42 Topverdiener über 100.000 Euro im Landesdienst
18 Seiten stark ist das Dokument, das die Südtiroler Landesregierung nun zu den Spitzengehältern ihrer Landesbediensteten veröffentlicht hat. Eine Liste mit den Jahreseinkommen samt Zusatzentlohnung für das Jahr 2012, aufgeteilt nach Generaldirektoren, Abteilungs- und Amtsdirektoren, Ressortleitern und persönlichen Referenten.
Salto.bz hat das Dokument durchforstet und jene 42 Spitzenbeamten hervorgehoben, die mehr als 100.000 Euro im Jahr verdienen. Bestverdiener ist dabei Landestierarzt Paolo Zambotto (209.720 Euro) mit über 50.000 Euro mehr als der zweitplatzierte Josef March, Ressortleiter für „Umwelt, Energie, Bauten und Vermögen“ (155.671). Lediglich 8 Frauen haben es unter die Top 42 geschafft, das ist weniger als ein Viertel. Darunter die Abteilungsdirektorin der Anwaltschafts des Landes Renata von Guggenberg (141.731) sowie ihre Amtsdirektorin Maria Larcher Schwienbacher (130.832), oder die Ressortleiterin für Denkmalpflege, Bildungsförderung und Deutsche Kultur Karin Dalle Torre Pichler (127.166).
Die persönlichen Referenten der Landesräte verdienen dann schon deutliche weniger als die Kollegen Direktoren, angefangen bei Heinrich Huber im Ressort „Örtliche Körperschaften“ mit 87.385 Euro bis Enrica Scanzoni, italienische Kultur mit 51.973 Euro.
Eine detaillierte Auflistung der 42 Spitzenverdiener finden Sie im Anhang unten in der Bildgalerie.
Und was haben wir jetzt davon...???
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Antwort auf Und was haben wir jetzt davon...??? von Dietmar Holzner
einen Überblick!
und somit eine Grundlage für Einschätzungen und Entscheidungen
Les ich mir lieber gar nicht
Les ich mir lieber gar nicht durch, denn dass wir einen Moloch finanzieren, der einen Großteil der freien Initiative abmurkst, ist eh schon klar.
Was soll das Ganze bezwecken?
Hier ist Wissen nicht Macht, sondern Ohnmacht.
Die Täter kennen wir: Es sind die Politiker, welche die Führungskräfte gut bezahlen müssen, um sie für den Missbrauch zur Verfügung zu haben. Die Opfer sind leider wir, die alles bezahlen und deshalb umso weniger in unseren Taschen haben. Die Nutznießer kennen wir auch, die stehen nun als Führungskräfte in den Schlagzeilen. Warum eigentlich? Wegen der Bezüge, ich hätte sie in Moment des Missbrauchs in die Presse zitiert.
Wohlgemerkt: Es gibt glänzende Ausnahmen auch hier. Bei der Affäre Stein am Stein ist die unmissverständliche Haltung von Führungskräften gegen die Landesregierung nachzulesen. Ich verneige mich vor soviel Rückgrat und wage den Aufruf: Lassen wir die Führungskräfte leben, tauschen wir die Politiker aus!
Antwort auf Was soll das Ganze bezwecken? von Sebastian Felderer
Alternativen?
Du hast sicher in vielem vollkommen recht, aber wir brauchen eine Alternative, und die sehe ich in unserer politischen Landschaft nicht. Tauschen wir die Politiker aus, ok, aber gegen wen?
Freiheitliche, Südtiroler Freiheit, die Grünen, PD, und die ganzen aufgesplittertern italienischen Rechtsparteien??
Sind das die Alternativen??
Antwort auf Was soll das Ganze bezwecken? von Sebastian Felderer
... austauschen gegen wen?
