Syrien: (K)ein Ende des Bürgerkriegs?

Vor zwei Tagen war der Korrespondent des ZDF der Meinung, dass Assads Truppen im Bürgerkrieg die Oberhand haben und dass der Krieg faktisch entschieden sei. Eine ähnliche Meldung kann man heute auch in der Dolomiten lesen.
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Ossimori / Oxymora, Stadtgalerie
Foto: Privat

Ich weiß nun nicht, ob ich zufrieden oder unzufrieden sein soll. Ich konnte mich in diesem Konflikt nie klar für eine Seite entscheiden. Zum Ersten bin ich für friedliche Veränderungen und Lösungen (Gandhi, Mandela, Dalai Lama) und gegen Krieg, der so viele Tote und so viel Leid kostet. Zum Zweiten war ich im Konflikt in Syrien auch immer hin und her gerissen: Einerseits der Diktator Assad, den es zu stürzen galt (aber was ist mit den ganzen diktatorischen Monarchen im arabischen Raum?). Andererseits die verschiedenen ethnischen und religiösen Minderheiten, die sich von Assad geschützt fühlen und die vor einem islamistischen Regime Angst haben. Es sind das - neben der Mehrheit, die Araber sunnitischen Glaubens sind - die Kurden, die Armenier orientalisch christlichen Glaubens, die Aramäer und Assyrer gehören wieder einer anderen orientalischen christlichen Kirche an, weiters gibt es Palästinenser  sowie die Drusen, eine muslimische Minderheit. Dann gibt es noch die wichtigste religiöse Minderheit, der auch die Familie Assads angehört, die Alawiten. Es handelt sich um eine muslimische Religionsgemeinschaft, die 12% der Syrer ausmacht. Alle diese haben Angst vor den Islamisten – es ist auch nicht schwer auszumalen, was ihnen an Strafaktionen und Unterdrückung unter einem Islamistischen Regime bevorstünden: weitere Massaker und eine neue Flüchtlingswelle. Insofern beruhigt mich die Aussicht, dass es wahrscheinlich nicht dazu kommen wird – wenn auch Assad am Ruder bleibt.