Politik | Doppelpass

Schönwetterösterreicher?

Landeshauptmannstellvertreter Arnold Schuler ruft in der Diskussion um den Doppelpass zur Mäßigung auf: Vor allem sollte man vorher klären, wer Anspruch darauf hat.
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Foto: upi
Die Diskussion rund um den Doppelpass hat parteipolitische und gesellschaftspolitische Auswirkungen und dies zwischen den Parteien, innerhalb der Parteien, zwischen den Volksgruppen und innerhalb der Volksgruppen.
Bevor solch heikle Debatten öffentlich geführt und Positionen bezogen werden, sollte man die Möglichkeiten und die Konsequenzen soweit als möglich abgeklärt haben.
Es geht hier nicht nur um die rechtlichen, völkerrechtlichen Möglichkeiten eines Doppelpasses und um eventuelle politische Mehrheiten dazu. Es muss auch darum gehen, was dieser Doppelpass mit sich bringen würde bzw. wer Anspruch darauf hätte.
Geht es nur um die Vorteile daraus, wie Wahlrecht und gleicher Zugang zu den Arbeitsstellen? Sollten wir auch dann mitentscheiden können, wenn uns bei Abstimmungen zu Sachthemen die Folgen nicht betreffen? Die weniger schönen Dinge wie Wehrdienst sollten uns nicht betreffen? Wollen wir tatsächlich als „Rosinenpicker“ bzw. „Schönwetterösterreicher“ dastehen?
Aber vor allem ist auch die Frage nicht geklärt, wer denn am Ende diesen Doppelpass beantragen könnte. Wollen wir weitere Volksgruppen schaffen, jene die aus irgendwelchen Gründen das Recht haben den Doppelpass zu beantragen und jene die es dann auch tatsächlich tun und das in einem europäischen Gedanken der Einheit?
 
 
Wir sollten aufhören, uns gegenseitig Schuldzuweisungen zu machen, für etwas was am Ende womöglich als Sturm im Wasserglas endet. 
Es sind also noch so viele ganz entscheidende Fragen offen, die wir zuerst klären sollten, bevor wir ein gesellschaftlich so heikles Thema debattieren. Bis dahin sollten wir aufhören, uns gegenseitig Schuldzuweisungen zu machen, für etwas was am Ende womöglich als Sturm im Wasserglas endet. 
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Philipp Trafojer Sa., 02.11.2019 - 12:30

Wäre es vielleicht möglich, Artikel zu diesem Thema in einem eigenen Format - am besten in einer eigenen Spalte am Ende der Homepage zu ordnen?
Das Thema "kotzt" mich mittlerweile derart an, dass mir sogar das Vorbeiscrollen zuwider ist.

Sa., 02.11.2019 - 12:30 Permalink
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Philipp Trafojer Sa., 02.11.2019 - 12:33

Wäre es vielleicht möglich, Beiträge zu diesem Thema in einem eigenen Block am Ende der Homepage unterzubringen?
Mich "kotzt" es mittlerweile derart an, dass mir sogar das Vorbeiscrollen zuwider ist.

Sa., 02.11.2019 - 12:33 Permalink
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Klaus Kompatscher So., 03.11.2019 - 14:01

Antwort auf von Philipp Trafojer

Und weil es sie und ein paar Andere ankotzt, darf es wieder Andere nicht interessiert? Zu den Demokraten in diesem Land gehören sie also sicher nicht. Da es ca. 100.000 Menschen in diesem Land gibt die den ÖPass in Erwägung ziehen, ist jeder Artikel hier und anderswo gerechtfertigt, ob es ihnen passt oder nicht. Es gibt viele Artikel die weit aus weniger Interesse hervorrufen als dieses Thema. Sie sollten dringend an ihrer Toleranzfähigkeit und ihrem Demokratieverständnis arbeiten.

So., 03.11.2019 - 14:01 Permalink
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Salto User
Manfred Gasser Sa., 02.11.2019 - 12:44

Vielleicht hätte der Herr sich das überlegen sollen, bevor er diesen Brief unterschrieben hat.
Jetzt ein Aufruf zur Mäßigung ist wie erst zuschlagen, und dann für Gewaltlosigkeit plädieren.

Sa., 02.11.2019 - 12:44 Permalink
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Salto User
Sepp.Bacher Sa., 02.11.2019 - 13:05

Ich finde gut, wenn sich endlich ein Regierungsmitglied der "Minderheit" zu Wort meldet und das Feld nicht den anderen überlässt. Was mir fehlt ist der Einbezug der Italiener in Südtirol und evtl auch die Welschtiroler.
Zum Satz "Wollen wir tatsächlich als „Rosinenpicker“ bzw. „Schönwetterösterreicher“ dastehen......" Folgendes: (Achtung Ironie!) Da haben wir Südtiroler keine Skrupel; damit waren wir auch in Rom erfolgreich! Ob wir uns dadurch auch viel Antipathie, viele Neider und Gegner generiert haben, sorgt uns nicht. Pappalardo und Konsorten werden das schon richten!