Lieber Manfred, wieso hängst du an Mechanismen und Parteien und Farben? Erneuerung heißt, das Gute bewahren und das Schlechte verbessern. Kann sich eine SVP etwa nicht mit neuen, guten Leuten verbessern? Wäre eine politische Situation, die keine Erneuerung zulässt, weil sich keine Alternativen anbieten, Grund dazu, alles beim Alten zu belassen und weiterzuwurschteln? Die Freunderlwirtschaft muss ein Ende haben, die Schweinereien der persönlichen Bereicherung zu Lasten der Gemeinschaft dürfen sich nicht wiederholen, die Hintermänner müssen abgenabelt werden, ein Pluralismus in jeder Beziehung muss Platz finden in Südtirol. Die letzten zwei Jahre müssten doch jedem Südtiroler die Augen geöffnet haben.
Darf ich es mit einem Satz sagen: Aufrechte, fähige und ehrliche Bürger müssen ans Werk, nicht Mafiosi und Betrüger. Dann ist mir wurscht, welcher Partei, welcher Muttersprache oder Hautfarbe sie angehören.
Das Volk hat nämlich immer den Sack zu tragen, ganz gleich ob er auf der rechten oder linken Schulter zu schwer wird.
Antwort auf Was soll das Ganze bezwecken? von Sebastian Felderer
Hallo Sebastian
"Aufrechte, fähige und ehrliche Bürger müssen ans Werk, nicht Mafiosi und Betrüger. Dann ist mir wurscht, welcher Partei, welcher Muttersprache oder Hautfarbe sie angehören."
Ich gebe di vollkommen recht, auch mir ist das wurscht, aber genau das wird ein einer "normalen" Partei selten bis gar nicht passieren, denn ein ehrlicher, fähiger Bürger kommt bei unserem Politik-System nicht mal in die Nähe der Macht, um die von dir angesprochenen Dinge zu verbessern, weil diesen Bürgern die benötigten Eigenschaften dafür einfach fehlen, deren Aufzählen verkneife ich mir hier besser.
Es ist leider so, und mit der repräsentativen Demokratie wird sich das auch nie ändern lassen, leider.
Antwort auf Was soll das Ganze bezwecken? von Sebastian Felderer
.... kommen gar nicht heran
Wäre froh, wenn du nicht recht hättest, doch leider ist es so, jedenfalls mit den Mehrheiten in den Parteien. Ich sehe ein Chance aber mit dem kategorischen Abnabeln der Hintermänner. In diesem Zusammenhang wird die Abschaffung der öffentlichen Parteienfinanzierung kritisch, so richtig sie auch ist. Haben wir dann noch mehr Sponsoren aus der Wirtschaft?
Wer zahlt, schafft an. Das wird wohl auch nach der Durnwalder-Zeit noch gelten. Ich wehre mich nur dagegen, in die Resignation zu verfallen, was unsere Demokratie betrifft. Aufmerksame, wache und mutige Bürger, sogut wie möglich unabhängig von der "Muttermilch" der Landesverwaltung, können einiges schon bewirken, solange wir die Politiker nicht schnitzen können aus dem Holze, aus dem sie sein sollten.
Was ist los bei salto?
Ich kann es einfach nicht glauben. Da reißt die Redaktion ein Super-Thema auf, da gehts um Geld, viel Geld. Da sind sie sonst immer alle dabei, die Gernegroß, die Känguruh-Typen. Was das sei? Das sind Typen, die mit leerem Beutel große Sprünge machen.
Dann knalle ich einen Kommentar hin, dass ich ihn fast vor dem "speichern" wieder zurückziehe und dann ....... tut sich gar nichts mehr. So wie allzu oft auf salto, schade.
