Gesellschaft | Integration

Freiheitliche Vorsorge

Die Freiheitlichen befürchten, dass Südtirols Vereine zur Aufnahme von Migranten gezwungen werden könnten. Und greifen mit einem Beschlussantrag schon einmal vor.

Die angeblich einseitige Berichterstattung der Medien in der Flüchtlingesfrage ist in diesen Wochen eines der großen Themen der Südtiroler Freheitlichen. Bestätigt wurden sie darin offenbar am Donnerstag Vormittag auf einer eigens einberufenen Pressekonferenz zum Thema Integration von Einwanderern in Vereine - “für die ganz, ganz, ganz wenige Zeit hatten”, wie der Landtagsabgeordnete Sigmar Stocker vorwurfsvoll schreibt.

Man muss auch sagen, dass es in diesen Tagen brennerndere Themen gibt. Doch für die Freiheitlichen ist es nach der Ankündigung des Südtiroler Jugendrings, sich verstärkt für Menschen aus anderen Kulturen und Ländern zu öffnen, offenbar essentiell, einiges klar- und sicherzustellen. Allem voran, dass dies eine solche Öffnung nicht von Vereinen verlangt werden kann. Deshalb wollen sie nun Vereine, die “keine Einwanderer aufnehmen oder Einwanderer aus der Vereinsgemeinschaft ausschließen”, schon einmal vorbeugend schützen.

 

“Denn Linke und sogenannte „Gutmenschen“ sind sehr schnell im Schwingen der „Ausländerfeindlichkeitskeule“ oder „Nazikeule“. Unvorstellbar wäre es für einen Vereinsobmann, wenn dieser wegen rassistischen Vorwürfen plötzlich in der Südtiroler Medienlandschaft landen würde. Spätestens dann wird sich niemand mehr finden, der eine Vereinsführung in Südtirol übernimmt.”

Kurzum: Mit einem Beschlussantrag will Sigmar Stocker sicherstellen, dass ehrenamtliche Vereine und Verantworungsträger kein Tatbestand vor der Antidiskriminierungsstelle werden dürfen. Die wiederum, so die Freiheitlichen, “hoffentlich nie kommt, weil unnötig und ungerecht”. Häd i, dad i, wär i, sagen die Bayern. Was wäre, wenn wir uns wieder den aktuellen Problemen zuwenden?