„Es kann ihnen nichts passieren“
salto.bz: Herr Dr. Loibner, in Italien wird Ärzten, die vom Impfen abraten, mit Disziplinarstrafen gedroht, die bis zum Ausschluss aus der Berufskammer reichen können. Kommt Ihnen das was bekannt vor?
Johann Loibner: Nun, ich habe drei Disziplinarprozesse hinter mir, in denen ich aber letzten Endes immer in Berufung rehabilitiert wurde. Und ich bin sicher der erste Arzt in der Menschheitsgeschichte, der mit einem lebenslangen Berufsverbot belegt wurde, weil er sich öffentlich gegen Impfungen einsetzt.
Das haben Sie unter anderem mit Ihrem Buch „Impfen: Das Geschäft mit der Unwissenheit“ getan. Was macht einen Allgemeinmediziner wie Sie zum Impfgegner?
Ich war am Beginn meiner Berufslaufbahn sieben Jahre Landarzt in einer Kassenpraxis und habe dort auch selbst Impfungen durchgeführt. Damals habe ich selbst erfahren, was Impfungen bewirken können. Da war ein junger Bursche, der eine Hirnhautentzündung bekam, nachdem ich ihn geimpft hatte. Ein Mädchen hatte Lähmungserscheinungen, eine andere junge Frau, die mich aufsuchte, starb sogar an den Folgen einer Impfung. Damals begann ich mich mit der Geschichte der Seuchen, Viren und Bakterien sowie der Impfungen auseinandersetzen. Über die Jahrzehnte bin ich dann ein richtiger Impfforscher geworden. Auch weil ich mich nach den ersten Jahren in der Kassenpraxis entschloss, mit der Massenabfertigung von Patienten Schluss zu machen. Statt 80 Patienten am Tag behandelte ich in den darauffolgenden 35 Jahren in einer Privatpraxis im Durschnitt acht – und zwar verstärkt mit Homöopathie, Kneipp und ausführlichem ärztlichen Gespräch.
Was sind die wichtigsten Erkenntnisse zum Impfen, die Sie weitergeben?
Das Wesentliche ist, dass nicht die Impfungen Krankheiten wie Polio, Pocken oder schweren Seuchen ausgerottet haben, wie die Impfbetreiber immer behaupten. Tatsächlich sind es unsere veränderten Lebensbedingungen. Dreck, Hunger, mangelnde Sauberkeit und soziale Versorgung: Indem wir das hinter uns gelassen haben und unseren Lebensstandard gesteigert haben, sind auch die Krankheiten verschwunden, gegen die immer noch geimpft wird.
Doch nun heißt es, dass Zuwanderer aus ärmeren Regionen der Welt sie wieder einschleppen...
Das ist der nächste Unsinn. Krankheiten kann man nicht einschleppen, maximal die Lebensverhältnisse. Wenn Migranten auf engem Raum und unter schlechten hygienischen Bedingungen leben müssen, dann kann es natürlich sein, dass bestimmte Krankheiten wieder auftreten. Aber nicht weil sie eingeschleppt wurden, sondern weil die Bedingungen dafür geschaffen wurden.
Warum dann nicht vorbeugend impfen?
Weil Impfen immer ein Risiko mit sich bringt. Jede Impfung verursacht in jedem Fall eine kleine Krankheit, darauf beruht schließlich das ganze Prinzip der Anti-Körper. Doch sie kann nicht nur eine, sondern eine ganze Menge an Krankheiten auslösen. Es kommt nur darauf an, wem ich sie verabreiche und in welchem Gesundheitszustand diese Person ist. Insbesondere für Personen, die nicht ganz gesund sind und Schwächen haben, bringt Impfen deshalb ein besonderes Risiko, das niemand eingrenzen kann.
Doch es gilt nicht nur Polio oder Pocken, sondern auch neue Krankheiten wie das Zika-Virus zu bekämpfen.
Ja, und es ist doch interessant, dass alle Jahre wieder eine neue Krankheit herauskommt. Ob Schweinegrippe, Vogelgrippe, Ebola oder Zika - überall kann man dasselbe Muster beobachten: Erst einmal drei Wochen Pressearbeit und danach kommt die beglückende Nachricht, dass ein Impfstoff bereit steht.
Wollen Sie damit sagen, diese Krankheiten werden erfunden?