Sa., 02.11.2019 - 13:05 Permalink
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△rtim post Sa., 02.11.2019 - 14:14

Hauptsache schwurbeln und desinformieren. Kein Auslandsösterreicher muss Wehrdienst leisten. Nur weil Schuler sachfremd meint anscheinend in seinem Alter noch unbedingt zum Bundesheer gehen zu müssen, soll die SVP jetzt plötzlich zur größten Bedenkenträgerin gegenüber ihrem ureigenen Ansinnen und dem beschlossenen Antragsbeschluss im Landtag vom Jahr 2011 werden.
Es gilt dieses Herzensanliegen der österreichischen Minderheiten in Südtirol nun erst mal "instutionell" (Kompatscher) auch konkret umzusetzen. Darum geht es. Der Nationalrat hat mittlerweile ja die Voraussetzungen dafür geschaffen.

Sa., 02.11.2019 - 14:14 Permalink
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Papi llon Sa., 02.11.2019 - 16:35

Antwort auf von △rtim post

Schuler ist bereits Schulbildend kein Ansprechpartner. Er war Bürgermeister einer Kleingemeinde. Auch die Wahl zum Oberbürgermeister der Bürgermeister Südtirols kann Er nicht als Seinen Erfolg schreiben. Dass Er in den Landtag gewählt wurde muss Er seinen Wählern der Libby danken. Er wäre ansonsten Landwirt geblieben wie Andere seines Berufs. Es zeigt eben auf welcher Herkunft man ist und welches Bildungssystem man von Innen gesehen hat.

Sa., 02.11.2019 - 16:35 Permalink
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G. P. Sa., 02.11.2019 - 18:03

Herr Schuler, ich lasse mich nur sehr ungern von Ihnen als Rosinenpicker und Schönwetterösterreicher beleidigen!!!

Sa., 02.11.2019 - 18:03 Permalink
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Elisabeth Garber Sa., 02.11.2019 - 18:04

@Doppeleinkommenssteuer Das wäre zweifelsohne der Fall. Erstaunlich was für ein langweiliger 'Dauerbrenner' der Quadraturpass ist, obwohl längst alles mehrfach gesagt, widersprochen und wieder umformuliert wurde etc. etc.

Sa., 02.11.2019 - 18:04 Permalink
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G. P. Sa., 02.11.2019 - 18:23

Tststs, ein wirklich sehr geistreicher Kommentar ...
Ich glaube, es gäbe überhaupt keine Themen mehr an irgendeinem Tisch, sollte man die Einkommenssteuer zweimal zahlen müssen.

Sa., 02.11.2019 - 18:23 Permalink
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Michael Angerer So., 03.11.2019 - 11:06

Als Südtiroler, der sich zu 100% mit Italien identifiziert, fühle ich mich immer wieder in der Not, mich gegenüber Anschuldigungen wie "Wir Südtiroler wollten doch nur zu Österreich zurück!”, verteidigen zu müssen. Durch die immer wieder aufkeimenden Bestrebungen, die nun anscheinend auch von Politikern der Landesregierung unterstützt werden, bestätigen sich diese Anschuldigung leider in Teilen. Das Bestreben, welches ich als realitätsfern und komplett sinnlos betrachte, kann ich im heutigen Europa weder verstehen noch irgendwie mit Gründen erklären. Abgesehen von den wesentlich größeren Problemen die es in Südtirol zu bewältigen gibt (Umweltschutz, Fachkräftemangel, Wandel hin zu Sanftem Tourismus, ...), frage ich mich ob es solche Provokationen heutzutage noch braucht!

Als deutschsprachiger Bozner, dessen Freunde größtenteils aus gemischtsprachigen oder rein italienischen Familien stammen, sehe ich dass es ein Zusammenleben beider Sprachgruppen geben kann. Nur wieso wird routiniert etwas dagegen unternommen?
Ein Doppelpass für alle deutsch- sowie ladinischsprachigen Menschen in Südtirol kann mitunter einen Keil zwischen die Volksgruppen treiben. Dies wohl gemerkt vollkommen ohne größeren Nutzen, außer natürlich dem sentimentalen. In Südtirol rennen wir seit Jahrzehnten der Vergangenheit hinter her! Wir sind Teil der Republik Italien und sollten uns darauf auch konzentrieren, anstatt immer für das gleiche Argument zu kämpfen, dass die jungen im Land nur mehr wenig interessiert!

In unserem wunderschönen Land gibt es andere Probleme, also fokussieren wir uns auch darauf, vergeuden keine Zeit mehr und stellen die Weichen für eine noch bessere Zukunft.

So., 03.11.2019 - 11:06 Permalink
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G. P. So., 03.11.2019 - 12:31

Antwort auf von Michael Angerer

Okay, Sie dürfen gerne ein stolzer Italiener bleiben. Sie müssen die österreichische Staatsbürgerschaft nicht beantragen, aber das dürfte Ihnen hoffentlich bekannt sein. Es wird niemand gezwungen.
Und Ihre Probleme in Südtirol in allen Ehren, aber wir sollten uns auf die wirklich großen Probleme fokussieren und keine Zeit mit "Ihrem" Umweltschutz, Fachkräftemangel und Wandel hin zu sanftem Tourismus vergeuden ...

