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Daumendrücken für Fingerle

Die junge Boznerin Maddalena Fingerle hat es mit ihrem zweisprachigen Roman "Lingua madre" ins Finale der diesjährigen Ausgabe des "Premio Italo Calvino" geschafft.
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Foto: Premio Italo Calvino

Der Premio Italo Calvino wurde 1985, im Todesjahr des bekannten Schriftstellers, in Turin gegründet. 2020 wird er zum 33. Mal vergeben.
Seit Beginn wendet sich der Premio Italo Calvino an Autorinnen und Autoren und deren unveröffentlichte Texte. Die Bekanntheit des Preises ist auch auf die Tatsache zurückzuführen, dass sich die Jury stets aus renommierten Persönlichkeiten der italienischen Kulturszene zusammensetzt – in diesem Jahr: Omar Di Monopoli, Helena Janeczek, Gino Ruozzi, Flavio Soriga und Nadia Terranova.
Zu den Finalistinnen und Finalisten 2020 zählt auch die 1993 in Bozen geborene Maddalena Fingerle. Vorgeschlagen wurde sie von Gino Ruozzi.

 

Die junge Autorin Maddalena Fingerle trägt zwar einen deutschen Nachnamen, ihre Muttersprache ist hingegen Italienisch. Ihr Universitätsstudium – zuerst Deutsch, dann Italienisch – absolvierte sie in München, wo sie auch lebt. Beim Premio Italo Calvino ist Fingerle mit ihrem Roman Lingua madre vertreten, in welchem sie die zweisprachige Hauptfigur Paolo Prescher beschreibt, der besessen von der Idee ist, dass die Menschen um ihn herum seine Worte beschmutzen. 

"Lingua madre" di Maddalena Fingerle / Quelle: Premio Italo Calvino / Youtube


Maddalena Fingerle legt in ihrem Text die Heuchelei von Sprache offen und gleichzeitig die Heuchelei des politisch-sozialen Konstrukt Südtirol.
Am Montag, den 22. Juni, um 17.30 Uhr, werden auf den Facebook-Seiten des Circolo dei lettori di Torino und jener des Preises die Gewinner live über Streaming bekanntgegeben.

Update:

La Giuria decide di assegnare il Premio a "Lingua madre" della giovane Maddalena Fingerle, un romanzo compatto di grande maturità che riesce nella sfida di tenere insieme leggerezza e profondità, affrontando con piglio holdeniano e stile impeccabile il complesso tema della parola tra pulizia e ipocrisia nel singolare contesto del bilinguismo altoatesino.
Una prima coppia di menzioni speciali della Giuria va a "Oceanides" di Riccardo Capoferro e a "Il valore affettivo" di Nicoletta Verna. "Oceanides" si distingue per la bellezza della lingua e la riuscita fusione di mondi immaginari e mondi conosciuti in un’originale rielaborazione del romanzo marinaresco sette-ottocentesco anglosassone che infrange le barriere fra tradizioni letterarie. "Il valore affettivo" è una conturbante tragedia moderna presentata sotto forma di romanzo famigliare neoborghese in cui risaltano la coerenza tra forma e contenuto, l’equilibrio della struttura e la sottile definizione di una protagonista prigioniera delle sue ossessioni.
Una seconda coppia di menzioni speciali della Giuria va a "Schikaneder e il labirinto" di Benedetta Galli e a "Vita breve di un domatore di belve" di Daniele Santero. Entrambi i romanzi sono sagaci e ironiche ricostruzioni di particolari aure storiche. Con il brillante "Schikaneder e il labirinto", dove è notevole la destrezza nel gestire registri ora buffi ora drammatici, ci troviamo nel mondo dell’opera viennese di fine Settecento al crepuscolo dell’illuminismo mozartiano. Con l’estravagante e colto romanzo di Santero passiamo alla fascinazione ottocentesca per l’esotismo del circo e dello zoo, filtrata attraverso la vita di un uomo non illustre, Upilio Faimali da Gropparello.

 

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gorgias Mo., 22.06.2020 - 18:35

Wenn das ein zweisprachiger Roman ist und nicht nur ein Roman über eine zweisprachige Person oder über Zweisprachigkeit, dann würde ich gerne einen Ausschnitt aus diesem Roman sehen der diese Zweisprachigkeit auch aufzeigt.

Wie kann eine Jury einen Roman bewerten, den sie nicht im Orginal lesen kann und mit andere Romane im Wettbewerb steht von denen sie es kann.

Mo., 22.06.2020 - 18:35 Permalink
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Karl Trojer Di., 23.06.2020 - 09:35

Ich wünsche der Frau Maddalena Fingerle, dass sie diesen Literaturpreis erhält und ihr Video erinnert mich an meine Sprachen-Geschichte:
Wir hatten in Schlanders einen Betrieb der Landmaschinen herstellte. 1951 gab es dort noch keine deutsche Mittelschule und so besuchte diese in Brixen. Zur Ferienzeit ging´s mit der "littorina" wieder heim in den Vinschgau. 1953 meinte mein Vater, dass in diesem Staat gute Italienischkenntnisse eine Voraussetzung für ein erfolgreiches Berufsleben seien. Und so kam ich nach Verona, besuchte dor zwei Klassen des ITI, fand gute Freunde und schloss schließlich meine Oberschule am ITI in Bozen ab. Ich erfahre das Zusammenleben der Sprachgruppen in Südtirol/Alto Adige, insbesondere die selbstverständliche Zusammenarbeit zwischen Menschen der verschiedenen Sprachgruppen im Berufsleben und auch privat als angenehm und problemlos. Eine freiwillig wählbare, mehrsprachige Schule könnte wohl weitere Verbesserungen bringen.

Di., 23.06.2020 - 09:35 Permalink