Gesellschaft | Patriotismus

Die Grenze des Erlaubten

Die Südtiroler Freiheit lässt nicht locker in der Causa Tirol-Leibchen. Was der Direktor der betroffenen Mittelschule und Schulamtsleiter Höllrigl dagegen halten.

„Entweder Direktor Ladurner weiß nicht, was sich in seiner Schule abspielt oder er lügt“: Mit dieser Stellungnahme spinnt die Südtiroler Freiheit ihre Polemik gegen das Verbot von „Dem Land Tirol die Treue“-Leibchen an der Mittelschule Lana fort. Anlass dafür gab ihnen eine Stellungnahme von Rainhard Ladurner zur Causa. Darin geht der Schuldirektor auch auf die Vorgeschichte der Diskussion ein

"Vor einigen Jahren ist eine Gruppe von Schülern der Mittelschule Lana mit besagten Leibchen und weiteren Utensilien provokativ an der Schule aufgetreten. Dieses Auftreten hat die Grenzen eines gesunden Patriotismus deutlich überschritten, und auch zu großen Spannungen innerhalb der Schulgemeinschaft geführt. Einige Schüler aus dieser Gruppe hatten Kontakte zu Jugendlichen und Erwachsenen in Nachbargemeinden, die aufgrund ihrer nationalsozialistischen Betätigung strafrechtlich verurteilt worden sind und ebenfalls besagte T-Shirts trugen."

Um ein spannungsfreies Lernumfeld zu garantieren, sei deshalb in der Mittelschule vereinbart worden, die SchülerInnen dazu aufzufordern, die T-Shirts nicht zu tragen“, erzählt Ladurner. Diese Aufforderung sei bis auf wenige Ausnahmen akzeptiert worden. Von einem ausdrücklichen Verbot will Ladurner aber nicht sprechen. „Meines Wissens erhielt auch kein Schüler wegen dieser Regelung eine Eintragung, niemand wurde vom Unterricht ausgeschlossen.“

Wie die Südtiroler Freiheit schreibt, liegt ihr eine solche Eintragung in das Klassenbuch jedoch vor. „Schüler X trägt trotz der Ermahnung am Vortag ein T-Shirt mit 'Dem Land Tirol die Treue'-Aufdruck“, laute der entsprechende Eintrag. Auch in einer Anfrage im Gemeinderat gehen die beiden Gemeinderäte Philipp Holzner und Peter Gruber nun auf das Thema ein. Ihre Überzeugung: „Artikel 21 der Verfassung schreibt das Recht auf Äußerung der eigenen Gedanken durch Wort, Schrift und jedes andere Mittel der Verbreitung fest. Zudem räumt Artikel 49 jedem Bürger das Recht ein, in demokratischer Form an der Ausrichtung der Staatspolitik mitzuwirken.“ 

Warum in dem Fall dennoch einiges für den Weg der Mittelschule spricht, begründet Schulamtsleiter Peter Höllrigl in einem Leserbrief, der am Freitag von der Tageszeitung Dolomiten veröffentlicht wurde: Darin unterstreicht Höllrigl zwar prinzipiell, dass das persönliche Erscheinungsbild Teil der Meinungsfreiheit sei, die an Südtirols Schulen gelte. Dementsprechend gäbe es weder Verbote noch Vorschriften zur Art, wie sich Schüler kleiden. Die Grenze des Erlaubten sei jedoch erreicht, "wenn mit Aufschriften und Kleidungsstücken Stimmung gegen andere gemacht wird, wenn sich SchülerInnen zusammentun und provokativ gegen andere vorgehen, wenn politische Botschaften dazu verwendet werden, sich gegenüber anderen abzugrenzen oder andere gar auszugrenzen".  Als Stammbucheintrag für die Südtiroler Freiheit kann eine weitere Aussage des Schulamtsleiters gelesen werden. 

"Der Schritt von der harmlos wirkenden Aufschrift zu einem diskriminierenden politischen Statement ist oft nur ein kleiner, und gerade Kinder und Jugendliche sind versucht, ihr Selbstwertgefühl und ihre Identität über kernige Slogans zu stärken. Das öffnet natürlich auch die Tür zur Instrumentalisierung der jungen Menschen, die noch nicht klar zwischen gesundem Patriotismus und politischer Vereinnahmung entscheiden können." 

