Gesellschaft | Weniger ist mehr oder:

Die Grenzen des Wachstums und das bessere Leben

(*) Kann es Wohlstand ohne Wirtschaftswachstum geben? D(ies)er Dokumentarfilm sucht nach Lebens- und Wirtschaftsmodellen, die den Weg in die Postwachstumsgesellschaft weisen. Die Filmemacherin Karin de Miguel Wessendorf unternimmt einen Selbstversuch und fragt: "Was muss ich ändern, damit mein Lebensstil zukunftsfähig ist? Und worauf kann ich verzichten ohne Verlust an Lebensqualität?" Auf ihrer Reise durch Europa besucht sie Menschen, Initiativen und Unternehmen, die erkannt haben, dass Wirtschaftswachstum nicht das Maß aller Dinge sein kann
Hinweis: Dieser Artikel ist ein Beitrag der Community und spiegelt nicht notwendigerweise die Meinung der SALTO-Redaktion wider.

Bisher lautet das Credo von Wirtschaft und Politik "kein Wohlstand ohne Wachstum". Ein stetiges Wirtschaftswachstum gilt als Garantie für Arbeitsplätze und für die Lebensqualität der Bevölkerung. Wer an dem Wachstumsdogma zweifelt, wird als realitätsfremd belächelt. Doch Wirtschaftskrise und Klimawandel haben diesen Glauben erschüttert. Bevölkerungsexplosion, Energiekrise und Umweltbelastung sind Probleme, die sich nicht länger verdrängen lassen. Immer mehr Menschen gelangen zu der Überzeugung: Grenzenloses Wachstum ist in einer Welt begrenzter Ressourcen nicht möglich. Trotz Steigerung des Bruttoinlandsproduktes ist die persönliche Lebenszufriedenheit in den Industrieländern seit den 70er Jahren nicht mehr gewachsen. Kann es also sein, dass die Konsumgesellschaft das Versprechen vom Glück nicht hält? Was braucht man wirklich, um ein gutes Leben zu führen?

Der demografische Wandel, die begrenzten Ressourcen des Planeten und die aktuellen Wirtschaftskrisen sorgen derzeit ohnehin für eine Wachstumsbremse. Höchste Zeit, umzudenken und den Ausstieg aus dem zerstörerischen Wachstum selbst zu steuern. Eine Bewegung ist entstanden, die nach Alternativen sucht. Unternehmer, Politiker, Wissenschaftler und Aktivisten arbeiten in Theorie und Praxis am Aufbau einer "Postwachstumsgesellschaft" - einer Gesellschaft, in der ein besseres Leben für Mensch und Umwelt auf lange Sicht möglich sein soll.

Auf ihrer Reise stellt Karin de Miguel Wessendorf fest, dass die Suche nach einem nachhaltigen Lebensstil nicht unbedingt Verzicht bedeuten muss, in vielen Fällen ist es sogar ein Gewinn an Lebensqualität.“

(*) Beschreibung aus den ARTE-Programmseiten (http://www.arte.tv/guide/de/048214-000/weniger-ist-mehr)

 

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Sylvia Rier Fr., 04.10.2013 - 09:03

wie jedeR etwas anderes sieht/liest/heraushört aus den gleichen Texten/Filmen/was auch immer. Ich z. B. erinnere mich an den Satz "Es geht um gesunden Menschenverstand und darum, mit beiden Füßen auf den Boden zurück zu kehren" oder daran" Es ist Aufgabe der Politik, den Bahnverkehr auszubauen und die Bedingungen dafür zu schaffen, dass Menschen lieber mit dem Zug fahren als zu fliegen" oder "Es ist Konsens (!), dass wir andere Wege gehen dass das Wachstum, wie wir es gewohnt sind, Vergangenheit ist". Ich verstehe halt nicht, warum das alles bei uns noch nicht angekommen ist und würde mir wirklich wünschen, dass dieser Film von sehr vielen Menschen gesehen wird (ich teile ihn, wo immer ich kann). Und jedenfalls finde ich, ist diese die Aufgabe aller Information: Zum Nachdenken und zum Drüberreden anzuregen. Nichts ist perfekt, aber alles kann dazu beitragen, die Dinge besser zu machen. Und jedenfalls: Wir müssen reden :-) Übrigens zeigte ARTE gleich im Anschluss an diesen einen Film über das "Zero Waste" (noch einmal, in Buchstaben: Zero ! Waste)-Projekt des Neapolitaner (noch einmal, in Buchstaben: Neapel !) Bürgermeisters. Ich bedaure außerordentlich, dass ich diesen Film im Netz nicht finde - es war beeindruckend, zu sehen, wie schnell und wie nachhaltig eine Bevölkerung auch im positiven Sinne "Feuer fangen" kann...

