Ladurner, Ulrich
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Gesellschaft | Pollo der Woche

Der Carabiniere

Zeit-Reporter Ulrich Ladurner verteidigt wortgewaltig das Vorgehen der spanischen Regierung in Katalonien. Journalismus im Dienst der Staatsmacht.
Um keine Unklarheiten aufkommen zu lassen, bedarf es gleich zu Beginn einer Standortbestimmung:
Der Autor dieser Zeilen findet sezessionistische Bewegungen im heutigen Europa tendenziell gefährlich, anachronistisch und völlig realitätsfremd. Der Gedanke an die allein seligmachende Selbstbestimmung trübt sich gänzlich ein, wenn man sich jene politischen Exponenten genauer anschaut, die diese Schimäre mit einigem Erfolg in Südtirol vertreten.
Es dürfte nur konsequent und authentisch sein, wenn sich ein Journalist mit dieser Haltung in seiner Arbeit kritisch mit den Zielen, Aktionen und Kampagnen solcher Bewegungen auseinandersetzt.
Kann man dabei aber so weit gehen, dass man staatliche Repression, polizeiliche Willkür und die Außerkraftsetzung demokratischer Grundregeln und Bürgerrechte - wie es derzeit in Katalonien passiert - nicht nur rechtfertigt, sondern eine härtere Gangart auch noch herbeischreibt und -redet? Wohl kaum.
Genau das tut derzeit aber der Südtiroler Zeit-Journalist Ulrich Ladurner.
 
 
Kann man staatliche Repression, polizeiliche Willkür und die Ausserkraftsetzung demokratischer Grundregeln und Bürgerrechte nicht nur rechtfertigen, sondern eine härtere Gangart auch noch herbeischreiben? Genau das tut derzeit der Südtiroler Zeit-Journalist Ulrich Ladurner.

Ladurner hat in der aktuellen Ausgabe der renommierten Hamburger Wochenzeitung „Die Zeit“ einen Artikel zur anstehenden Abstimmung in Katalonien geschrieben. Unter dem Titel „Das Kalkül der Separatisten“ setzt der Meraner Journalist dabei zu einem wortgewaltigen Plädoyer für die staatliche polizeiliche Repression an.
Die Katalanen treiben das fragwürdige Referendum über ihre Unabhängigkeit voran, Eskalation inklusive. Ihr undemokratisches Vorgehen zwingt Madrid zu harten Reaktionen“, heißt es bereits im Vorspann. Dann schreibt Ladurner:
 
Als der katalanische Regierungschef Carles Puigdemont am gestrigen Mittwoch in Barcelona vor die Presse trat, sagte er: "Die Zentralregierung hat die rote Linie zu einem autoritären und repressiven Regime überschritten (…) sie hat den De-facto-Ausnahmezustand über Katalonien verhängt!" Mit diesen harten Worten reagierte er auf die Festsetzung von 13 Mitarbeitern seiner Regierung durch die spanische Polizei. Puigdemont, kein Mann der Mäßigung, drehte damit verbal weiter an einer Eskalationsspirale, die Anfang September begonnen hatte.
Am 6. September verabschiedete das katalanische Regionalparlament ein Gesetz, das den Weg für ein Unabhängigkeitsreferendum frei machen sollte. 60 Abgeordnete stimmten dagegen, 72 stimmten dafür. Das war schon ein Zeichen dafür, dass selbst die katalanische Gesellschaft in dieser Frage tief gespalten ist. Doch Puigdemonts Regierung kümmerte das nicht. Sie peitschte das Gesetz innerhalb von 48 Stunden durch das Parlament. Zeit für eine ausgiebige Debatte über eine so existenzielle Frage wie die Unabhängigkeit gab es nicht. Am 1. Oktober nun sollen die Katalanen über das Referendum abstimmen.“
 
Ladurner betreibt in seinem Artikel die klassische Umkehr von Ursache und Wirkung. Er übersieht eifrig, dass die aktuelle Sezessionsbewegung primär durch eine Verfassungsklage des Partido Popular gegen bereits gesetzlich gewährte Autonomierechte ausgelöst wurde. Er ignoriert, dass Urteile des Verfassungsgerichtshofs auch eine eminent politische Konnotation haben - nicht nur in Spanien. Vor allem aber versucht er, die spanische Regierung von jedweder Verantwortung für die mehr als grenzwertigen Aktionen gegen die Unabhängigkeitsbestrebungen zu entheben.
Ladurner:
 