So., 03.11.2019 - 12:31 Permalink
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G. P. So., 03.11.2019 - 23:04

Antwort auf von 19 amet

So, jetzt bitte mal halblang.
Psychisch gestört sind vielleicht Sie, sonst würden Sie hier keine solche Beiträge posten.
Wie kommen Sie auf "Biegen und Brechen"? Ich würde sagen, man bemüht sich.
Und: Für Sie ist die zweite Staatsbürgerschaft vielleicht nutzlos. Okay, akzeptiert. Dann akzeptieren Sie bitte auch, dass Sie für andere nicht nutzlos ist.

So., 03.11.2019 - 23:04 Permalink
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Klaus Kompatscher So., 03.11.2019 - 16:31

Antwort auf von Michael Angerer

Herr Angerer jedem ist unbelassen als was er sich fühlt, ob er es dann auch ist, ist eine andere Geschichte. Was ist daran so schlimm wenn ST zurück zu A möchte? Die Verwaltung funktioniert dort besser, die Bedingungen für die Unternehmen sind dort besser, ecc. In Europa sind die Kleinstaaten meist erfolgreicher als die Grossen. D ist föderal also auch kleinstaatlich organisiert.
Aber ihr Stolz Italiener zu sein wird schon wichtiger sein und ich lasse ihnen diese Meinung, aber bitte tolerieren sie auch die Anderen.
Die Frage ob es nichts wichtigeres gibt ist überflüssig, für sie sicher schon für Andere eben nicht und das gilt es zu respektieren. Ich gehe davon aus, dass ihnen die Autonomie nicht egal ist, dann müssen sie sich aber auch fragen warum wir diese haben. Weil wir eben keine Italiener sind und dies würde ein österreichischer Pass auch für künftige Generationen garantieren. Warum glauben sie, dass die italienischen Nationalisten und das geht quer durch alle Parteien, so vehement gegen diesen ÖPass sind? Also wird mit diesem Anliegen etwas für unsere Zukunft unternommen, wie sie es fordern, dass heisst natürlich nicht, dass es nicht auch andere Baustellen gibt. Der ÖPass ist nicht Vergangenheit das ist ein Projekt für die Zukunft. Die EU ist kein Staat und deshalb können wir nicht auf diese hoffen, wie wir leidlich am Beispiel Katalonien sehen. Peinlicher kann ein Parlament nicht agieren wenn es über ein offensichtliches Problem nicht mal debattieren will. Und es zeigt auch, dass auch weiterhin die Staaten in der EU das Sagen haben. Der Keil der ihnen von den Medien und Anderen eingeredet wird, den gibt es in KEINEN der schon so vielen existierenden Doppelstaatsbürgerschaften in Europa nicht. Aber das würden sich die I-Nationalisten natürlich wünschen. Warum stellen sie sich nicht die Frage, weshalb muss ST immer so viel Zeit und Geld für Rekurse der beschnittene Autonomierechte beim Staatsrat ecc. aufwenden, anstatt für die von ihnen angegebenen wichtigeren Dinge zu verwenden?
Dass die meisten jungen STer nicht an unserer Herkunft interessiert sind ist eine Behauptung, die sie nicht belegen können. Zumindest der ÖPass soll laut Studie besonders die jungen, gebildeten STer interessieren.
Sie sehen es gibt immer mehrere Sichtweisen, aber immer nur klein beigeben weil Italien etwas nicht passt, das wäre ein verheerendes Signal für die Zukunft dieses unseren Landes.

So., 03.11.2019 - 16:31 Permalink
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G. P. So., 03.11.2019 - 19:30

Antwort auf von Michael Angerer

Herr Angerer, wieso gönnen Sie mir und vielen anderen nicht einfach den sog. "Doppelpass"?
Irgendwie werde ich den Eindruck nicht los, dass das Thema Doppelpass im Grunde nichts anderes als eine Neiddebatte ist. So in der Art: "Ich will keine doppelte Staatsbürgerschaft und deshalb sollst du sie auch nicht haben."

So., 03.11.2019 - 19:30 Permalink
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Salto User
Sepp.Bacher Mo., 04.11.2019 - 10:05

Antwort auf von G. P.

Ja, das kann auch mitspielen. Aber Neid muss man auch erst nehmen.
So wie ich das wahrgenommen habe, geht es den meisten "Gegnern" darum, dass durch diese unendliche - anscheinend nicht realisierbare - Geschichte, nicht eine weitere Zuspitzung des ethnischen Konflikts geschürt wird. Es geht also auch um Vernunft und um Verantwortung gegenüber der Gesellschaft!

