Gesellschaft | Menschenrechte

Die vergessene Generation

Eine Gruppe von Student*innen des ersten Jahres an der Fakultät für Bildungswissenschaften über den Hilferuf der Oberschüler*innen und die dringend nötigen Maßnahmen.
covid
Foto: upi
Hört bitte den Oberschülern*innen zu. Sie versuchen uns schon monatelang etwas zu sagen und werden kaum gehört. Vielen von ihnen geht es nicht gut. Ich nehme ihre Beiträge mittlerweile verstärkt als HILFERUF wahr. Bezieht sie bitte in eure Entscheidungen mit ein und nehmt sie ernst. Das was sie in unserer Gesellschaft einbringen, können wir nicht mit Zahlen berechnen. Wer hinschaut, hinhört und beobachtet, weiß dass ihre Beiträge für die Gesellschaft unerlässlich sind. Sie sind unserer Zukunftsträger. Sie lernen in der Schule theoretische Grundlagen von Demokratie. Lassen wir sie Demokratie nicht praktisch erfahren und lernen ist das wohl umsonst. Sie verlangen nicht einfach Öffnung, sie weisen auf sehr wichtige Punkte hin und machen Vorschläge. Es macht mich sehr betroffen, dass sie momentan nicht gehört und nicht gesehen werden. Sie haben ein Recht auf Zugehörigkeit in der Gesellschaft und müssen das auch spüren können."
„Die Einsamkeit und die fehlende Wertschätzung machen ihnen schwer zu schaffen. Dieser Einschnitt in die Jugend, die eigentlich unbeschwert sein sollte, bevor der Ernst des Lebens kommt, prägt einen langfristig. Die Situation belastet einen jungen Menschen nicht nur schulisch, sondern auch psychisch und sozial. Was aber immer vergessen wird ist die Zeit nach dem Lockdown. Der besonders schwierige Part beginnt jetzt. Nach den Wochen langem allein sein, wieder in die Gesellschaft zurückzukommen und erneut in den sozialen Kontakt zu treten ist die Aufgabe aller und sollte deshalb mehr Unterstützung erfahren.
Zu Zeiten Coronas hat man sich vordergründig auf die Grund- und Mittelschüler fokussiert und was ist dabei mit unseren Oberschülern?
Wir als herangehende pädagogische Fachkräfte machen uns Sorgen um das psychische Wohlergehen unserer Jugend. Grund- und Mittelschüler durften wieder in den Präsenzunterricht zurück, aber die Oberschüler wurden „vergessen“. Gerade für die Jugendlichen ist es wichtig soziale Kontakte zu pflegen, da insbesondere der enge Kontakt mit Gleichaltrigen, den sog. Peers, fördernd für einen gesunden Lern- und Entwicklungsprozess ist. Entscheidungsträger dürfen ihren Fokus dabei nicht nur auf Grund- und Mittelschüler legen, sondern auch die Oberstufe miteinbeziehen und Wert legen auf ihre Meinung und ihr Wohlergehen. Diese haben schließlich auch das Recht auf eine Unterrichtsform in Präsenz und auf den Austausch mit anderen. Das psychische Wohlergehen der Jugendlichen darf nicht gefährdet bzw. in den Hintergrund gestellt werden.
 
 
 
Wir Studenten des ersten Jahres an der Fakultät für Bildungswissenschaften würden uns wünschen, dass der soziale Kontakt gefördert wird. Sowohl für die Schüler, als auch für die Lehrer. Körperliche Gesundheit wird momentan in den Vordergrund gestellt und somit wird die Psyche vernachlässigt. Wichtig ist es, Gleichgewicht zu schaffen. Möglichkeiten sollte man deshalb für den sozialen Kontakt bieten um vor allem auch den Personen zu helfen, die sich alleine fühlen. Wir sitzen alle im selben Boot und deswegen müssen wir uns gegenseitig unterstützen.
 