Fr., 04.10.2013 - 09:03 Permalink
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Manfred Gasser Fr., 04.10.2013 - 14:12

Antwort auf von Sylvia Rier

Jeder hört. liest und sieht halt, was er hören. lesen und sehen will, so sind wir Menschen nunmal, und das wird sich auch nicht so schnell ändern.
Ich z.B. teile diesen Film überhaupt nicht, weil zu unrealistisch, nicht umsetzbar, nicht mal als eine Vision oder einen Traum.
Das erinnert mich alles hier an die Aussteiger, die in ihrer eigenen Welt leben wollen, und das können sie auch. Was sie nicht können, ist mich davon zu überzeugen, auch so leben zu wollen. (Kommt dir das irgendwie bekannt vor??)

Fr., 04.10.2013 - 14:12 Permalink
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Sylvia Rier Fr., 04.10.2013 - 17:21

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diese "Aussteiger"-Sache, ja, das würde ich fast mir dir teilen, ist meins auch nicht. Aber: Muss ja auch nicht - ich kann auch trotzdem mein Gemüsegärtlein haben und die besten Tomaten der Welt darin, und ich muss für ein paar Tage nirgendwohin fliegen, auch dann nicht, wenn's noch so billig ist, und ich kann mir statt drei Paar billiger Schuhe auch nur eins kaufen, ein gutes :-) Fest steht: Wir müssen bremsen, und ja, ich bin überzeugt: Es gibt langsamere Wege, eine Mitte, die auch du und ich und alle anderen Nicht-so-gern-Aussteiger mögen können, und die müssen wir finden. Mit gesundem Menschenverstand, beide Füße zurück auf den Boden, das ist doch ein schöner Satz, findest du nicht auch?!

Fr., 04.10.2013 - 17:21 Permalink
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Sylvia Rier Fr., 04.10.2013 - 09:07

nach diesem Film der Zweifel gekommen: Müsste vielleicht einmal auf einen gemeinsamen Nenner gebracht werden, was unter "Lebensqualität" und/oder "gutes Leben" mehrheitlich verstandend wird? Wie hilfreich sind Diskussionen darüber, wenn die einer darunter versteht, dass sie sich alle Jahre ein neues Handy und alle zwei Jahre einen neuen SUV zulege und zwei Mal im Jahr nach Dubai fliegen kann - und ihr Nachbar das genaue Gegenteil davon?! Was z. B. verstehst du unter Lebensqualität/gutes Leben, und was der Wähler der Freiheitlichen/der STF?!

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Manfred Gasser Fr., 04.10.2013 - 14:15

Antwort auf von Sylvia Rier

Für jemanden, der so total strikt dagegen ist, kokettierst du aber gerne mit dem Thema der Selbstbestimmung, oder was sollte sonst dies Anspielungim letzten Satz?? Denn dass du wirklich an einer Antwort auf deine Frage interessiert bist, kann ich dir einfach nicht glauben.

