Die vergessene Generation

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Priska Spitaler So., 13.12.2020 - 10:13

Danke an die Studenten der Fakultät für Bildungswissenschaften für diesen wertvollen Beitrag! Dieser Artikel müsste in allen Tageszeitungen veröffentlicht werden, um die Thematik einer breiten Leserschaft näher zu bringen. Die Vernachlässigung der Oberschüler und Studenten und die damit zusammenhängenden Problematiken müssen endlich wahrgenommen werden. So kann es nicht weitergehen, die Jugendlichen haben bis jetzt geschwiegen und sich allem gebeugt/beugen müssen. Es ist an der Zeit, dass sie endlich gehört werden!

So., 13.12.2020 - 10:13 Permalink
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Klemens Riegler So., 13.12.2020 - 18:07

Die Bedenken und Sorgen der Oberschüler & Studenten sind natürlich berechtigt & es ist richtig dass sie sich SELBST zu Wort melden ... endlich!
Hier im Beitrag fällt mir das Wort Psychologie allerdings etwas zu oft. Und mir fehlt die Lösung! Was soll die Politik machen? Total alles auf, wo eh schon fast alles offen ist. Und dann? ... Warum wird nicht das Gegenteil gefordert? ... alle anderen Bereiche auch zu! Das wäre freilich gerechter und für die Pandemiebekämpfung besser.
Oder braucht es eine Antwort warum Handel den Oberschülern und Studentinnen "vorgezogen" werden? Ganz einfach, weil das Leiden und die psychologischen Belastungen bei der Wirtschaft wohl noch größer wären. Was nützt ein uneingeschränktes Präsenz-Studium wenn die Betriebe bankrott sind? Noch krasser gefällig? Wirtschaft generiert prinzipiell die Steuern (das Geld) mit denen Bildung (und alles andere) überhaupt finanziert werden (Staatsschulden ausgenommen). Immer noch Handel ZU und ein paar Prozent mehr Präsenzunterricht?
p.s. Selbstständiges Lernen, Begreifen & Verstehen, oder das Leben selbst in die Hand zu nehmen, kann in der Zukunft durchaus auch sinnvoll und für das Leben hilfreich sein ... Maria Montessori, Waldorf & Co. oder auch Elon Musk lassen grüßen.

So., 13.12.2020 - 18:07 Permalink
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Priska Spitaler Mo., 14.12.2020 - 01:41

Da kann ich Frau Raffeiner nur voll und ganz zustimmen. Haben Sie Oberschüler zu Hause, Herr Riegler? Ich schon und ich bekomme sozusagen live mit, dass der Fernunterricht zwar für eine Weile ok war (dauert jetzt schon seit März mit einer kurzen Unterbrechung im Herbst), aber je länger er andauert, desto anstrengender ist er für die Schüler (und ich denke mal auch für die Lehrpersonen). Die Motivation lässt langsam, aber sicher, nach. Stundenlanges Sitzen vor dem PC, nachmittags gehts dann weiter mit Arbeitsaufträgen und der soziale persönliche Kontakt zu den Mitschülern und den Lehrpersonen existiert praktisch nicht mehr. Ebenso ein Leben außerhalb des virtuellen Lernens.
Ihre Aussage, dass "das Leiden und die psychologischen Belastungen bei der Wirtschaft wohl noch größer wären", klingt mehr als zynisch. Wirtschaft und Bildung sollen nicht gegeneinander ausgespielt werden. Oberschüler und Studenten waren bisher am längsten im Lockdown und haben ein Recht, dass auch für sie jetzt endlich Lösungen gefunden werden.
Selbständiges Lernen, Begreifen und Verstehen, kann durchaus sinnvoll sei, aber haben Sie dabei auch bedacht, dass es auch Schüler gibt, die damit Probleme haben und durch den lang anhaltenden Fernunterricht durch den Rost fallen?
Lösung gefällig?: Die Schulen sind gut vorbereitet, was die Schutzmaßnahmen betrifft, es hapert aber am Schülertransport. Dieses Problem ist hinlänglich bekannt und müsste endlich optimiert und Busse/Züge ausgestockt werden. Eine diesbezügliche Anfrage beim zuständigen Landesrat Alfreider meinerseits blieb leider unbeantwortet.
Und nein, ich bin keine Helikoptermutter, mir geht es lediglich darum, dass unsere Jugendlichen nicht vergessen werden.