 

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klemens hacht Fr., 28.08.2015 - 14:07

Es gibt für mich einen erheblichen unterschied zwischen leibchen, die eine gewisse, teils verflachte populärkultur zitieren und leibchen, die eine gruppendynamische, überhebliche beziehungskultur (teilweise auch noch am nazijargon streifend) signalisieren, mit viralem effekt bei gewissen stark ideologisierten gesellschaftskreisen. Schade, dass in südtirol sowenig sensibiltät zu diesem thema herrscht und sich viele konfliktscheu geben.

Fr., 28.08.2015 - 14:07 Permalink
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klemens hacht Fr., 28.08.2015 - 14:47

"Vor einigen Jahren ist eine Gruppe von Schülern der Mittelschule Lana mit besagten Leibchen und weiteren Utensilien provokativ an der Schule aufgetreten. Dieses Auftreten hat die Grenzen eines gesunden Patriotismus deutlich überschritten, und auch zu großen Spannungen innerhalb der Schulgemeinschaft geführt. Einige Schüler aus dieser Gruppe hatten Kontakte zu Jugendlichen und Erwachsenen in Nachbargemeinden, die aufgrund ihrer nationalsozialistischen Betätigung strafrechtlich verurteilt worden sind und ebenfalls besagte T-Shirts trugen.".............entweder man will es verstehen oder nicht. und ich könnte ihnen auch "Klassisches Gutmenschentum" vorwerfen, indem sie nur schwer vergleichbares übermoralisch bewerten um das andere konfliktscheu abzuwerten. und ja, che guevara-leiblichen sind bei uns längst abgeflachte populärkulturelle artefakte (linksradikalismus liegt in südtirol weit unter der wahrnehmungsschwelle), während ich hier in den dorflokalen mir fast schon täglich pro-hitler-kommentare anhören muss, bevorzugt von den üblichen verdächtigen, die so langsam eine lebendige! und gefährliche antikultur (immer im nahmen des patriotismus) aufbauen, die weit mehr ist als nur lässige populärkultur.

Fr., 28.08.2015 - 14:47 Permalink
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Sylvia Rier Fr., 28.08.2015 - 14:49

Also ich weiß nicht, Oliver, aber mir kommt vor, der Schüler hat die Eintragung nicht bekommen, weil der das T-Shirt getragen hat, sondern weil er sich an eine Schul-Weisung (die überdies, habe ich verstanden, nicht der Lehrer allein getroffen hat, sondern die Schule) nicht gehalten hat. Das ist, glaube ich, gerechtfertigt. Auch vernachlässigst du, finde ich, den sog. "Kontext", in dem diese T-Shirts auftauchen - was unter "normalen" Umständen völlig harmlos sein kann, muss es unter anderen Umständen nicht sein. Ich finde also, wenn die Schule fürchten muss, dass unter den aktuellen Voraussetzungen und angesichts der "Stimmung", die derzeit mancherorts herrscht oder erzeugt werden will, der Schulfrieden (oder gar der Frieden über die Schule hinaus) gestört werden könnte, dann hat sie das Recht, wenn nicht gar die Pflicht, mäßigend einzugreifen.

Fr., 28.08.2015 - 14:49 Permalink
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gorgias Fr., 28.08.2015 - 20:35

Antwort auf von Sylvia Rier

@salto

Das hier ist das beste Beispiel, dass es absolut Unsinnig ist die Posts nach Bewertung zu ordnen. Wenn man hier später eine Diskussion verfolgen, wird das dadurch nur erschwert.

Muss ich jetzt den halben Kommentarbereich durschschauen um das Post von Oliver Hopfgartner herauszufischen auf dem Frau Rier hier antwortet? Zum Glück hat Hopfgartner auf dieser Ebene nur einen Kommentar geschrieben sonst müsste man diese beiden Kommentare durchzulesen um dann durch Analyse festzustellen auf welchen man sich hier bezieht.

Wo soll jemand der sich Gewissenhaft die schon stattgefundene Diskussion durchlesen will, bevor er selbst etwas schreibt anfangen zu lesen und nachvollziehen wie die Diskussion verlaufen ist?