„Das spanische Verfassungsgericht erklärte im September das entsprechende Gesetz für illegal – weil es mit der spanischen Verfassung nicht vereinbar sei. "Das Referendum wird niemals stattfinden", sagte Ministerpräsident Mariano Rajoy deshalb und rief die katalanische Regierung zur Umkehr auf. Doch die machte immer weiter. 
Dann schritt die Polizei ein. Sie beschlagnahmte Werbematerial, Flugblätter, sperrte eine Website, die für das Referendum warb, und setzte schließlich die 13 Mitarbeiter der Regierung fest, die mit der Vorbereitung der Abstimmung beschäftigt waren. Das geschah nicht, wie Puigdemont glauben machen will, weil von der Zentralregierung der "De-facto Ausnahmezustand" ausgerufen worden sei. Das geschah auf Anordnung eines Richters in Barcelona, der sich veranlasst sah, gegen die Vorbereitung eines illegalen Referendums vorzugehen. Doch diese wichtigen Differenzierungen gehen jetzt unter."
 
Dass die katalanische Volksabstimmung ohne Quorum über die Bühne gehen soll, ist für den Meraner Journalisten nur ein weiterer Mosaikstein eines diabolischen Planes:
 

„Es geht auch unter, dass die katalanische Regierung das Referendum nicht gerade demokratisch ausgestaltet hat. Es sieht keine Mindestbeteiligung vor. Und es gilt die relative Mehrheit. Wenn also beispielsweise nur 20 Prozent der Katalanen abstimmten, und davon 50 Prozent plus 1 mit Ja votierten, hätte eine kleine Minderheit der Katalanen eine neue Republik geschaffen.“
 
Also: Politische Verhaftungen hui, demokratische Volksabstimmung pfui!
 
Ulrich Ladurner kam über die Wiener Arbeiterzeitung AZ (eingegangen), das Schweizer Magazin Facts (eingegangen) und die beiden österreichischen Flaggschiffe profil und News 1999 zur Hamburger „Die Zeit“. Jahrelang war er dort als Auslandskorrespondent in den Kriegs- und Krisengebieten Irak und Iran, Afghanistan und Pakistan unterwegs. Nebenbei schreibt er durchaus erfolgreich Bücher - über ein Dutzend in den vergangenen 15 Jahren.
Ulrich Ladurner war vor seinem Studium in Innsbruck bei der Polizei. Wenn ich mich richtig erinnere, bei den Carabinieri. Man darf das sagen, weil der Zeit-Reporter selbst mit Stolz darauf verweist.
Vor fünfeinhalb Jahren schilderte der italienische Journalist und Autor Roberto Saviano in einem Zeit-Artikel seine Eindrücke einer Lesereise durch Deutschland. Saviano:

 

 
„Am Abend des 20. März treffe ich im Theaterhaus Stuttgart auf Ulrich Ladurner, Journalist der ZEIT mit Südtiroler Wurzeln. Alle Menschen, die ich auf meiner Reise durch Deutschland treffe, haben wichtige Geschichten zu erzählen. Als Ulrich noch nicht für die ZEIT arbeitete und in Italien lebte, war er bei der Polizei. Als Italiener überrascht mich das ein wenig. In Italien Journalist zu werden ist nicht nur äußerst schwierig, sondern setzt auch einen ganz bestimmten Werdegang voraus: Hochschulabschluss, Praktika in verschiedenen Lokalredaktionen, und wenn man Glück hat, schafft man den Sprung nach oben. ...(...)... Deshalb ist ein Polizist, der auf Journalist umsattelt, für mich so erstaunlich.“
 
Ulrich Ladurner weist in seiner journalistischen Arbeit kaum kritische Distanz zur Staatsmacht auf. Seine besondere Affinität zur regierenden Politik kam schon vor über zehn Jahren in Südtirol zum Ausdruck.
 
