel nach gewisser Zeit noch erwirtschaftet wird um es zu verteilen.
Wir brauchen nicht in die Ferne schweifen, es genügt der Vergleich in Europa zu Beinen, DDR vs. Bundesrepublik Deutschland oder Sozialismus vs. Wirtschaftskonzept a la Ludwig Erhard.
Aber manche glauben‘s trotzdem nicht.
Aber es wird sich weisen.
Antwort auf Ich würde vorschlagen dem… von Milo Tschurtsch
Es geht eher darum, Vermögen…
Es geht eher darum, Vermögen von über 100 Millionen mit z.B. 2% zu besteuern. Die Millionen könnten weiterhin mit locker 5% verzinst werden, es blieben also jährlich 3% die "unter viel Einsatz erwirtschaftet" wurden. Unter Ludwig Erhard lag der Spitzensteuersatz bei 53%. Schön, dass Sie sich dafür einsetzen, dass er wieder auf dieses Niveau angehoben wird.
Antwort auf Es geht eher darum, Vermögen… von Ludwig Thoma
Wozu mehr Steuern? So lange…
Wozu mehr Steuern? So lange derart inkompetente und arrogante Politiker regieren und dann die Macht über diese Gelder hätten, wäre es wesentlich besser für alle Bürger, die Steuern auf möglichst Null zu drücken und alles zu privatisieren. Ich sage nicht, dass dann alles besser wäre, allerdings glaube ich schon, dass es zumindest nicht schlechter sein würde, als der Status quo jetzt ist.
Antwort auf Wozu mehr Steuern? So lange… von Oliver Hopfgartner
Sie sind in einen privaten…
Sie sind in einen privaten Kindergarten gegangen, haben nachher bis zur Matura in Privatschulen gelernt und dann auf einer privaten Uni studiert? Dort wo Sie wohnen ist das Trinkwasser privatisiert, die Schneeräumung, Säuberung und Beleuchtung der Straße organisiert ein privates Unternehmen, und es ist alles günstiger und für alle zugänglich?
Niemand möchte mehr Steuern, es sollte die Steuerlast nur gleichmäßiger verteilt werden.
Antwort auf Sie sind in einen privaten… von Ludwig Thoma
Leider musste ich in…
Leider musste ich in staatliche Einrichtungen gehen. Ich beobachte allerdings die Entwicklung von freien Privatstädten und halte das für ein potenziell zukunftsträchtiges Konzept.
Für Europa wünsche ich mir einen Rückzug der Politik aus lebensbereichen, in denen die Politik nichts verloren hat. Ein Politiker soll keine Macht über meine Gesundheit, die Bildung meiner Kinder oder meine Ernährung haben. Ein Politiker sollte auch keine Macht darüber haben, welche Aktien ich kaufe. Es kann doch nicht sein, dass eine Regierung mir verbietet, Aktien von russischen oder israelischen Unternehmen zu kaufen, nur weil dieser Regierung nicht gefällt, was die Regierung dieser Länder macht. Es sind aber auch schon viel banalere Dinge: warum brauchen wir limitierungen bei der Wattzahl von Staubsaugern? Warum brauchen wir Deckel auf Flaschen, die mit einer Lasche befestigt sind? Warum brauchen wir ein Verbot von Glühbirnen, Strohhalmen und guten Duschköpfen? Die Politik maßt sich heute immer mehr an und will immer mehr und immer mehr Geld und mehr Einfluss. Dieser Entwicklung gilt es vehement entgegenzutreten.
Auch in Südtirol greift dieser Totalitarismus um sich, wenn ein Bildungslandesrat Eltern dazu zwingen will, an der "Bildung" mitzuwirken. Es ist absurd, wo sich die Politik heutzutage überall einmischen will.
Antwort auf Leider musste ich in… von Oliver Hopfgartner
Sind „freie Privatstädte“ so…
Sind „freie Privatstädte“ so etwas wie die Reichsbürger?
Alles nutzen, aber nirgends mitbezahlen?
