Politik | Dreierlandtag

Dreierlandtag sagt nein zu Andreas-Hofer-Hymne

Die Europaregion stärken, mehr Zusammenarbeit bei Forschung, Verkehr und Bildung. Der Dreierlandtag tagte in Schwaz.

Die Mehrheit der 106 Abgeordneten der drei Landtage Tirol, Südtirol und Trentino lehnten den Antrag der Freiheitlichen, das Andreas-Hofer-Lied als Landeshymne ab. Die meisten Mandatare sahen keine Notwendigkeit darin, neben der offiziellen Europahymne für die Europaregion eine eigene Hymne einzuführen. Die Trentiner stimmten sogar geschlossen dagegen.

Der Freiheitliche Fraktionssprecher Pius Leitner und der Landtagsabgeordnete Sigmar Stocker reagierten mit harscher Kritik in einer gemeinsamen Pressemitteilung darauf. „Bei den Reden und Zeremonien im Rahmen des Dreier-Landtages wird sehr viel von Geschichtsbewusstsein und dem Zusammenwachsen des historischen Tirols gesprochen. Wenn man aber mit konkreten Aktionen ein Zeichen der gemeinsamen Identität setzen könnte, ist vom Geschichtsbewusstsein vieler Abgeordneter nichts mehr zu spüren“, stellt Leitner fest.

Einstimmig genehmigt hat der Dreierlandtag hingegen einen Antrag des Landtagsabgeordneten der BürgerUnion, Andreas Pöder, zur Einbindung der Zivilgesellschaft in die Entwicklung der Europaregion Tirol. Pöder begründete seinen Antrag damit, dass in die Entwicklung der Europaregion auch Verbände, Organisationen, Vereine im Rahmen eines offenen Tirol-Konvents eingebunden werden sollten. Der Dreierlandtag hat nun mit seinem Votum die drei Landtagspräsidenten Nordtirols, Südtirols und des Trentino beauftragt, geeignete Formen der Einbindung der Zivilgesellschaft in die Diskussion und Entwicklung von Zukunftsmodellen der Europaregion zu schaffen.

Bei der gemeinsamen Sitzung der drei Landtage in Schwaz am Dienstag, 28. Oktober, wurde die institutionelle Stärkung der Euregio betont, mit einem neuen rechtlichen Rahmen, dem "Europäischen Verbund territorialer Zusammenarbeit (EVTZ)", und den Büros in Brüssel und in Bozen. Die 106 Abgeordnete debattierten über 21 Anträge zu den institutionellen Angelegenheiten, sowie zu den Bereichen Bildung, Familie, Arbeit, Gesundheit, Sport, Wirtschaft und Tourismus und Verkehr.

Der Dreierlandtag tritt alle zwei Jahre in einem der drei Mitgliedsländer zusammen, die erste Sitzung fand 1991 in Meran statt. "Für die Menschen noch stärker spürbar machen" will Landeshauptmann Arno Kompatscher die Euregio. Man müsse in der EU kein Staat sein, um gestalten zu können, betonte er.

Als künftig wichtige Punkte stünden die Makroregion Alpen, eine effiziente Verkehrsverlagerung von der Straße auf die Schiene und die Zusammenarbeit in vielen anderen Bereichen wie Bildung, Naturgefahren und Wetterdienste an.