Wo findet auf salto eine offene Diskussion statt wo sich Leser mit der Redaktion über solche Dinge diskutieren kann?

Salto ist kein Web 2.0 Medium sondern ein ein schwacher Abklatsch eines interaktiven Mediums von Personen ausgedacht, die sich bis 35 nicht wirklich mit dem Thema außeinandergesetzt haben und dann ein bischen facebook herumgespielt und es in grobschnittiger Form kopieren haben (dort wird auch nur gewurstelt im Kommentarbereich) und meinen dann sie besitzen Kompetenzen in den neuen Medien. (Kann es sein dass Sie das sind Frau Kusstatscher?)

Also, bitte aufwachen liebes salto-Team!

P.S. Falls jetzt jemand sagen möchte es sei off-topic dann, weiss ich dass es Zeit wäre sich offen an den Leser für feedback zu wenden und dafür die entsprechenden Räume zur Verfügung zu stellen.

P.

Fr., 28.08.2015 - 20:35 Permalink
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gorgias Sa., 29.08.2015 - 12:42

Antwort auf von Gabriele Di Luca

Non è questione di soldi, è mancato interesse. Per chiedere in un articolo cosa si potrebbe migliorare non costa niente, e solo a cambiare l'ordinamento dei post che avrebbe un grande effetto. Ma non si da peso alla questione perché non si hanno capito i nuovi media. Le persone decisionali su salto non sono digital natives, ma immigrati che si sono integrati male.

Sa., 29.08.2015 - 12:42 Permalink
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Profil für Benutzer SALTO Community Management
SALTO Communit… Sa., 29.08.2015 - 20:09

Antwort auf von gorgias

Lieber User Gorgias,
zunächst vielen Dank für die Kritik und die Anregungen! Wir sind sehr dankbar für Feedback aus der Community, um Salto lesbarer und partizipativer zu gestalten.
Zu den von ihnen aufgeworfenen Punkten:
- Die Tatsache, dass sie das Post von Herrn Hopfgartner nicht finden, hat nichts mit der Reihung nach Bewertung zu tun, sondern einfach mit der Tatsache, dass Frau Rier nicht den Antwort-Button benutzte. Hätte sie das gemacht, würde ihr Beitrag unterhalb jenem von Herrn Hopfgartner stehen.
Die Idee hinter der Reihung nach Bewertung ist folgende: darwinistisch werden die besten (von der Community bewerteten) Kommentare, sowie Antworten auf Kommentare nach oben gespült. Als Leser erhält man deshalb ganz oben die (vermeintlich) besten/originellsten Kommentare. Postings von Trolle sollten damit nach unten gevotet werden können. Die Lesbarkeit einer Diskussion wird trotzdem dadurch gewährleistet, dass bei der Reihung nicht nur einzelne Kommentare, sondern der gesamte Thread verschoben wird.
Pate für diese Organisation stand Reddit (viel weniger Facebook, bei dem es tatsächlich schwierig ist, längere Diskussionen nachzulesen). Dort funktioniert dieses selbstverwaltete System (das ohne kostspielige Moderation auskommt) auch noch bei vielen tausenden Usern. Natürlich hat diese Form auch Nachteile - ohne Frage. Für Verbesserungsvorschläge sind wir jedenfalls sehr offen.
Dass es bei Salto in technischer Hinsicht noch Luft nach oben gibt, hat mehrere Gründe. Einer der gewichtigsten ist der Umstand, dass die (wenig vorhandenen) Ressourcen für die Generierung von Inhalten genutzt wird. Sollte Ihnen die Entwicklung von Salto ein Anliegen sein, können wir Sie nur einladen uns in dieser Hinsicht zu unterstützen. Wie das geht erfahren Sie hier: http://salto.bz/de/info/demos-20. Es gibt bereits eine Menge Ideen und Konzepte, wie wir Salto noch besser machen wollen. Ihr Vorschlag, einen eigenen Kanal für die Kommunikation zwischen Lesern und Redaktion/Herausgeber zu etablieren, wurde bereits auf die Liste gesetzt. Bitte helfen Sie uns diese Liste umzusetzen!