Natürlich, das lässt sich ganz leicht machen. Ich brauche dazu nur die New York Times und ein Virus-Institut und schon haben wir die Krankheit fertig.
Krankheiten wie die Vogelgrippe sollen also ein Produkt der Impfstoffindustrie sein?
Kein Arzt kann eine Vogelgrippe erkennen. Er kann vielleicht darauf schließen, wenn jemand aus Südostasien kommt und dort auf einer Hühnerfarm war. Aber Grippe, das ist ein allgemeiner verwaschener Begriff, das ist keine Diagnose. Und dennoch haben wir einmal die Mexiko-Grippe, dann die Schweine-Grippe und so weiter. Der Grund dafür ist, dass Impfstoffhersteller und Virologen ein und dasselbe sind und damit das Sagen haben.
Klingt alles ein wenig nach Verschwörungstheorie...
Nein, das ist offensichtlich und transparent. Die Virologen basteln den Impfstoff und den Virentest, das entsteht alles im selben Prozess. Nehmen wir nur einmal Ebola her: In Zentralafrika gibt es Hunger und Hitze, jedes Lebensmittel verfault dort in kürzester Zeit. Und dann haben die Menschen dort Durchfall, Husten und Fieber und sterben. Was ist das bitte für eine neue Krankheit?
Wer hat die Disziplinarverfahren gegen Sie eigentlich ins Rollen gebracht?
Initiiert wurden sie von Kinderärzten, die schließlich auch von Impfungen leben. Das Berufsverbot ist dann gar von der Regierung in Wien selbst ausgegangen. Doch der Anstoß für alle drei Disziplinarprozesse ist immer von ein und demselben Impfstoffhersteller gekommen.
Hat es da auch persönliche Einschüchterungsversuche gegeben?
Nein, nein, das machen die viel eleganter. Über die Ärztekammer, über Behörden, nicht persönlich. Doch aus dem Schriftverkehr ist hervorgegangen, dass der Betreiber des Ganzen ein sehr bekannter österreichischer Impfstoffhersteller war. Den übrigens inzwischen die Amerikaner gekauft haben.
Dabei gibt es in Österreich doch nicht einmal mehr eine Impfpflicht...
Nein, die gibt es für keine einzige Impfung, wie übrigens auch in Deutschland nicht. Doch obwohl sie bereits Ende des 20. Jahrhunderts aufgehoben wurde, wissen das immer noch viele Ärzte, Patientinnen und Behörden nicht. Da überwiegt die Erstellung: Im Mutter-Kind-Pass ist Impfen drinnen, und deshalb wird es wohl Pflicht sein. Dasselbe gilt für die Impfaktionen an Schulen, wo in Österreich mittlerweile auch das Höchstgericht anerkannt hat, dass das eine rein privatrechtliche Angelegenheit ist statt einer behördlichen.
Stehen Sie in Ihrem Kampf gegen Impfen in Österreich relativ allein da oder haben Sie andere ärztliche Mitstreiter an Ihrer Seite?
Wir haben fünf Jahre lang Impf-Symposien abgehalten. Dort nahmen im Schnitt immer 50 bis 100 Ärzte teil, die sich fortgebildet haben oder als Referenten mitgewirkt haben. Nach meinem Berufsverbot halten dagegen jetzt alle den Mund. Nun sprechen all jene, die Impfungen kritisch gegenüber stehen, nur mehr mit jenen Patienten, denen sie vertrauen können. Doch in der Öffentlichkeit tritt kein Arzt mehr zu dem Thema auf.
Also ein Fall mit Breitenwirkung.
Das war Totschlag. Dabei hat es immer schon Ärzte gegeben, die Impfungen bekämpft haben. Lorenz Böhler zum Beispiel hat in seinem Spital nicht gegen Tetanus geimpft.
Sie sind mittlerweile voll rehabilitiert, und haben Ihre Praxis bis vor einem Jahr weitergeführt. Was würden Sie Südtiroler Ärzten raten, die Impfungen kritisch gegenüber stehen und nun ebenfalls fürchten müssen, Ihre Zulassung zu verlieren?
Sie sollen sich nicht einschüchtern lassen. Wenn Ärzte es schaffen, solche Verfahren durchzustehen und durchzufechten, kann ihnen letztendlich nichts passieren. Derzeit treten immer mehr Menschen in allen Teilen Europas, aber auch in Amerika gegen das Impfen auf. Das wird nicht nur durch den Gesundheitstrend gepusht. Vor allem sind die Menschen heute im Internet, und können sich verschiedenste Informationen zu dem Thema holen.