Fr., 04.10.2013 - 14:15 Permalink
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Sylvia Rier Fr., 04.10.2013 - 17:39

Antwort auf von Sylvia Rier

mache ich nie, und mit so etwas Düsterem wie Sezession schon gar nicht :-). Okay, ich habe mich da vielleicht in bisschen unglücklich ausgedrückt bzw. ein unglückliches Beispiel gewählt - ich wollte nur einfach sagen, dass verschiedenen Gruppen verschiedenartige Vorstellung davon haben, was ein "gutes Leben" und/oder "Lebensqualität" ist. Für die Einen ist's das Wochenende vor dem TV mit Bier und Chips, für die anderen ist's die Arbeit im Schrebergarten. Du sagst's ja übrigens in deinem Kommentar weiter oben selbst: Die "Aussteiger" im Film und du und ich auch haben verschiedene Vorstellungen von einem guten Leben und Lebensqualität, und also frage ich mich, ob es sinnvoll ist, wenn wir alleweil das gute Leben und Lebensqualität "predigen", ohne zu wissen, ob die meisten das überhaupt erstrebenswert finden bzw. WAS die meisten erstrebenswert finden. Und übrigens, weil du's grad ansprichst: Ich bin sicher, es gibt Wege, die "ethnischen Käfige" zu verlassen und mehrsprachig friedlich miteinander zu leben. Dafür brauchen wir kein neues politisches Konstrukt, das - meine Meinung- diesem schönen Traum alles andere als dienlich ist. "Die Autonomie", die du als das Hindernis in diesem Sinne anführst, kann meines Erachtens nur Rahmen, darf aber niemals Fessel sein.

Fr., 04.10.2013 - 17:39 Permalink
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Manfred Gasser Fr., 04.10.2013 - 22:58

Antwort auf von Sylvia Rier

Und wie finden wir das heraus, was die Menschen wollen, was "Lebensqualität" oder "gutes Leben" für die Mehrheit sein sollte oder könnte? Indem man sie fragt, denke ich mal, oder? Das Problem dabei ist, dass diese Fragen niemand stellen kann, weil niemand weiss, was fragen! Stell mir doch mal diese Frage, wie soll das gehen? "Bist du glücklich?" oder "Hast du ein gutes Leben?". Und wie soll ich antworten? Glücklich in Relation auf was oder wen? Das kommen wir ins philosophieren, und das hat dann nicht mehr viel mit unserem Leben zu tun, oder?

Fr., 04.10.2013 - 22:58 Permalink
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Sylvia Rier Sa., 05.10.2013 - 07:24

Antwort auf von Sylvia Rier

hast, hast du Recht, andererseits gibt's im Königreich Bhutan einen BruttoinlandsGLÜCKSindex. Also muss Glück irgendwie mess- und erfassbar sein, überdies, fällt mir gerade ein, gibt es ja sogar Statistiken, die besagen, dass Dänemark das glücklichste Land der Welt ist (schau hier: http://derstandard.at/1378248505745/Daenemark-ist-erneut-das-gluecklich…). Aber gut. Bei der "Bestandsaufnahme" dachte ich eher an "Lebensqualität". Doch, ich denke, das müsste machbar sein, den zu ermitteln - wir haben hier in Südtirol ja übrigens einen Haufen Einrichtungen und Akademien und Locations, alle zusammen sollte das doch zu schaffen sein, und derweil könnten die Medien ein bisschen Lobbyarbeit in Sachen Aufklärung und Zukunft leisten :-) dann kommt die Menschheit vielleicht am Ende doch noch auf einen Nenner :-)

Sa., 05.10.2013 - 07:24 Permalink
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Sylvia Rier Sa., 05.10.2013 - 07:45