Jammerschade sogar, denn die Initiative "salto" ist für mich ein Aufschrei in einem Land, wo fast alles nach vertrauten Mechanismen und fein säuberlicher Trennung abläuft. Vom Solidaritätsfond der Politiker bis zur Stimmabgabe gemäß Sonntagspredigt. Hier die italienischen Probleme, dort die deutschen Wehwehchen und niemand merkt, dass es genau dieselben sind. Ein System, das die Mächtigen zufrieden stellt, weil sie in aller Ruhe ihre Positionen festigen können und auch das Volk zufrieden ist, weil es, abgesehen von etwaigen finanziellen Unterstützungen, in Ruhe gelassen werden will. Und gegen diese R.I.P.-Stimmung, die schon dem Alexander Langer gegen den Strich gegangen ist, ist endlich salto aus dem Boden geschossen. Und es tut sich nichts. Pardon, für diese einmalige
Chance leider viel zu wenig.
Wacht auf Leute, der Oktober ist schon viel zu nah, wir werden uns in die Finger beißen, wenn alles gleich bleibt und wir wieder für fünf Jahre weiter-R.I.P.-en müssen.
Antwort auf Was ist los bei salto? von Sebastian Felderer
Ja, Du hast recht, Sebastian.
Ja, Du hast recht, Sebastian. Viel zu lange schon nehmen viel zu viele zu viel hin und das Systhem verfestigt sich, ein Systhem sträubt sich gegen jede Veränderung, das ist erwiesen. Zukunftsprognosen werden in den Wind geschlagen und auch der Wutbürger ist spätestens seit Grillo unglaubwürdig. Ich glaube, Verdrängung ist ein so starker seelischer Mechanismus, dass die Vogel Strauß Politik immer noch siegt. Und das Schüren der Ängste allerseits trägt noch seinen Teil zur Verunsicherung bei. Ich glaube, das freie Denken und der freie Wille sind betäubt, aber auch das verantwortungsvolle Handeln. Keiner blickt mehr über den Tellerrand. Betriebswirtschaft statt Volkswirtschaft, wie es in einem heutigen Beitrag beschrieben wird. Und außerdem sind die Menschen müde und energielos durch dieses Systhem geworden. Die wahren geschichten erfährt man vielleicht im Satiregipfel oder bei striscia la notizia, der Rest ist Umnebelung. Ja, soweit bin ich und deswegen nenn ich auch meinen Namen nicht, denn ich hab keine Lust mehr, mich diesem Kollektiven auszusetzen.
Top Jobs beim Land
Allgemein gilt das Credo, dass die freie Marktwirtschaft das beste Pflaster ist, um ordentlich Geld zu verdienen – Manager sind die Top-Verdiener in allen weltweiten Statistiken. Nicht nur bei der Deutschen Bank, auch im Management des Mittelstandes wird in Europa gut verdient. Aber wie so soft scheinen in Südtirol die Uhren anders zu ticken. Jobs im Angestelltenmodus mit einem Salär von über € 120.000 sind in der freien Südtiroler Wirtschaft kaum zu finden. Dennoch wird in vielen dieser erfolgreichen Unternehmen hart gearbeitet. Ein derartig hohes Lohnniveau bei teils mediokren Führungsfiguren im öffentlichen Dienst, welches weit über dem Lohnniveau des Marktes liegt, ist gesellschaftspolitisch nicht wirklich tragbar. Aber dies scheint die Politik nicht wahrhaben zu wollen.
Antwort auf Top Jobs beim Land von Der Da
nicht wahrhaben ....
Ich muss mich nun leider wiederholen mit Bezug auf meinen obenstehenden Kommentar. Die Politik will es nicht nur nicht wahrhaben, sondern ist der Urherber dieses Umstandes. Nur bestbezahlte Manager sind manipulierbar, weil es ihnen um den Job leid täte. Deshalb Eigeninteresse vor Pflichtbewusstsein und Rückgrat. Und die Politik braucht es so, sonst käme sie jeden Tag in Schwierigkeiten.
wenig los
ja das ist mir auch schon aufgefallen. Wenn ich mir die meistkommentiertesten Redaktions/Beiträge im Bereich Politik anschaue, dann geht es halt immer um die "ewigen" Themenbereiche: Ausländer, Eva Klotz und Selbstbestimmung.