Also Entwarnung für alle ärztlichen Impfskeptiker – obwohl es in Südtirol eine teilweise Impfpflicht gibt?
Es kann ihnen nichts passieren. Denn in der Verfassung steht: Wissen ist frei.
*Dr. Johann Loibner (72) ist ein österreichischer Arzt für Allgemeinmedizin, Homöopath und bekannter Impfkritiker. Er lebt in der Weststeiermark, wo er bis zu einem Berufsverbot im Jahre 2009 und danach bis zur Aufgabe seiner ärztlichen Tätigkeit im April 2015 eine Praxis hatte.
bin auch verwundert, dass
bin auch verwundert, dass hier bei einem so heiklen thema so einseitig und unkritisch berichtet wird. klar kann und soll man auch diese seite zu wort kommen lassen, aber ein bisschen kontext, zahlen & fakten wären schon gut gewesen.
und wer ist dieser loibner überhaupt?
nach kurzem googeln finde ich "Loibner gilt als Anhänger der Germanischen Neuen Medizin (GNM), der Homöopathie, aber auch des Opus Dei. Er sagte vor Gericht für Ryke Geerd Hamer aus, behandelte die krebskranke Olivia Pilhar homöopathisch und riet von einer Chemotherapie ab. Letztendlich überlebte das viel zu spät behandelte Mädchen aufgrund von kombinierter Chemotherapie und Chirurgie. Des Weiteren ist Loibner Gegner von Organtransplantationen."
klingt für mich doch ziemlich suspekt - germanische neue medizin?? Opus dei?? wtf!?!
zugegebn: die quelle ist auch suspekt, wenn ichs richtig sehe ein esoterik-wikipedia
https://www.psiram.com/ge/index.php/Johann_Loibner
aber die werdens wohl wissen.
ah, wusste ich nicht, danke
ah, wusste ich nicht, danke
Man braucht kein erweitertes
Man braucht kein erweitertes Hintergrundwissen zu Loibner, um seine Aussagen angemessen einordnen zu können. Allein wenn ich im Interview lese, dass Polio beispielsweise durch "soziale Versorgung" ausgerottet wurde oder dass Ebola nichts anderes als "Durchfall, Husten und Fieber" sei, dann läuft es mir kalt den Buckel runter... Schade, dass diesem wirren Gedankengut hier ein Forum geboten wird.
Sehr geehrtes salto-team,
Sehr geehrtes salto-team,
sehr geehrter Dr. med. Johann Loibner,
herzlichen Dank für den Artikel, er zeigt von der Bereitschaft auch die Lebenserfahrung eines tiefsinnigen Menschen, der seine Berufung und seinen Beruf immer ernst genommen hat, zu veröffentlichen. Es ist unmöglich in den wenigen Fragestellungen all die Erfahrungen über die übliche Schulmedizin hinaus kund zu tun. Dr. Loibner weiß die Schulmedizin zu schätzen, aber mehr noch weiß er von seiner unmittelbaren Erfahrung mit den Patienten zu sprechen, wie er es schon öfters hier auch in Südtirol in den Gesundheitsforen bewiesen hat. Sein Horizont reicht bei weitem über die beengenden Bergen der Alpen hinaus. Nicht umsonst wurde er für den ALTERNATIVEN NOBELPREIS für seine weitreichenden Erkenntnisse zum Wohle der Patienten und der Menschheit i.A. und für seine Standhaftigkeit gegenüber der Wahrheit im Gesundheitswesen nominiert.
Es ist schon verwunderlich, dass Südtirol als eine kleine Insel (!) im Herzen Europas an der PFlichtimpfung immer noch festhalten muss, wenn um die Landesgrenzen herum alle Bewohner FREI ENTSCHEIDEN können, ob sie das eigene Kind impfen oder nicht impfen lassen.
Interessant sind in dieser Thematik die Stellungnahmen der Hygieneärzte im Lande, die ich bis auf eine neu im Dienst aufgenommene Ärztin selbst zur Sachlage befragt habe. Fazit: Sie würde ja gerne die freie Entscheidung befürworten, bzw. die Pflichtimpfung abschaffen wollen, weil sie in dieser Form keinen Sinn mehr ergibt, allein das Gesetz kann ohne der erreichten Durchimpfungsrate nicht geändert werden.