Antwort auf von Sylvia Rier

und grad fällt mir ein: Gesundheit z. B. ist ganz bestimmt etwas, das jeder Mensch mit "Glück" und "Gutes Leben" verbindet. Daraus folgt m. E. der Auftrag an die politische Führung eines Landes, sich zu fragen, was sie tun kann, um ihren Bürgern "Gesundheit" maximal sichern zu können (und nicht erst gute Betreuung, wenn sie krank sind). Sicherheit, denke ich, ist auch ein Punkt, den die meisten ankreuzen würden, wobei die (materiell, sozial, für Leib und Leben) ja eh schon in, glaube ich, allen politischen Programmen drin steht. Freiheit - im klassischen Sinne, aber auch dahin, dass jeder Mensch genügend Freiheit hat, sich dem zu widmen, was er als "glücksstiftend" empfindet; das könnte dahin führen, dass man z. B. über eine Drei-oder-vier-Tage-Arbeits-Woche diskutiert oder ein BGE (wobei mir grad einfällt: wie wär's mit einem "halben" BGE?!) , aber auch über Religionsfreiheit (auch für die anderen) und über individuelle Lebensentwürfe... so in die Richtung, stelle ich mir vor, müsste das doch gehen, oder?!

Sa., 05.10.2013 - 07:45 Permalink
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gorgias Sa., 05.10.2013 - 08:52

1. geb ich dir recht
2. die pharmaindustrie gibt mehr für werbung und marketing als für forschung aus. es muss nicht pauschal werbung verboten werden, es wäre aber sinnvoll zu überlegen inwieweit wir im öffentlichen Raum Werbung haben möchten ( http://www.arte.tv/de/sao-paulo-ohne-werbung/1915746,CmC=1913266.html) und ob im Privatfernsehen Werbeeinblendungen stärker geregelt werden sollen. Sportvereine können auch durch die öffentliche Hand finanziert werden und FIFA, IOC und FIS-Funktionäre haben schon genug Geld sich eine Luxus-Limosine zu kaufen. Eigentlich würde es dem Sport mehr gut tun wen weniger Geld darin involviert ist.
3. Es muss nicht jeder ein Plumsklo haben, in diesem Fall war es konkret der Zweck Dügner zu sammeln. Ich sehe keinen direkten Zusammenhang zwischen Abbau der Autoindustrie und die Benutzung von Wasserclossets.
4. Marktwirtschaf ist nicht mit Kapitalismus gleichzusetzten. Für den Tausch von gebrauchten Gegenständen sind keine Steuern vorgesehen, da die Mwst-Steuer bereits bezahlt wurde. Auch können sie legal verkaufen werden ohne eine Rechnung auszustellen. Das ist also keine Form von Steuerhinterziehung. Einnahmen von Regionalwährungen werden auch versteuert. Diese sind meistens Geldgedekt. - Das Bedeutet dass sie einen Umtauschwert in die offizielle Währung haben. Wenn dich das wirklich interessiert kannst du dir die Seite des Chiemgauer anssehen auf www.chiemgauer.info, wo ich glaube irgendwo auch beschrieben wird, wie man als Betrieb Einnahmen in Chiemgauer verbucht, und das ist gar nicht schwierig, außer für deine Vorstellung.
Was du mit deinem letzten Satz andeuten möchtest, habe ich leider nicht verstanden.

Sa., 05.10.2013 - 08:52 Permalink
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gorgias Sa., 05.10.2013 - 14:48

2. Dann kann man die Ausgaben des Breitensport erhöhen. Nebenbei entwickelt sich dort auch eine Professionalisierung die ich zumindest skeptisch sehe.
3. Es hat niemand gesagt dass alle so leben sollen. Das wird außerdem von einem interviewtem Bewohner in Frage gestellt.

Ausserdem bin ich immer wieder erstaunt wie du es schaffst solche ignoranten Aussagen von dir zu geben.
Deine Polemik über die Gemeinwohlökonomie ist umsonst weil es nicht damit zu tun hat sich so ein Lebensstil aufzuzwingen. Sie besteht im Kern darin Unternehmer ein Instrument in die Hand zu geben den eigenen Betrieb nach nicht nur gewinnorientierten Kriterien zu bewerten. Ausserdem ist es dir nicht zu blöd zwischen bge und Kommunismus Analogien aufzustellen, wenn du noch beide nicht verstanden hast?