Relationen
Kommen euch die Gehälter wirklich so abgehoben vor? Ich seh mich ja eigentlich nicht als Anwalt der Besserverdienenden, aber sollte man seinen "Aufschrei" nicht manchmal etwas relativieren um auch in Diskussionen außerhalb des eigenen Biotops ernstgenommen zu werden? Diese Topverdiener stehen immerhin an der Spitze eines "Betriebs" mit 50.000 Mitarbeitern und zumeist am Ende ihrer Karriereleiter mit wahrscheinlich 30 oder mehr Dienstjahren.
Steht man in der Südtiroler Privatwirtschaft so viel schlechter da? Nach einer ASTAT Studie von 2010 verdienen leitende Mitarbeiter durchschnittlich 68.000€, Führungskräfte 136.000€ brutto.
http://www.provinz.bz.it/astat/de/563.asp?aktuelles_action=4&aktuelles_…
Antwort auf Relationen von Karl Nickel
Berieb!?
Eine öffentliche Institution ist kein Betrieb im betriebswirtschaftlichen Sinne! Auch Volkswirtschaften werden von den Politikern immer wieder als Analogien zu Unternehmen missbraucht – Paul Krugman hat das sehr schön aufgearbeitet! Und der erfolgreiche Unternehmenslenker Berlusconi ist als Manager Italiens wohl auch gescheitert. Aber zurück zum Thema: Beamte geniessen Rechte, die es in der Privatwirtschaft kaum mehr gibt und rein deshalb müsste das Lohnniveau niedriger sein als in der Privatwirtschaft. 100% Kündigungsschutz ist eine wertvolle Risikoprämie! Und nicht jeder dieser Gehaltsempfänger führt 50.000 Mitarbeiter. Keiner dieser Beamten muss sich wie ein Betrieb in einem Wettbewerbsumfeld behaupten, die meisten müssen 'nur' Geld ausgeben, nicht Geld verdienen. Ich finde, dass dies einen erheblichen Unterschied zu einer Führungskraft in der freien Marktwirtschaft ausmacht. Geld vernünftig ausgeben/verwalten ist nur eine Seite der Medaille! Für einige Spitzenbeamte mag der Loh auch gerechtfertigt sein, aber das sind eher die Ausnahmen.
Antwort auf Relationen von Karl Nickel
Welcher Lohn ist gerechtfertigt?
Welcher Lohn ist gerechtfertigt? Wer kann das schon genau sagen? Jedenfalls gibt es seit einiger Zeit auch in der Landesverwaltung privatrechtliche Arbeitsverträge. Manager in der Landesverwaltung werden jeweils auf bestimmte Jahre bestellt, könnten dann auch abberufen bzw. der Vertrag nicht verlängert werden. Spitzen-Beamte haben sicher beachtliche Gehälter und schlussendlich bleibt ihnen netto mehr als manchen Politiker, der einen Wahlkampf bezahlen und noch einen bestimmten Prozentsatz seiner Diät der Partei abgeben muss. Doch verdienen, ein Engl vom SMG, ein Fabi und andere Direktoren in der Sanität, die Primare sowieso, mehr als der Generaldirektor der Landesverwaltung. Der Rainer hat bei der SEL mehr verdient, ebenso verdienen alle Banken-Spitzen-Manager mehr - ja sogar mehr als der Landeshauptmann.
Nun warum verdient der Generalsekretär der Landesverwaltung nicht am meisten? Meiner Erklärung ist jene, dass Paolo Zambotto als Tierarzt einen ganz anderen Kollektivvertrag hat als der Verwaltungsjurist Berger. Das Dienstalter macht sicher nicht den Unterschied. Anders steht es mE bei March, der hat sicher ein längeres Dienstalter, ist wahrscheinlich auch als Architekt um eine Gehaltsstufe höher eingestuft. Eine analoge Erklärung gibt es bei den meisten Ressort-Direktoren: Sie sind deshalb meistens noch nicht so hoch eingestuft, weil sie noch nicht so viele Dienstjahre haben.