Die aktuellen Durchimpfungsraten des Landes zeigen etwas Erstaunliches:
Die Durchimpfungsrate im Jahre 2000 stand im Mittel bei 95%. Im Laufe der letzten 16 Jahr hat dies Rate stark abgenommen und die zu erwartenden Krankheitsfälle haben nicht zugenommen, sondern entgegengesetzt auch abgenommen!! Poliomyelitis sei hier ausgenommen, weil es seit dem letzten Fall in den 70er Jahren - hervorgerufen durch eine Impfung - keinen verzeichneten Fall mehr gegeben hat.
Es gibt die Polioerkrankung zentriert schon noch, nämlich dort, wo Seuchen drohen (z.B. beim Tsunami in Japan, trotz 100%-iger Durchimpfungsrate!) und im Kongo-Afrika, wo mit DDT versucht wird die Hütten frei von der Malaria zu halten! So war es auch hier in Südtirol, als in den 50er Jahren DDT als Insektizid eingesetzt wurde. Nach dem Verbot des Insektizids hat auch die Polioerkrankung in Korrelation abgenommen!
Ich könnte den kritischen Lesern nun von zwei aktuellen Impfschäden berichten. Zufällig sind die Eltern beiderseits im Krankenhaus tätig, kennen also die Struktur, die Vorteile, die Risiken. Vor der Impfung ihrer Kinder waren sie überzeugte Impfer. Nun sehen sie die Sachlage ganz anders, haben mit den Gerichten zu kämpfen, weil sie den Schaden nachweisen müssen!
Zudem lade ich alle zur Tagung am Samstag, 1. Oktober 2016 im Cristallokino ein: 14-19 Uhr. Dort werden alle aufgefordert ihre "Meinung" kund zu tun.
Geschätzte Grüße. lafl.
Ich bin kein Mediziner, aber
Ich bin kein Mediziner, aber wenn die Impfratschläge dieses Herrn das Niveau seiner rechtlichen Ratschläge haben, dann gute Nacht. Mit dem Slogan "Das Wissen ist frei" , ganz gleich ob er in irgendeiner Verfassung steht, wird man
sicher keinen Prozess gewinnen.
Impfungen basieren auf das
Impfungen basieren auf das Prinzip des Herdenschutzes, die schwächsten Mitglieder der Herde werden dadurch geschützt, dass die starken Mitglieder (die Herde) die Impfung auf sich nehmen und all jene schützen, die eine Impfung nicht überleben würden. Welche Patientengruppen das sind, weißt du als Mediziner ja auch (Schwangere, Neugeborene, Personen mit Immunsystemerkrankungen, Transplantationsempfänger, in bestimmten Bereichen HIV-Erkrankte etc).
Ohne Herdenschutz werden die schwächsten Mitglieder der Gesellschaft einem für sie potentiell tödlichen Erkrankungsrisiko ausgesetzt. Sich darauf zu verlassen, dass andere geimpft sind, ist aus meiner Sicht reiner Egoismus, passt aber natürlich in unser Neoliberales Weltbild. Anything goes, was juckt es mich wenn ein anderer an einer Krankheit stirbt, die ich persönlich wegstecken kann.
Aus dem Grund des Herdenschutzes halte ich die Wahlfreiheit bei der Impfung als ethisch nicht zumutbar.
Stimmt alles, Oliver.
Stimmt alles, Oliver.
Aber:
1)
"Zusammengefasst bin ich davon überzeugt, dass man die zur Herdenimmunität benötigten 85% auch ohne Zwangsmaßnahmen erreichen kann."
Ja, die "Dummen" nehmen das Risiko in Kauf, die Egoisten nutzen die Tatsache, dass es genügend Dumme gibt, für ihren eigenen Egoismus. Neoliberalismus pur. Den Vorteil wollen alle haben, das Risiko sollen die anderen treffen.
2)
"Die von dir beschriebenen Risikogruppen müssen ohnehin besondere Vorsichtsmaßnahmen treffen, das heißt ihre Lebensqualität würde durch eine hohe Impfrate nicht extrem verbessert."
