Beim Klimafreitag im Februar habt ihr gezeigt, dass ihr's gut macht. Für den März-Freitag befürchtete ich dann das Übliche, dass ihr nämlich nur mehr wenige sein würdet, kraftlos, entmutigt oder besoffen und grob. Es ist ja nicht einfach dabei zu bleiben, wenn der Reiz des Neuen verpufft ist. Dann aber kam es beeindruckend anders. Wieder wart ihr viele, und wieder hattet ihr etwas zu sagen mit Überzeugung, Sachkompetenz und ohne viel Gebrüll. „Dass ich das noch erleben darf“ dachte ich mit der Rührseligkeit älterer Menschen. Meine Zuversicht war wieder da, jene die das Ballaballa unserer Zeit schon verschluckt hatte.
„Dass ich das noch erleben darf“ dachte ich mit der Rührseligkeit älterer Menschen. Meine Zuversicht war wieder da, jene die das Ballaballa unserer Zeit schon verschluckt hatte.
Aber jetzt kommt's. Jetzt kommt der Gegenwind. „Bringt das was?“ Diese kapitalistische Zerstörerfrage säuselt er in allerhand Ohren. Erziehungssysteme sagen euch, was Pflicht ist, Medien nehmen euch in die Mangel, Schlaumeier schließen von sich auf euch und unterstellen, dass ihr eh nur schwänzen wollt. Sie verlangen von euch die ethische korrekte Demo in schulfreier Zeit. Weil wir Alte immer so konsequent sind, nie versuchen, das Notwendige mit dem Angenehmen zu verbinden?
Unbequem seid ihr schon, denn ihr verlangt von uns und von euch den angenehmen Lifestyle zu ändern und einträgliche Wirtschaftssysteme zu überdenken. Das tut weh und viele fürchten, dass ihnen die Felle davonschwimmen. Daher der Gegenwind.
Weil wir Alte immer so konsequent sind, nie versuchen, das Notwendige mit dem Angenehmen zu verbinden?
Inzwischen ist es nicht mehr möglich, euch in die Ach-die-Kinder-Ecke zu stellen und belächelnd wegzuwischen. Mit eurer Konsequenz und Reife habt ihr das verhindert. Egal, was sein wird, die Erfahrungen, die ihr jetzt macht, kann euch niemand mehr nehmen, und ihr bekommt Zulauf, auch von uns Alten.