Mo., 04.11.2019 - 10:05 Permalink
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G. P. Mo., 04.11.2019 - 18:34

Antwort auf von Sepp.Bacher

Aha. Und wie ist das dann mit der Toponomastik und den faschistischen Namen? Und wie war das damals mit der Umbenennung des Siegesplatzes? Und wie ist das nochmal mit den ganzen faschistischen "Reliquien" im Land? Wie ist das mit der Diskriminierung der deutschen Sprache in der Sanität, bei den Beipackzetteln, in der öffentlichen Verwaltung usw.?
Wo bleibt da die Vernunft und die Rücksicht auf die andere Sprachgruppe???

Mo., 04.11.2019 - 18:34 Permalink
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Profil für Benutzer Waltraud Astner
Waltraud Astner So., 03.11.2019 - 20:35

Antwort auf von Michael Angerer

@Michael Angerer
Warum würde ein zusätzlicher österr. Pass für Deutsch- bzw. Ladinischsprachige einen Keil zwischen die Volksgruppen treiben, da dieser ja eh keine erkennbaren Auswirkungen hat. Wenn der bloße sentimentale Wert, der ja nicht konkretes ist, die Wirkung hat das Zusammenleben zu trüben, dann hat dieses Zusammenleben sowieso keine gute Basis. Also inwiefern und konkret könnte ein solcher "Keil" aussehen, bzw. wie wirkt er sich zwischen den Italienern und denen aus die schon jetzt Doppelpassbesitzer sind? Können Sie uns da konkretes berichten, bzw. etwas was es in anderen europäischen Staaten mit Bevölkerungsteilen mit Doppelpass nicht gibt, sondern nur hier?

So., 03.11.2019 - 20:35 Permalink
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Manfred Klotz Mo., 04.11.2019 - 07:15

Antwort auf von Waltraud Astner

Frau Astner, ich schicke voraus, dass ich nichts gegen den Doppelpass habe, da der Antrag darum eine persönliche Angelegenheit ist. Allerdings sollte die Kirche schon im Dorf bleiben. Der Verweis darauf, dass es jetzt auch schon Doppelpassinhaber gibt und die ialienischsprachigen Südtiroler kein Problem damit haben (die Angelegenheit also keinen Keil in die Gesellschaft treibt), ist so weit hergeholt, dass es schon lächerlich wirkt. Es geht ja um die Systematik und hier liegt der Hase im Pfeffer. Der Keil - den Sie nich sehen wollen - besteht darin, dass man, sollte das Anrecht auf die deutsch- und ladinischsprachige Bevölkerung beschränkt bleiben (wie es kolportiert wird), von vone herein Menschen ausschließt, die der historischen Logik nach aber Anrecht darauf hätten. Denn die Sprachgruppenzugehörigkeit kann kein gerechter Maßstab sein. Wenn ein System also Privilegien schafft, ganz egal, ob damit konkrete Vorteile verbunden sind (die sich die meisten Befürworter aber erwarten, da müssen Sie nur die Kommentare lesen), dann treibt das sehr wohl einen Keil in die Gesellschaft. Die Lösung wäre so einfach, nur wollen diejenigen, die sich vehement für den Doppelpass einsetzen, diese nicht in Betracht ziehen (warum wohl?). Und genau aus diesem Grund ist der Keil schon vorgefertigt.

Mo., 04.11.2019 - 07:15 Permalink
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Klaus Kompatscher Mo., 04.11.2019 - 11:48

Antwort auf von Manfred Klotz

Herr Klotz, kennen sie den Gesetzesvorschlag schon? Z.Z. geht ja die Diskussion darum ob Ö überhaupt "gnädiger Weise" uns den ÖPass anbieten darf. I weigert sich ja schon grundsätzlich mit Ö über den ÖPass zu diskutieren geschweige denn über das Wie, obwohl Ö weder ein Einverständnis von I noch uns STer bräuchte. Welchen Vorschlag hätten sie? Soviele Italiener hat es in ST bis 1920 nicht gegeben, dass eine Ahnenregel für Italiener interessant sein könnte. Die Sprachgruppenzugehörigkeit böte da mehr Möglichkeiten für die Italiener im Lande. Aber warum bräuchten die Italiener in ST überhaupt einen ÖPass und würden sie ihn überhaupt mögen? Ich frage mich wie wäre es mit umgekehrten Vorzeichen, was würde I machen wären die Italiener in Tirol? Das gleiche wie in Istrien und sie würden sich einen Sch... darum kümmern was Ö dazu sagen würde.
Diese "Keildiskussion" ist so lächerlich und wird nur deshalb immer wieder ins Spiel gebracht, weil sonst keine Argument gegen den ÖPass zu finden sind. Meine Frau und Kind haben einen zweiten Pass, glauben sie deshalb gibt es eine Keil zwischen uns? Ich würde ihn auch nehmen wenn ich könnte, auch wenn ich mit diesem Staat wenig zu tun habe, aber besteht deshalb ein Problem? Dieses Problem wird herbeigeredet nur weil man den ÖPass verhindern will. Das eigentliche Problem für Rom ist, dass die Assimilation der STer durch den 2. Pass verzögert wird und das Markieren des Territoriums erschwert. Das ist der wirkliche Grund für das kindische Verhalten aus Rom. Mit der Gleichstellung der Sprache und der Toponomastik hat Rom uns in der Hand, weil wir am römischen Gängelband hängen. In der Passfrage wissen sie genau, dass sie nicht viel unternehmen können ausser drohen.