Antwort auf Relationen von Karl Nickel
@Der Da: Möglicherweise waren
@Der Da: Möglicherweise waren die Anführungszeichen bei "Betrieb" zu wenig aussagekräftig um zu unterstreichen, dass auch ich eine öffentliche Institution nicht 1:1 mit einem Betrieb im klassischen Sinne vergleichen möchte. Um die 42 Spitzenverdiener über 100.000€ in einer Beamtenschar von 50.000 in ein Verhältnis zu setzen finde ich den Vergleich trotzdem sinnvoll, da er Rückschlüsse auf die Verantwortung, Qualifikation und Fähigkeiten eines solchen Spitzenbeamten zulässt. Ich denke zwar nicht, dass Beförderungen nur übers Leistungsprinzip ablaufen, dass aber mehrheitlich Unfähige einen Spitzenplatz erreichen, kann ich mir ebensowenig vorstellen.
Darüber, ob das Lohnniveau unter Beamten niedriger oder höher als jenes in der Privatwirtschaft ist, möchte ich nicht spekulieren und Zahlen liegen mir (dir?) diesbezüglich nicht vor.
Die Aussage "Für einige Spitzenbeamte mag der Loh auch gerechtfertigt sein, aber das sind eher die Ausnahmen." halte ich für problematisch, es wird so getan, als wäre eine gesamte Berufsgruppe grundsätzlich unfähig, gute Arbeit zu leisten. Mit solchen Pauschalisierungen kann ich wenig anfangen.
@ Karl Nickel: Eben die Spitze des Eisberg...
Die Anführungszeichen habe ich wohl überlesen – sorry! Dennoch, die öffentliche Verwaltung als 50.00 Mann Betrieb darstellen zu wollen, führt meiner Meinung nicht zu einem zielführenden Standpunkt der Analyse. Auch mir liegen keine genauen Zahlen aus der Privatwirtschaft vor, dennoch sagt mir das Bauchgefühl, dass hier über die Jahre eine ungute Situation entstanden ist. Auch deshalb, da die Legitimation der Entlohnung in der privaten Wirtschaft eine rein private Angelegenheit ist, jene der öffentlichen Ämter aber nicht. In meiner Vorstellung sollten die öffentlichen Institutionen primär hier sein, damit sich in einer Volkswirtschaft Bürger und Bürgerinnen einen Wohlstand aufbauen können und die Versorgung von öffentlichen Gütern abgesichert ist. Dieses Prinzip scheint aber pervertiert worden zu sein – Bürger und Unternehmen sind heute in der Rolle eine öffentliche Verwaltung und Politik zu finanzieren, die sich vom ursprünglichen Institutionellen Auftrag entfremdet hat. Und dies ist eigentlich der Fakt , den die Zivilgesellschaft kurz oder lang nicht mehr akzeptieren sollte und wahrscheinlich auch nicht finanzieren kann. 50.000 Beamte bei einer +/- Erwerbsquote von 75% in Südtirol sind ein klares Zeichen hierfür! Die Spitzengehälter zeigen nur den Eisberg...
