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Alternative für die Opposition?

Bei der Bürgerunion macht man sich Gedanken über “Noch-SVP-Wähler”. Doch eine “Alternative für Südtirol” will man – vorerst – nicht ins Leben rufen.
Andreas Pöder & Stefan Taber
Foto: bürgerunion

Ist schon Wahlkampf? Eigentlich sind die nächsten Landtagswahlen erst für Oktober 2018 geplant, doch die Opposition wetzt bereits die Messer. Während die Süd-Tiroler Freiheit mit Aktionen wie zuletzt im Bozner Rathaus auf sich aufmerksam macht, geht die Bürgerunion zur verbalen Attacke über. Während Andreas Pöder den Medien im Land vorwirft, Landeshauptmann Arno Kompatscher “im Schonwaschgang” zu behandeln, macht sich sein Jugendsprecher Stefan Taber Gedanken über viele “Noch-SVP-Wähler”.

“Politische Weichspüler gibt es heutzutage genügend, deshalb dürfte man auch beim Landeshauptmann mittlerweile in den Schleudermodus schalten. Er wird’s aushalten oder nicht. Das wird sich dann zeigen.”
(Andreas Pöder)

Bei Gesprächen in den letzten Wochen und Monaten will Taber festgestellt haben, “dass es SVP-Wähler in der bürgerlichen Mitte gibt, die nach einer Alternative bei den nächsten Wahlen suchen, diese aber nicht immer bei bestehenden Parteien finden”. Auch nicht bei der Bürgerunion, wie es scheint. So sei des Öfteren der “Ruf nach einer Art ‘Alternative für Südtirol’” an ihn herangetragen worden, berichtet Taber. Konkrete Pläne in diese Richtung gebe es aber nicht – vorerst. Gänzlich ablehnend steht man bei der Bürgerunion einer “Alternative für Südtirol” jedenfalls nicht gegenüber: “Wir sind für Zusammenarbeit mit Gleichgesinnten offen.” Der Erfolg der AfD hat auch den Freiheitlichen Geschmack auf eine “Alternative” gemacht. Die Blauen sehnen sich offen einen “ähnlichen demokratiepolitischen Frühling” für Südtirol herbei. Tatsächlich hat es vor einigen Monaten den Versuch gegeben, über Facebook das Interesse an einer “Alternative für Südtirol” (AfS) auszuloten. Doch seither steht die Seite still.

Was man sich von der Bürgerunion für den Wahlkampf 2018 erwarten kann, lässt die Oppositionspartei in einem guten Dutzend Thesen durchblicken, die man aus Gesprächen und Zuschriften herausgearbeitet hat:

Wie vielen der erwähnten “Noch-SVP-Wählern” Pöder & Co. damit wohl aus der Seele sprechen?