Schon mal mit einem Risikopatienten in einer Kinderarztpraxis gewesen? Bei Ausfall des Herdenschutzes ist das eine tödliche Gefahr. Die Lebensqualität für Säuglinge, Immungeschwächte oder Schwangere verändert sich dramatisch mit Wegfall der Durchimpfungsrate.
lg
Christoph
1)
1)
"Denn falls ja, dann ist in diesem Fall der Egoist der Dumme, denn er könnte sich einen nahezu 100%igen Schutz ermöglichen, indem er sich impfen lässt. Welchen Vorteil hätte er?".
Das schlagende Argument der Impfgegner: jede Impfung trägt auch ein Risiko mit sich. Dem ist auch weder medizinisch noch statistisch was auszusetzen, selbstverständlich ist die Impfung mit (geringen) Risiken verbunden. Im Einzelfall sogar tragisch, es gibt solche Fälle. Sich aber nicht zu Impfen (um das persönliche Risiko auszuschließen), dann aber den Vorteil des Herdenschutzes mit nutzen zu dürfen, ist egoistisch.
2)
Beispiel: Säuglinge können nicht gegen Masern geimpft werden, die Impfung findet erst um den ersten Geburtstag herum statt. Trotzdem müssen sie in der Zeit häufig zum Kinderarzt, oder dürfen auf dem Spielplatz. Wenn sie dort einem Masernvirus ausgesetzt werden, kann das tödliche Folgen haben.
Ein paar Random-Berichte, laut STIKO haben sich 2013 bundesweit 86 Säuglinge mit Masern angesteckt, und die Zahl geht seit 2013 rapide aufwärts. Allein in Berlin sind 2015 in einem Monat 50 Babys an Masern erkrankt. Masern gilt aber andererseits eigentlich als ausgerottet, wenn die Durchimpfungsrate gehalten würde.
Deine Beispiele zielen auf gesunde, erwachsene Personen. Gäbe es nur die, könnte man die Diskussion in die Tonne werfen. Es geht bei der Impfung ausschließlich darum, dass diejenigen geschützt werden, die nicht geimpft werden können. Die Schwächsten der Gesellschaft: Säuglinge, Patienen mit Immundefizienz, Transplantationsempfänger,
http://www.spiegel.de/gesundheit/diagnose/lage-14-jaehriger-an-spaetfol…
http://www.focus.de/gesundheit/baby/kinderkrankheiten/gesundheit-vierja…
http://www.ruhrnachrichten.de/nachrichten/vermischtes/aktuelles_bericht…
http://www.spiegel.de/gesundheit/diagnose/masern-ausbruch-in-den-usa-ge…
http://www.spiegel.de/gesundheit/diagnose/masern-in-berlin-kleinkind-ge…
3)
" Es ist auch nicht gesagt, dass eine Wahlfreiheit bei Impfungen die Durchimpfungsrate sinken lässt. Ich gehe eher vom Gegenteil aus, denn dann muss mehr Wert auf Aufklärung gelegt werden. "
Berlin und generell die Durchimpfungsrate in Deutschland zeigen empirisch und faktisch, dass du dich leider täuschst.
Impfen ist für mich niemals eine Individualentscheidung, sondern eine Gesamtgesellschaftliche. Jedes nicht geimpfte Kind (weil individuell so entschieden), kann in Interaktion mit seiner Umwelt ein anderes (schwächeres oder ungeimpftes) Kind anstecken und zu Tode bringen. Genausowenig dürfen einzelne Personen entscheiden, nicht in die Renten- oder SSN "Versicherung" einzuzahlen, nur weil sie selbst keinen Bedarf darauf haben.
Ich stelle die Frage anders: was würde passieren, wenn die Frau, die in Disneyland für die Infektion von 42 Personen ausfindig gemacht wurde, dafür gesellschaftlich und finanziell haften müsste?
Nein, sorry, das würde ich
Nein, sorry, das würde ich nicht befürworten. Ich sehe, dass meine Intention nicht klar war. Mir gings mit dem Satz um das "gesamtgesellschaftliche". Eine "individuelle" Entscheidung (sich nicht impfen zu lassen) verursacht nämlich hier konkret gesamtgesellschaftliche Kosten (Mortalität, Sanitätskosten). Aus diesem Grund tendiere ich zu einer Interessensabwägung die im Zweifel die gesellschaftliche Verantwortung vor der individuellen Freiheit zieht. Übrigens immer ein wesentlicher juristischer Grundsatz. Individuelle Rechte müssen stets abgewogen werden und im Gesamtkontext bewertet werden.