Die Folgen

 
Zum heutigen Tag der Menschenrechte möchten wir darauf aufmerksam machen, dass jeder das Recht auf Bildung hat.
Ebenso gilt das Recht auf Versammlung (Kinderrechte) und somit sollte jedem gewährleistet werden, mit anderen in Kontakt zu treten (in die Schule zu gehen, Vereinstreffen, sportliche Aktivitäten...).
Folgen vom Lockdown:
 
  • Menschen haben sich gewöhnt, soziale Kontakte zu vermeiden.
  • Menschen haben Schwierigkeiten im sozialen Umgang.
  • Menschen verlieren an Empathie.
  • Menschen haben Bildungslücken.
  • Menschen fühlen sich alleine gelassen.
  • Menschen stehen unter großem Druck, da sie die ganze Woche online und erreichbar sein müssen.
  • Menschen mit besonderen Bedürfnissen bleiben noch mehr auf der Strecke.
 
Lasst uns zurück in die reale Welt kehren und uns in "live" begegnen!
 

Jeder Tag ist gleich

 
Als ehemalige Schüler und zukünftige pädagogische Fachkräfte oder Lehrkräfte möchte wir für die Oberschüler eintreten damit sie nicht vergessen werden.
Probleme unserer Meinung nach sind:
 
  • Mangelnde Kommunikation zwischen Lehrer und Schüler und zwischen Lehrern untereinander
  • Mangelnde Motivation
  • Vereinsamung
  • Mangelndes Verständnis und Respekt
  • Inhalte werden aufgenommen aber nicht verstanden und gehen schnell wieder verloren, fehlende Erklärungen von den Lehrpersonen
  • Man ist auf sich alleine gestellt, gemeinsames Lernen ist nur schwer möglich
  • Jeder Tag ist gleich, Sinnlosigkeit

 

  • Privates und schulisches wird nicht mehr getrennt, alles in denselben Räumlichkeiten
  • Druck und Unsicherheit: ständig ändernde Gesetze
  • Keinen geregelten Tagesablauf; ständige Erreichbarkeit
  • Soziale Kontakte und sportliche Aktivitäten sind stark eingeschränkt, sodass kein Ausgleich zum Lernen stattfinden kann.
  • Zu radikale Übergänge vom normalen Leben in den Lockdown und vom Lockdown in das normale Leben. Für die Psyche stark belastend.
  • Technische Probleme: fehlende Ausstattung, fehlende Kenntnisse und Hilfestellungen.
  • Schüler mit Beeinträchtigung, Schwächen oder Psychischen Problemen sind vernachlässigt worden.
  • Erste Klassen der Grund, Mittel-und Oberschulen hatten wenig Chancen neue Kontakte zu knüpfen.
  • Überforderung von Eltern
  • Bildungslücken

Oberschüler sind unsere Zukunft

Unsere Wünsche:
 
  • Mehr Mitspracherecht der Schüler
  • Mehr Einsatz und Flexibilität von Seiten der Lehrer
  • Genaue und rechtzeitige Vorgaben von der Regierung
  • Keine Differenzierung zwischen Schulstufen und Schüler: alle Schulen dürfen aufmachen nicht nur Grund-und Mittelschulen
 

