"Dazu kann ich nicht schweigen"
Wenn ein „grüner, liberaler Denker” (Selbstdefinition Reinhold Messner) mit den Flughafen-„Fundamentalisten” abrechnet, bleiben die Reaktionen nicht aus. „Wenn man alles abwürgen will, dann tun wir die MeBo wieder zuschütten, wir gehen zu Fuß wie vor 150 Jahren von einem Hof zum anderen, das ist auch sehr schön“, erklärte Reinhold Messner an diesem Wochenende in einem ausführlichen Plädoyer für den Bozner Flughafen in der Südtiroler Tageszeitung. Nach Rudi Benedikter geht nun auch der frühere Klimahaus-Chef und Direktor des Amtes für Luft und Lärm Nobert Lantschner hart mit dem ehemaligen Extrem-Bergsteiger und Grünem Europaabgeordneten ins Gericht: „Dazu kann ich nicht schweigen“, übertitelt der heutige Präsident der Stiftung ClimAbita einen offenen Brief an Messner.
Lieber Messner,
Starker Tobak Dein Interview in der Südtiroler Tageszeitung. Nicht gerade zimperlich wie Du Andersdenkende mit Steinlawinen niederwalzt. Für mich ist das Thema viel komplexer als es mit der Brechstange zu behandeln. Deine Haltung offenbart die weitreichenden Wurzeln unserer tiefkranken Gesellschaft, die den grenzenlosen Konsum zur Religion erhoben hat. Da ist es naheliegend, dass wir die Natur nur mehr als Warenlager und als Freizeitkulisse sehen. Auch der Mensch ist in dieser Ellbogengesellschaft nur mehr eine Ressource. "Diese Wirtschaft tötet" mahnte Papst Franziskus, aber seine Worte werden aufgesaugt vom unersättlichen Hunger nach mehr und noch mehr. Wen wundert's, dass auch der 21. Klimagipfel in Paris nur eine heiße Luftblase blieb. Der Motor dieser zerstörerischen Wirtschaft frisst unsägliche Mengen von Öl, Kohle und Gas, die möglichst zu billigsten Preisen verfügbar sein sollen. Die Fluggesellschaften haben 2014 weltweit 3,2 Milliarden Passagiere transportiert - das waren fünf Prozent mehr als im Vorjahr. Wir wollen Klimaschutz, aber wir wollen auch mehr fliegen, mehr Autos und mehr Touristen. Man kann nicht eine unversehrte Torte haben und sie gleichzeitig essen. Ist es so schwer zu begreifen, dass grenzenloses Wachstum auf einem begrenzten Planeten unweigerlich in den Abgrund führen muss?
In unser winzig kleines Land reisen jedes Jahr Abermillionen von Touristen, müssen wir jetzt auch noch mit einem eigenen Flughafen - wie du sagst, Herr Messner - reiche Araber, Chinesen und Amerikaner ins Land holen? Müssen wir ständig an der Schraube drehen: noch mehr Hotelbetten, noch größere Straßen, noch mehr Skipisten usw.? Dies verlangt dann nach weiteren energiefressenden Einrichtungen, denn die Gäste brauchen rundum trallala. Die Fratze dieses Wirtschaftens zeigt sich heute als unersättliche Profitgier, als übersteigertes Ego, als blinde Zerstörungswut, die sich gegen uns selbst und gegen alles Leben auf der Erde richtet.
Lieber Messner, diese neoliberale Geldgier frisst uns alle auf, deine gewünschten Flieger mögen in dieses Konzept passen, weil sie neue Gäste für deine Museen bringen - aber sie dient nicht dem Leben, allem Leben auf dieser Erde. Und wir haben nur eine Erde.
Norbert Lantschner, Präsident der Stiftung ClimAbita
Eine solche Stellungnahme tut
Eine solche Stellungnahme tut gut. Danke!
Ich glaube, der wirklich
Ich glaube, der wirklich bizarre Teil der "Meinungsoffensive" von Messner in den letzten Tagen war gar nicht mal seine Stellungnahme zum Flughafen, sondern sein Plädoyer für Schnellstraßen in den Vinschgau und ins Pustertal. Als ob mehr und zusätzliche Straßen irgendwelche Probleme lösen könnten und Verkehrspolitik auf möglichst große Durchlässigkeit für möglichst viele Autos setzen sollte...