Und noch ein Nachtrag: hätte sich Frau Kusstatscher auch noch um die Konzeption der Community gekümmert, hätte sie wohl gar keine Freizeit mehr und/oder noch weniger Zeit um ihrem eigentlichen Beruf (bei dem man Geld verdient) nachzugehen.

Nochmals vielen Dank für ihr Feedback!

- Salto.bz Community Management

Sa., 29.08.2015 - 20:09 Permalink
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Profil für Benutzer gorgias
gorgias Sa., 29.08.2015 - 22:31

Antwort auf von SALTO Communit…

Danke für die Antwort.
Ich kenne auch reddit wo im Kommentarbereich die Kommentare leicht von die hunderte in die Tausende gehen. In salto hat meines Wissens noch kein Beitrag die 200 überschritten, ich wage es mal zu behaupten es seien seit Bestehen von salto keine 5 wenn überhaupt und über 100 Kommentare keine 20 Artikel.
Ein Beitrag der auf ca. 30 kommt ist eine typische intensive Diskussion auf salto.
Für diese Anzahl von 30 Beiträgen ist es leicht zumutbar eine streng chronologische Ordnung einzuhalten und für interessierte diese alle durchzulesen. Eine Anzahl von 100 Beiträgen ist durchaus zumutbar, so habe ich es bei der Lektüre in Foren festgestellt wo man Beiträge von ältesten zum neusten ordnet. Ich finde das wäre es noch mehr wenn man bedenkt dass das auf Salto die Ausnahme darstellt.

Außerdem führt das dazu dass ein Diskussionsverlauf leichter nachvollziehbar wird und Diskussionen nicht zerfransen . Eine Grundregel der Forenkultur ist es alle Beiträge durchzulesen bevor man selbst postet. Durch die chronologische Reihung wird so was gefördert.
Auch finde ich eine Reihung nach Bewertung überflüssig weil man einen hochbeweteten Kommentare beim überfliegen leicht findet, während umgekehrt die Rekonstruktion einer Diskussion bei der Reihung nach Bewertung mühsam wird.

Was ich von der Reihung von Neuste zuerst halte lässt sich am besten mit einem Spruch über YouTube ausdrücken bei dem auch diese Reihung vorherrscht: YouTube is where discussions go to die.

Mich würde freuen wenn wenn Sie eine Umstellung in Erwägung ziehen würden und dabei auch diese Aspekte berücksichtigten würden.

Sa., 29.08.2015 - 22:31 Permalink
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Profil für Benutzer Maximilian Benedikter
Maximilian Ben… So., 06.09.2015 - 12:06

Antwort auf von gorgias

Lieber Gorgias, Sie haben nicht unrecht und ich kann Ihren Überlegungen folgen, gar was abgewinnen. Ich bin sicherlich einer der nicht-Techniker, der ans voting große Erwartungen geknüpft hatte. Und ich muss gestehen, dass die User davon gar keinen Gebrauch machen (sonst wären einige auch ihrer Kommentare schnell nach unten gewandert :-) Kann sein dass dabei unsere karge Kommunikation Mitschuld ist, oder dass wir User einfach überschätzen. Ich gestehe, zu Ihrer wahrscheinlichen Empörung, dass eine Änderung nicht zu unseren momentanen Prioritäten zählt, aber wir werden es sicher nochmal thematisieren. Auch das editing von Kommentaren kommt auf den Tisch.

So., 06.09.2015 - 12:06 Permalink
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Profil für Benutzer gorgias
gorgias So., 06.09.2015 - 14:19

Antwort auf von Maximilian Ben…

Ich bin sicher nicht gegen das Voting, finde sogar, dass man die positiven und negativen Votes getrennt auflisten sollte. Sie sollten sich Gedanken machen ob das nicht auch ein Grund ist, warum das so wenig genutzt wird. Man hat eben damit ein bischen die Würze rausgenommen. Auch ist es medienpsychologisch so, dass wenn eine Interaktion keinen sichtbaren Effekt hinterlässt, es für den Benutzer frustrierend wird. Das und das ist hier die Hälfte der Zeit der Fall, wenn sich die Votings im negativen Bereich finden. Was aber wirklich störend ist, ist dass die Reihung der Kommentare sich dann verschiebt, und nicht ob meine Kommentare nach oben oder nach unten wandern würden.

