Politik | SVP
Zorniger Arno
Foto: Facebook/Arno Kompatscher
Arno Kompatscher wiegelt ab. „Ich habe die Sache mit Philipp geklärt, mehr gibt es nicht zu sagen“, sagt der Landeshauptmann freundlich aber bestimmt. Auch Philipp Achammer will das Ganze nicht an die große Glocke hängen. „Ich frage mich wer ständig ein Interesse hat öffentlich einen Konflikt zu nähren, wir haben miteinander alles geklärt“, ärgert sich der SVP-Obmann.
Dabei ist der Hintergrund politisch höchst brisant. Denn wahrscheinlich zum ersten Mal in der Geschichte hat sich am vergangenen Donnerstag ein SVP-Obmann mit einem designierten Ministerpräsidenten getroffen ohne dass der Südtiroler Landeshauptmann davon wusste.
Nach Informationen von salto.bz soll Arno Kompatscher deshalb ordentlich auf den Tisch geschlagen haben.
Zum ersten Mal in der Geschichte hat sich am vergangenen Donnerstag ein SVP-Obmann mit einem designierten Ministerpräsidenten getroffen ohne dass der Südtiroler Landeshauptmann davon wusste
Verständlich wird diese Reaktion, wenn man die genauen Abläufe und Hintergründe kennt.
Der Anruf
Es ist bekannt, dass die scheidende Lega-Regionenministerin Erika Stefani und Landeshauptmann Arno Kompatscher einen guten Draht zu einander haben. Nach Informationen von salto.bz soll Kompatscher am Donnerstag aus dem Regionenministerium informiert worden sein, dass am Montag (also heute) die letzte Sitzung des scheidenden Ministerrates stattfindet. Dabei auch auf der Tagesordnung: Die Anfechtung des neuen Südtiroler Vergabegesetzes vor dem Verfassungsgericht. Es ist vor allem die 5-Sterne-Bewegung, die das Südtiroler Gesetz unbedingt zu Fall bringen will.
Weil die SVP in diesen Tagen zur Konsultation mit dem designierten Ministerpräsidenten Giuseppe Conte geladen war, sollte das Vorhaben der Anfechtung direkt beim Ministerpräsidenten zur Sprache gebracht und verhindert werden.
Arno Kompatscher rief deshalb am späten Donnerstagnachmittag die SVP-Parlamentarier an. Als er Julia Unterberger an der Strippe hat, erhält er aber eine Antwort, die den Landeshauptmann fast aus dem Sessel wirft: „Das geht sehr gut, denn wir sind jetzt gleich zusammen mit Philipp hier zum Gespräch mit Conte“.
So erfährt Arno Kompatscher zum ersten Mal, dass der SVP-Obmann zu einem Treffen mit Ministerpräsident Giuseppe Conte in Rom weilt. Dass ein Landeshauptmann hier entweder dabei sein, aber zumindest darüber informiert werden will, kann man Kompatscher wohl kaum verdenken.
Das Versäumnis
Es ist schwer nachvollziehbar, wer die direkte Verantwortung dafür trägt, dass man Arno Kompatscher im Dunkeln ließ. Innerhalb der SVP ging man davon aus, dass der Gruppensprecher in der Abgeordnetenkammer, Manfred Schullian, sowohl den Parteiobmann als auch den Landeshauptmann über die Aussprache informieren würde. Doch anscheinend sprach Schullian nur mit Philipp Achammer. Die Gruppensprecherin im Senat, Julia Unterberger verabsäumte es ebenfalls, Kompatscher zu informieren.
Auch der Parteiobmann sah aber anscheinend keinen Grund, den Landeshauptmann vorab zu konsultieren oder gar zu ersuchen, bei diesem politisch wichtigen Treffen mit dabei zu sein. "Ich musst innerhalb von drei Stunden nach Rom, weil die Termine bei Conte alle innerhalb weniger Stunden organisiert wurden", erklärt Phillipp Achammer gegenüber salto.bz das Zustandekommen der Aussprache.
Dabei wäre ein Dabeisein des Landeshauptmannes institutionell durchaus sinnvoll gewesen. So etwa hat Luis Durnwalder, Arno Kompatscher zu einem Treffen mit dem damaligen Ministerpräsident Enrico Letta mitgenommen, als Kompatscher formal noch nicht einmal im Amt war.
Dabei wäre ein Dabeisein des Landeshauptmannes institutionell durchaus sinnvoll gewesen. So etwa hat Luis Durnwalder, Arno Kompatscher zu einem Treffen mit dem damaligen Ministerpräsident Enrico Letta mitgenommen, als Kompatscher formal noch nicht einmal im Amt war.
Tatsache ist, dass Arno Kompatscher am Donnerstag en passant und völlig zufällig kurz vor der Aussprache in Montecitorio davon in Kenntnis gesetzt wurde. Der Landeshauptmann soll entsetzt und sehr erbost gewesen sein.
Durch das Telefonat mit Julia Unterberger konnte wenigstens verhindert werden, dass man diese einmalige Gelegenheit in Sachen Vergabegesetz verpasst hat. „ Wir haben die Anliegen des Landes bei Conte vorgebracht“, sagt Philipp Achammer. Auch der SVP-Obmann bestätigt: „Ich habe die Geschichte mit Arno noch am Abend in einem Gespräch geklärt“.
Demnach nur ein Missverständnis?
Oder eher ein Sittenbild, wie es an der Spitze der SVP zugeht.