Ich denke aber auch, dass dies letztlich eine Altersfrage ist. Ich erlebe es immer wieder, dass gerade die Generationen 40+ unglaublich emotional am Auto hängen und Züge/Busse als nicht standesgemäße Transportmittel einstufen, tauglich vielleicht für Schüler oder Behinderte... Messner hat sich ja auch einstmals gegen die Reaktivierung der Vinschger Bahn ausgesprochen, eine der größten Erfolgsgeschichten des öffentlichen Verkehrs der letzten Jahrzehnte... Zum Glück weht inzwischen ein anderer Wind.
Antwort auf Ich glaube, der wirklich von Albert Hofer
Die Schnellstraßen brauch er
Die Schnellstraßen brauch er wohl, damit er schnell und ungehindert zwischen seinen Destinationen (z. b. MMM-Standpunkt, Wohnorte) pendeln kann: Sulden, Juwal, Meran, Bozen/Siegmundskron, Bruneck + Kronplatz. Und das selbe möglicherweise auch für seine Museums-Fans bzw. -Kunden.
Antwort auf Die Schnellstraßen brauch er von Sepp Bacher
Ich würde ehrlich gesagt gar
Ich würde ehrlich gesagt gar keine persönlichen Interessen unterstellen. Meinen Erfahrungen nach ist in älteren Generationen einfach die unbedingte Priorisierung des Autoverkehrs ganz stark verankert.
Antwort auf Ich glaube, der wirklich von Albert Hofer
Eine Schnellstrasse durch das
Eine Schnellstrasse durch das Pustertal ist für mich die offensichtlichste aller Verkehrsmaßnahmen. Die Abgase die durch den Stop And Go Verkehr erzeugt werden, spotten jedem Umweltgedanken. Der Blutzoll den die Pustertaler Staatsstraße fordert ist besonders heikel.
Im Trend fallender Batteriepreise wird das Elektroauto innerhalb der nächsten Zehn Jahre einfach das billigere und bessere Fahrzeug und der Individualverkehr umweltschonender. Man könnte vorrausschauen und schon mal mit der Planung beginnen.
Antwort auf Eine Schnellstrasse durch das von Dr. Streiter
Na wenn in 10 Jahren dann
Na wenn in 10 Jahren dann alle nur noch Elektroauto fahren, dann sind die Stop-and-go-Abgase ja spätestens dann kein Problem mehr und ein enorme Grundflächen versiegelnder Bau einer Schnellstraße würde jedem Umweltgedanken spotten. Nein, jetzt ernsthaft. Es ist eine grundlegende, durch zahllose wissenschaftliche Arbeiten belegte Erkenntnis der Verkehrsplanung, dass neue Straßen in erster Linie eins tun: noch mehr Verkehr erzeugen. Weiß man eigentlich schon länger, bei den Pusterer-Schnellstraße-Fans ist diese Weisheit aber leider noch nicht angekommen. Klassische Studie zum Thema: http://pubs.aeaweb.org/doi/pdfplus/10.1257/aer.101.6.2616 In Kurzform: Wer Straßen sät, wird Staus ernten.
Antwort auf Na wenn in 10 Jahren dann von Albert Hofer
War die Mebo also ein Fehler?
War die Mebo also ein Fehler?
Ich glaube die Faustregel ist ganz nett, aber weit davon entfernt immer wahr zu sein. Wenn, zeigt sich dass unser
Mobilitätsbedürfniss noch nich erfüllt ist.
Schon in der Einleitung schreibt Ihre Studie (1) das es ein ungestilltens Bedürfniss nach Mobilität gibt (2) dass auch öffentliche Transportmittel ungeeignet sind den Verkehr zu bekämpfen.
"We find no evidence that the provision of public transportation affects VKT. We conclude that increased provision of roads or public transit is unlikely to relieve congestion"
Pustererbahnfans sollten entweder zuerst die Studie lesen oder nicht mit Halbwahrheiten in den Fernverkehr einsteigen.