Diese Lebensgeschichte scheint Ulrich Ladurner nachhaltig geprägt zu haben. Schaut man sich seine aktuellen Artikel über Katalonien an, so glaubt man, dass der Zeit-Reporter auch heute noch bei der Polizei sei. Ebenso als Ladurner vor wenigen Wochen in einem Zeit-Artikel mit dem martialischen Titel „Schickt Kriegsschiffe!“ den militärischen Einsatz gegen die Schlepper vor der libyschen Küste bejubelte und die Unentschlossenheit der EU geißelte.
Ulrich Ladurner weist in seiner journalistischen Arbeit kaum kritische Distanz zur Staatsmacht auf. Seine besondere Affinität zur regierenden Politik kam schon vor über zehn Jahren in Südtirol zum Ausdruck.
Ausgangspunkt war das Gedenkjahr 2009. Das Kulturassessorat um Sabina Kasslatter Mur wollte zum heldengeschwängerten Andreas-Hofer-Jubiläum ein kulturelles Kontrastprogramm abliefern. Eines der Projekte hieß „Südtirol 2005“ und wurde Ulrich Ladurner anvertraut. Der Meraner Journalist lieferte ein Manuskript mit dem Titel „Der Fleck“ ab, das acht journalistisch-belletristische Geschichten enthält. Ladurner unternahm eine fiktive Reise durch Südtirol auf 261 Seiten. Vier Geschichten spielen in der Vergangenheit mit realem, historischem Hintergrund, die restlichen vier Geschichten in der Zukunft.
Der Text wurde auf die Homepage des Kulturassessorates gestellt, der Autor hielt im Frühsommer 2009 acht Lesungen in Südtirol.
Ladurners Honorar dürfte aber selbst etablierte Schriftsteller vor Neid erblassen lassen.
100.000 Euro hat sich das Land Ladurners Visionen kosten lassen. Auf den Gesamtumfang umgerechnet, kostete eine Manuskriptseite den Steuerzahler 383 Euro. Später erschien das Manuskript als Buch im Innsbrucker „Haymon“-Verlag, und Ladurner verwertete Teile des Werks in einem Theaterstück, das 2014 bei den Freilichtspielen Lana uraufgeführt wurde.
 
Ulrich Ladurner versteht es, sich gut zu verkaufen. Und der renommierte Zeit-Reporter arrangiert sich dabei mit den herrschenden Systemen. Ob in Südtirol, in Afghanistan oder in Spanien.
Mit kritischem, unabhängigem Journalismus hat das Ganze allerdings wenig zu tun.
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kurt duschek Sa., 23.09.2017 - 15:53

Ich lese den Artikel, staune, bin verwundert, würde gerne einige Fragen stellen, aber ich halte mich zurück. Bin bereits neugierig auf die sicher folgenden Kommentare zu diesem Artikel.

Sa., 23.09.2017 - 15:53 Permalink
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19 amet Sa., 23.09.2017 - 16:42

Aber, aber, Herr Franceschini. Nicht jeder kann für die "Zeit" arbeiten. Aber dass Sie deswegen so auf einen Kollegen dreinhauen müssen. Was für ein furchtbarer Werdegang. Carabiniere (oh Schreck, welch ein Beruf), Zeitungen die anscheinend sobald er dort war, pleite gegangen sind. Bücher hat er geschrieben für die unsere Politiker ihre Beitragsschubalde geöffnet haben. Na sowas. Ganz was Neues. Und so ein Schlingel will über die hehre katalanische Revolition berichten. Und sich gar noch auf die Seite des Rechts stellen. Wenn eine Minderheit eine weitreichende Entscheidung für die Mehrheit trifft, dann ist das für Sie anscheinend Demokratie. Ich nenne es Diktatur. Seit Jahren wird in Katalonien diktatorisch die spanische Weltsprache unterdrückt. Keine Aufsschrift auf spanisch, spanische Kinder können nur auf 2 Stunden ihrer Muttersprache pro Woche zählen, sie dürfen die Schuluniorm nicht tragen, da sie keine Katalanen sind, u.s.w. Auf allen Ämtern können Spanier theoretisch ihre Sprache verwenden, aber die katalanischen Beamten tun so als würden sie nichts verstehen. Und all dies obwohl laut letzter Zählung nur 36% der Einwohner Katalanisch als Muttersprache angaben und 60% Spanisch. Kommt Ihnen das irgendwie bekannt vor ? Ja auch bei uns ware es so ähnlich. Aber zur Zeit der Faschisten.
Deswegen lob ich mir Leute wie den Ladurner, die nicht mit Populisten liebäugeln, sodern das Recht einfordern.

Sa., 23.09.2017 - 16:42 Permalink
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Hartmuth Staffler Sa., 23.09.2017 - 17:45

Als ehemaliger Carabiniere hat Ulrich Ladurner natürlich Sympathien für die extrem rechte Guardia Civil. Und als Journalist weiß er natürlich, dass eine Volksabstimmung etwas vollkommen Undemokratisches ist. Wo kämen wir denn hin,. wenn das Volk abstimmen und entscheiden dürfte, und nicht mehr Politiker und Journalisten wie Ulrich Ladurner? Nicht auszudenken ...