Antwort auf Sind „freie Privatstädte“ so… von Peter Gasser
Nein Peter. Freie…
Nein Peter. Freie Privatstädte sind nicht so aufgebaut. Titus Gebel hat einiges dazu geschrieben. Es ist ein spannendes Thema.
Antwort auf Leider musste ich in… von Oliver Hopfgartner
Und weg mit der Gurtpflicht!…
Und weg mit der Gurtpflicht! Weg mit der Helmpflicht!
Antwort auf Und weg mit der Gurtpflicht!… von Markus Schwärzer
Warum nicht? Ich brauche…
Warum nicht?
Ich brauche keine Helmpflicht oder Gurtpflicht.
Die marktwirtschaftliche, liberale Lösung wäre: wer keinen Gurt nutzt und einen Unfall hat, muss die Behandlungskosten selbst übernehmen, außer er zahlt eine höhere Versicherungsprämie, im Sinne einer "gurtfrei"-Klausel.
Wie viele Leute würden dann wohl ohne Gurt fahren?
Bevormundung ist selten die Lösung.
Antwort auf Warum nicht? Ich brauche… von Oliver Hopfgartner
"Die marktwirtschaftliche,…
"Die marktwirtschaftliche, liberale Lösung wäre: wer keinen Gurt nutzt und einen Unfall hat, muss die Behandlungskosten selbst übernehmen,"
Und wie würdest du das machen? Vor einer lebensrettenden OP schnell noch kassieren, ansonsten einfach sterben lassen?
Antwort auf "Die marktwirtschaftliche,… von Manfred Gasser
Behandeln ist der logischere…
Behandeln ist der logischere Zugang. Außer es spricht z.B. eine entsprechende Patientenverfügung dagegen.
Die Frage von dir ist aber rein hypothetisch, denn eine Abschaffung der Gurtpflicht würde nicht dazu führen, dass plötzlich alle ohne Gurt fahren. Die Argumentation pro Gurtpflicht baut großteils auf diesem konstruierten Strohmann auf.
Ich denke dass Liberalisierungen sogar eher den gegenteiligen Effekt haben. Wie viele Leute gibt es z.B. die nicht fürs Alter vorsorgen und sich nur auf eine staatliche Rente verlassen, von der sie teilweise gar nicht wissen, wie hoch oder niedrig sie sein wird. Wenn man von vornherein wüsste, dass man sich selbst kümmern muss, würde es meiner Ansicht nach bei uns eine ganz andere Vorsorge- und Sparkkultur geben.
Eigenverantwortung und Empowerment sind mächtige Instrumente und viel humanistischer als die Entmündigung des Menschen im Sinne einer Vollkasko-Gedellschaft.
Antwort auf Behandeln ist der logischere… von Oliver Hopfgartner
Die Frage ist gar nicht…
Die Frage ist gar nicht hypothetisch. Oder ist das Gesundheitssystem in den USA hypothetisch?
Wie reagiert ein Arzt bei einem Unfallopfer, wenn dieses nicht versichert ist? Wer bezahlt die Behandlung/OP/Betreuung, wenn kein Geld beim Opfer zu holen ist?
Antwort auf Die Frage ist gar nicht… von Manfred Gasser
Ich bin wieder dazu bereit,…
Ich bin wieder dazu bereit, einen 10-€-Gutschein in der weltbesten Eisdiele von ganz Schlanders für den*diejenige*n auszuloben, der*die schlüssig nachweisen kann, dass wir Menschen ohne "Nudging" oder wahrscheinlich "Reglementier-ing" seitens des Staates oder noch besser seitens überstaatlicher Institutionen (also in einem rundum "liberalen" Setting) dazu bereit sind, im Zusammenhang z. B. mit der heraufziehenden Klimakatastrophe dafür handelnd Sorge zu tragen, dass es unsere Kinder und Kindeskinder gleich gut oder besser haben werden als wir selbst. Eine Amarenakirsche aufs Eis gibt es noch extra dazu, sollten dahingehende aktuelle Belege für eine solche Analyse genannt werden können.
Ad Milo: Ihr Gutschein verfällt am 16. September, Sie wissen (wahrscheinlich) nicht, was Ihnen entginge (Ich sage nur "Neapolitaner")...
