Harter Kurs gegen Nein-Sager
Bis zum heutigen Mittwoch hatten Südtirols Bezirksgemeinschaften Zeit, um Soziallandesrätin Martha Stocker mitzuteilen, welche Gemeinden sich am SPRAR-System der italienischen Regierung beteiligen. Die Antwort fiel für die Landesrätin positiver aus als zwischenzeitlich befürchtet: Mehr als 80 der 116 Gemeinden im Land erklärten sich bereit, ein geeignetes Gebäude für die Aufnahme von Asylbewerbern zu finden und gemeinsam mit einer geeigneten Trägerorganisation direkt beim Staat ein Projekt einzureichen. Für diese freiwillige Teilnahme erhalten die Gemeinden vom Staat bekanntlich bis zu 35 Euro pro Kopf und pro Tag. Nachdem parallel dazu vor allem bei bestehenden Flüchtlingsunterkünften das System fortgeführt wird, Asylwerber gemäß der Vereinbarung zwischen dem Land Südtirol und dem Regierungskommissariat, also in Immobilien aufzunehmen, die das Land zur Verfügung stellt, besteht nun also doch im überwiegenden Teil der Südtiroler Gemeinden eine Bereitschaft zur Flüchtlingsaufnahme. „Wir sind auf sehr gutem Weg“, erklärt Martha Stocker.
Gemeinden wie Kaltern oder Sarntal, die sich dagegen weiterhin weigern, ihren Teil beizutragen, stellt nun nicht nur die Soziallandesrätin mit der Drohung finanzieller Konsequenzen die Rute ins Fenster. Nur einen Tag nachdem die EU-Kommission ein Vertragsverletzungsverfahren gegen Polen, Tschechien und Ungarn wegen deren Weigerung zur Aufnahme von Flüchtlingen eröffnet hat, kündigte am Mittwoch auch Gemeindenverbandspräsident Andreas Schatzer Maßnahmen gegen hartnäckige Nein-Sager an. „Es kann nicht sein, dass einige Gemeinden sagen, beim Nachbar schon, aber bei uns nicht“, erklärte Schatzer auf RAI Südtirol. Noch hofft man beim Gemeindenverband, dass die meisten Bürgermeister und Gemeinderäte innerhalb Juni zur Räson kommen. Die Gemeinderatssitzungen würden oft Ende des Monats stattfinden, deshalb wolle man bis dahin noch zuwarten, meint Schatzer. „Danach werden wir uns aber entsprechende Gedanken zur Gemeindefinanzierung machen müssen“, droht der Gemeindeverbandspräsident.
Unbegleitete Minderjährige nehmen um 600 Prozent zu
Während in Südtirol über die Flüchtlingsunterkünfte gefeilscht wird, lässt auf nationaler Ebene die Organisation Save the Children mit neuen Daten zu unbegleiteten minderjährigen Flüchtlingen aufhorchen: Mehr als 62.000 unbegleitete Minderjährige sind laut ihrem aktuellen Report seit dem Beginn des Arabischen Frühlings in Italien gelandet, davon knapp 26.000 im Jahr 2016. Das entspricht einer Zunahme von 600 Prozent in den vergangenen sechs Jahren. Im Vorjahr zählte fast jeder sechste Flüchtling zu dieser besonders geschützten Gruppe.
Rund 80 Prozent der unbegleiteten Minderjährigen sind laut den Daten von Save the Children zwischen 16 und 18 Jahre alt. Doch auch die Zahl an unbegleiteten Kindern würde ständig steigen. Im Vorjahr wurden in der Altersklasse 0 bis 14 Jahren 2050 Kinder gezählt.
....es muss sein und es wird
....es muss sein und es wird sein und niemand wird es verhindern können: diese Einstellung kommt mir erschreckend bekannt vor, oder??
Wohl eher minderjährige Buben
Wohl eher minderjährige Buben. Mädchen haben schließlich keinen "Fluchtgrund".
Antwort auf Wohl eher minderjährige Buben von Waltraud Astner
Was wollen Sie mit Ihrem
Was wollen Sie mit Ihrem Kommentar sagen?
Ich will damit sagen, dass
Ich will damit sagen, dass die Asylwerber, das Asylrecht dazu benutzen um dauerhaft in Europa einzuwandern. Wirkliche Flüchtlinge, die z. B.vor Krieg fliehen bestehen aus Frauen, Mädchen Alten Kranken usw., die schaffen es nur bis ins nächste Flüchtlingslager und haben meist auch nicht die Mittel um Schlepper zu bezahlen. Minderjährige werden gezielt nach Europa geschickt um dann als gesamte Familie nachkommen zu können. Für Mädchen wäre das zu gefährlich, das müssen die Jungs übernehmen.
Antwort auf Ich will damit sagen, dass von Waltraud Astner
Angesichts der Tatsache, dass
Angesichts der Tatsache, dass Abertausende unbegleitete minderjährige Flüchtlinge in Europa irgendwo einfach verschwinden, Gewalt und Prostitution ausgesetzt sind, finde ich Ihren Kommentar recht zynisch und mit meiner christlich-abendländischen Wertevorstellung nicht vereinbar.
Ja leider nimmt man in Kauf,
Ja leider nimmt man in Kauf, indem man unbegleitete Jugendliche einfach nach Europa schickt, dass sie in die Hände von gewissenlosen Kriminellen geraten und das Ganze nicht das bringt, was man sich erhofft. Da fragt man sich wie Eltern das nur machen können, sie wären zur Verantwortung zu ziehen, aber ohne gesicherte Identität ist das oft nicht möglich. Nichts, aber auch gar nichts rechtfertigt die Vernachlässigung des Sorgerechts.
Antwort auf Ja leider nimmt man in Kauf, von Waltraud Astner
Können Sie Ihre These, dass
Können Sie Ihre These, dass die Kinder "geschickt" werden irgendwie belegen? Als Mitteleuropäer kann man sich natürlich fragen, "wie Eltern sowas machen können". Anderswo denkt man vielleicht, naja, hier wird der Junge von irgendwelchen Milizen zwangseingezogen oder gleich erschossen, die Tochter entführt und zwangsverheiratet, Arbeit werden sie beide nicht finden, möglicherweise kann er/sie es in Europa besser haben.
Ja gar zur Verantwortung ziehen sollte man die Eltern (sic!). Möchten Sie Ihnen das Sorgerecht ihrer verschwundenen Kinder entziehen, die sie, auch wenn sie nicht verschwunden sind, oft nie mehr wieder sehen? Oder wie stellen Sie sich das vor? Und was haben Sie dann für die Kinder erreicht? Ginge es denen dann besser? Wären die besser geschützt?