Mo., 14.12.2020 - 01:41 Permalink
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Klemens Riegler Do., 24.12.2020 - 15:04

Antwort auf von Priska Spitaler

Liebe Frau Priska Spitaler ... auch hier Entschuldigung für die Verspätung, aber der Kommentar war nicht als Antwort auf den meinen zu erkennen.
- Ich hatte Kinder in der Oberschule. Und eines studiert jetzt in Wien, war aber heuer länger als normal im "Fernstudium" ... in der Heimat ... mich hat´s gefreut.
- "(dauert jetzt schon seit März mit einer kurzen Unterbrechung im Herbst)" ... da geht es mir persönlich genauso. Allerdings betrifft das die beruflichen Aufträge (ca. 75% weniger Umsatz + Arbeit) und somit das Einkommen. Beläuft sich im Durchschnitt bei ca. Minus 6.000€ im Monat. Wobei ca. 3.800 an Beihilfen vorgesehen sind. Bleiben immer noch 2.200 Miese pro Monat übrig. Ich wäre also zeitlich "privilegiert" gewesen und hätte meinen Kindern bei der "Zuhause-Schule" helfen können! zynisch betrachtet!
- "Wirtschaft & Bildung" habe nicht ich als erster gegeneinander ausgespielt ... ganz im Gegenteil, würde ich da Mal sagen.
- Und was das "Leiden" betrifft ... Zynisch? immer noch ICH zynisch? Zynisch ist es aus meiner Sicht wenn darüber klagt wird dass es "anstrengend ist", dass "die Motivation langsam nachlässt", "stundenlanges PC-Sitzen", dass der "soziale, persönliche Kontakt fehlt" usw., während 8000 Menschen in diesem Land keinen Job und kein Einkommen mehr haben, von Zukunftsängsten geplagt werden, kaum Lebensperspektiven haben ... und reden wir bitte jetzt nicht über psychologische Aspekte. Dazu kommen viele andere - ganz ehrlich gesagt - stärker als Studenten von dieser Pandemie Betroffene.
- Ich (um nicht "man") zu schreiben, sollte immer alles um mich herum im Blick haben, abwägen, schauen wie es anderswo läuft.
p.s. ich habe in meinem ersten Kommentar sogar geschrieben, dass es berechtigt und richtig ist, dass sich die Betroffenen (erstmals & endlich) selbst zu Wort melden. Speziell das fand ich richtig, richtig schön!
Auf jedem Fall: Frohe Weihnachten ... alles wird gut! ... ich werde es überleben und die Oberschüler auch.

Do., 24.12.2020 - 15:04 Permalink
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Profil für Benutzer Arne Saknussemm
Arne Saknussemm Mo., 14.12.2020 - 03:03

Dieser Beitrag ist ein Hohn fùr all jene, die wirklich Probleme haben! Ich hoffe sehr, daß diese überzogene Wahrnehmung von angeblichen Problemen, nicht das Ergebnis des Studiums der Bildungswissenschaften ist! Aber Einbildung ist angeblich ja auch eine Art Bildung ...

Mo., 14.12.2020 - 03:03 Permalink
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rotaderga Mi., 16.12.2020 - 09:56

Antwort auf von Georg Markart

@Georg Markart -online übersetzt nur als Beispiel als Anleitung zur Selbsthilfe für die Zukunft "deepl" nahezu originalgetreu