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"Ich musst innerhalb von drei
"Ich musst innerhalb von drei Stunden nach Rom, weil die Termine bei Conte alle innerhalb weniger Stunden organisiert wurden"
Wie hat das der Philipp "Speedy Gonzales" Achammer in drei Stunden geschafft? Haben ihm der Gostner, Haselsteiner oder Bebnko einen Flieger geliehen?
Für die Koordinierung solch
Für die Koordinierung solch wichtiger Termine und für einen ordentlichen Informationsfluss ist die Figur des Parteisekretärs da. dass weder dieser, noch der Obmann ("fahren wir zusammen nach Rom?"), noch der Sentaor Durnwalder den LH informiert hat, spricht Bände.
die christlichen Brüder halten ihre heilige Hand drüber und passt schon....
Was den 3 Herren zu denken geben sollte: Wer Narrenfreiheit genießt, sollte sich den ersten Teil des Worts nochmal genau anschauen, da liegt der Grund für diese Freiheit ;-)
Antwort auf Für die Koordinierung solch von Michl T.
"Wer Narrenfreiheit genießt,
"Wer Narrenfreiheit genießt, sollte sich den ersten Teil des Worts nochmal genau anschauen, da liegt der Grund für diese Freiheit. "
Genial :)
Sowohl, als auch. Aber
Sowohl, als auch. Aber möglicherweise können Sie mir ja „sachlich“ darlegen, wie jemand in drei Stunden von Bozen nach Rom kommt….
Antwort auf Sowohl, als auch. Aber von Felix von Wohlgemuth
Ich mach mal den Advocatus
Ich mach mal den Advocatus Diaboli: Vielleicht musste er nicht binnen drei Stunden in Rom sein, sondern wurde drei Stunden vor Abfahrt (des Zuges) informiert.
Das erklärt aber nicht, warum er nicht den LH informiert hat (ist auch nicht meine Absicht).
Antwort auf Ich mach mal den Advocatus von pérvasion
Die einfachste Antwort ist
Die einfachste Antwort ist häufig die richtige;)
da sind wir mal wieder
da sind wir mal wieder unterschiedlicher Meinung ;)
während der eine dem Bären
während der eine dem Bären M49 nachstellt, erweist der andere dem LH einen Bärendienst : frei nach Jean de la Fontaine >
„Gesagt, getan: es packte der treue Fliegenwedel
einen Pflasterstein und warf ihn – hui –
die Fliege tötend, dem Mann auf den Schädel;
ein guter Schütze, doch ein schlechter Denker,
ward er dem Schläfer jäh zum Henker.
Gefährlich ist ein dummer Freund;
weit besser ist ein weiser Feind.“
Achammer, noch eine billigere
Achammer, noch eine billigere Ausrede haben Sie nicht parat? Über die Aussprache wurde bereits tagsüber in den Medien berichtet.
https://www.rainews.it/tgr/tagesschau/articoli/2019/08/tag-Philipp-Acha…
Die Einladung musste also vorher zunächst zu Achammer, dann musste ein Anreiseplan geschmiedet werden, dann musste eine Presseaussendung erstellt werden, verschickt werden und von den Medien veröffentlicht werden. Und auch wenn es nur 3 Stunden gewesen wäre, sagt mir niemand, dass in dieser Zeit keine Mitteilung an den LH möglich war. Zur Erinnerung: wir haben mittlerweile Medien, die in Echtzeit Nachrichten übertragen.
Antwort auf Achammer, noch eine billigere von Dietmar Holzner
So etwas passiert wenn die
So etwas passiert wenn die Schattenregierung einer Provinz mehr Kontakte zu Rom hat als die offizielle Mann*Frauschaft hat. Ist aber bedenklich wenn die Medien im Land gleichgeschaltet sind und die Diktatur der SVP sich gegenseitig zerfleischt.
wie an so manchen Orten in
wie an so manchen Orten in Südtirol sitzt ein jugendlicher Tausendsassa ohne jegliche abgeschlossene Ausbildung (Ach(j)ammer) an einem Schalthebel. das muss dann halt in Kauf genommen werden....
Bei so vielen Zufällen kann
Bei so vielen Zufällen kann man den Zufall selbst in den meisten Fällen ausschließen.......
Das Treffen mit Conte mitsamt wunderschönen Pressephotos und die ganzen Presseaussendungen scheinen ja perfekt organisiert gewesen zu sein......
So naiv ist der LH auch wieder nicht, dass er das Spiel nicht durchschauen würde.
Antwort auf Bei so vielen Zufällen kann von Marcus A.
da ich dies in dieser
da ich dies in dieser Verwaltung auf meinem entlegenen und bescheidenen Verwaltungspöstchen ganz ganz unten auch erlebe (und sicherlich auch sagen darf), wundert es mich doch, dass dies ganz ganz oben auch so gemacht wird.
Ich lache jetzt nicht.
Die Demontage von Arno
Die Demontage von Arno Kompatscher nimmt immer konkretere Formen an.
Na ja, wen wundert's? Achammer, der nächste Landeshauptmann von Ebner's Gnaden ...
Antwort auf Die Demontage von Arno von G. P.
Entsetzlich wie der Achammer
Entsetzlich wie der Achammer vom Weinbergweg wie eine Drone ferngesteuert wird und das Volk verarscht nach "Strich und Faden" Ist wohl in 3 Stunden????mit der Vespa nach Rom kutschiert???
Antwort auf Entsetzlich wie der Achammer von Günther Alois …
Achammer hat anscheinend
Achammer hat anscheinend einen persönlichen Taschenträger mit Flugschein und Flieger ab Bozen.
Kauf dir eine Stricknadel und
Kauf dir eine Stricknadel und versuch die Worte einzufädeln