Dass für Sie eine solche Aspekte keine Priotirät haben, weist leider auf eine fehlende Affinität für die dynamiken der Social Media hin, so wie man an vielen Stellen in salto eine mangelde Detailliebe dafür feststellen kann.

Was mir leid tut ist, dass Sie mich gerne als Techniker sehen, obwohl der Schwerpunkt meiner Kritik auf inhaltliche und redaktionelle Aspekte liegt, dass Sie gerne eine Unterteilung in Techniker und Nicht-Techniker machen und dabei vernachlässigen dass social media ein neues Medium und eine eigene Kulturtechnik ist, die eigene Spielregeln besitzt, die man respektieren muss.

So wie man bei Printmedien erkannt hat, dass das Layout eine hohe Wichtigkeit besitzt und immer wieder daran gearbeitet wird und man versucht es bis ins letzte Detail auszuarbeiten, darf bei web 2.0 die dazugekommene interaktive Dimension nicht vernachlässigen. Auch hier braucht es das Bewusstsein und das Gesprür dieses gut Auszuarbeiten. Ich sehe hier einen blinden Fleck bei denen die an salto arbeiten. Was aber erschwerend hinzukommt, ist dass salto kein Webauftritt eines Printmedium ist, sondern ein natives Netzmedium. - Da erwarte ich mich mehr.

P.S. Was meinen Sie mit editing der Kommentare? Wenn Sie damit meinen, dass Kommentare nachträglich von den Verfassern geändert werden können und das in Kombination mit einer veränderbaren Reihung durch voting, wird es zu einer noch stärkeren Unübersichtlichkeit kommen, als es sie schon gibt. Bedenken Sie das bitte.

So., 06.09.2015 - 14:19 Permalink
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Profil für Benutzer Harald Knoflach
Harald Knoflach Fr., 28.08.2015 - 19:44

1. super werbung für die leibchen. ich wette, die gehen jetzt weg wie die warmen semmeln
2. ob verbieten eines an und für sich harmlosen kleidungsstückes der richtige weg ist?
3. andererseits. wie würde man aut thor steinar reagieren?

Fr., 28.08.2015 - 19:44 Permalink
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Profil für Benutzer Flora Steust
Flora Steust Sa., 29.08.2015 - 10:25

Herr Oliver H., bitte denken Sie noch einmal darüber nach. Ein "Che Guevara" Leibchen kann für die Menschen in Südtirol nicht die gleiche Relevanz haben wie ein "Dem Land Tirol die Treue" T-Shirt. "Che Guevara" hat für unsere Gesellschaft nicht annähernd eine dermaßen ausgeprägte Relevanz wie das patriotische Leibchen. Das "Che Guevara" Leibchen ist Pop-Kultur geworden, ob dies nun positiv oder negativ anzusehen ist, muss an anderer Stelle geklärt werden.
Ich finde diesen Vergleich einfach nicht zutreffend. Man darf nicht die Augen verschließen und in die Gefahr geraten nicht zu erkennen, dass "Dem Land Tirol die Treue" T-Shirts teilweise von Menschen getragen werden, welche eindeutige Gesinnungen mit sich herumtragen. Besonders in der heutigen Situation in Europa, Italien, Südtirol kann dies verheerende Auswirkungen haben. Die Gesellschaft verändert sich, sie muss sich verändern um vorbereitet zu sein was sich auf der Welt abspielt. Weit entfernte Völker, Menschen werden auf kurz oder lang nach Europa kommen, da es ihnen einfach zu schlecht geht.
Ein T-Shirt mit eben jener Aufschrift KANN ein Zeichen dafür sein, dass jungen Menschen nicht darauf vorbereitet sind bzw. auch nicht darauf vorbereitet werden wollen. Diese Schule hat entschieden solchen Statements keinen Platz zu gewähren.
Natürlich wären Gespräche mit den jungen Menschen noch viel wichtiger. Leider wird die Schule nicht über genügen Personal verfügen um diese Gespräche durchzuführen. Sie könnte aber damit beginnen zumindest bei ein paar Jungendlichen die Beweggründe zu erforschen.

