Politik | Landesregierung

Kompatschers Silvester-Stadl

Der Obmann der Südtiroler Freiheitlichen Andreas Leiter Reber kritisiert die Pressekonferenz von Landeshauptmann Arno Kompatscher zu Jahresende.
Leiter Reber, Andreas
Foto: Die Freiheitlichen
Mit Kopfschütteln reagiert der freiheitliche Landesparteiobmann Andreas Leiter Reber auf die Aussagen von Landeshauptmann Kompatscher in dessen Pressekonferenz zum Jahresende.
Zum wiederholten Male zerschlägt der Südtiroler Landeshauptmann kiloweise diplomatisches Porzellan: die demokratisch gewählte Regierungspartei FPÖ wird beleidigt, jegliche Kommunikation mit deren Vertretern ausgeschlossen und ein Südtirol-Freund wie Werner Neubauer polemisch angegriffen“, so Leiter Reber, „ eine stolze Leistung für einen Landeshauptmann, der sich auf seinen angeblich so neuen und eloquenten politischen Stil einiges einbildet".
 

Italienische Hymne

 
Der Obmann der größten Südtiroler Oppositionspartei geht den Südtiroler Landeshauptmann frontal an. „Beinahe amüsant wurde Kompatschers Rückblick dann, wenn er die ergebnislose Champagner-Sause in Meran zu 25 Jahre Streitbeilegung als Meilenstein betitelt. Dabei wird dieses Kuscheltreffen von Altpolitikern wohl bestenfalls dadurch in Erinnerung bleiben, dass der Landeshauptmann zusätzlich zur Europa-Hymne auf Biegen und Brechen die italienische Hymne dort spielen lassen wollte. Aber nein, dies sei der Höhepunkt des vergangenen Jahres gewesen, so Kompatscher.
 
Konkrete Maßnahmen zum Schutz unserer Bevölkerung vor unkontrollierter und illegaler Einwanderung fehlen völlig.

Doppelpass

 
Die Doppelstaatsbürgerschaft hingegen, ein wirklich historischer Schritt, sei Kompatscher nur für polemische Anwürfe gegen den Mann gut, der diese seit Jahren für uns Südtiroler fordert und wesentlich an deren zustandekommen mitgewirkt hat. Gemeint ist dabei der FPÖ-Politiker Freund Werner Neubauer. Leiter Reber: „Ihm gilt unser Dank! Herrn Kompatscher dagegen sei gesagt: die offensichtliche Enttäuschung darüber, dass sich ein Herzensanliegen wie der Doppelpass nunmehr erfüllt, sollte man als Landeshauptmann doch etwas dezenter ausdrücken. Oder wenigstens eleganter.“ Aber weder das eine noch das andere scheint Teil des "neuen" Stils der SVP zu sein.
 

Einwanderung

 
Wie vorhersehbar echauffieren sich die Südtiroler Blauen auch über die Aussagen Kompatschers zur Flüchtlingsproblematik. „Konkrete Maßnahmen zum Schutz unserer Bevölkerung vor unkontrollierter und illegaler Einwanderung fehlen völlig!
Das Freiheitliche Konzept: Es gebe keine Pflicht zur Solidarität mit völlig falscher Einwanderungspolitik à la Angela Merkel, die der Landeshauptmann ja gerade dafür so musterknabenhaft bewundert. Anerkannten Kriegsflüchtlingen ist Unterstützung und Solidarität gewiss, blanke Einwanderer in das Sozialsystem und Straftäter sind abzulehnen bzw. auszuweisen. Südtirols Zuständigkeit im Bereich der Immigration und Sicherheit muss daher als autonomiepolitisches Ziel angestrebt werden.
 

Konvent

 
In einem Punkt allerding ist man auf derselben Wellelänge. Andreas Leiter Reber: „Nur in einem ist dem Landeshauptmann zuzustimmen: der Autonomiekonvent ist wirklich nicht gescheitert, sondern sandte ein lebendiges und mutiges Zeichen für mehr Eigenständigkeit Südtirols aus.
Nicht den Weg in gesamteuropäische Solidaritäts-Luftschlösser wie Herr Kompatscher.
Für den Obmann der Freiheitlichen ist der Grund dafür klar: „Wer den Konvent verfolgte, hat auch gesehen, warum dies so war: eben weil gerade nicht die Kompatscher-Achammer-SVP dort das Sagen hatte, sondern engagierte Bürgerinnen und Bürger, so wie mutige und kompetente Vertreter der Freiheitlichen, der SVP und des Schützenbundes, die einen realpolitischen Weg einschlugen. Und nicht den Weg in gesamteuropäische Solidaritäts-Luftschlösser wie Herr Kompatscher.
Am Ende will der Chef der Südtiroler Blauen Arno Kompatscher noch etwas ins Stammbuch schreiben: „ Dem Landeshauptmann sei hier gesagt: die teuersten Ruinen sind eben die von Luftschlössern. Daher sollte er in Zukunftsfragen wie der Flüchtlingswelle schnellstens Richtung ändern und nicht nebulöse Solidaritätsinteressen, sondern die Interessen des Südtiroler Volkes vertreten."