Mo., 04.11.2019 - 11:48 Permalink
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Manfred Klotz Mo., 04.11.2019 - 16:15

Antwort auf von Klaus Kompatscher

Herr Kompatscher, Sie sind der lebendige Beweis, weshalb die Angelegenheit zum Spaltkeil wird. Sie sehen und akzeptieren ausschließlich Ihre Sichtweise. Dass der Pass nur der deutsch- und ladinischsprachigen Bevölkerung zugestanden werden soll wurde schon dermaßen oft bekräftigt (auch von Sven Knoll beispielsweise), dass man davon ausgehen muss, dass das die Grundlage sein soll.
Italien hat sich bisher gegen den Alleingang gewehrt, mehr nicht. Gegen den Pass als solchen könnte Italien gar nichts haben, außer Italien ändert die eigene Gesetzeslage und erlaubt keine Doppelstaatsbürgerschaft mehr (aber das wäre kontraproduktiv). Dass da viel diplomatisches Säbelrasseln dabei ist, muss ich Ihnen nicht eigens erklären, oder?
Sie schließen in Ihrem Kommentar jedenfalls auch aus, dass der Pass für italienische Nachfahren der Republik Österreich von Interesse sein könnte (was ist die Aussage "weil es wenige waren" für ein dummes Argument?) und unterstreichen damit genau das was ich angemerkt habe: Der wahre Grund ist, dass die patriotischen Verfechter des Dopplepasses, ihn als Privileg aufbauen wollen, damit es wieder zum Flächenbrand zwischen den Volksgruppen kommt, damit zimmern sie sich selbst eine Berechtigung politisch tätig zu sein (zur Verteidigung Südtirols) und können weiterhin verkünden, dass man uns nicht mag und es daher besser ist den Anschluss an Österreich zu betreiben. Lesen Sie die Erklärung Knolls zum DP von heute durch. Einfach grausig und da wundert man sich wenn man als "Rosinenpicker" betitelt wird?
Auch das Beispiel ihrer Frau ist Quatsch. Nochmals: ES GEHT UM DIE SYSTEMATISCHE UNTERSCHEIDUNG von Menschen, die vielleicht ähnliche Wurzeln und damit eigentlich gleiche Rechte haben.
Lächerlich an den Kriterien ist doch vielmehr, dass der indische Einwanderer, der sich der deutschen Sprachgruppe zugehörig erklärt hat, das Anrecht auf den Pass haben könnte, ein Italiener, der in vierter fünfter Generation hier lebt aber nicht. Ist das wirklich so schwer zu verstehen für Sie? Die Lösung wäre absolut einfach und würde den italenischen Nationalisten sofort den Wind aus den Segeln nehmen, aber das wollen eben Südtiroler "Nationalisten" nicht.
Der Rest Ihrer Ausführung ist oberflächlicher Blödsinn. Wenn Sie für den Doppelpass sind, ist ja in Ordnung, ich bin ja auch nicht dagegen, aber bringen Sie doch keine dummen Entschuldigungen oder Argumente.

Mo., 04.11.2019 - 16:15 Permalink
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Karl Egger Mo., 04.11.2019 - 20:25

Antwort auf von Manfred Klotz

Bei allem Respekt für die Ressentiments und Bedenken der Doppelpass-Gegner... dermaßen rational hat noch kein Doppelpass-Gegner argumentiert wie Herr Kompatscher. Dies als „lächerlich“ und „oberflächlichen Blödsinn“ abzutun finde ich dagegen relativ schwach...

Mo., 04.11.2019 - 20:25 Permalink
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Peter Gasser Mo., 04.11.2019 - 20:37

Antwort auf von Karl Egger

Das ist meiner Ansicht nach in der Tat unlogisch und Bananenargumentation:
„Das friedliche Zusammenleben funktioniert nur dann, wenn jede Volksgruppe die andere akzeptiert und jeder Bürger in Südtirol seine ethnische Identität in vollem Umfang gewahrt sieht. In Südtirol besitzt derzeit nur die italienische Volksgruppe die Staatsbürgerschaft ihres Vaterlandes Italien. Durch das damit verbundene Wahlrecht dürfen die Italiener an allen politischen Entscheidungsprozessen in Italien teilnehmen, auf der ganzen Welt können sie sich in ihrer Muttersprache an die italienischen Auslandsvertretungen wenden und genießen zudem alle sozialen, kulturellen und ökonomischen Vorteile, die die Zugehörigkeit zum eigenen Staatsvolk mit sich bringt. Die Angehörigen der deutschen und ladinischen Volksgruppe in Südtirol haben hingegen nicht die Staatsbürgerschaft ihres Vaterlandes Österreich. Sie dürfen daher auch nicht an den Wahlen in Österreich teilnehmen, obwohl sie von vielen Entscheidungen direkt betroffen sind (Schutzmacht, Autonomie, Universitäts-, Migrations-, Verkehrspolititik usw.), sie können sich im Ausland nicht in ihrer Muttersprache an die österreichischen Vertretungen wenden, der Zugang zu einigen Berufen in Österreich bleibt den Südtirolern verwehrt und auch sonst sind sie in sehr vielen Bereichen ihrem eigenen österreichischen Staatsvolk gegenüber nicht gleichgestellt“.
Was für einen Unfug die Wahlberechtigung der in Deutschland lebenden Türken in der Türkei angerichtet haben, braucht wohl nicht erwähnt werden. Als Österreicher möchte ich nicht, dass der, der nicht in Österreich lebt, die Politik im Land mit bestimmt.