Antwort auf Ich bin wieder dazu bereit,… von Thomas Strobl
Wie sich die beiden…
Wie sich die beiden Deutschlands nach dem Krieg entwickelt haben mag als Vergleich dienen: Sozialismus gegen soziale Marktwirtschaft.
Anderes Beispiel: Argentinien unter dem Peronismus völlig heruntergewirtschaftet, jetzt unter Milei auf dem Weg zur Sanierung ( sofern ihm politische Mehrheiten beschert werden).
Hoffen wir nicht dass es soweit bei uns kommen muss ehe ein Umdenken stattfindet. Das wäre dann der ultimative Beweis.
Übrigens es gibt keine Klimakrise, es ist nur eine Geschäftsidee cleverer Lobbyisten und davon abhängiger politischer Akteure, die gerade zunehmend demontiert wird.Noch nicht mitbekommen?
Auweia, jetzt ist das Eis wohl futsch!
Antwort auf Wie sich die beiden… von Milo Tschurtsch
Zitat: „Übrigens es gibt…
Zitat: „Übrigens es gibt keine Klimakrise, es ist nur eine Geschäftsidee cleverer Lobbyisten und davon abhängiger politischer Akteure...“:
Verbreitung von fake, das ist Ihre Lieblingsbeschäftigung hier.
Antwort auf Wie sich die beiden… von Milo Tschurtsch
Das Eis ist futsch,…
Das Eis ist futsch, tatsächlich: https://www.spiegel.de/wissenschaft/natur/nordpol-expedition-der-polars…
Aber ja, die "Systemmedien" und evidenzbasierte Wissenschaft drehen sicher mit den omnipräsenten "cleveren Lobbyisten" auch am ganz großen Rad der Klima-Verschwörung mit. Fast möchte ich einen weiteren Eis-Gutschein für die*denjenigen ausloben, der*die mir ein einleuchtendes Geschäftsmodell jener oft herbeigeraunten verschwörerischen Puppenspieler ganz hinten im Hintergrund skizzieren könnte, aber bisher gings nicht über die Mutter von Greta Thunberg hinaus, die mehr Bücher über ihre Tochter verkaufen möchte oder das böse und halbanonyme "System", das uns durch permanente Angst lähmen und gefügig machen möchte (als ob das unsere hundsordinäre Träg- und Stumpfheit nicht eh schon hochverlässlich hinkrigen würde).
Antwort auf Ich bin wieder dazu bereit,… von Thomas Strobl
Ich frage mich, wer in einer…
Ich frage mich, wer in einer Welt ohne politisch - staatliche Umverteilung den Treibstoff für Flugverkehr subventionieren würde?
Antwort auf Ich frage mich, wer in einer… von Oliver Hopfgartner
Wenn Sie Ihr - nennen wir's…
Wenn Sie Ihr - nennen wir's mal "Denk-"Modell weiterspinnen möchten, kämen Sie drauf, dass das dann nicht mehr dumm-subventionierte Flugbenzin in Ihrem Gesellschaftsentwurf zu den kleineren Problemen gehören würde. Manchmal bestraft uns das Schicksal, indem es unsere Wünsche wahrmacht. Das wünsche ich Ihnen nicht.
Antwort auf Die Frage ist gar nicht… von Manfred Gasser
Die USA sind kein privates…
Die USA sind kein privates Gesundheitswesen, sondern im Gegenteil eines der reguliertesten Systeme, bei denen der öffentliche Anteil der Kosten im weltweiten Spitzenfeld liegt. (Siehe OECD-Zahlen)
Dazu kommt noch die Tatsache, dass in den USA aufgrund der miserablen Verfassung der Leute (Adipositas ist dort normal) die Versicherungsprämien sehr hoch sind. Das Problem in den USA ist, dass der Zugang zu den hybriden öffentlich-privaten Gesundheitsdienstleistungen nicht frei ist, sondern meist über den Arbeitgeber geregelt. Durch die hybride Anlage des Systems sind die rein privaten Angebote dadurch überteuert.