Sa., 05.10.2013 - 14:48 Permalink
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Profil für Benutzer Maria Theresia Christandl
Maria Theresia… So., 06.10.2013 - 02:22

Interessant ist, dass der Mensch wieder beginnt in der schnelllebigen Zeit des Computers nach den wahren Werten zu suchen. Ich hab mir den Film angesehen und er hat mich nachdenklich gestimmt.
Der Teilzeitjob bringt Vorteile, die ich selbst erlebe. Er genehmigt mir Auszeiten zu nehmen, Bibliotheken aufzusuchen, in unsere schöne Natur zu wandern, Leute zu treffen, mit denen ich mich gerne austausche. Allerdings bedeutet es auch mit weniger Geld zu leben..und im Innern mit einem anerzogenen Gewissen zu kämpfen. Dies besagt nur wer leistet, ist wertvoll. Dieses Denken gab wohl die Generation vor uns mit oder die Bibel?
Glücklicher bin ich jedenfalls so, und auch kreativer..da gibt's im Herbst Wünsche mit Naturmaterialien einen Türkranz zu winden oder mich im Gartenbau zu versuchen..
Auf das Auto verzichten, schmerzt noch im Denken, aber wenn ich seh wieviel Spesen im Monat an Treibstoff,Steuer und Versicherung anfallen, wird Zug und Carsharing attraktiver. Jedenfalls ein bequemes Stadtfahrrad mit Korb wird demnächst angeschafft um die Umwelt zu schonen und die Gesundheit der Gelenke zu fördern.

So., 06.10.2013 - 02:22 Permalink
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gorgias So., 06.10.2013 - 10:52

Unabhängig ob ich älter oder jünger bin als du, ich habe mir angewöhnt mich zu Gebieten in denen ich mich nicht gut Auskenne vorsichtiger zu äußern und nicht gleich eine Diskussion anzufangen und über Dinge zu Diskutieren die ich kaum verstanden habe. Ich weiss nicht ob ich überhaupt mehr weiss als du, ich glaube aber, dass ich mein Wissen besser einschätzen kann als du deines und mich nicht dazu verleiten lasse Halbwissen oder gar einen ausgefallenen Blödsinn von mir zu geben.
Auch kommt mir vor, dass du dir Dinge nicht richtig überlegst, die du von dir gibst, die man ohne viel Hintergrundwissen und Nachzudenken Hinterfragen kann. So funktionieren viele Dinge auch wenn Sie über Zwang eingeführt wurden wie z.B. die Schulpflicht, aber auch das Rauchverbot in öffentlichen Lokalen wurde von weiten Teilen der Bevölkerung nicht befürwortet bis es durchgesetzt wurde. Aber auch Verkehrsregeln, die Gurtpflich und was weiss ich noch alles das trotzem funktioniert auch wenn es von oben herab eingeführt wurde und von der Bevölkerung anfangs als Zwang empfunden wurde.
Wo ich dir auch nicht zustimme ist, dass der Kommnismus gescheitert ist, weil er unter Zwang eingeführt wurde und er auch gescheitert wäre wenn man diesen freiwillig Eingführt hätte. Der Kommunismus baut aber auf die Theorie auf dass man Menschen umerziehen kann und ein Klassenbewusstsein bilden und eine kollektive Identität. Ich glaube nicht dass die menschliche Natur so beliebig ist. Hat sich in der Praxis so erwiesen. Der Eigennutz richtet in diesem System eingen großen Schaden an, weil er nicht vorgesehen ist sehr großen schaden anrichtet, weil es wenig Motivation gibt Produktiv zu sein und weil es viele Möglichkeiten gibt für einzelne auf Kosten anderer zu profitieren.
Bei der Marktwirtschaft ist das so nicht gegeben, oder kollektive und individuelle Interessen sind besser abegstimmt und es gibt Mechanismen die Korrekturen ausführen. Wir hatten in der kapitalistischen Gesellschaft auch für mehrere Jahrzehnte ein blühendes System, das uns großen Wohlstand gebracht hat. Der Kapitalismus ist in den letzen 200 Jahren eine fast ausschließliche Erfolgsgeschichte gewesen. Durch bestimmte Anpassungen in Sozialleistungen und makroökonomischen Maßnahmen wurden viele seiner Mängel behoben. Nun geht es darum dieses System so anzupassen, dass es keine Vollbeschäftigung vorraussetzt, die Umwelt als größe im System wahrgenommen wird, damit die Umweltverschmutzung zurückgeht, Wachstum nicht mehr notwendig ist, damit das System reibungslos funktioniert und gewissen großkapitalistische Strukturen umgebaut werden, damit das System insgesamt relisienter wird (siehe Systembanken).