Sa., 23.09.2017 - 17:45 Permalink
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19 amet Sa., 23.09.2017 - 22:52

Antwort auf von Hartmuth Staffler

Wo kämen wir hin, wenn jeder sagte, wo kämen wir hin, und keiner ginge um zu schauen, wo wir hinkämen, wenn wir gingen.Übrigens guter Mann, rechts sind die Faschisten der katalanischen Regierung, die ihre spanischen Mitbürger unterdrücken, und nicht die Guardia Civil, deren Aufgabe es ist das Recht aller Bürger zu verteidigen.. Anscheinend hecheln sie auch den Methoden der katalanischen Gesetzesbrecher nach. Wie schön wäre das bei uns . Nur mehr deutsche Schulen. Die Kinder unserer italienischen Mitbürger würden nur mehr in Deutsch unterrichtet. Und so weiter Wahrscheinlich bis zur etnischen Säuberung. Und zuvor würden die von ihnen anscheinend verhassten Carabinieri kommen. Um die Rechte der italienischen Mitbürger zu sichern.

Sa., 23.09.2017 - 22:52 Permalink
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Harald Knoflach Sa., 23.09.2017 - 20:06

@Franceschini
"Der Autor dieser Zeilen findet sezessionistische Bewegungen im heutigen Europa tendenziell gefährlich, anachronistisch und völlig realitätsfremd."
Ist das nicht ein klein wenig undifferenziert, wo es doch die Aufgabe des Journalismus wäre - wie der Autor selbst andeutet - zu differenzieren.
Inwiefern sind die europafreundlichen, grün-sozialdemokratischen und auf soziale Marktwirtschaft sowie ein inkludierendes Gesellschaftsmodell setzenden schottischen Sezessionisten "anachronistischer" als die EU-feindlichen, konservativen und turbokapitalistischen sowie nationalistischen Torries?
Wieso ist die demokratische Legitimation von durch Krieg und monarchistische Exzesse entstandenen Grenzen gefährlicher als die Beibehaltung des Status Quo um jeden Preis, der ja zu einem gefährlichen Erstarken der Rechten geführt hat?
Wieso ist es realitätsfremd in Zeiten der größten institutionellen Krise der Europäischen Union, die hauptsächlich durch den Club der Nationalstaaten (Rat) verursacht wurde, die Sinnhaftigkeit großer Nationalstaaten zu hinterfragen und stattdessen kleinere Einheiten unter dem Dach der EU zu schaffen, die - um in einer globalisierten Welt bestehen zu können - ein inhärentes Interesse an einem Mehr an europäischer Integration in sich tragen als es große europäische Flächenstaaten tun?
Mich würde eine Antwort wirklich interessieren und ich hoffe, dass ich sie bekomme.

Sa., 23.09.2017 - 20:06 Permalink
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19 amet Sa., 23.09.2017 - 23:09

Kleinere Einheiten mit Interesse an Integration ? Die Katalanen hassen die Spanier, die Spanier die Portugiesen, die Schotten die Engländer, die Korsen die Franzosen, die Kärntner die Slowenen, die Tiroler die Vorarlberger, die Sarner die Bozner Stadtfacken,und so könnte ich die Liste wohl stundenlang weiterführen. Da will sich niemand integrieren. Jeder schaut auf seinen Kirchturm. Je mehr getrennt wird, desto mehr Konflikte brechen auf. Nur ein Verzicht der Staaten auf eigene Parlamente, Verwaltung, Finanzen, usw.könnte ein Europa der Völker schaffen, da sie sich nicht mehr hinter Grenzen, Barrieren, eigenen Gesetzen verstecken können. Einheitliche Gesetze für ganz Europa beschlossen in einem einzigen Parlament.

Sa., 23.09.2017 - 23:09 Permalink
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19 amet So., 24.09.2017 - 10:29

Antwort auf von pérvasion

Seit Jahrhunderten liebt niemand in Europa seine Nachbarn.Wenn Sie in Südtirol leben und nicht Scheuklappen und Ohrenstöpsel tragen, müssten Sie es bemerkt haben. Es geht aber um ein friedliches Miteinander, und die faschistischen katalanischen Populisten haben jahrelang das Gegenteil gefördert. Oder glauben Sie wirklich der spanische Staat lässt hunderttausende seiner Landsleute in Katalonien unterdrücken ohne sich zu wehren ? Stellen Sie sich die gleiche Situation in Südtirol vor. Oder glauben Sie unsere rechten Kameraden würden mit den Italienern nicht genauso verfahren. Und dann käme bei uns auch das was Sie als Militärpolizei bezeichnen. Wie in jedem anderen Staat.

So., 24.09.2017 - 10:29 Permalink
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pérvasion So., 24.09.2017 - 12:21

Antwort auf von 19 amet

In Katalonien werden Menschen unterdrückt? Du schreibst weiter oben selbst: »Und all dies obwohl laut letzter Zählung nur 36% der Einwohner Katalanisch als Muttersprache angaben und 60% Spanisch.« Das ist das Skurrilste an einem PP-Narrativ, das nun offensichtlich auch nach Südtirol überschwappt... zwei Drittel lassen sich in einer Demokratie von einem Drittel unterdrücken. Da stimmt wohl was nicht. Warum gestattet man nicht diese Abstimmung, dann können die 60% die 36% doch bequem überstimmen... dann ist Ruhe.