Antwort auf War die Mebo also ein Fehler? von Dr. Streiter
Danke für die Hinweise, muss
Danke für die Hinweise, muss Sie aber enttäuschen, ich bin weder Pusterer noch "Fan". Zu Ihren Gunsten nehm ich einen Interpretationsfehler an... Aber beginnen wir mal mit den Fakten:
Durchschnittlicher Tagesverkehr bei Terlan 1995: 19.000 Autos
Durchschnittlicher Tagesverkehr bei Terlan 2013: 29.000 Autos
Durchschnittlicher Tagesverkehr bei St. Lorenzen 1995: 14.500 Autos
Durchschnittlicher Tagesverkehr bei St. Lorenzen 2013: 18.000 Autos
Das sind interessante Ergebnisse, oder? Zwischen Meran und Bozen sind plötzlich 50 % mehr Autofahrer unterwegs, bei St. Lorenzen sind die Zahlen weit weniger auffällig (im Jahr 2007 waren's dort übrigens auch schon 18.000, das Aufkommen ist seit vielen Jahren recht stabil). Und woran liegt das? Gab es in Meran (und zwar im Gegensatz zum Pustertal) einen Bevölkerungszuwachs von 50 %? Oder ein Wirtschaftswachstum von 50 %? Oder kommen gar 50 % mehr Touristen? Offensichtliche Antworten: nein, nein und nein. Die Erklärung ist weit banaler: Autofahrer nützen jede sich bietende Gelegenheit zum Autofahren. Wenn man den Autofahrern eine fette vierspurige Gratisautobahn (= Mebo) vor die Haustür baut, dann werden die die auch benutzen. Autos sind schon per se ein enorm niedrigschwelliges Transportmittel; und je niedrigschwelliger man es durch Infrastrukturen macht, desto mehr Verkehr hat man halt. Und dieses Faktum ist seit der zitierten Studie weithin bekannt, die Ergebnisse sind völlig unwidersprochen. Mehr Straßen = mehr Verkehr. Und dieses Faktum muss man sich vor Augen halten. Mag sein, dass es durch eine vierspurige Schnellstraße ins Pustertal ein paar Staus weniger gibt; aber es absolut sicher, dass es dadurch zu einem sehr signifikanten Verkehrszuwachs kommen wird. Und an dem Punkt müsste sich verantwortungsvolle Politik halt fragen: Wollen wir das? Paar Minuten Zeitersparnis vs. ein paar 100 Millionen Baukosten + riesiger Verbrauch von Kulturgrund + deutlich erhöhte CO2-Emissionen. Die Antwort überlass ich gerne Ihnen.
Zu Ihren anderen Punkten: "War die Mebo ein Fehler?" Ehrliche Antwort: Weiß ich nicht. Der Autofahrer in mir schreit nein. Der Wissenschaftler in mir sagt: Hätte es andere Optionen gegeben? Richtig und falsch sind selten geeignete Kategorien, um politische Entscheidungen zu bewerten.
Zum öffentlichen Verkehr: Das muss natürlich im Kontext betrachtet werden. Ist doch völlig offensichtlich: Wenn ich superduper Schnellstraßen und ein Auto vor meiner Haustür hab, wieso sollte ich dann den Bus nehmen? Je umfassender Verkehrsinfrastrukturen auf Individualverkehr ausgerichtet sind, desto attraktiver wird das Auto. Dass es Unsinn ist, zuerst jedem Autofahrer alles möglichst bequem zu machen und dann anschließend darauf zu hoffen, dass er den Bus nimmt, sollte doch klar sein. So hat man aber tatsächlich bis in die 90er gedacht. Darüber sollten wir aber inzwischen schon hinweg sein.
Antwort auf Danke für die Hinweise, muss von Albert Hofer
Super Argumentation!
Super Argumentation!
Antwort auf War die Mebo also ein Fehler? von Dr. Streiter
Zum ungestillten Bedürfnis
Zum ungestillten Bedürfnis von Mobilität: Es gibt auch Studien, die behaupten, dass die Anzahl der Wege pro Person über einen Zeitraum von mehreren Jahren gemessen gleich bleibt. Durchschnittlich legt jede Person ca. 3 Wege am Tag zurück. Alles nur Ansichtssache.
Antwort auf Zum ungestillten Bedürfnis von Peter Laner
Ja, da gibt es recht stabile
Ja, da gibt es recht stabile Zahlen weltweit. Zugenommen hat die zurückgelegte Anzahl an Kilometern pro Person, ziemlich stabil ist hingegen die dabei verbrauchte Zeit. Was wir uns durch neue Verkehrsinfrastrukturen und potente Transportmittel an Zeit einsparen, verlieren wir durch längere Wege, die freilich überhaupt erst durch die neuen Verkehrsinfrastrukturen und potenten Transportmittel ermöglicht werden.