Man kann sich als durchschnittlicher 35-jähriger teilweise schon für ca 100€ im Monat international krankenversichern, wenn man auf eine Basisversorgung aus ist und bereit ist, Selbstbehalte in Kauf zu nehmen. Meiner Erfahrung nach bin ich inzwischen der Meinung, dass ein 100% privates Gesundheitswesen dem jetztigen Gesundheitswesen zumindest nicht unterlegen wäre. Es würde mich nicht wundern, wenn es sogar besser und gerechter/fairer wäre.
Antwort auf Die USA sind kein privates… von Oliver Hopfgartner
Du hast meine Frage nicht…
Du hast meine Frage nicht beantwortet: "Wie reagiert ein Arzt bei einem Unfallopfer, wenn dieses nicht versichert ist? Wer bezahlt die Behandlung/OP/Betreuung, wenn kein Geld beim Opfer zu holen ist?"
Und bei einem 100% privaten Gesundheitswesen frage ich mich, was jemand macht, der nicht die ca. 100€ im Monat aufbringen kann? Pech gehabt, oder ?
Antwort auf Du hast meine Frage nicht… von Manfred Gasser
Diese frage kann ich nicht…
Diese frage kann ich nicht beantworten, weil es mehrere Szenarien gibt.
a) es wird jeder behandelt und man schaut dann, wo man die Behandlungskosten eintreibt (z.B. bei den Erben)
b) es ist wie bei einem Schlüssel- oder Abschleppdienst: es gibt nur Dienstleistungen gegen Bezahlung und wer nicht zahlt, der bekommt keine Dienstleistung - mit allen damit einhergehenden Konsequenzen.
c) es finder sich irgend ein Mittelweg, z.B. indem besorgte Bürger wie du speziell für solche Fälle eine günstige Versicherung anbieten oder eine Stiftung gründen, die solche Härtefälle verhindern soll.
Außerdem müssen wir immer den Status quo als Vergleich hernehmen. Weißt du wie viele völlig verwahrloste Patienten es gibt? Das jetztige System ist weit, weit entfernt von einem Wunschzustand. Es gibt ja nicht mal vernünftige regelmäßige Gesundheitschecks. Erst diese Woche hat eine Kollegin einen Patienten behandelt, der schon seit Jahren eine Diabetestherapie gebraucht hätte. Die auffällige untersuchung mit über 1000 Zucker im Harn hat man aber vor Jahren in einem Südtiroler Krankenhaus ignoriert. Nun hat der Patient bereits Nervenschäden davongetragen.
Wenn dieser Patient an der Dialyse landet, dann ist es aufgrund des Versagens unseres Kassen-Gesundheitswesens. Dein Denken zeigt einen wesentlichen Fehler in unserem System: wir sind alle geil auf Akutmedizin. Den Krieg an der Gesundheitsfront verlieren wir aber gerade in der Chronikerversorgung. Man sah es ja auch bei Covid: die ganze Zeit wurde über Intensivbetten gesprochen und Intensivmediziner interviewt. Dabei behandelten Intensivmediziner nur einen (nicht repräsentativen) Bruchteil der Coronapatienten. Über die Reduktion von Risikofaktoren (die statistisch gesehen das Risiko für schwere Verläufe stärker senkt als die Impfung) hat hingegen kaum jemand gesprochen.
Auch du greifst hier ein konstruiertes, nicht repräsentatives Beispiel auf. Wie oft wird es wohl passieren, dass ein nicht versicherter Patient ohne Angehörige sich so schwer verletzt, dass er bewusstlos und nicht ansprechbar ist und dringend Akutversorgung braucht?
Wenn das das Hauptargument gegen ein völlig privatisiertes Gesundheitswesen ist, spricht das eigentlich eher für als gegen ein solches Konzept.
Antwort auf Warum nicht? Ich brauche… von Oliver Hopfgartner
ich schüttle nur so meinen…
ich schüttle nur so meinen Kopf: „Die marktwirtschaftliche, liberale Lösung wäre: wer keinen Gurt nutzt und einen Unfall hat, muss die Behandlungskosten selbst übernehmen“: und wenn er diese nicht zahlen kann, einfach krepieren lassen, gell?