So., 24.09.2017 - 12:21 Permalink
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19 amet So., 24.09.2017 - 20:14

Antwort auf von pérvasion

Die Abstimmung hat es schon gegeben. 40% der Katalanen haben abgestimmt,davon 80% für die Unabhängigheit. Also ein Drittel war dafür. Diese Abstimmung war genauso ungültig wie die jetzt geplante. Bei so einer Entscheidung, die das Leben und die Zukunft der Menschen betrifft, müssten doch wenigstens zwei Drittel dafür sein. Fahren Sie nach Katalonien und dann sehen Sie die Unterdrückung der spanischen Kultur und Sprache. So wie die englischen Populisten , werden auch diese Nationalisten erfahren welche Probleme der
Austritt aus der EU bringen wird.

So., 24.09.2017 - 20:14 Permalink
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Harald Knoflach So., 24.09.2017 - 21:38

Antwort auf von 19 amet

@19amet
findest du nicht, dass eine abstimmung beispielsweise für oder gegen die atomkraft eine wesentlich schwerwiegendere und weitreichendere ist als die positionierung einer verwaltungsgrenze. bei ersterer kann es um leben und tod gehen, da radioaktive strahlung vor keinen verwaltungsgrenzen halt macht. dennoch beschließen wir solche dinge mit einfacher mehrheit.
erstens war das damals eine selbstorganisierte befragung und zweitens ist mir neu, dass man weißwähler automatisch als nein-stimmen wertet. wieder-kanzlerin merkle dürfte es - dieser logik folgend - auch schwer haben, eine mehrheit zu finden, die 50% der wahlberechtigten abdeckt.
ad eu-austritt: die sezessionistischen schotten wollten großmehrheitlich in der eu bleiben und fliegen jetzt gewiss raus, weil sie die engländer und waliser mitgerissen haben und nicht etwa weil sie sich für die unabhängigkeit entschieden haben.
super-lustig finde ich, dass du pérvasion empfiehlst, nach katalonien zu fahren, damit er sich ein bild machen kann. ROFL

So., 24.09.2017 - 21:38 Permalink
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Harald Knoflach So., 24.09.2017 - 00:30

Antwort auf von 19 amet

dein negatives menschenbild lass ich dir jetzt mal. bei der sache mit dem europäischen parlament stimme ich dir sogar zu. rat abschaffen und einem echten europaparlament echte legislative kompetenz geben. bin ich sofort dabei. nur werden wir halt unterhalb auch noch verwaltungseinheiten brauchen, die regelungen verabschieden und demokratisch legitimiert sind. oder soll die entscheidung über eine forststraße in den dolomiten im europaparlament gefällt werden? das wäre ein verrückter zentralismus. das subsidiaritätsprinzip ist schon ein gutes.

So., 24.09.2017 - 00:30 Permalink
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19 amet So., 24.09.2017 - 10:38

Ich habe nicht mit Ihnen Buderschaft getrunken. Sie brauchen mir auch nicht ihre Gnade zu erweisen meine Theorie zu lassen.
Sie können Sie einfach nicht wiederlegen, so einfach ist das. Aber was wir sicher nicht brauchen sind weitere Grenzen, und weitere Landesfürsten, die wie in Katalonien der Oberpopulist Jordi Pujol der 50 Millionen stiehlt und sie nach Andorra verschiebt.
Und wenn die Grundrechte des Menschen unterjocht werden, dann hört jede Sympathie für solche Leute auf.

So., 24.09.2017 - 10:38 Permalink
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Karl Gudauner So., 24.09.2017 - 14:55

Wirtschaftlich gesehen ist Katalonien für Spanien so etwas wie die Lombardei für Italien. Also geht es um große wirtschaftliche Interessen, wenn eine solche Region sich von ihrem Staat verabschieden will. Und es geht um weitreichende institutionelle Verflechtungen zwischen dieser Region, dem Staat Spanien und der EU, die nicht so einfach aufgelöst werden können. Es sollte möglich sein, die Unabhängigkeitsbestrebungen in Form von mehr Autonomie und wertschätzender Kooperation aufzufangen. Dass dies vernünftig ist, liegt auf der Hand. Wer es versäumt hat, in der Auseinandersetzung zwischen Katalonien und dem Staat Spanien diesen Weg anzubahnen, und wer sich gegen Kompromisslösungen sträubt, habe ich nicht hinreichend verfolgt.