Mit der Einführung des BGE ist das immer noch möglich. Die Marktwirtschaft mit Angebot und Nachfrage und dem Konkurrenzdruck bleibt vorhanden. Menschen können ihren Eigennutzen nachgehen, Unternehmen gründen, den eigenen Beruf auswählen und eine Karriere nachgehen. Der Markt funktioniert viel besser, weil endlich Subventionen abgebaut werden können, wo sie nur dazu dienen Arbeitsplätze zu erhalten. Menschen können besser Planen und auch prekäre Arbeitsverhältnisse eingehen, weil sie immer noch ein planbares Einkommen haben. Und was sicher auch wichtig ist, es ist immer noch interessant zu Arbeiten weil es ja einen Unterschied macht für meinem Gesamteinkommen, wenn ich arbeite oder nicht, was bei Sozialleistungen oft nicht der Fall ist,wo das Geld auf eine Mindestgrenze immer aufgestockt wird, egal ob ich 30 oder 40 Stunden arbeite. Und es gibt keine Zuverdienstgrenzen die mich zwingen weniger zu arbeiten um nicht auf bestimmte Leistungen zu verzichten. Das Menschenbild das der Kapitalismus voraussetzt muss nicht geändert werden damit das BGE funktionieren kann.

So., 06.10.2013 - 10:52 Permalink
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gorgias So., 06.10.2013 - 17:16

das mache ich auch gerne, un hole mir aus Diskussionen anregungen, aber meinstens versuche ich mich vorher gründlich zu informieren und wenn in einer Diskussion ein Einwände kommen auf die ich noch vorbereitet bin, dann breche ich sogar die Diskussion ab und informiere mich besser darüber. Das muss ich leider sagen ist bei Ihnen nicht so der Fall. Mir komm vor sie preschen relativ unvorbereitet in eine Diskussion und während der Diskussion ändern sie auch selten ihre haltung obwohl sie auf gültige einwände nichteingagangen sind und sie praktisch ignoriert haben.
Ich kenne gut den unterschied zwischen Schul- und Bildungspflicht. Glaube aber dass zu Zeiten Maria Theresias die Schulpflicht eingführt wurde. Ob es besser ist eine Schulpflicht beizubehalten wie in Deutschland, wo wirklich jeder in die Schule muss auch wenn sie gut von zu Hause aus unterrichtet werden könnten oder so wie in den USA wo über Homeschooling Menschen oft weniger eine Ausbildung als mehr eine Ideologisch-weltanschauliche Indoktrination erhalten, wäre an langwiriges, aber interessantes Thema.
Ich finde den Einwand den Sie bei diesen Zahlen machen diskussionswürdig. Man kann auch mit anderen Zahlen versuchen ein modell aufzustellen. Dann muss man natürlich wider alle Aspekte durchgehen.
Warum ihnen noch etwas abgezogen werden soll verstehe ich nicht ganz. Wenn sie 1280 Euro netto beziehen dann wird ihnen nichts mehr abgezogen. Auch kann man ein modell einführen, dass nicht die vollen betrag vom bge abzieht sondern nur einen teil. wichtig ist dass bei stetig steigendem erwerbseinkommen das gesammteinkommen auch stetig steigt und dass bei kein erwerbseinkommen genug zum leben hat und sich noch kulturell an der gesellschaft beteiligen.

So., 06.10.2013 - 17:16 Permalink