Antwort auf Und weg mit der Gurtpflicht!… von Markus Schwärzer
Ja würde nicht schaden. Wenn…
Ja würde nicht schaden. Wenn ich irgendwelche Touren auf dem Berg oder sonstwo mache muss mich der Staat auch nicht dazu zwingen mich dementsprechend auszurüsten, die Eigenverantwortung veranlasst mich dazu es zu machen , mich und die meisten anderen. Weil man sich eben informiert und Ratschläge befolgt bzw. vorsorgt.
Die Leute zu behandeln wie die kleinen Kinder ist unwürdig.
Dazu gehört auch ggf. aus Schaden klug zu werden.
Antwort auf Leider musste ich in… von Oliver Hopfgartner
Der Ökonom und Youtuber Gary…
Der Ökonom und Youtuber Gary Stevenson hat in einem Video vor fünf Jahren ziemlich exakt vorausgesagt, wie die sogenannten Coronagelder als Beschleuniger für die Umverteilung von unten nach oben funktionieren. Und siehe da, die Zahl der Milliardäre und deren Vermögen ist gestiegen, während gleichzeitig die Zahl der Ärmeren (die ja nur sparen müssten!) auch gestiegen ist.
Es ist so erklärt, dass man es auch versteht, wenn man nicht auf einer Privatschule war. https://m.youtube.com/watch?v=EiblHqbpXHs&pp=ygUfZ2FyeSBzdGV2ZW5zb24gY2…
Antwort auf Es geht eher darum, Vermögen… von Ludwig Thoma
Unter Ludwig Erhard wurde…
Unter Ludwig Erhard wurde der Spitzensteuersatz beim 20fachen des Durchschnittseinkommens fällig. Heute rutschen Arbeitnehmer schon beim 1,3 fachen des Durchschnittseinkommens hinein.
2010 zahlten in Deutschland 2 Millionen den Spitzensteuersatz jetzt sind es 5 Millionen. Gehaltserhöhungen bedingen oft mehr Steuern und wandern zum Staat.
Also wie gesagt es wird auf immer mehr erarbeitetes Vermögen zugegriffen und immer weiter nach unten.
Man kann es drehen und wenden wie man will. Steuern sind Raub, jeder soll sich seinen Lebensunterhalt selbst erwirtschaften ohne auf die „Wohltaten“ des Staates angewiesen zu sein.
Möglichst alles soll privatisiert werden, der aufgeblähte Sozialstaat behindert die freie Marktwirtschaft bremst die Eigeninitiative ein und führt zum Zusammenbruch .
Wir haben es gesehen und werden es sehen.
Antwort auf Unter Ludwig Erhard wurde… von Milo Tschurtsch
Zitat: „jeder soll sich…
Zitat: „jeder soll sich seinen Lebensunterhalt selbst erwirtschaften“:
Schon in der Steinzeit haben sich kleine Gemeinschaften um Alte, Kranke und Behinderte gekümmert - also zurück VOR die Steinzeit!
... und ab in die Welt des Stärkeren (wer Un-Glück hat, hat halt Pech), wir rufen das Ende von Empathie und Solidarität aus.
Keine Steuern: keine Infrastruktur, keine Straßen, Brücken, Züge, keine Krankenhäuser, Altersheime, keine Wasserversorgung keine Abfallwirtschaft, keine Polizei, kein Heer... eine seltsame Welt, die Sie herbeizumissionieren versuchen...
Ihre Welt von Trump und Putin ruft ...
Antwort auf Zitat: „jeder soll sich… von Peter Gasser
Wieso vor der Steinzeit? Wir…
Wieso vor der Steinzeit?
Wir haben den Kapitalismus, Mobilität zum freien Tausch von Waren und Dienstleistungen bedingt durch günstige Energie und deshalb Wohlstand erreicht.Jeder kann nach seinen Fähigkeiten daran teilhaben und sich engagieren.Jeder, das ist der Unterschied dazu als es diese erweiterte Mobilität und damit den ausgeweiteten Tausch noch nicht gab .