Was ich hier schreibe, ist übrigens nicht meine Privatmeinung oder Hirngespinst von Radikal-Ökologen, das wissen akademisch ausgebildete Verkehrsplaner nicht erst seit gestern. Besonders einschlägig (gerade auch zu den Themen Platzverbrauch von Autos im öffentlichen Raum und Stau als "Verkehrsproblem") ist Hermann Knoflacher. https://de.wikipedia.org/wiki/Hermann_Knoflacher
Antwort auf Eine Schnellstrasse durch das von Dr. Streiter
Zum Stop And Go: Ich teile
Zum Stop And Go: Ich teile die Ansicht von einigen Verkehrsplaneren, dass der Stau kein Verkhersproblem, sondern ein Platzproblem ist. Ein Autoabstellplatz nimmt ca. 12,5 m² (2,5mx5m) Platz ein. In einem Auto sitzen durschnittlich 1,3 Personen, wenn wir vom Pendlerverkehr sprechen. Im Freizeitverkehr (Tourismus) ist der Durchschnittswert zwar höher, aber wir kommen nie auf eine volle Auslastung des Platzangebotes eines Autos. In öffentlichen Verkehrsmittel nimmt jede Person die Fläche eines Sitzplatzes in Anspruch. Das Bild, welches den Flächenanspruch plakativ darstellt, haben Sie vielleicht schon mal irgendwo gesehen: http://zurpolitik.com/2012/01/26/wie-viel-platz-brauchen-bus-auto-und-r…
Öffis bleiben natürlich auch an Haltestellen stehen, und ist die Verkehrsmenge mit den Ampelfasen richtig abgestimmt, kann das Stop And Go - Problem auch technisch gelöst werden. Elektroautos können durchaus eine Alternative in Bezug auf die Luft- und Lärmbelastung darstellen. Wir werden mit Elektroautos aber nicht das Problem der Flächeninanspruchnahme lösen können. Ich verstehe, dass viele Menschen in Südtirol auf das Auto angewiesen sind. Dies ist jedoch ein Problem der Raumplanung, da die Siedlungen oft weit verstreut liegen.
Ich möchte aber trotzdem den Gedanken nicht verlieren, dass wenn wir uns vielleicht gemeinsam fortbewegen, Wort wörtlich etwas näher zusammenrücken und uns ein Fahrzeug teilen, energieeffizienter und damit klimafreundlicher unterwegs sind.
"(In der) Wirtschaft haben
"(In der) Wirtschaft haben sich viele Mitspieler und Institutionen weit von ihrer ursprünglichen Aufgabe und vom gesunden Menschenverstand entfernt. Insider mutmaßen, dass es in manchen Bereichen eine völlig neue Generation an Menschen brauchen wird um wieder gesunden zu können, weil die aktuelle zu sehr geprägt wurde von der unrühmlichen Gier nach Kapitalvermehrung durch akrobatische Spekulationen. Abartiges ist zur Normalität geworden. Wer nicht mitspielte, galt oder gilt als naiv." (Toni Innauer)
Wau!!! Ein sehr guter Brief.
Wau!!! Ein sehr guter Brief. Ich war auch schockiert von Messners Worten und enttäuscht von ihm. Einerseits schimpfte er so oft über den wachsenden Tourismus im Himalaya und die Vermarktung des Bergsteigens dort, andererseits kann ihm unser Land hier nicht genug vermarktet werden.
Unsere kapitalistische Wachstumswirtschaft fliegt uns doch jetzt schon an allen Ecken und Enden um die Ohren, wenn man bereit ist, genauer hinzuschauen.
Ich finde den Duktus von
Ich finde den Duktus von Herrn Lantschner äusserst befremdlich. Ein gemisch aus katholischer Schöpfungsbewahrung, Kapitalismuskritik und Piefkesaga-distopie. Nicht besonders vertrauenseinflössend. Tatsächlich ist mir aufgefallen dass nur Befürworter sich zu quantitative äusserungen machen, wärend Gegner solche Schreckenszenarien malen. Wer die besseren Argumente hat, steht also schon mal fest.
Antwort auf Ich finde den Duktus von von Dr. Streiter
*machen = hinreissen lassen
*machen = hinreissen lassen
Messner hat Recht. Ich habe
Messner hat Recht. Ich habe von den Gegnern des Flughafens inklusive Lantschner nie ein Argument gehört das hält.