Öffnung der Schulen

 
Corona betrifft uns alle und hat schwerwiegende Folgen. Ein Erster Schritt in eine positive Richtung war die Wiedereröffnung der Grund- und Mittelschulen. Jedoch werden Oberschüler und Universitätstudenten weiter vernachlässigt. Die schulischen Leistungen, die ausschlaggebend für den Lebenslauf sind, werden nicht dementsprechend gefördert.
Sozial und psychisch hat Corona bei allen eingeschlagen. Für eine gesunde Lebensform ist der Kontakt mit anderen Menschen ausschlaggebend und soll in den Vordergrund gestellt werden. Jugendgruppen sollten wieder in Kontakt kommen dürfen und Ober- sowie Unistudenten sollten wieder zu einer angemessenen Bildung gelangen.
Wir Studenten der Freien Universität Bozen haben heute über die Thematik des Coronavirus/ Lockdowns gesprochen & uns dazu einige Gedanken gemacht. Unser Anliegen ist es, dass Oberschüler*innen gehört werden & die Oberschulen geöffnet werden. Ohne soziale Kontakte gehen wichtige soziale & psychische Aspekte verloren. Das psychische & soziale Wohlbefinden der Schüler wird stark belastet & verändert sich stark, die Einsamkeit & Isoliertheit macht ihnen zu schaffen & dadurch können sich verschiedenen psychischen Krankheiten entwickeln. Die Zukunft wird die Folgen der Jugend unserer Gesellschaft spüren. Gewisse Menschenrechte, wie das Recht auf Bildung & Freiheit, werden durch derartige Einschränkungen verletzt & gravierende Folgen für unsere Zukunft mitbringen. Für uns ist es nicht nachvollziehbar warum der Wirtschaft im Moment eine wichtigere Rolle zugeschrieben wird, während die Bildung, welche mindestens genauso wichtig ist, immer noch vernachlässigt wird. Durch die Einsamkeit ist es für viele Jugendliche schwierig wieder in den Alltag & in die Gemeinschaft zu finden.
 
Für uns ist es nicht nachvollziehbar warum der Wirtschaft im Moment eine wichtigere Rolle zugeschrieben wird, während die Bildung, welche mindestens genauso wichtig ist, immer noch vernachlässigt wird.
Die Identitätsbildung und das Finden eines Platzes in der Gesellschaft gehört zu den Entwicklungsaufgaben der Jugendlichen. Zu Zeiten Coronas hat man sich vordergründig auf die Grund- und Mittelschüler fokussiert und was ist dabei mit unseren Oberschülern? Man ist davon ausgegangen, dass diese zunächst an zweiter Stelle kommen, weil sie unabhängiger arbeiten und lernen können. Da sind wir uns auch alle bewusst, dass Jugendliche autonomer sind, doch merkt niemand, dass auch sie Hilfe brauchen? Ist ihr Hilferuf nicht laut genug? DEN OBERSCHÜLERN GEHT ES NICHT GUT! Sie nehmen nicht nur eine erschreckende Entwicklungslücke mit in die Zukunft, sondern zeigen auch, dass es ihnen emotional, seelisch und psychisch nicht gut.
Die Theorie zeigt, dass sich das menschliche Wesen extrem schnell anpasst, was überlebensnotwendig ist. Was allerdings unsere Entscheidungsträger nicht bedenken, indem sie die Oberschüler „vergessen“, ist, dass sie dazu aufgefordert werden allein zu selbstständig zu leben. Ihnen wird nichts anderes übriggelassen als zu lernen, isoliert aufzuwachsen und auch glücklich zu werden. Die klaren Folgen, die aufgrund dieser Entscheidungen eintreten werden, sind sicherlich u.a. Einsamkeit und Egoismus. Wir als pädagogische Fachkräfte machen uns deshalb Sorgen. Der Mensch ist ein soziales Wesen, welches in einer Gesellschaft lebt, wo die soziale Interaktion fundamental ist. Die stellt die Basis zur gesunden Entwicklung der Kinder und Jugendlichen. Die Jugendlichen dürfen nicht auf sich selbst gestellt werden. Sie vermissen auch den sozialen Kontakt und leiden darunter. NIEMAND DARF UNSERE JUGEND VERGESSEN! 
 
 
Ich habe noch einen Gedanken, den ich zu den anderen genannten Beiträge auf Teams hinzufügen möchte. Ich habe 2019 maturiert und wenn ich daran denke, dass dieses Schuljahr so verlaufen wäre, wie es den Schülern im heurigen Jahr ergeht, würde es sich für mich anfühlen, als ob eines der wichtigsten Jahre aus meinem Lebenslauf geschnitten worden wäre. Die Oberschulzeit, vor allem die letzten Jahre prägen junge Erwachsene in ihrem Denken und Handeln. Ich sehe es deshalb wie meine Mitstudierenden als sehr kritisch, was die Zukunft für diese Generation mit sich bringt.
Mir machen auch die Folgen von dieser Isolierung der Oberschüler sorgen. Mir fällt auf dass wenn man so lange alleine war, es jetzt schwer fällt wieder in Kontakt mit anderen Menschen zu treten.
 