Erlebnisse aus dem wirklichen Leben:
Ich sitze auf dem Hartholzboden eines Wohnheims auf dem Ost-Campus, gegenüber von einem Erstsemester, der in der Fötusstellung zittert.
"Ich will mich einfach nur versammeln. Ich will einfach nur so verdammt dringend zusammenkommen."
Diese gequälten Worte dringen durch knirschende Zähne hinter einer chirurgischen Maske hervor.
"Ich war nie in der Lage, offen Alkohol zu trinken, Drogen zu nehmen oder Sex zu haben. Sicherlich können Sie verstehen, unter welchem Stress ich stehe."
Ich habe die letzten Monate als Sommerkorrespondent für den Chronicle gearbeitet. Nur dadurch, dass ich mich als der Sohn des Dekans von Pratt ausgab, konnte ich hier sein und mit meinem letzten Interviewpartner sprechen: diesem Grafik-T-Shirt-tragenden, sozial progressiven, aber fiskalisch konservativen, blassen weißen Mann von durchschnittlicher Größe und Schultern, auf denen unser aller Schicksal zu ruhen scheint.
Er schnappt sich ein Kissen von seinem Bett und beginnt, es trocken zu bumsen. Ich frage mich: "Wie sind wir hierher gekommen?"
Geile, verklemmte, pickelgesichtige, sozial unbeholfene, unabhängige Jugendliche, die gerade aus der Highschool gekommen sind, zeigen ein schlechtes Urteilsvermögen. Die Verwaltung ist verblüfft.
"18-Jährige, die unverantwortlich handeln? Das gibt es doch gar nicht. Diese Monster", beschwert sich ein Mitglied der Fakultät, während er im Schatten des Ladedocks hinter dem Loop in einem Ring mit anderen Fakultätsmitgliedern steht und Wetten über die Anzahl der COVID-Leute bis zum Ende des ersten Unterrichtsmonats abschließt. Seine Identität bleibt anonym hinter einem Gesichtsschutz, einer Doppelmaske und mehreren aufgerollten Toilettenpapierrollen, die jede noch so kleine Hautstelle verdecken.
"Es macht keinen Sinn. Wer hätte vorhersagen können, dass, wenn wir Tausende von Studienanfängern zusammenbringen - eine Bevölkerungsgruppe, die dafür berüchtigt ist, schlechte Entscheidungen zu treffen - dass sie schlechte Entscheidungen treffen würden? Ooh! Ooh! Tragen Sie mich für 7 Tote und 21 Krankenhausaufenthalte ein!"
Ich habe den ganzen Sommer über an Besprechungen zwischen der Duke-Fakultät, den Anwälten und dem Kuratorium teilgenommen, um den Finger am Puls des Entscheidungsprozesses für den Herbst zu haben. Die Administratoren waren überraschend offen zu mir, was wahrscheinlich an ihrem aggressiven Saufgelage, dem freizügigen Gebrauch von psychedelischen Drogen und dem unbekümmerten Experimentieren mit einem Sammelsurium von Amphetaminen lag, während sie den Plan für dieses Semester erstellten. Hier sind einige wichtige Erkenntnisse und anonyme Zitate von verschiedenen Fakultäten:
Da die Lizenzpreise für Zoom steigen, erwägt Duke, den Unterricht im Frühjahrssemester komplett über den Nintendo DS Chat abzuhalten.
"Moment, wir sollen anfangen, uns um ihr Wohlergehen zu scheren? Haben die nicht unsere Studiengebühren gesehen?"
Informatik-Professoren haben den Code von SymMon, Dukes gewählter App zur Verfolgung der Symptome von Studenten, manipuliert, so dass die Dozenten es als eine Art "Spiel" benutzen können, bei dem sie "Punkte" für die richtige Vorhersage von Hotspots und "Level-up" bekommen, wenn alle 300 vorgesehenen Coronavirus-Hotelzimmer belegt werden.
"Ehrlich gesagt habe ich mich nie wirklich für Studenten interessiert. Sie sind so fleischig und eklig."
Präsident Price nahm ein Video in seinem Büro auf, in dem er vor seinem vergoldeten Teleskop sitzt und den Herbstplan ankündigt, Oberstufenschüler vom Campus zu verbannen. Das ließ ihn für die Studenten "greifbarer" erscheinen, als wenn er es vor seinem platin- und diamantenbesetzten Teleskop aufgenommen hätte.
"Ich denke, der beste Weg, unsere Reaktion auf diese Pandemie anzugehen, ist, dasselbe zu tun, was wir mit unserer Reaktion auf die Black-Lives-Matter-Bewegung in diesem Sommer getan haben: versprechen, dass wir etwas tun werden, und dann nichts tun, sondern es vage als etwas tun tarnen."
In dem Bemühen, die Zulassung gerechter zu gestalten, wird Duke den Studenten erlauben, TikTok-Videos als Antworten auf die Frage "Warum Duke?" auf der Common App einzureichen, zusätzlich zur optionalen Akzeptanz von SAT- und ACT-Ergebnissen.
"Community Colleges florieren im Moment. Sie waren die ganze Zeit über Profis in der Online-Bildung. Ich hoffe, dass unsere Studenten nicht erkennen, dass das, wofür sie hier eigentlich bezahlen, der Duke-Steinhintergrund in ihren LinkedIn-Profilbildern ist und nicht viel mehr."
Der erste Entwurf des Duke Compact war eigentlich Vincent Prices betrunkener Text an UPenn, in dem er sie bat, ihn wieder einzustellen. Es musste nur minimal bearbeitet werden.
Die Zeiten sind hart. Aber hier ist ein ziemlich cooler Silberstreif: Wenn du ein aktueller Student bist, bist du empirisch gesehen knallharter als jeder Ehemalige vor dir, weil du das durchmachen musstest und sie nicht. Also ruf diese Woche einen Ehemaligen an. Sag ihnen, dass sie ein Weichei sind. Und sagen Sie ihnen, dass Monday Monday Sie geschickt hat.