Natürlich gibt es immer Menschen die durch den Rost fallen. Diesen UNVERSCHULDET !!Benachteiligten kann auch durch Privatinitiative (Stiftungen) aufgefangen werden, was mMn das Hineinlegen in die soziale Hängematte deutlich verringert. Kleinere (privat organisierte ) Organisationen bekommen das deutlich besser und zielgerichteter hin.
Und nachdem alle Kranken- und Rentenkassen leer sind( weil man sich Strukturreformen verweigert, um die Wähler nicht zu verschrecken, da man ohnehin nur begrenzt lange im Amt ist), bewusst durch politisch motivierte Maßnahmen die Energie verteuert usw., wüsste ich jetzt nicht was daran so toll ist.
Ich würde private Kassen , Schulen usw. vorziehen ( man hat mir ja kürzlich schon gedroht mich nicht mehr zu behandeln wenn ich den evidenzlosen Staatstotalitarismus nicht mitmache). Initiativen dazu gibt es bereits.
Dadurch dass der Markt regelt ( Angebot und Nachfrage bestimmen den Preis) jeder Steuern einspart, kann auch jeder sich organisieren wie er es für richtig hält.
Die jetzigen Zustände dass nämlich bei derart hohem Steueraufkommen es hinten und vorne nicht reicht , wird doch kein Erfolgsmodell sein. Natürlich kann man auf mehr und noch mehr Steuern drängen, wohin das führt sieht man ja.
Antwort auf Wieso vor der Steinzeit? Wir… von Milo Tschurtsch
(1) Zitat: „bewusst durch…
(1) Zitat: „bewusst durch politisch motivierte Maßnahmen die Energie verteuert“: gehe ich richtig in der Annahme, dass Sie damit Putin und seinen Krieg meinen, der für ganz Europa inklusive Russland alles verteuert?
(2) Zitat: „Dadurch dass der Markt regelt ( Angebot und Nachfrage bestimmen den Preis) jeder Steuern einspart“: wieso spare ich Steuern, wenn der Markt alles regelt“? Zudem: Sie wissen schon, wie der Preis im ungeregelten Markt durch die Decke schießt, wenn das Angebot knapp wird?
(3) Dass das Problem nicht der gottseidank geregelte Markt ist, sondern der demographische Zustand der Gesellschaft, ist Ihnen offensichtlich unbekannt, so meine Meinung zu Ihrem teils irrlichtenden stammtischtheoretisieren?
Antwort auf Unter Ludwig Erhard wurde… von Milo Tschurtsch
@ Oliver + Milo Wenn ich…
@ Oliver + Milo
Wenn ich eure Kommentare hier so lese, fällt mir sofort ein Satz von Hayek: "Ich ziehe einen liberalen Diktator einer demokratischen Regierung, der es an Liberalismus mangelt, vor."
Und da eure neoliberalen Ideen im Moment keine 5% der Wähler teilen, siehe z.B. FDP, müsst ihr wohl auf einen "liberalen Diktator" warten.
Antwort auf @ Oliver + Milo Wenn ich… von Manfred Gasser
Die FDP ist doch schon lange…
Die FDP ist doch schon lange keine liberale Partei mehr. Ich verstehe mich auch nicht als neoliberal, sondern eher als klassisch liberal.
Demokratie und Liberalismus sind unterschiedliche Qualitäten. Liberalismus ist eine Philosophie, in der es klare Grundprinzipien gibt.
Demokratie heißt nur, dass die Mehrheit entscheidet. Wenn die Mehrheit der Südtiroler dafür stimmen würde, dass jeder Südtiroler sich "Dem Land Tirol die Treue" auf den Hintern tätowieren lassen muss, dann ist das eine demokratische Entscheidung. Diese Entscheidung widerspricht aber liberalen Grundprinzipien.
Genau deswegen gibt es in unseren "liberalen demokratischischen Rechtsstaaten" auch Regeln, die unabhängig von den Mehrheitsverhältnissen gelten. Diese Grenzen der Demokratie sind das Verdienst liberaler Vordenker und ich halte diese Grenzen für entscheidender als die Frage, was gerade die Mode der Mehrheit ist.