 

Danke an die Studenten der Fakultät für Bildungswissenschaften für diesen wertvollen Beitrag! Dieser Artikel müsste in allen Tageszeitungen veröffentlicht werden, um die Thematik einer breiten Leserschaft näher zu bringen. Die Vernachlässigung der Oberschüler und Studenten und die damit zusammenhängenden Problematiken müssen endlich wahrgenommen werden. So kann es nicht weitergehen, die Jugendlichen haben bis jetzt geschwiegen und sich allem gebeugt/beugen müssen. Es ist an der Zeit, dass sie endlich gehört werden!

So., 13.12.2020 - 10:13 Permalink

Die Bedenken und Sorgen der Oberschüler & Studenten sind natürlich berechtigt & es ist richtig dass sie sich SELBST zu Wort melden ... endlich!
Hier im Beitrag fällt mir das Wort Psychologie allerdings etwas zu oft. Und mir fehlt die Lösung! Was soll die Politik machen? Total alles auf, wo eh schon fast alles offen ist. Und dann? ... Warum wird nicht das Gegenteil gefordert? ... alle anderen Bereiche auch zu! Das wäre freilich gerechter und für die Pandemiebekämpfung besser.
Oder braucht es eine Antwort warum Handel den Oberschülern und Studentinnen "vorgezogen" werden? Ganz einfach, weil das Leiden und die psychologischen Belastungen bei der Wirtschaft wohl noch größer wären. Was nützt ein uneingeschränktes Präsenz-Studium wenn die Betriebe bankrott sind? Noch krasser gefällig? Wirtschaft generiert prinzipiell die Steuern (das Geld) mit denen Bildung (und alles andere) überhaupt finanziert werden (Staatsschulden ausgenommen). Immer noch Handel ZU und ein paar Prozent mehr Präsenzunterricht?
p.s. Selbstständiges Lernen, Begreifen & Verstehen, oder das Leben selbst in die Hand zu nehmen, kann in der Zukunft durchaus auch sinnvoll und für das Leben hilfreich sein ... Maria Montessori, Waldorf & Co. oder auch Elon Musk lassen grüßen.

So., 13.12.2020 - 18:07 Permalink

Da kann ich Frau Raffeiner nur voll und ganz zustimmen. Haben Sie Oberschüler zu Hause, Herr Riegler? Ich schon und ich bekomme sozusagen live mit, dass der Fernunterricht zwar für eine Weile ok war (dauert jetzt schon seit März mit einer kurzen Unterbrechung im Herbst), aber je länger er andauert, desto anstrengender ist er für die Schüler (und ich denke mal auch für die Lehrpersonen). Die Motivation lässt langsam, aber sicher, nach. Stundenlanges Sitzen vor dem PC, nachmittags gehts dann weiter mit Arbeitsaufträgen und der soziale persönliche Kontakt zu den Mitschülern und den Lehrpersonen existiert praktisch nicht mehr. Ebenso ein Leben außerhalb des virtuellen Lernens.
Ihre Aussage, dass "das Leiden und die psychologischen Belastungen bei der Wirtschaft wohl noch größer wären", klingt mehr als zynisch. Wirtschaft und Bildung sollen nicht gegeneinander ausgespielt werden. Oberschüler und Studenten waren bisher am längsten im Lockdown und haben ein Recht, dass auch für sie jetzt endlich Lösungen gefunden werden.
Selbständiges Lernen, Begreifen und Verstehen, kann durchaus sinnvoll sei, aber haben Sie dabei auch bedacht, dass es auch Schüler gibt, die damit Probleme haben und durch den lang anhaltenden Fernunterricht durch den Rost fallen?
Lösung gefällig?: Die Schulen sind gut vorbereitet, was die Schutzmaßnahmen betrifft, es hapert aber am Schülertransport. Dieses Problem ist hinlänglich bekannt und müsste endlich optimiert und Busse/Züge ausgestockt werden. Eine diesbezügliche Anfrage beim zuständigen Landesrat Alfreider meinerseits blieb leider unbeantwortet.
Und nein, ich bin keine Helikoptermutter, mir geht es lediglich darum, dass unsere Jugendlichen nicht vergessen werden.