Mi., 16.12.2020 - 09:56 Permalink
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Profil für Benutzer Elisabeth Dander
Elisabeth Dander Mo., 14.12.2020 - 18:17

Und das sagen die Ober Schüler*innen selbst (eine Stimme für viele), die voriges Jahr die Oberschule begonnen haben, diese aber die meiste Zeit davon im Fernunterricht erleben:

"Mir kommt es vor, als würden wir nur für die Schule leben, alles andere, was uns ablenken könnte, ist verboten. Dabei geht es nicht nur um Bildung oder Schule, auch um soziale Kontakte, wie Freunde treffen, die Oma besuchen. Jeder Tag ist gleich: aufstehen, Videokonferenzen und Aufgaben, so dass man dann gar nichts mehr anderes tun kann und will. Die VK, der Fernunterricht machen dich so fertig, dass du am Abend gar nichts mehr machst, schon gar nicht die Links im digitalen Adventskalender mehrerer Fächer anklicken.

Die Forderungen im Unterricht sind hoch, wer es ordentlich machen will, sitzt den ganzen Nachmittag an den Aufgaben. Ohne Hilfe kann man zu Hause nicht das Gleiche machen wie in der Schule! Wir haben das Gefühl, dass die Inhalte, die wir uns selbst erklären und erarbeiten, nicht sitzen. Für die Lehrer sind sie klar, weil sie die ja studiert haben. Die Inhalte müssten gekürzt sein auf das Wesentliche, gerade diejenigen, die nicht aufbauend sind.

Es heißt, dass die Benotung mit anderen Elementen erfolgen soll und trotzdem haben wir nach den VK immer noch Tests, Schularbeiten und Prüfungen - Stoff, den man nicht immer verstanden hat.

Dabei geben einem die Lehrpersonen zu wenig Zeit für die Aufgaben in den VKonferenzen, so dass man sie am Nachmittag machen muss, bis Kopf und Augen schmerzen.
Weil es so viel ist, sitzen wir auch am Wochenende, dabei geht die ganze Freizeit verloren. Von uns Schüler*innen wird eigentlich mehr erwartet, als wir leisten können: Ein neues, großes Thema erarbeiten, wobei VK oder Tutorials auch nicht helfen, sondern manchmal Zeitverschwendung sind.
Zurück in die Schule ?! Da ist der Druck dann wohl sehr hoch mit neuen Forderungen und Verboten. Politiker denken an Erwachsene, an Arbeitende und Kinder. Wieso aber müssen wir das büßen? Erwachsene können sich draußen bewegen, wir halten Abstand! "

Ich gebe weiter, was ich als Klassenvorstand einer 2. Klasse der Wirtschaftsfachoberschule zum Artikel gesammelt habe (und lasse Selbstkritik nicht außen vor).

Mo., 14.12.2020 - 18:17 Permalink