Hayek hat das extrem zugespitzt. Ich teile seine Ansicht insofern, dass auch ich glaube, dass eine Demokratie sich auch in eine sehr bedenkliche Richtung entwickeln kann, wenn liberale Grundprinzipien missachtet werden.
Antwort auf @ Oliver + Milo Wenn ich… von Manfred Gasser
Der Mensch ist von Natur aus…
Der Mensch ist von Natur aus bequem wenn nicht faul und neigt dazu Freiheit für Rundumversorgung aufzugeben.
Wie gesagt 100% dem Staat, dafür das Social Credit System (jedem bzw. der breiten Maße wird gleich viel zugeteilt, damit es ja keine Millionäre mehr gibt) .
Durch die digitale Überwachung sind wir bereits auf dem Weg dazu.
Schauen wir mal wie es so weitergeht.
Antwort auf Der Mensch ist von Natur aus… von Milo Tschurtsch
Ich kann dir sagen, wie es…
Ich kann dir sagen, wie es weitergeht. In spätestens 50 Jahren sind wir im totalitären Neoliberalismus angekommen, mit 10 % der Bevölkerung, die dank Liberalisierung, die restlichen 90 % als moderne Sklaven halten wird.
Antwort auf Ich kann dir sagen, wie es… von Manfred Gasser
Das sind sehr optimistische…
Das sind sehr optimistische Prognosen. Es wird, ohne Gegensteuerung, schneller gehen und auch eine kleinere Gruppe als 10% betreffen, und mit an Gewissheit grenzender Wahrscheinlichkeit, werden sämtliche Saltokommentatoren nicht zu den oberen gehören. Die Frage was mit den armen Leuten passiert, die einen Arzt bräuchten, stellt sich dann auch nicht mehr. Es braucht ja keine Krankenhäuser für Leute ohne Geld.
Der Vorteil eines solchen Gesellschaftsmodells? Man braucht keinen Sicherheitsgurt.
Antwort auf Unter Ludwig Erhard wurde… von Milo Tschurtsch
Das heißt nur, dass der…
Das heißt nur, dass der Wohlstand zugenommen hat. Was ist so schlimm daran? Können Sie mir bitte erklären, was der in einem Caveau gehortete Barren Gold für einen wirtschaftlichen Vorteil bringt, und wieso es nicht besser wäre, einen Teil der Zinsen die er abwirft (also vom Barren Gold hart erarbeitetes Vermögen) auf die zu verteilen, die relativ viel Steuern auf Arbeit zahlen?
Antwort auf "Staat und Löhne gering… von Cicero
"In Deutschland explodieren…
"In Deutschland explodieren doch gerade die Ausgaben für den Sozialstaat,"
Diese Scheindebatte ist mal wieder zum Haare raufen.
Hier die Fakten, Sozialstaat können wir uns leisten aber nicht die ganzen Lobbyisten welche wie Blutekel unsere Steuern absaugen
https://www.zeit.de/wirtschaft/2025-09/sozialausgaben-bip-wirtschaft-st…
Das gegenwärtige NEO…
Das gegenwärtige NEO-LIBERALE-WIRTSCHAFTs-SYSTEM, "hat die Wurzeln in der viel zu vielen Arbeit die ohne ENTLOHNUNG + mit -s c h ä b i g e r-ENTLOHNUNG, die fast einem 1/3 der Bevölkerung -n i c h t- zu einem -w ü r d i g e n - L e b e n - r e i c h t-!!!"
Antwort auf Das gegenwärtige NEO… von Josef Fulterer
Wenn Sie sich auf…
Wenn Sie sich auf Billigarbeiter in Bangladesh, Kambodscha oder Lesotho beziehen, dann gehe ich in Teilen mit. Aber wenn Sie sich auf unser Land beziehen, dann möchte ich eine Gegenfrage stellen, was verstehen Sie unter "würdigem" Leben? Eigenes Haus mit Garten, ein Restaurantbesuch pro Woche, zwei Urlaube am Meer, einmal Wellnessen und dazu der Minivan für die zwei Kinder? Das wird sich nicht für jeden ausgehen, da geh ich mit.