Mo., 14.12.2020 - 01:41 Permalink

Liebe Frau Priska Spitaler ... auch hier Entschuldigung für die Verspätung, aber der Kommentar war nicht als Antwort auf den meinen zu erkennen.
- Ich hatte Kinder in der Oberschule. Und eines studiert jetzt in Wien, war aber heuer länger als normal im "Fernstudium" ... in der Heimat ... mich hat´s gefreut.
- "(dauert jetzt schon seit März mit einer kurzen Unterbrechung im Herbst)" ... da geht es mir persönlich genauso. Allerdings betrifft das die beruflichen Aufträge (ca. 75% weniger Umsatz + Arbeit) und somit das Einkommen. Beläuft sich im Durchschnitt bei ca. Minus 6.000€ im Monat. Wobei ca. 3.800 an Beihilfen vorgesehen sind. Bleiben immer noch 2.200 Miese pro Monat übrig. Ich wäre also zeitlich "privilegiert" gewesen und hätte meinen Kindern bei der "Zuhause-Schule" helfen können! zynisch betrachtet!
- "Wirtschaft & Bildung" habe nicht ich als erster gegeneinander ausgespielt ... ganz im Gegenteil, würde ich da Mal sagen.
- Und was das "Leiden" betrifft ... Zynisch? immer noch ICH zynisch? Zynisch ist es aus meiner Sicht wenn darüber klagt wird dass es "anstrengend ist", dass "die Motivation langsam nachlässt", "stundenlanges PC-Sitzen", dass der "soziale, persönliche Kontakt fehlt" usw., während 8000 Menschen in diesem Land keinen Job und kein Einkommen mehr haben, von Zukunftsängsten geplagt werden, kaum Lebensperspektiven haben ... und reden wir bitte jetzt nicht über psychologische Aspekte. Dazu kommen viele andere - ganz ehrlich gesagt - stärker als Studenten von dieser Pandemie Betroffene.
- Ich (um nicht "man") zu schreiben, sollte immer alles um mich herum im Blick haben, abwägen, schauen wie es anderswo läuft.
p.s. ich habe in meinem ersten Kommentar sogar geschrieben, dass es berechtigt und richtig ist, dass sich die Betroffenen (erstmals & endlich) selbst zu Wort melden. Speziell das fand ich richtig, richtig schön!
Auf jedem Fall: Frohe Weihnachten ... alles wird gut! ... ich werde es überleben und die Oberschüler auch.

Do., 24.12.2020 - 15:04 Permalink

Dieser Beitrag ist ein Hohn fùr all jene, die wirklich Probleme haben! Ich hoffe sehr, daß diese überzogene Wahrnehmung von angeblichen Problemen, nicht das Ergebnis des Studiums der Bildungswissenschaften ist! Aber Einbildung ist angeblich ja auch eine Art Bildung ...

Mo., 14.12.2020 - 03:03 Permalink

@Georg Markart -online übersetzt nur als Beispiel als Anleitung zur Selbsthilfe für die Zukunft "deepl" nahezu originalgetreu