Mo., 04.11.2019 - 20:37 Permalink
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Profil für Benutzer Peter Gasser
Peter Gasser Mo., 04.11.2019 - 21:00

Antwort auf von Karl Egger

So ist es.
Ich wiederhole:
Was für einen Unfug die Wahlberechtigung der in Deutschland lebenden Türken in der Türkei angerichtet hat, braucht wohl nicht erwähnt werden. Als Österreicher möchte ich nicht, dass der, der nicht in Österreich lebt, die Politik im Land mit bestimmt.

Mo., 04.11.2019 - 21:00 Permalink
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Profil für Benutzer Manfred Klotz
Manfred Klotz Mi., 06.11.2019 - 07:45

Antwort auf von Karl Egger

Nein Herr Egger, Herr Kompatscher hat nicht sachlich argumentiert. Schon die Aussage "Was ist daran so schlimm wenn ST zurück zu A möchte" unterstreicht die mangelnde Sachlichkeit, denn es ist doch eher das Gegenteil der Fall. Oder auch die Aussage, eine Diskussion sei nutzlos, weil man die Kriterien nicht kenne. Oder die Aussage, da ein weiter gestecktes Anrecht eh nur wenige Italiener betreffen würde (ohne Daten und Fakten dazu), die Öffnung in diese Richtung wohl keinen Sinn macht.
Sind das für Sie sachliche Argumente? Ich wiederhole es immer wieder, ich habe nichts gegen den Doppelpass, nur gegen falsche Kriterien und falsche Information.

Mi., 06.11.2019 - 07:45 Permalink
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Profil für Benutzer Klaus Kompatscher
Klaus Kompatscher Mo., 04.11.2019 - 21:45

Antwort auf von Manfred Klotz

Herr Klotz logisch gebe ich meine Sichtweise wieder, wie auch sie ihre wiedergeben. Was ist daran falsch? Noch einmal weder sie noch ich kennen den Gesetzestext den es scheinbar schon geben soll. Ich habe nur mögliche Wege aufgezeigt ohne zu bewerten.
Aber sie verdrehen da ein paar Dinge. Italien möchte nicht nur nicht eingebunden werden, sondern hat klar und deutlich zu verstehen gegeben, dass es nicht einmal darüber bilaterale Gespräche aufnimmt und den ÖPass verhindern wird. Eine Einladung nach Wien wurde ja ignoriert. Wie sie richtig sagen Säbelrasseln, aber genau durch solche Aussagen werde bewusst Konflikte erzeugt, das ist verwerflich. Das war die vorherige Regierung, wie die heutige Regierung tickt weiss ich nicht, aber die haben auch grössere sorgen. Fakt ist, dass Ö I besser behandelt, als I SLO und HR behandelt hat. Warum I glaubt besser behandelt werden zu müssen, als es mit anderen umgegangen ist weiss ich nicht, es sollte Ö einfach für die Einbeziehung dankbar sein und sich nicht wie ein trotziges Kleinkind verhalten.
Ein Flächenbrand entsteht nur wenn man den anderen nicht zuhört und seine Meinung aufdrücken will. Ja ich stehe offen dafür ein, dass ST seine Zukunft bei Ö oder als Freistaat sucht und zwar mit oder ohne ÖPass. In beiden Fällen würde die Zukunft eine Bessere sein. Dass sie anderer Meinung sind mag vielleicht sein, darf ich deshalb nicht diese Meinung vertreten? Wenn deshalb ein Flächenbrand entsteht, dann ist diese Demokratie nichts wert! Oder wie sehen sie die Situation in Katalonien? Wer sind da die "Zündler" wohl der Staat der mit Demokratie nichts am Hut hat ausser sie passt ihn in den Kram. Das sollten sie grausig finden das ist beschämend und noch beschämender ist die Haltung der "Wertegemeinschaft" EU. Was an der Aussendung von Knoll so grausig sein soll erklären sie mir ein Andermal.
Die Kriterien für die Erlangung des Passes erstellen nicht I oder ST Nationalisten sondern Ö in Zusammenarbeit mit I und ST. Damit möchte ich sagen, dass der Text wie er jetzt vielleicht besteht, wahrscheinlich so nicht bleiben wird. Und wenn er dann da ist können wir uns gerne hier darüber streiten, falls sie dann noch Bedarf haben.
Wenn sie etwas für Blödsinn oder dumm halten, sollten sie schon auch Argumente vorbringen, ansonsten bestätigen sie nur meine Ansichten.

