Umwelt | Gastbeitrag
Feindbild Landschaftsschutz?
Foto: Suedtirolfoto.com/Helmuth Rier
Bei der Landesversammlung des Südtiroler Bauernbundes ist aufgefallen, wie sehr man bemüht ist, darzustellen, dass die Bauern die Einzigen sind die auf Natur und Landschaft achten und dass die Bauernschaft eigentlich nichts falsch machen kann in der Landschaft. Gleichzeitig sucht man einen Sündenbock und wird fündig: Der Landschaftsschutz, der über Südtirol die Käseglocke stülpt, Südtirol als Freilichtmuseum ansieht und den Bauern zum Landschaftsgärtner degradiert, als Feind nicht nur für die Landwirtschaft, sondern – und das ist neu – auch für die Landschaft.
In Wirklichkeit spricht der Landschaftsschutz den Bauern ja nicht ihren Verdienst für den Erhalt der Kulturlandschaft ab – aber daraus abzuleiten, dass jeder Bauer in der Landschaft tun und lassen kann was ihm gerade einfällt, ist doch etwas verwegen,
„Daraus abzuleiten, dass jeder Bauer in der Landschaft tun und lassen kann was ihm gerade einfällt, ist doch etwas verwegen.“
Es ist unvermeidbar, dass es Auflagen und manchmal ein „Nein“ von Seiten des Landschaftsschutzes weiterhin geben wird. Der Bauernbund kann nun den Landschaftsschutz weiterhin als Feindbild gebrauchen um von eigentlichen Problemen der Landwirtschaft abzulenken, oder, gescheider, endlich die gemeinsamen Anliegen erkennen und vernünftig zusammenarbeiten.
Amtsdirektor Dr. Peter Kasal
Stellv. Amtsdirektor Dr. Konrad Stockner
Amt für Landschaftsökologie
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Endlich einmal klare Worte
Endlich einmal klare Worte gegen die vielen Bauerbündler, die das ganze Jahr die Hand aufhalten um unser Steuergeld,
und dann so tun als wäre das Land ihr Eigentum, und sie könnten es ausnützen wie sie wollen.
"Der Bauernbund kann nun den
"Der Bauernbund kann nun den Landschaftsschutz weiterhin als Feindbild gebrauchen um von eigentlichen Problemen der Landwirtschaft abzulenken, oder, gescheider, endlich die gemeinsamen Anliegen erkennen und vernünftig zusammenarbeiten." Dieser Satz hat mich an ein Gespräch mit einem Ultner Bauernvertreter erinnert, der mir von den Existenzsorgen der Bauern im Ultental erzählte. Die meisten Bauernhöfe sind sehr klein und um ihre Zukunft ist es schlecht bestellt. Es können nicht alle innovativ sein und neue Produkte auf den Markt bringen. Wie lange wird es traditionelle Berglandwirtschaft noch geben?
Wie sich die
Wie sich die Monokulturlandschaft in den letzten Jahrzehnten negativ auf das Landschaftsbild ausgewirkt hat, haben wir erlebt und schweren Herzens geschluckt. Die Schäden dieser Eingriffe an der Artenvielfalt, an den Bodenlebewesen und damit an der Bodenfruchtbarkeit sowie die Folgen schleichender chemischer Verseuchung auf die Volksgesundheit sind aber noch gar nicht quantifiziert - und sie werden sehr negativ nachhaltig sein! Und es schmerzt uns noch der letzte Clou: die Möglichkeit der Gülleausbringung auf Natura 2000.
Ich frage mich schon lange: Was hat das noch mit der Ethik der Landwirtschaft als Pfleger der Gesundheit der Natur und der Menschen zu tun? Mir scheint das Denken ans Gemeinwohl ist bei den Machern dem Denken an die Wirtschaft sprich Brieftasche gewichen.
Ich bin echt gespannt was da in Zukunft auf uns "Das Schönste auf der Welt- Genießer" zukommen wird mit den vom BB-Boss Tiefenthaler bei der SBB-Landesversammlung elegant vor dem Landeshauptmann angekündigten "Bagatelleingriffen" - mit welchem wohl beabsichtigt war, von vornherein wohlwollendes Durchwinken bei der Landesregierung zu bewerkstelligen. Ist da vielleicht etwas "Innovatives" geplant wie ausgedehnte Gülle- Pipelines und Pumpstationen, zumal bei den Jungbauern ein neuer Vorstand eingerichtet wurde, der halbtägig an Biogasanlagen arbeitet?