Defizit? Auch Bahn, Bus und Strassennetz werden vom Staat bezahlt.
Kosten? Die Aurer Umfahrung kostet 30 mal soviel wie ein Jahr Flughafen-Subvention.
Schulden? Bullshit, der Flughafen wird mit Steuergeld subventioniert wie die Freiwillige Feuerwehr und der Trachtenverein.
Umwelt: Lokaler Autoverkehr und Autobahn verursachen mindestens 200mal mehr Umweltverschmutzung.
Das einzige Argument das gilt ist die Lärmbelästigung, bei 6 Flügen täglich (mehr werden es nie sein) kann man das tolerieren.
Ich bin nicht mal besonders FÜR den Flughafen, bei der geistigen Unredlichkeit und Dogmatik seiner Gegner muss man aber geradezu DAFÜR sein.
Antwort auf Messner hat Recht. Ich habe von Alfonse Zanardi
Mir geht es ähnlich. Mein
Mir geht es ähnlich. Mein halbwegs grün schlagendes Herz zuckt bei dem Wort Flughafen mit heftigen Abwehrreflexen, aber diese wütbürgersche Dynamik ( und da meine ich jetzt nicht den Lantschner), das Nicht-wahr-haben-wollen, dass wir ein Mobilitätsproblem haben, das nicht auf Parlamentarierschaukel und Scheichsjets beschränkt wäre, die von niemanden angegangene Suche nach Alternativen, diese verräterische Passivität bei Geschwindigskeitkontrollen auf der A22 und das Desinteresse in Sachen Valdastico Nord, ... all das führt mich über ein Glaubwürdigkeitsproblem der Gegner zu Interesse, mich mit dem Flughafenkonzept ernsthafter auseinanderzusetzen.
Antwort auf Messner hat Recht. Ich habe von Alfonse Zanardi
In den Kommentaren beim
In den Kommentaren beim letztem Artikel zum Thema hier auf Salto habe ich diese Argumente schon alle einzeln demontiert. Wer hier unredlich ist scheint doch offensichtlich, denn anstatt dort weiter zu diskutieren wird jedes mal aufs neue einfach der gleiche Käse gepostet. Irgendwie langweilig.
http://www.salto.bz/article/07122015/bitte-keine-werbung
Antwort auf In den Kommentaren beim von Mensch Ärgerdi…
Lieber Mensch Ärgerdichnicht,
Lieber Mensch Ärgerdichnicht, Sie haben die Argumente dort nicht widerlegt. Sie haben nur gemeint der Flughafen sei ein Luxus für wenige. Aber diesbezüglich finde ich dass es nicht gerade wenige sind:
- Südtiroler die im entfernt im In- und Ausland leben: diese könnten leichter in die Heimat reisen. Es sind laut öffentlichen Daten mindestens 32.600 Personen (Ausland), also immerhin 6,4 % der Südtiroler.
- Mitarbeiter von Südtiroler Firmen die weiter verreisen.
- Touristen die weiter als 800km entfernt wohnen.
- Südtirioler Private oder Familien die eine weite Reise unternehmen wollen und von einem Hub abreisen müssen (zB Frankfurt, Rom, Wien) oder eine Urlaubsreise per Charter statt mit dem Auto machen wollen.
Ich finde dass ist nicht eine so kleine Personengruppe.
Dafür einen Betrag aufzuwenden der im Jahr nicht mal ein halbes Promille des Landeshaushaltes ausmacht, stellt ein gutes Preis-Leistungsverhältnis dar.
Antwort auf Lieber Mensch Ärgerdichnicht, von Alfonse Zanardi
Die Anzahl von Personen
Die Anzahl von Personen bleibt doch auch in diesem Fall recht überschaulich. Knackender Punkt dabei ist der Flugplatz ist und bleibt für diese Leute eine öffentlich finanzierte mehr als luxuriöse Alternative um sich bei der Reise von oder nach Südtirol zwei Stunden Zeit zu sparen. Sie reden von 32600 Südtiroler die ein zwei mal im Jahr vielleicht den Bozner Flugplatz nutzen würden, wahrscheinlich sind es auch mehr: was ist mit den über 40000 Einwohnern der Einflugschneisen? In der Luft kann man keine Umfahrungsstraßen bauen von denen Sie immer reden. Was ist mit den Hotels dort?