Sa., 29.08.2015 - 10:25 Permalink
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Profil für Benutzer Klemens Kössler
Klemens Kössler Mo., 31.08.2015 - 22:32

Unser Land ist ein Land von drei Sprachgruppen, es wäre sicher interessant den Spruch in allen drei sprachen zu verbreiten.
Dem Land treu sein bedeutet für mich: aufgeschlossen zu sein, Tirol war immer ein Durchzugsland und hatte immer mit fremden Kulturen zu tun. Konflikte gab es nur wenn dem Tiroler seine Bräuche verboten wurden (von Bayern Franzosen und Italienern).
Den Spruch mit Nazi-Deutschland in Verbindung zu bringen ist ein Fehler in sich, damals waren die Tiroler ihrem Land nicht mehr treu und optierten für Deutschland (Verständlicherweise da sie von den italienischen Besatzern das Verbot ihrer Kultur aufgedrückt bekamen).
Es ist ein Versagen der Pädagogen wenn diese eventuell rechtsradikale Sprüche von der Tiroler Tradition nicht trennen können.
Treu sein ist Ehrenhaft, treu seiner Familie seinen Freunden seinem Partner seinem Umwelt seiner Kultur gegenüber.
Treu sein bedeutet nicht anderen gegenüber feindselig zu sein sondern aufgeschlossen und freundlich immerhin gibt es keinen Grund zur Angst vor Überfremdung wenn man seiner eigenen Kultur treu ist diese lebt und andere darin aufnimmt.
Der Tiroler Held, Andreas Hofer war als Handelsmann und Wirt ereignest allem Fremden gegenüber aufgeschlossen, seine eigene Kultur lies er sich nicht verbieten und verteidigte sich gegenüber den Eindringlingen welche ihn in seiner Heimat bedrohten, nicht er anderen in deren Heimat Paris oder München diese aufdrängte. Als Tiroler war er auch mehrsprachig was viele italienische Südtiroler nicht wissen.
Andreas Hofer sprach einwandfrei italienisch obwohl er ja österreichischer Staatsbürger war, er war eben Tiroler.
Hinter ein par Pubertärer harter Sprüche sich zu verstecken ist dem Alter in der Mittelschule zu zusprechen, die Pädagogen täten gut daran Kleidungsstücke mit Ausdruck zum Gespräch zu bringen und den Tirolern nicht schon wieder mit Verboten zu kommen.
Wäre doch eine tolle Aufgabe: Was bedeutet dir der Che, das Palestinenser Tuch, Hammer und Sichel, der rote Stern, dem Land Tirol die Treue, die Hippster Kappe, die Boarder Hose, die schwarzen Lippen und schwarze Kleidung, usw.
In diesem Sinne:
Fedele alla Patria Tirol

Mo., 31.08.2015 - 22:32 Permalink
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gorgias Di., 01.09.2015 - 07:05

Antwort auf von Klemens Kössler

Dass Andreas Hofer auch italienisch konnte interessiert doch den meisten Leibchen-Trägern nicht. Auch finde ich es rührend wie Sie versuchen den Spruch "Dem Land Tirol die Treue" in eine aufgeschlossene Form umzuinterpretieren. Sind doch dort wo man diesen Spruch liest auch ein anderere nicht weit "Tirol deutsch sein 1200 Jahren" was wohl zusammengenommen ein anderes Bild ergibt.
Auch finde ich es rührend wie Sie den Spruch den italienern Schmackhaft machen möchten. Das erinnert mich an Eva Klotz als sie das Andreas Hofer Lied auf italienisch irgendwo herausgekramt hat, für die Italiener, es aber selbst nicht in der Öffentlichkeit singen wollte.
Belustigend finde ich es dass Sie herausstreichen, dass Andreas Hofer sogar italienisch konnte obwohl er österreichischer Staatsbürger war. Österreich gab es damals nicht, sondern die Habsburgermonarchie als Vielvölkerstaat und so hatte Andreas Hofer keine Grenzen im Kopf, die es nicht einmal auf der Landkarte gab. Da hatte er wohl einiges vielen von den heutigen Zeitgenossen etwas voraus, darunter wohl auch vielen Leibchenträgern.