Machen wir uns jedoch nichts vor, was die Unabhängigkeitsbestrebungen betrifft. In Katalonien steht nicht das Überleben einer Sprachminderheit auf dem Spiel. Wäre dies der Fall, so könnten sie sich auf entsprechende rechtliche Grundlagen berufen. Wenn es nur um den Anspruch der politischen und wirtschaftlichen Loslösung von dem Staat Spanien geht, so ist der staatliche Anspruch auf nationale Einheit, so wie der in der Verfassung verankert ist, rechtlich mit einem stärkeren Fundament ausgerüstet als die Unabhängigkeitsbestrebung der Region. Ganz banal deshalb, weil dieser Grundsatz Teil des Verfassungsgebäudes des Staates ist. Die Volkssouveränität liegt beim Volk des gesamten Staates.

Allein mit der Einforderung einer demokratischen Abstimmung der Bevölkerung einer Teilregion kann deren Unabhängigkeit nicht begründet werden. Denn das hätte mit logischer Konsequenz zur Folge, dass sich jede Region von ihrem Staat lossagen kann. Das hat dann realistisch betrachtet nicht nur mit Recht, sondern auch mit Ordnung zu tun. Wollen wir eine Situation herbeiführen, in der womöglich europaweit Tür und Tor für neue Grafschaften und Fürstentümer geöffnet wird? Was das für die politischen, kulturellen und die wirtschaftlichen Beziehungen für Folgen hätte und welche Wirkung dies auf die EU als Staatengemeinschaft und Regulierungsplattform hätte, kann man sich leicht ausmalen.

Sie ist zwar nicht auf der Liste der Toptrends zu finden, aber wir brauchen sie: Ordnung. Bisher hat sich das vielschichtige System von lokalen Gemeinschaften (Gemeinden, Provinzen, Regionen oder wie sie genannt sind) und Staaten mit der EU als übergreifendem politischem Katalysator bewährt. Es muss schon gewichtige Gründe geben, um dieses System abzuschaffen. Und es wäre unklug, mit vermeintlich demokratischen Abrissbirnen die Grundfeste dieser staatlichen und internationalen Ordnung zu erschüttern. Die Brexit-Abstimmung hat gezeigt, welche Flut an Problemen auf Menschen und Institutionen zukommt, die aus purer Lust an Eigenbrötelei und wahltaktischer Spekulation umfassende Kooperationsabkommen auf's Spiel setzen.

Menschen mit gesundem Widerspruchsgeist mag es gefallen, wenn irgendwo irgendwer stabile institutionelle Gebäude in Frage stellt. Da erhält der Geist der Auflehnung gegen die verkrusteten Institutionen neue Verve und wird die Hoffnung auf neue Impulse genährt, dass die basisdemokratische Dekonstruktion dazu führen wird, erfolgversprechende neue Instrumente zur Beseitigung der vielen Ungerechtigkeiten einzuführen. Wir brauchen aber auch den Blick auf das große Ganze und Journalisten/-innen, die der breiten Öffentlichkeit dazu Orientierung bieten.

So., 24.09.2017 - 14:55 Permalink
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Harald Knoflach So., 24.09.2017 - 17:09

Antwort auf von Karl Gudauner

"[...] Staaten mit der EU als übergreifendem politischem Katalysator bewährt. Es muss schon gewichtige Gründe geben, um dieses System abzuschaffen."

Hat uns dieses System nicht auch eine der größten politischen und wirtschaftlichen Krisen verschafft? Der Rat, der ein echtes europäisches Parlament am Gängelband hält. Die Katalanen rütteln ja nicht an der EU. Im Gegenteil. Für mich wäre es schon ein gewichtiger Grund, wenn wir das Hemmnis der europäischen Integration - nämlich die Nationalstaaten - überwinden könnten.

So., 24.09.2017 - 17:09 Permalink
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19 amet Mo., 25.09.2017 - 09:54