Mo., 04.11.2019 - 21:45 Permalink
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Profil für Benutzer Manfred Klotz
Manfred Klotz Di., 05.11.2019 - 06:02

Antwort auf von Klaus Kompatscher

Herr Kompatscher, ich beanstande nicht Ihre Meinung, sondern Ihre so genannten Argumente. Bezüglich der Kriterien habe ich immer klar geschrieben, dass die Diskussionsgrundlage nur die Aussagen derer sein können, die als Betreiber dieser Angelegenheit gelten. Und die haben immer von der sprachlichen Diskriminante gesprochen. Können Sie überall nachlesen. Also was soll die dauernde Ausrede, die Kriterien sind nicht bekannt? Wenn nicht die kolportierten Kriterien als Grundlage dienen, dann braucht man das Thema überhaupt nicht ansprechen. Es wird aber dauernd hervorgekramt.
Zur Haltung Italiens: Sie haben offensichtlich nicht verstanden, dass es die italienische Diplomatie nicht goutiert hat, dass man mit der Doppelpassgeschichte an die Öffentlichkeit gegangen ist, bevor man das Gespräch mit Italien gesucht hat (was Österreich ja eigentlich immer wollte). Der Fehler liegt hier ganz klar bei der STF, die das in dämlicher Manier ausgeplaudert hat in der Meinung einen Vorteil bei den Wahlen zu haben (der Schuss ging nach hinten los). Mit einem Urzì im Land durfte niemand davon ausgehen, dass die Regierung nicht Wind davon erhält. Deshalb verstehen Sie auch, weshalb Italien vorgab Gespräche abzulehnen. In Wahrheit wird es immer Gespräche geben, denn Österreich braucht Italien in der EU und Italien spielt die beleidige Leberwurst, weil es dann von Österreich in irgendeiner Angelegenheit Unterstützung einfordern wird. Jede Wette. Internationale Politik funktioniert so.
Sie schreiben es: "Ein Flächenbrand entsteht nur wenn man den anderen nicht zuhört und seine Meinung aufdrücken will." Genau das wird von rechter Seite doch getan in dieser Angelegenheit!

Di., 05.11.2019 - 06:02 Permalink
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Profil für Benutzer Waltraud Astner
Waltraud Astner Mo., 04.11.2019 - 15:22

Antwort auf von Manfred Klotz

@Manfred Klotz
Kann mich nur der Aussagen von Herrn Kompatscher anschließen. Bis jetzt weiß niemand welche Kriterien im Falle einer Vergabe des österr. Passes an Südtiroler angewendet würden. Ich selbst wäre ja für das Kriterium, dass alle jene deren Vorfahren einst Bürger der Republik Österreich waren und denen der österr.Pass gegen deren Willen genommen wurde, ihn wiedererlangen sollten, unabhängig von der Sprachgruppe. Das beträfe aber wahrscheinlich nur wenige Italiener, was aber anscheinend eh egal ist, da der österr. Pass ja nur sentimentalen Wert und sonst keinen Nutzen hat, wie immer betont wird. Aber sentimental Österreich anhängen, das treibt anscheinend ja einen Keil in die Gesellschaft, wird gesagt. Falls das stimmt (was ich verneine), dann wäre da zu sagen, dass dieser "Keil" bloß ein "Keilchen" dagegen ist, was da sonst noch für Keile da sind. Zu nennen wäre die demütigende Situation, dass ich als angestammter Bürger dieses Landes jedesmal darum ersuchen muss, dass mir der deutsche Beipackzettel eines Medikaments ausgedruckt wird, abgesehen davon, dass das nicht einmal immer möglich ist. Oder dass ich als Bürger Südtirols in den Geschäften oft Produkte ohne deutsche Beschreibung finde, während Italienern IMMER alles übersetzt wird und der Gipfel der Verachtung unserer Sprache gegenüber ist, dass die deutsche Beschreibung oft noch mit der italienischen überklebt wir. Oder die Lösung der Toponomastikfrage, wo die ausgehandelten Kompromisse bis jetzt noch immer am Widerstand einiger Italiener gescheitert sind. Um nur einige Beispiele der Ungleichheit zu nennen. Angesichts dieser "Keile" wird man den Italienern doch zumuten können zu akzeptieren, dass die Berechtigten (wer immer die auch sein mögen) den anscheinend eh wertlosen österr. Pass erhalten um zumindest in sentimentaler Hinsicht Gerechtigkeit zu erlangen die in der realen Wirklichkeit, wie gesagt, sehr oft nicht gegeben ist. Das wird wohl zu verkraften sein.
Übrigens sind die primäre Zielgruppe der Passvergabe, sofern sie überhaupt kommt, anscheinend nicht die Südtiroler, sondern die Juden in Israel und die ehemaligen Österreicher in Großbritannien. Zumindest war es so in der letzten Regierung. Südtirol könnte, wenn es klug ist, da Nutznießer sein und ich erwarte mir von der SVP, als Partei der deutsch-und ladinischsprachigen, die voraussichtlich vorwiegend (nicht ausschließlich) Nutznießer sein werden, voller Engagement in dieser Sache.

