Politik | Landtagswahl

Die falsche Rechnung der SVP

Ein Stimmenverlust der Freiheitlichen bedeutet nicht weniger Rechtsradikalismus in Südtirol. Die SVP kann den Gewinn der Lega nicht einfach ignorieren.
Hinweis: Dieser Artikel ist ein Beitrag der Community und spiegelt nicht notwendigerweise die Meinung der SALTO-Redaktion wider.
SVP
Foto: Salto.bz

"Südtirol hat die Mitte gehalten", kommentiert Landeshauptmann Arno Kompatscher das Wahlergebnis am Montag Morgen. Die Verluste der deutschen Rechtsparteien sind für ihn der Beweis: "Es hat keine Radikalisierung stattgefunden." 

 

Ich möchte an dieser Stelle gerne auf das kleine Wörtchen „deutsche Rechtsparteien“ hinweisen. Sehr taktisch wählte Herr Kompatscher diesen Zusatz, um seine Aussage in die Kategorie „objektiv richtig“ zu rücken. Denn ohne dieses kleine Attribut wäre die Aussage schon wieder falsch. Denn es hat nicht nur Verluste, sondern auch Gewinne in Rechtsparteien gegeben, auch wenn diese „italienisch“ sind. 

 

Unglaublich, dass die SVP sprachliche Seggregation sogar im Bereich des Rechtsrucks und der Radikalisierung verwendet! Welche Rolle spielt es, ob die Radikalisierung auf Seiten der italienischen oder der deutschen Bevölkerung stattfindet? Es ist immerhin die Bevölkerung Südtirols, die mit ihren Stimmen, ganz gleich ob es deutsche oder italienische Stimmen sind, die Südtiroler Politik beinflusst. Die SVP täte also besser daran, diese Tendenzen nicht mit der Ausrede der Sprachbarriere zu ignorieren, um sich so die Ergebnisse schön zu reden. 

 

Was bringt uns ein Stimmenverlust der Freiheitlichen (mal abgesehen von persönlichem Genuss und Schadenfreude), wenn dafür die Lega, die sich im selben rechtsradikalen politischen Spektrum bewegt, an Stimmen zulegt? Außerdem, wer sagt, dass ausschließlich Vertreter der italienischen Sprachgruppe die Lega gewählt haben? Genauso können deutschsprachige Südtiroler ihre Stimme für diese rechte Partei abgegeben haben. Mit seiner Aussage spricht Kompatscher diesen Stimmen jegliche Bedeutung ab.

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Stephan H. Di., 23.10.2018 - 20:51

Erstens ist die Lega im Gegensatz zu unseren Rechtsparteien wirklich rechtsradikal, denn man hat früher sogar zu Folter gegenüber Migranten aufgerufen, so etwas wäre bei uns (F, STF, BU) unvorstellbar! Zweitens haben auch deutsche Wähler Lega gewählt, und das nicht gerade wenige, somit ist die Lega die einzige interethnische Partei, denn die Grünen und das TK, die sich gerne als interethnisch bezeichnen, wurden nur von deutschsprachigen Südtirolern gewählt! Und es wurde mit noch einem Märchen bei dieser Wahl aufgeräumt.
Intelektuell-alternative Kreise Südtirols wollten die Städter immer als progressiv und weltoffen darstellen und die Leute auf dem Land als hinterwäldlerisch. Nun, diese Wahl hat gezeigt dass es umgekehrt sein kann, die Stadt hat rechtsradikal gewählt und das Land moderat!

Di., 23.10.2018 - 20:51 Permalink
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Ludwig Thoma Di., 23.10.2018 - 22:01

Die STF kann sich wohlwollend über alles äußern und dabei bei manchen Menschen einen progressiven Eindruck hinterlassen.
Frau Atz Tammerle z.B., hat keinen Koch für ihre Pension in Schenna finden können und musste diese tragischerweise schließen. Auf die Frage warum sie denn nicht auf einen Ausländer als Koch zurückgreifen möchte, meinte Frau Atz Tammerle allen Ernstes das ginge nicht, weil so einer könne dann kein "Gröstl" machen, weil er andere Geschmacksnerven habe...
Ein weiteres "progressives" Schmankerl: „Meine Tochter ist mit Rückenschmerzen von der Grundschule gekommen, weil Sport plötzlich in Italienisch unterrichtet wird.“

Di., 23.10.2018 - 22:01 Permalink
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Harald Knoflach Di., 23.10.2018 - 22:13

@oliver
"Rechtsradikal sind Organisationen wie die Etschlichter."
nein, die sind nicht rechtsradikal sondern rechtsextrem

Di., 23.10.2018 - 22:13 Permalink
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Manfred Klotz Mi., 24.10.2018 - 16:29

Nein, sie bringt nur die FH in Zusammenhang mit Rechtsradikalismus, nicht die STF. Aber Harald bezog sich dennoch auf die Etschlichter, nicht auf den Artikel,

Mi., 24.10.2018 - 16:29 Permalink
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Manfred Klotz Do., 25.10.2018 - 07:55

Antwort auf von Waltraud Astner

Frau Astner, was wollen Sie mit diesem Link sagen? Im Artikel geht es um Rechtsradikalismus und diese Bezeichnung ist im Zusammenhang mit den FH - nicht so für die STF - nicht so weit hergeholt. Mit rechtsextrem wurden die "Etschlichter" im Kommentarteil bezeichnet und die von Harald gewählte Definition ist mehr als zutreffend, wenn Sie sich deren weltanschauliche Grundprinzipien zu Gemüte führen.

Do., 25.10.2018 - 07:55 Permalink
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Harald Knoflach Fr., 26.10.2018 - 00:16

@oliver
ich habe weder jemanden verteidigt noch eine zuweisung bezüglich f und stf getroffen. du schreibst in diesem kommentar, dass die etschlichter (und in deinem früheren beim alten artikel, dass die nsu) rechtsradikal wären. ich habe lediglich festgestellt, dass es sich bei den von dir genannten um rechtsextremisten und nicht um rechtsradikale handelt. wenn du schon von anderen präzision in der definition und betitelung einforderst, dann solltest du selbige selbst auch an den tag legen.

Fr., 26.10.2018 - 00:16 Permalink
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Manfred Klotz Mi., 31.10.2018 - 18:15

Rechtsradikal ist Gedankengut das zwar antisemitisch, rassistisch, völkisch, autoritär, sexistisch usw. ist (nicht unbedingt alles und nicht unbedingt alles gemeinsam), aber nicht ausdrücklich gegen das Grundgesetz und die demokratische Grundordnung. Insofern: Ja die FH kann man als rechtsradikal bezeichnen.
Denkst du es trägt zum friedlichen, demokratischen Zusammenleben bei, wenn man diesen Umstand beschönigt, oder unter den Teppich kehrt?

Mi., 31.10.2018 - 18:15 Permalink