Erlebnisse aus dem wirklichen Leben:
Ich sitze auf dem Hartholzboden eines Wohnheims auf dem Ost-Campus, gegenüber von einem Erstsemester, der in der Fötusstellung zittert.
"Ich will mich einfach nur versammeln. Ich will einfach nur so verdammt dringend zusammenkommen."
Diese gequälten Worte dringen durch knirschende Zähne hinter einer chirurgischen Maske hervor.
"Ich war nie in der Lage, offen Alkohol zu trinken, Drogen zu nehmen oder Sex zu haben. Sicherlich können Sie verstehen, unter welchem Stress ich stehe."
Ich habe die letzten Monate als Sommerkorrespondent für den Chronicle gearbeitet. Nur dadurch, dass ich mich als der Sohn des Dekans von Pratt ausgab, konnte ich hier sein und mit meinem letzten Interviewpartner sprechen: diesem Grafik-T-Shirt-tragenden, sozial progressiven, aber fiskalisch konservativen, blassen weißen Mann von durchschnittlicher Größe und Schultern, auf denen unser aller Schicksal zu ruhen scheint.
Er schnappt sich ein Kissen von seinem Bett und beginnt, es trocken zu bumsen. Ich frage mich: "Wie sind wir hierher gekommen?"
Geile, verklemmte, pickelgesichtige, sozial unbeholfene, unabhängige Jugendliche, die gerade aus der Highschool gekommen sind, zeigen ein schlechtes Urteilsvermögen. Die Verwaltung ist verblüfft.
"18-Jährige, die unverantwortlich handeln? Das gibt es doch gar nicht. Diese Monster", beschwert sich ein Mitglied der Fakultät, während er im Schatten des Ladedocks hinter dem Loop in einem Ring mit anderen Fakultätsmitgliedern steht und Wetten über die Anzahl der COVID-Leute bis zum Ende des ersten Unterrichtsmonats abschließt. Seine Identität bleibt anonym hinter einem Gesichtsschutz, einer Doppelmaske und mehreren aufgerollten Toilettenpapierrollen, die jede noch so kleine Hautstelle verdecken.
"Es macht keinen Sinn. Wer hätte vorhersagen können, dass, wenn wir Tausende von Studienanfängern zusammenbringen - eine Bevölkerungsgruppe, die dafür berüchtigt ist, schlechte Entscheidungen zu treffen - dass sie schlechte Entscheidungen treffen würden? Ooh! Ooh! Tragen Sie mich für 7 Tote und 21 Krankenhausaufenthalte ein!"
Ich habe den ganzen Sommer über an Besprechungen zwischen der Duke-Fakultät, den Anwälten und dem Kuratorium teilgenommen, um den Finger am Puls des Entscheidungsprozesses für den Herbst zu haben. Die Administratoren waren überraschend offen zu mir, was wahrscheinlich an ihrem aggressiven Saufgelage, dem freizügigen Gebrauch von psychedelischen Drogen und dem unbekümmerten Experimentieren mit einem Sammelsurium von Amphetaminen lag, während sie den Plan für dieses Semester erstellten. Hier sind einige wichtige Erkenntnisse und anonyme Zitate von verschiedenen Fakultäten:
Da die Lizenzpreise für Zoom steigen, erwägt Duke, den Unterricht im Frühjahrssemester komplett über den Nintendo DS Chat abzuhalten.
"Moment, wir sollen anfangen, uns um ihr Wohlergehen zu scheren? Haben die nicht unsere Studiengebühren gesehen?"
Informatik-Professoren haben den Code von SymMon, Dukes gewählter App zur Verfolgung der Symptome von Studenten, manipuliert, so dass die Dozenten es als eine Art "Spiel" benutzen können, bei dem sie "Punkte" für die richtige Vorhersage von Hotspots und "Level-up" bekommen, wenn alle 300 vorgesehenen Coronavirus-Hotelzimmer belegt werden.
"Ehrlich gesagt habe ich mich nie wirklich für Studenten interessiert. Sie sind so fleischig und eklig."
Präsident Price nahm ein Video in seinem Büro auf, in dem er vor seinem vergoldeten Teleskop sitzt und den Herbstplan ankündigt, Oberstufenschüler vom Campus zu verbannen. Das ließ ihn für die Studenten "greifbarer" erscheinen, als wenn er es vor seinem platin- und diamantenbesetzten Teleskop aufgenommen hätte.
"Ich denke, der beste Weg, unsere Reaktion auf diese Pandemie anzugehen, ist, dasselbe zu tun, was wir mit unserer Reaktion auf die Black-Lives-Matter-Bewegung in diesem Sommer getan haben: versprechen, dass wir etwas tun werden, und dann nichts tun, sondern es vage als etwas tun tarnen."
In dem Bemühen, die Zulassung gerechter zu gestalten, wird Duke den Studenten erlauben, TikTok-Videos als Antworten auf die Frage "Warum Duke?" auf der Common App einzureichen, zusätzlich zur optionalen Akzeptanz von SAT- und ACT-Ergebnissen.
"Community Colleges florieren im Moment. Sie waren die ganze Zeit über Profis in der Online-Bildung. Ich hoffe, dass unsere Studenten nicht erkennen, dass das, wofür sie hier eigentlich bezahlen, der Duke-Steinhintergrund in ihren LinkedIn-Profilbildern ist und nicht viel mehr."
Der erste Entwurf des Duke Compact war eigentlich Vincent Prices betrunkener Text an UPenn, in dem er sie bat, ihn wieder einzustellen. Es musste nur minimal bearbeitet werden.
Die Zeiten sind hart. Aber hier ist ein ziemlich cooler Silberstreif: Wenn du ein aktueller Student bist, bist du empirisch gesehen knallharter als jeder Ehemalige vor dir, weil du das durchmachen musstest und sie nicht. Also ruf diese Woche einen Ehemaligen an. Sag ihnen, dass sie ein Weichei sind. Und sagen Sie ihnen, dass Monday Monday Sie geschickt hat.