Da kann die öffentliche Summe noch so klein sein, sie wird nicht nur dringend anderswo benötigt (Beispiel Krankenhäuser) sie schadet auch noch einen Teil der Bevölkerung.
Antwort auf Die Anzahl von Personen von Mensch Ärgerdi…
Man stelle sich folgendes
Man stelle sich folgendes Szenario vor: an einem Wochenende kommen - wie Messner vorschlägt - zusätzlich zum normalem Flugbetrieb 10 bis 15 Charterflügen mit internationalen Touristen, die mal kurz in die Dolomiten gekarrt werden. Der höllische Lärm den die großen Düsenflieger verursachen würde durch die Porphyr-Felswände noch verstärkt und zurückgeworfen. Ich müsste also aus St. Jakob flüchten, aber wohin. Montiggler oder Kalterer See, Montiggler Wald, Leiferer Höhenweg, Eppaner Höhenweg, Kalterer Höhenweg, Mendelkamm: alles zu vergessen. Genauso Salten und Ritten. In Zeiten wie diesen: Weihnachtsmarkt - Charterflüge von Palermo, Catania, Bari, Neapel und Rom. Und das noch zusätzlich zu allem Verkehrschaos und aller Luftverschmutzung, die wir so schon ertragen müssten. Und dann haben wir noch nicht über den negativen Einfluss des Flugverkehrs aufs Weltklima diskutiert!
Sehr schön geschrieben, Herr
Sehr schön geschrieben, Herr Lantschner! Die wesentlichen Gedanken zur Essenz komprimiert, die jeder verstehen kann, wenn er/sie verstehen will.
Das können Sie nur schreiben,
Das können Sie nur schreiben, wenn Sie nicht das Interview in der gestrigen Tageszeitung gelesen haben. Dort meint er z. B. 15 bis 20 Charterflüge am Wochenende. Asiatische und englische Touristen werden dann von Bern (für über 200 SFR) zum Jungfraujoch und zurück gebracht. Und das - meint er - sollten sich die Südtiroler mal anschauen!?! Das kling nach ganz etwas anderem!
Antwort auf Das können Sie nur schreiben, von Sepp Bacher
Wollte man das analog auf
Wollte man das analog auf Südtirol/Bozen umfantasieren, könnte das z. B. heißen: eine Privatbahn bis an den Fuß des Rosengartens. Von dort durch den Berg einen Aufzug/ eine Bahn bis aufs Gartl. Dort eine große touristischen Infrastruktur. Ein gesicherter Weg oder Promenade bis auf den Gipfel. Folglich täglich internationale Massentouristen per Charter einfliegen und auf den Rosengarten karren: Welch ein Qualitätstourismus. Und welche Steigerung der Lebensqualität für uns Flugplatzanwohner!!
Muss ein "liberaler Denker"
Muss ein "liberaler Denker" Andersdenkende als "Dummheit in Person" (TZ Samstag) bezeichnen? Akteure der Tourismusbranche hätten längst Klage eingereicht (siehe causa Christian Troger, der dem HGV mangelndes soziales Gerechtigkeitsempfinden in einem konkreten Arbeitsstreitfall vorgeworfen hatte und dafür zu 1.000 Euro Schadenersatz verurteilt wurde!)
Antwort auf Muss ein "liberaler Denker" von Martin Daniel
Ja, ich denke es wäre (nein:
Ja, ich denke es wäre (nein: es ist !!) dringend der Frage nachzugehen, wie harte, satyrische oder nicht satyrische Sozialkritik durch gerichtliche Klagen seitens betuchter Kläger mit renommierten Rechtsanwälten schliesslich zu Urteilen führen, die man auch als Maulkorb-Urteile bezeichnen kann:
Sturaro (Palace Hotel) verklagt Christian Troger: Troger verurteilt zu Strafen und allen Proyesskosten mit 12 absurden Verhandlungstagen..... Hager (Benko) verklagt Michael Schlauch (Website): Schlauch verurteilt.
Demokraten sollten da aufwachen.
Erinnern wir uns daran, wie das Recht auf Satire ( je suis troger ) verteidigt wurde, damals gegen kriminelle Gewalt.
Vielleicht sollte diese Recht ( und Demokratie überhaupt ) auch gegen Finanz-Arroganz verteidigt werden.
Aber bei uns geht es ja nur um Finanzmacht.