Chronik | Südtirol-Tirol

Partner in der Krise

Die erste Lieferung an Schutzausrüstung aus China ist eingetroffen. Es gibt eine neue Eigenerklärung. Und Tirol übernimmt 5 Covid-19-Intensiv-Patienten aus Südtirol.
Anlieferung Schutzausrüstung
Foto: LPA/GNews

Am Dienstag Mittag ist die Großlieferung an medizinischer Ausrüstung, die der Sanitätsbetrieb über die Oberalp-Gruppe in China bestellt hat, in Südtirol eingetroffen. In 25.000 Kartons wurden 1,5 Millionen Schutzmasken, 400.000 Schutzanzüge sowie 30.000 Schutzanzüge für Einsatz im sterilen Bereich wie OP-Säle im Salewa-Headquarter in Bozen angeliefert. Logistische Unterstützung beim Transport der Masken von China nach Südtirol war von der österreichischen Bundesregierung gekommen. Derzeit werden die dringend benötigten Schutzmaterialien in ganz Südtirol verteilt. Teile gehen über den italienischen Zivilschutz an andere Regionen im Land.

Über den Hersteller der nach Südtirol gelieferten Masken hat der italienische Zivilschutz weitere 15 Millionen Schutzmasken bestellt. Bis 31. März sollen diese angeliefert werden. 300.000 Masken und dazu 3.000 Schutzanzüge tritt Südtirol an das Bundesland Tirol ab, wo zwar eine Lieferung von 2 Millionen Schutzmasken erwartet wird, die aber erst zu einem späteren Zeitpunkt eintreffen werden.

Zugleich hat das Land Tirol fünf Südtiroler Covid-19-Intensiv-Patienten übernommen. Drei Patienten werden vom Krankenhaus in Lienz übernommen, zwei von Klinik Innsbruck. “Bei der Intensivversorgung stoßen wir langsam an Engpässe”, gesteht Landeshauptmann Arno Kompatscher.

Zwischen Montag und Dienstag sind neun weitere Personen, die mit dem Coronavirus infiziert waren, verstorben. Die Zahl der Toten steigt damit auf 44. 789 Personen sind nachweislich mit dem Virus infiziert. Südtirolweit befinden sich mittlerweile 2.365 Menschen in verordneter häuslicher Quarantäne

Die Zahl der intensiv behandelten Covid-19-Patienten ist in Südtirol – Stand 24. März – auf insgesamt 48 gestiegen. Insgesamt werden 204 Infizierte vom Sanitätsbetrieb stationär betreut.

 

In den Tiroler Krankenhäusern liegen derzeit 107 Covid-19-Patienten, 19 sind auf der Intensivstation. Das Bundesland Tirol kann momentan auf 184 Intensivbetten und 358 Beatmungsgeräte, die für eine Intensiv-Versorgung notwendig sind, zählen. In Südtirol stehen mit 60 Intensivbetten gerade einmal ein Drittel der Nordtiroler Kapazitäten zur Verfügung.

 

Bei einer gemeinsamen Medienkonferenz gaben Landeshauptmann Kompatscher und sein Tiroler Amtskollege Günther Platter am Dienstag Nachmittag einen kurzen Überblick über die Situation in Südtirol und Tirol. Beide unterstrichen dabei die gut funktionierende Zusammenarbeit der beiden Länder. Platter sprach von einer “gelebten Partnerschaft in der Krise” und kündigte an, dass auch das Land Tirol die Idee, Stoffmasken an die Bevölkerung zu verteilen, von Südtirol übernehmen werde – auch wenn man sich bewusst sei, so Platter, dass solche Stofftücher “keinen 100%-igen Schutz bieten”. Man habe eine entsprechende Bestellung bereits bei der Schneiderinnung platziert.

In Italien und damit auch in Südtirol gibt es seit heute (24. März) eine neue Eigenerklärung, die beim Verlassen des Hauses bzw. der Wohnung mitgeführt werden muss. Hier die deutschsprachige und hier die italienischsprachige Version zum Downolad.