Für mich: genau wie mein Beitrag im Renten- oder Sanitätshaushalt notwendig ist, damit die Behandlung oder Pension von jemand anderem bezahlt werden kann, ist auch meine Teilnahme an der Durchimpfung nötig, damit die Gesellschaft kollektiv gesündert bleibt und nicht die schutzlosen auf der Strecke bleiben. Ich darf mich nicht aus der Verantwortung stehlen, und schon gar nicht wenn ich von den Vorteilen des Herdenschutzes profitiere, selbst aber nichts dazu beitrage. Für mich einfach ein klassisch neoliberaler Gedanke.
Wenn es auf Tausende Ärzte in
Wenn es auf Tausende Ärzte in Österreich einen Verrückten gibt, der meint er wisse alles besser, verstehe ich wirklich nicht warum ihm so viel Achtung geschenkt wird.
Dieses ewige Gejammer über den bösen Staat bin ich in unserer heutigen Gesellschaft nun langsam satt! Nirgendwo lebt es sich so frei und uneingeschränkt wie bei uns: ich kann auf die Straße laufen und den Regierenden mehr oder weniger alles nennen was ich will. Es gibt keine Wehrpflicht mehr und wer nicht arbeitet muss keine Steuern zahlen (wohl die einzige Pflicht die es für den Bürger gegenüber den Staat noch gibt). Nichtsdestotrotz wartet in der Ersten Hilfe ein Team von Ärzten, Krankenschwestern und Pfleger nur darauf, dass ich komme wenn mir was fehlt und behandelt mich gratis wenn ich kein Geld habe.
Aber nein, es gibt immer noch Leute die sich wegen jeden Sch**ß aufregen müssen. Bei den Geschwindigkeitsbegrenzungen fängt es an und bei den Impfungen hört es auf: als würden die Paar Pixer als Kind uns etwas ausmachen! Und ja, es gibt Fälle wo man durch diesen Pixer stirbt; manche Leute verbrennen elend in ihren Autos, weil sie sich nach einen Unfall von den Sicherheitsgurten nicht befreien können. Sollen wir deswegen die Sicherheitsgurte abschaffen? Wohl kaum.
Hallo Oliver, vielen Dank. Ja
Hallo Oliver, vielen Dank. Ja, ich kann sehr wohl deine Argumente nachvollziehen. Ich wage noch mehr: wäre ich Arzt, wäre das Prinzip der körperlichen Unversehrheit für mich wahrscheinlich schlagend. Nicht umsonst ist das Prinzip in zahlreichen Verfassungen grundgesetzlich geschützt. Ich wiederhole aber - wäre ich Mediziner. Selbst Verfassungsgrundsätze sind immer einer juristischen Abwägung unterworfen, in einem anderen Beitrag weise ich zum Beispiel auf das Prinzip des Eigentums und seiner sozialen Verpflichtung. Die beiden verstärkenden Argumente (und selbst das schwere Geschütz) sind für mich nachvollziehbar.
Problematisch sehe ich die Aussage "Da jeder Mensch für sich entscheiden muss, worauf er Wert legen möchte, scheitert der Anspruch auf richtige Entscheidungen für die gesamte Menschheit schon a priori.". Nein, es ist eben in der Gesellschaft niemals eine "Entscheidung für sich selbst". Das gibt unsere Verfassung bzw. das entsprechende Grundgesetz nicht her. Die Bürger unserer Nation (und anderer Nationen auch) haben sich eine Verfassung gegeben. Und diese gibt den Rahmen vor, innerhalb dessen das Rechtsgebilde unser Zusammenleben regelt. Kein Mensch kann "für sich entscheiden", ob er das Gewaltmonopol des Staates akzeptiert oder nicht. Es ist ein Prinzip, das a priori für diejenigen festgelegt ist, die unter dem Gültigkeitsrahmen der entsprechenden Verfassung leben. Und das solange gilt, bis es nicht durch eine Verfassungsänderung modifiziert ist. Es ist niemals eine Frage der richtigen Entscheidung für die gesamte Menschheit. Sondern immer nur eine Entscheidung für die Gesellschaft, in der man frei (hoffen wir, Beispiele des Gegenteils gibts genüge) lebt.
Mit dieser Präzisierung möchte ich den anderen Argumenten aber nichts wegnehmen. Es gibt sie. Und wie du schreibst, muss für beide Platz sein.