Antwort auf @ Karl Nickel: Eben die Spitze des Eisberg... von Der Da
Ich möchte Dir voll
Ich möchte Dir voll beipflichten, Der Da. Vor allem glaube ich, dass so vieles, was sich die öffentlichen Institutionen erlauben, in der Privatwirtschaft Richtung Abgrund führen würde. Es ist ein Unterschied, ob ein Staat ein Nachtwächter oder eine Riesenkrake ist. Ich glaube, wir bewegen uns hier in Südtirol im zuletzt erwähnten Film. Der Moloch hat Überhand genommen, in allen Bereichen und verschluckt zudem noch Unmengen Gelder im Zusammenspiel mit den privilegierten und mitfinanzierten Grüppchen und Gruppen. Es bräuchte ein reset auf soziale Marktwirtschaft im klassischen Sinn mit allen Attributen, die S.Felderer wiederholt aufgezählt hat. Ich hab die Mafiosi, Rekomandierten, Söhne von.... Neffen von..., die, die sich erlauben Gehälter von 200.000 € einzustreichen und auch noch krank sein dürfen, einfach satt. Aber auch die, die sich erlauben Millionen zu verschachern, die nicht gefragt werden, woher sie die Knete eigentlich haben, die sie im Ausland investieren, solange ich Menschen sehe die bei einem immerhin 8 Stunden Tag € 1.250,00 kassieren dürfen. Die Welt und die Prasserei sind an ihre Grenzen gelangt.
50.000 Beamte?
Obwohl mir der ganze geschriebene Kommentar dazu vom System geraubt wurde, fühle ich mich nach soviel undifferenzierten und einfach nur gehässigen und neidischen Kommentaren motiviert, alles noch einmal zu schreiben.
50.000 Beamte? Wer kommt wie auf diese Zahl? Es könnten höchstens 50.000 Öffentlich-Bedienstete oder Dienstleister gemeint sein. Sind Ärzte, Pflegerinnen, Psychologen und die ganzen anderen Berufsleute und Therapeuten im Gesundheitsdienst einfach so Beamte? Oder Kinderbetreuerinnen, Kindergärtnerinnen, Grundschul-Lehrpersonen, "Professoren" an den Mittel- und Oberschulen, Fachlehrpersonen an den Berufsschulen, Professoren und Wissenschaftler an der UNI auch nur Beamte?
Zu den typischen Verwaltungsbeamten zählt man nicht nur die Landesbeamten, sondern auch jene der Bezirksgemeinschaften und Gemeinden. Ah, nicht bedacht! Aber auch beim Land sind nicht alles nur typischen Beamte, sondern Dienstleister, so wie ich einer als Berufsberater war. Analoge Beispiele gibt es zur Genüge. Und wozu rechnet ihr die Straßenarbeiter, Förster und Berufs-Feuerwehrleute? Auch Beamte?
Dann wären noch die ganzen Zusatzleistungen zu erwähnen, die in Südtirol durch die Zweisprachigkeit (alles doppelt) zu erbringen sind, Die muss kein privater Betrieb und auch keine Verwaltung außerhalb von Südtirol leisten.
Wichtig ist es aber anscheinend, einen Sündenbock zu haben und da eignet sich der anonyme gut verdienende "Beamte" anscheinend hervorragend! Die Leute, die Politiker haben eben die Verwaltung, die sie sich verdienen!
Antwort auf 50.000 Beamte? von Sepp.Bacher
50.000...
Es empfiehlt sich immer wieder auf einem Texteditor zu schreiben, denn Systeme haben so ihre Tücken ;-) Copy+Paste manchmal auch! Dennoch, meine Absicht war es nicht gehässig oder neidisch zu sein! Da es sich bei salto.bz um eine 'allgemeine' Plattform handelt gehe ich davon aus, dass sich die Begriffswahl sich nicht an streng definierte Kriterien orientieren soll; anderenfalls würde jeder Kommentare eine DIN A4 Seite lang werden und zu einem Fachsimplerforum werden. 50.000 Beamte steht in meinem Kommentaren als Synonym für eine aufgeblähtes System öffentlicher Institutionen, welches die private Wirtschaftsdynamik teilweise bremst und viel Steuergeld kostet. Steuergeld, welches teilweise sinnvoll eingesetzt wird – bspw. für ein gutes Schulsystem. Nicht selten aber nur eine sich selbsterhaltende Bürokratie schafft, die kein Mensch wirklich braucht und daher auch nicht wertschöpfend ist. Und Südtirol ist da kein Ausnahme – im Gegenteil!