Antwort auf von Harald Knoflach

Üblicherweise antworte ich nicht auf freche Leute die jeden Duzen,wie es die Maurer machen,und schnell schon gar nicht. Aber weil Sie so erregt sind mache ich eine Ausnahme. Was wollen die katalanischen faschistoiden Nationalisten ? Einen Staat in dem nur katalaniscch gesprochen wird, der eigene Grenzen, eigene Finanzen (ganz wichtig zum stehlen , wie der Übervater Jordi Pujol),also ihr kleines Fürstentum.. Ihren katalanischen Satz haben sie wohl wissentlich nicht komplettiert. Denn wer nicht katalanisch spricht und denkt soll gehen oder seine Kultur und seine Sprache verleugnen und verlieren. Kommt Ihnen das bekannt vor ? Ja das hat doch schon der gute Benito erfunden, und die Südtiroler sollten italienisch reden oder verschwinden..Ein Nationalstaat beginnt bei der Sprache . Wer Hunderttausende Kinder zwingt sich in einer Sprache unterrichten zu lassen die nicht die Ihre ist, ist ein Verbrecher. Oder sollten die Spanier die Katakombenschulen wieder aufleben lassen ? Nebenbei zeigt es die begrenzte nationalistische Weltsicht dieser Faschisten. Katalanisch als Sprache ist ein Nichts auf der Welt, Spanisch ist die vierte Weltsprache und wird von über 400 Millionen Menschen gesprochen. Aber es geht ja den Katalanen, wenn sie es auch verbrämen, fast nur um das Geld. Die Loslösung ist wirtschaftlich bedingt. Und darauf haben sie keinen rechtlichen Anspruch, wie Herr Gudauner in seinem sehr interessanten Beitrag sagt.

Mo., 25.09.2017 - 09:54 Permalink
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19 amet Mo., 25.09.2017 - 14:33

Antwort auf von Harald Knoflach

Für die Brüder aus dem Norden, die es Ihnen gleich tun, habe ich immer eine Lektion. Werde ich wieder einmal angepöbelt, so richte ich dem Betreffenden immer schöne Grüße von seiner Frau aus. Auf die Frage
ob ich denn die kenne, sage ich: Selbstverständlich , wer kennt die nicht, und entferne mich.

Mo., 25.09.2017 - 14:33 Permalink
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Sepp.Bacher So., 24.09.2017 - 16:44

Artur Mas war bis 2016 Regierungschef Kataloniens. Er sagt u. A.:
"Bedenken Sie, dass dieser Wille von einem Volk ausgesprochen wird, von dem 70 Prozent aller Menschen nichtkatalanische Wurzeln haben. Wir sind eine sehr gemischte Gesellschaft, ein melting pot. Es ist also keine ethnische Frage, es ist auch keine Frage des Geldes. Es geht um den Willen der Menschen, eine Nation zu sein und als solche handeln zu können."
Das ganze Interview von Ulrich Ladurner mit Artur Mas auf Zeit Online unter: http://www.zeit.de/politik/ausland/2017-09/artur-mas-katalonien-unabhae…

So., 24.09.2017 - 16:44 Permalink
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Sepp.Bacher So., 24.09.2017 - 17:08

Antwort auf von Sepp.Bacher

Franceschini schreibt u. A.: "Ulrich Ladurner war vor seinem Studium in Innsbruck bei der Polizei. Wenn ich mich richtig erinnere, bei den Carabinieri. Man darf das sagen, weil der Zeit-Reporter selbst mit Stolz darauf verweist." Das kann gut möglich sein. Als Ladurner noch jung war, gab es in Italien die Militärpflicht. Diese konnte man auch bei der Militärpolizei "Carabinieri" ableisten. Wenn das zutrifft, ist jede Spekulation diesbezüglich, z. B. "Diese Lebensgeschichte scheint Ulrich Ladurner nachhaltig geprägt zu haben. Schaut man sich seine aktuellen Artikel über Katalonien an, so glaubt man, dass der Zeit-Reporter auch heute noch bei der Polizei sei" überflüssig und unzulässig.
Interessant ist auch, dass sei es Franceschini als auch z. B. Wikipädia unterschlagen seine Reporter-Zeit im Jugoslawienkrieg - das war noch vor seiner Zeit in Vorderasien - wo er das Zerfallen eines bis dahin funktionierenden Staates als katastrophal empfand: Krieg, Genozid, Vertreibung und Flucht mitten in Europa. Verständlich dass er Angst hat, es könnte auch in Spanien mit Katalonien, Baskenland, Galizien in diese Richtung gehen und das Bremsen möchte.

So., 24.09.2017 - 17:08 Permalink
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Sepp.Bacher So., 24.09.2017 - 18:04

Antwort auf von pérvasion

Es ist ein Unterschied, ob ich mich mit Überzeugung um eine Stelle bei der Polizei bewerbe oder ob ich jene Variante der Wehrpflicht erfülle, wo ich ein normales Gehalt erhalte und eher in kleinen Strukturen, meist auf dem Land leben muss/kann anstatt in in großen Kasernen.
Ich glaube die Erfahrung des Zusammenbruchs Jugoslawiens, der Krieg zwischen Brudervölkern und die tragischen Folgen, sind für Ladurner entscheidender.