Mo., 04.11.2019 - 15:22 Permalink
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Profil für Benutzer Manfred Klotz
Manfred Klotz Mo., 04.11.2019 - 16:32

Antwort auf von Waltraud Astner

Auch für Sie: Die Kriterien wurden von den Befürwortern ins Spiel gebracht. Dass Knoll einer davon ist, werden Sie wohl nicht bestreiten? Genau er spricht von der Sprachzugehörigkeit als Kriterium (Neubauer damals übrigens auch). Also muss man bis dato davon ausgehen, dass es so ist. Das dauernde " man kennt die Kritereien noch nicht" ist reine Augenauswischerei. Ich bin übrigens genau wie Sie der Meinung, dass es keine Frage der Sprachgruppe sein soll, dann wäre Schluss mit künstlicher Aufregung, egal ob es viele oder wenige Italiener wären.
Ob jemand aus Sentimentalität den A-Pass beantragt, bleibt ihm überlassen, aber seien wir ehrlich, es geht in erster Linie um mögliche konkrete Vorteile ohne lästige Pflichten. Hat alles Knoll selbst heute in etwa so verlautbart und erweist der Geschichte damit einen Bärendienst.
Die Beispiele mit den Verpackungen ist aber schon absurd, verstehen Sie das? Daran ändert kein A-Pass etwas ist Ihnen das klar? Der Keil - bei falschen Kriterien - ist unvergleichlich größer als das Problem der Verpackung. Die Begründungen für den Pass sind eher zum Schmunzeln. Und nochmals, das Grundproblem ist, dass man versucht, die Berechtigung nicht korrekt zu gewähren, sondern künstlich einschränkend. Um damit politisches Kapital aus den Reibereien, die sicher entstehen zu schlagen. Nur darum geht es.
Und hören wir mit den Vergleich auf, wie Italien den Pass vergibt. Die Regelungen sind viel restriktiver als man wahrhaben will. Kaum ein Südtiroler würde bei gleichen Kriterien, den Pass beantragen können. Nur dass das klar ist.

Mo., 04.11.2019 - 16:32 Permalink
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Waltraud Astner Mo., 04.11.2019 - 19:21

Antwort auf von Manfred Klotz

@Manfred Klotz
Genaues Lesen hilft weiter. Ich habe nie behauptet dass ein österr. Pass etwas an den Verpackungen usw. ändert sondern nur Beispiele aufgezählt dass es im konkreten Alltag täglich irgendwelche Nichteinhaltungen der Zweisprachigkeit gibt bzw. es nicht gelingt die gesetzlichen Grundlagen dafür zu schaffen und diese Zustände VIEL MEHR zu einem Keil zwischen den Sprachgruppen beitragen als ein sichtbar gemachtes sentimentales emotionales Gefühl Österreich gegenüber das sich im Doppelpass manifestiert, aber ansonsten keine realen Auswirkungen im Alltag haben würde. Dass ein solches Pass an den derzeitigen realen Ungerechtigkeiten nichts ändert, ist wohl logisch.
Was die Berechtigten eines evtl. Doppelpasses anbelangt so ändern die Kriterien, die auch Klotz nicht kennt, weil es sie wahrscheinlich noch gar nicht gibt (und vielleicht auch nie geben wird, falls der Doppelpass nicht kommt) wenig, denn diese Berechtigten werden zum Großteil immer die deutsch-und ladinischsprachigen sein, denn es gab nur wenige Italiener in der 1. österr. Republik, wie bereits Herr Kompatscher richtig bemerkt hat. Aber bei der Anwendung der Kriterien (Nachfahren derer denen der österr. Pass gewaltsam genommen wurde) sind wir uns offenbar einig. Was sie sonst vorschlagen, wie diese Sache gehandhabt werden könnte, das haben sie noch nie klar gesagt. Bin gespannt.

Mo., 04.11.2019 - 19:21 Permalink
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Waltraud Astner Mo., 04.11.2019 - 21:50

Antwort auf von Ludwig Thoma

Weil das Gefühl "irgendwo dazuzugehören" (und das schwarz auf weiß) wie Sie es formulieren mir dabei helfen würde, Dinge die sich nicht etwa seit Jahren sondern seit Jahrzehnten immer noch nicht geändert haben, sondern teilweise noch schlimmer geworden sind und sich somit wahrscheinlich auch in nächster Zeit nicht ändern werden, LEICHTER ERTRAGEN zu können, bzw. die Ohnmacht darüber ein wenig kompensieren zu können. Das ist wie gesagt mein Zugang, den ich erwarte, dass er respektiert wird, genauso wie ich andere Zugänge ebenfalls respektiere. Nebenbei schließt das eine (Versuche zur Änderung der realen Ungerechtigkeiten) das andere (Wahrnehmen der Möglichkeit zur Erlangung der österr. Staatsbürgerschaft) NICHT AUS. Sowohl als auch ist für mich jedenfalls erstrebenswert.

Mo., 04.11.2019 - 21:50 Permalink