Antwort auf 50.000 Beamte? von Sepp.Bacher
Tatsächlich sind etwa 90% der
Tatsächlich sind etwa 90% der öffentlich Bediensteten Lehrer, Ärzte, Pflegepersonal usw. und 10% Verwaltungsbeamte der Art, wie sie hier gemeinhin verteufelt werden (wobei auch Lehrer gerne undifferenzierte Schimpftiraden ernten..)
Worauf ich mit der Zahl hinweisen wollte war, dass eben so ein Abteilungsdirektor/ Ressortleiter etc. eine ganz schön große Anzahl an Leuten hat, die er möglichst vernünftig und verantwortungsbewusst einsetzen soll. Dafür wird er auch gut und mMn angemessen bezahlt. Das ist in der Privatwirtschaft auch nicht anders. Oder soll jemand, der gut ausgebildet und fähig ist, einen Bruchteil dessen verdienen, was er in der Privatwirtschaft bekäme, nur weil er in der öffentlichen Verwaltung sitzt?
Antwort auf 50.000 Beamte? von Sepp.Bacher
Danke - und Präzisierung
@Der da: Erstmals danke für den Hinweis auf den Texteditor - wieder etwas gelernt! Copy+Paste verstehe ich nicht; hat wahrscheinlich mit meiner Computer-Ignoranz zu tun.
Mit "gehässig oder neidisch" bezog ich mich auf den Kommentar von Weiss Heid, den ich gerade zuvor gelesen hatte. Was ich auch mit der Differenzierung meinte: In der ganzen Diskussion wird das so dargestellt, als ginge es nur um die Landhäuser mit ihren Beamten und nicht um die Gemeindeverwaltung, das Altersheim, den Hauspflegedienst, die Forststation, den Gesundheitssprengel, den Sozialsprengel, den Bergbauernberater, usw. - den Kindergarten, die Kinderkrippe, die Grund- und Mittelschule. Des weiteren um die Krankenhäuser und alle weiteren Dienstleistungen rundherum, die der Bürger gerne und selbstverständlich beansprucht. Ebenso die Sprechstunden der Volksanwältin, und so könnte man fortfahren.
Zu " private Wirtschaftsdynamik teilweise bremst" könnte man vorschlagen, die meisten Wirtschaftsförderungen nach dem Gießkannensystem zu streichen o. Ä..
"Nicht selten aber nur eine sich selbsterhaltende Bürokratie schafft, die kein Mensch wirklich braucht und daher auch nicht
wertschöpfend ist." Kann eine öffentliche Verwaltung oder Dienstleistung wert-schöpfend sein?
Möglicherweise wäre es billiger das bedingungslose Grundeinkommen einzuführen und von der Familienförderung/Kindergeld über die Studienstipenden, Sozialhilfe, Arbeitslosenunterstützung und - wie schon erwähnt - die Wirtschaftsförderungen nach dem Gießkannenprinzip und weitere zu streichen. Die Wirtschaft beschäftigt sicher gerne die dadurch frei werdenden öffentlichen Bediensteten. Oder?
Genaue Zahlen
Die neue FF (22) vom 30.05.13. bringt zwei Tabellen zum diskutierten Thema. Demnach gibt es in Südtirol (2011) knapp 31.000 Öffentliche Bedienstete (altro ché 50.000), davon sind 12.200 Landesangestellte (Beamte, aber auch Dienstleister: Kindergärten, Schule, Straßendienst, Forst, Berufsfeuerwehr, Hilfskörperschaften, etc.).
In einer anderen Tabelle wird das Einkommen der Öffentlichen Bediensteten Südtirols mit anderen Regionen oder europäischen Ländern verglichen. Trentino/Südtirol rangiert im Mittelfeld - also nicht Spitze!