So., 24.09.2017 - 18:04 Permalink
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Profil für Benutzer Hartmuth Staffler
Hartmuth Staffler So., 24.09.2017 - 21:19

Antwort auf von Sepp.Bacher

Ich bin ab 1990 regelmäßig im ehemaligen Jugoslawien, in Kroatien, Serbien, Bosnien und im Kosovo unterwegs gewesen. Ich habe den Krieg miterlebt, bin selbst in serbische Gefangenschaft geraten. Gerade deswegen empfinde ich Sympathie mit den Katalanen und wünsche ihnen, dass sie sich friedlich von Spanien trennen können.

So., 24.09.2017 - 21:19 Permalink
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Profil für Benutzer pérvasion
pérvasion So., 24.09.2017 - 22:15

Antwort auf von Sepp.Bacher

"Es ist ein Unterschied, ob ich mich mit Überzeugung um eine Stelle bei der Polizei bewerbe oder ob ich jene Variante der Wehrpflicht erfülle, wo ich ein normales Gehalt erhalte und eher in kleinen Strukturen, meist auf dem Land leben muss/kann anstatt in in großen Kasernen."

Klar, es ist ein Unterschied. Prägen kann aber beides.

So., 24.09.2017 - 22:15 Permalink
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Profil für Benutzer Karl Trojer
Karl Trojer Mo., 25.09.2017 - 14:20

Karl Gudauner schreibt in seinem Kommentar : "[...] Staaten mit der EU als übergreifendem politischem Katalysator bewährt. Es muss schon gewichtige Gründe geben, um dieses System abzuschaffen." Darauf antwortet Herr Knoflach : "Hat uns dieses System nicht auch eine der größten politischen und wirtschaftlichen Krisen verschafft?" Nun die EU hat größere politische Krisen bisher eher verhindert als "verschafft" und die wirtschaftlichen Krisen der letzten Jahre (seit 2009) rühren vro allem von importierter, ausgrasenden Finanzspekulation her. Ich trage die Darlegungen von Karl Gudauner voll mit und denke, dass die Zukunft Europas am besten über bedarfsgerechte Subsidiarität und friedenstiftende Solidarität gestaltbar ist. Viel mehr "Regionen" als derzeitige Staaten sind kein Garant für realisierbare Lösungen.

Mo., 25.09.2017 - 14:20 Permalink
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Profil für Benutzer Harald Knoflach
Harald Knoflach Mo., 25.09.2017 - 18:54

Antwort auf von Karl Trojer

@trojer
es steht außer frage, dass die eu eines der größten friedensprojekte der geschichte ist (zumindest innerhalb ihres gebietes). ebenso stimme ich zu, dass die zukunft in bedarfsgerechter und friedenstiftender solidarität liegt - wie du das nennst. dennoch ist die eu derzeit eine große demokratische baustelle und hat die probleme nicht bloß importiert, sondern auch durch entsprechende gesetzgebung bzw. nicht-gesetzgebung befördert - was schlussendlich zu den gegenwärtigen krisen geführt hat. daher meine ich, dass man eventuell schon einen schritt weiter in sachen integration gehen könnte. aber eben nicht nach nationalstaatlicher logik.

Mo., 25.09.2017 - 18:54 Permalink
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Profil für Benutzer Erwin Demichiel
Erwin Demichiel Di., 26.09.2017 - 21:56

Kann mir jemand sagen, ob die Katalanen eine eigene Verfassung ausgearbeitet haben? Wenn ja, auf welchem Wege? Ich kann dazu nichts finden. Das Autonomiestatut ist ja (gleich wie in Südtirol) nicht als Verfassung zu betrachten. Ich frage deshalb, weil man - rein theoretisch - sich eine eigene Verfassung erarbeiten müsste, bevor man sich von einem Staatsgebilde trennt. Eine Verfassung, die nicht von ein paar Experten geschrieben ist und in der steht, wie man in Zukunft (zusammen)leben will. Und erst dann kann man die Frage stellen, wo diese Vorstellung am besten zu verwirklichen ist - in einem eigenen Staat, im bisherigen, bei einem anderen usw.

Di., 26.09.2017 - 21:56 Permalink
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Profil für Benutzer Harald Knoflach
Harald Knoflach Di., 26.09.2017 - 23:49

Antwort auf von Erwin Demichiel

es wurde am 8. september ein "llei de transitorietat jurídica i fundacional de la república" also eine art übergangsverfassung verabschiedet. bbd hat auszüge davon aus dem katalanischen ins italienische übersetzt:

http://www.brennerbasisdemokratie.eu/?p=36045
http://www.brennerbasisdemokratie.eu/?p=36128

bei einem ja sollte in der folge dann mittels partizipativem prozess eine verfassung ausgearbeitet werden.

Di., 26.09.2017 - 23:49 Permalink