Elmar will’s wissen
Noch gestern Nachmittag sah alles danach aus, als würden die beiden Titanen unter sich bleiben. Sieben Namen waren nach dem Ablauf der ersten Frist für Kandidatenvorschläge in der SVP-Zentrale eingegangen. Neben den Kontrahenten Richard Theiner und Arno Kompatscher hatte die Basis innerhalb 20. März Luis Durnwalder, Gerd Lanz, Elmar Pichler Rolle, Dieter Steger und Martha Stocker vorgeschlagen.
Steger und Lanz hatten bereits abgesagt, Durnwalder ohnehin, und auch Martha Stocker bekräftigte gestern das „Njet“, das sie bereits in der Vergangenheit angedeutet hatte. Zwar empfinde sie es als Wertschätzung ihrer Arbeit nominiert zu werden. „Doch wir haben zwei Kandidaten mit interessantem Profilen, und ich denke, das Ergebnis wird klarer, wenn sie zu zweit bleiben“.
Kurz danach durchkreuzte gestern am frühen Abend Elmar Pichler Rolle diese Überlegungen. Der ehemalige Vize-Bürgermeister, SVP-Obmann und nunmehrige Urbanistik-Landesrat war am Mittwoch Abend von der Ortsgruppe Bozen Zentrum nominiert worden – und ließ sich nicht lange bitten. „Natürlich hätte ich Lust Landeshauptmann zu werden“, meint er gestern Abend zu seiner möglichen Kandidatur. „Und nachdem vielfach der Wunsch geäußert wird, dass es eine größere Auswahl an Kandidaten geben soll, bin ich nicht abgeneigt.“
Ein bis zwei Tage Bedenkzeit
Eine Entwicklung, mit der offenbar niemand in der Partei gerechnet hatte. Parteisekretär Philipp Achammer konnte noch am Abend nichts zur möglichen dritten Spitzenkandidatur sagen. „Ich weiß in keinster Weise Bescheid“, sagt er, „wir haben Pichler Rolle den ganzen Nachmittag gesucht, aber keine Möglichkeit gehabt mit ihm zu sprechen.“
Auch Bezirksobmann Christoph Perathoner zeigte sich kurz vor einer bereits davor angesetzten Ausschusssitzung des Bezirks Bozen überrascht bis wenig begeistert. „Ich denke er muss erst einmal selber sondieren, wie stark der Rückhalt in der Bevölkerung und in den verschiedenen Gruppen ist“, nahm er die Kandidatur vorerst keinesfalls als gegeben an.
Ein wenig Bedenkzeit will sich der Landesrat tatsächlich noch geben – aber nicht um zu sondieren. „Beim Sondieren wird man nur von allen möglichen Leuten und Überlegungen verrückt gemacht“, sagt er. „Bei solcher Entscheidung muss man dagegen selber Klarheit bekommen, ob man sich so einer Aufgabe stellen will oder nicht.“ Politische oder taktische Überlegungen zugunsten eines der beiden Kandidaten seien dagegen absolut keine im Spiel, so Pichler Rolle. „Ich überlege das für mich – und wenn ich Ja sage, werde ich es in ein bis zwei Tagen bekannt geben.“
Um das zu wissen muss er nicht antreten:
Daß es eine schallende Niederlage wird.