Politik | Eppan

Falsche Investition

Die ökosoziale Bewegung Pro Eppan Appiano kritisiert die Umgestaltung des Dorfplatzes: Zu teuer und an den Bürgern vorbei.
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Foto: Suedtirolfoto.com / Othmar Seehauser
Der Gemeinderat wird am kommenden Donnerstag über das Projekt abstimmen. Die Neugestaltung des Dorfzentrums in St. Michael/Eppan soll über eine Million Euro kosten. Die Oppositionsliste „ Pro Eppan Appiano“ kritisiert das Projekt als zu teuer und zu wenig durchdacht.
Am vergangenen Samstag sammelte die die ökosoziale Bewegung deshalb am Dorfplatz von St. Michael/Eppan Meinungen zur anstehenden Neugestaltung des Dorfzentrums gesammelt. „Wie erwartet, äußerten sich viele Bürger kritisch zur Notwendigkeit des Projekts und hinterließen ihre Meinung auch schriftlich“, heißt es in einer Aussendung.
Die Gemeinderatsfraktion Pro Eppan Appiano äußert große Zweifel an der Notwendigkeit der geplanten Neugestaltung des Dorfzentrums von St. Michael. „Es ist unserer Meinung nach derzeit eine falsche Investition mit fragwürdigen Zielen. Es gäbe genügend andere Projekte, bei denen dringender Investitionsbedarf in Eppan bestünde und für welche die für die Zentrumsgestaltung veranschlagte eine Million Euro benötigt würden, z.B. im sozialen Bereich für Altenwohnungen, betreutes Wohnen oder aber die Schulbauten, die seit Jahren verzögert werden.“, erklärt die Gemeinderätin Greta Klotz.Zudem bestünde auch die Möglichkeit, nach dem Ankauf von Schloss Hocheppan, den hohen Kosten für die Errichtung eines Gastbetriebes im Rathaus und den absehbaren Millionenkosten für die Sanierung des Lidos Montiggl, sparsam mit dem Geld der Bürger umzugehen und nicht zwingend notwendige Projekte zurückzustellen.
 
Pro Eppan Appiano glaubt nicht, dass die Neugestaltung des Dorfzentrums zur Belebung beitragen wird. „Menschen beleben einen Dorfkern, nicht die Aufhöhung eines Platzes, eine neue Pflasterung bzw. ein neues Lichtkonzept“, ist Felix von Wohlgemuth überzeugt. „Eine Sperrung des Dorfzentrums für den Verkehr ist sicher wünschenswert, doch müssen zuvor die notwendigen Voraussetzungen geschaffen werden. Zumindest die zusätzlichen Parkplätze in St. Anna und auch die geplante Tiefgarage am Lanseranger sollten zuerst verwirklicht werden und insbesondere ist ein funktionierendes Parkleitungssystem Voraussetzung, damit die Sperrung des Rathausplatzes funktionieren kann.
Die Gemeindeverwaltung möchte das Projekt der Neugestaltung bereits in diesem Herbst umsetzen. Zusätzliche Parkplätze sollen hingegen erst nächstes Jahr, ein Parkleitsystem gar erst Ende 2018 verwirklicht werden.