Mi., 16.12.2020 - 09:56 Permalink

Und das sagen die Ober Schüler*innen selbst (eine Stimme für viele), die voriges Jahr die Oberschule begonnen haben, diese aber die meiste Zeit davon im Fernunterricht erleben:

"Mir kommt es vor, als würden wir nur für die Schule leben, alles andere, was uns ablenken könnte, ist verboten. Dabei geht es nicht nur um Bildung oder Schule, auch um soziale Kontakte, wie Freunde treffen, die Oma besuchen. Jeder Tag ist gleich: aufstehen, Videokonferenzen und Aufgaben, so dass man dann gar nichts mehr anderes tun kann und will. Die VK, der Fernunterricht machen dich so fertig, dass du am Abend gar nichts mehr machst, schon gar nicht die Links im digitalen Adventskalender mehrerer Fächer anklicken.

Die Forderungen im Unterricht sind hoch, wer es ordentlich machen will, sitzt den ganzen Nachmittag an den Aufgaben. Ohne Hilfe kann man zu Hause nicht das Gleiche machen wie in der Schule! Wir haben das Gefühl, dass die Inhalte, die wir uns selbst erklären und erarbeiten, nicht sitzen. Für die Lehrer sind sie klar, weil sie die ja studiert haben. Die Inhalte müssten gekürzt sein auf das Wesentliche, gerade diejenigen, die nicht aufbauend sind.

Es heißt, dass die Benotung mit anderen Elementen erfolgen soll und trotzdem haben wir nach den VK immer noch Tests, Schularbeiten und Prüfungen - Stoff, den man nicht immer verstanden hat.

Dabei geben einem die Lehrpersonen zu wenig Zeit für die Aufgaben in den VKonferenzen, so dass man sie am Nachmittag machen muss, bis Kopf und Augen schmerzen.
Weil es so viel ist, sitzen wir auch am Wochenende, dabei geht die ganze Freizeit verloren. Von uns Schüler*innen wird eigentlich mehr erwartet, als wir leisten können: Ein neues, großes Thema erarbeiten, wobei VK oder Tutorials auch nicht helfen, sondern manchmal Zeitverschwendung sind.
Zurück in die Schule ?! Da ist der Druck dann wohl sehr hoch mit neuen Forderungen und Verboten. Politiker denken an Erwachsene, an Arbeitende und Kinder. Wieso aber müssen wir das büßen? Erwachsene können sich draußen bewegen, wir halten Abstand! "

Ich gebe weiter, was ich als Klassenvorstand einer 2. Klasse der Wirtschaftsfachoberschule zum Artikel gesammelt habe (und lasse Selbstkritik nicht außen vor).

Mo., 14.12.2020 - 18:17 Permalink