Di., 01.09.2015 - 07:05 Permalink
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Klemens Kössler Di., 01.09.2015 - 09:45

Antwort auf von gorgias

Frau oder Herr Giorgias
Es ist schön dass Sie darauf hinweisen nicht Österreich sondern Habsburger Monarchie, eben Vielvölkerstaat.
Scheint in der heutigen Zeit allerdings schwierig zu sein wenn man sich schon wegen eines Leibchens aufregt.
Unsere Kultur hat viele Positiven Seiten und der Andreas Hofer hatte diese Seiten hoch getragen, auch wenn vielleicht manche Leibchenträger nur einfach und abstrakt denken können so wohl auch die anderen welche diese Leibchen abstrakter Weise in die rechte Ecke drängen.
Für mich stehen die positiven Botschaften im Vordergrund: treu sein dem Frieden und der Herkunft gegenüber, Tirol war nicht nur Teil eines Vielvölkerstaates sondern ein Vielvölkerland seit immer an der Sprachgrenze und deshalb Symbol für Offenheit. Mögen Sie auch recht haben dass manche dies einseitig "einvölkisch" sehen mögen so nützt es nichts wenn Sie "einvölkisch" darüber schimpfen. Werte wie Mehrsprachigkeit gehören zu Tirol welchem wir treu sind.

Di., 01.09.2015 - 09:45 Permalink
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gorgias Di., 01.09.2015 - 12:09

Antwort auf von Klemens Kössler

Glauben Sie wirklich dass sich "Tirol" nach ca. 150 Jahren im Dienste einer nationalistischen Propaganda wieder so leicht uminterpretieren lässt als überethnisches Integrationssymbol ? Kann ich mir kaum vorstellen, weil die verschiedenen Sprachgruppen eine unterschiedliche Geschichte haben. Jene Italiener, und das sind meist die Mehrzahl, die vor zwei Jahren sich hier angesieldelt haben sollen sich mit der jahrhundertealten Geschichte Tirols identifizieren? Warum gibt es bis jetzt noch keine Tirol-Leibchen für Italiener und Ladiner (davon abgesehen dass die ungeschichte Übersetzung ins italienische, die Sie hier vorschlagen mehr abschrecken als jemanden anziehen kann). Warum gibt es keine linke die, die Leibchen tragen, sondern nur tendenziell rechte?
Tirol wird heute immer noch mit Pangermanismus, Deutschtum und dem Wiederstand gegen das italienische und den italienischen Staat assoziert und mit der Verpflichtung aufzupassen, das man sich nicht schleichend sich Italianisieren lässt.

Und mit so was soll eine sprachgruppenübergreifende Identität aufgebaut werden?

PS.
Einen Typ: Anrede Herr oder Frau am besten weglassen.

Di., 01.09.2015 - 12:09 Permalink
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Klemens Kössler Mi., 02.09.2015 - 08:08

Antwort auf von gorgias

Hallo Giorgias
Nach 150 Jahren Propaganda wäre es eben an der Zeit von den Nationalismen weg zu kommen und sich wieder auf die gemeinsamen positiven Werte zu besinnen.
Warum gibt es keine linke die Leibchen tragen?
Wahrscheinlich eine Form von Feigheit, Linke glauben wenn Sie sich mit der Vergangenheit nicht auseinander setzen sind sie frei von Fehlern und können Steine werfen in allen Richtungen denn sie selbst haben mit Fehlern nichts zu tun.
Auch die Linke war nationalistisch und sollte ganz einfach sich mit gewachsener Kultur auseinander setzen, daran ist nichts schlechtes.
Nur wer den Mut hat zu Fehlern der Vergangenheit zu stehen kann die Zukunft besser machen.
Die Leibchen sollte es eben in allen drei Landessprachen geben oder vielleicht dreisprachig, es ist mir klar dass der Verkaufserfolg klein wäre aber es wäre den Versuch wert dass auch Italiener welche schon seit mehreren Generationen oder gar schon unter Habsburg in Tirol lebten sich mit Tirol und treue identifizieren können.
Pädagogisch sind Verbote eine Ohnmacht und Unvermögen der Pädagogen.

Mi., 02.09.2015 - 08:08 Permalink