Wirtschaft | Mobilität

Car Sharing: Der nächste Anlauf

Mobilität durch Teilen statt durch Besitzen: Diese Konzept steht hinter der Idee des Car Sharing. Nach zwei gescheiterten Versuchen startet nun eine neue Initiative.

 

Teure Anschaffungs- und Erhaltungskosten sparen und gleichzeitig der Umwelt durch einen überlegten Einsatz des Autos Gutes tun: Das sind die Grundideen des Car Sharing, das in vielen europäischen Städten längst zur Selbstverständlichkeit geworden ist. Auch in Südtirol wurde der innovative Ansatz bereits im Jahr 2000 vom Ökoinstitut aufgegriffen. Doch sowohl das Bozner wie auch ein Meraner Angebot scheiterten letztendlich – aus mangelndem Interesse sagen die einen, aufgrund mangelnder politischer Unterstützung die anderen.

Am heutigen Donnerstag wird nun mit der Gründung des Konsortiums Car Sharing Südtirol der nächste Schritt gesetzt, dem Gedanken des geteilten Autos Leben einzuhauchen. Hinter der genossenschaftlich organisierten Initiative stehen eine Reihe von Verbänden wie der Katholische Verband der Werkstätigen (KVW) oder Exponenten der Lega delle Cooperative. Wie Projektleiter Leonhard Resch erklärt, gibt es aber auch von den Südtiroler Gemeinden Bozen, Meran und Mals sowie dem Mobilitätsressort des Landes konkrete Zusagen für eine Unterstützung des Projektes – sei es in Form von Kommunikation, der Zurverfügungstellung von Parkplätzen oder auch konkreter  finanzieller Unterstützung.

Starten soll das neue Car Sharing-Projekt Mitte September in Bozen, Meran und Mals. Für den Start ist laut Resch eine Flotte von 15 Autos geplant. Diesbezüglich laufen derzeit noch Verhandlungen mit der Volkswagen Group Italien. Die Autos sollen dann unkompliziert über Handy oder Computer für einen bestimmten Zeitraum gebucht werden und an vereinbarten Plätzen abgeholt werden. Gerade die Fortschritte in der Kommunikationstechnologie machen den Projektleiter optimistisch, dass das Konzept diesmal besser greift als bei den ersten Versuchen. „Doch wir sehen auch, dass nicht zuletzt aufgrund der wirtschaftlichen Situation vieler Familien die Bereitschaft steigt, den Dienst in Anspruch zu nehmen“, sagt er. Das zeige sich vor allem in Sachen Zweitauto, das für immer mehr Familien zu teuer werde.

Wie sehr die Autos dann tatsächlich genutzt werden, wird sich im Herbst zeigen. Laut den Berechnungen des Konsortiums braucht es zumindest eine Auslastung von 40 Prozent, um das Projekt tragfähig zu machen. Sollte diese auch in anderen Städten absehbar sein, soll das Angebot mittelfristig auf Brixen, Sterzing, Bruneck und Leifers ausgedehnt werden.