Politik | Oberschule

„Hier läuft etwas falsch“

Bildungslandesrat Philipp Achammer über seinen Ärger, die Notwendigkeit des Präsenzunterrichts, warum er dafür kämpft und den Stichtag 7. Jänner 2021.
Philipp Achammer
Foto: USP
Salto.bz: Am Samstag wissen weder Direktoren und Lehrerinnen, noch die Eltern oder die Schüler und Schülerinnen, ob am Montag der Präsenzunterricht in der Oberschule wieder losgeht. Herr Achammer, ist das nicht eine Zumutung?
 
Philipp Achammer: Ich kann den Ärger verstehen, wenn jetzt jemand sagt: Da hat man viel Lärm um Nichts gemacht. Das kann ich durchaus nachvollziehen. Aber ich kann nur nochmals wiederholen: Wir haben bis zum Schluss alles versucht, damit man in der Oberschule noch vor Weihnachten den Präsenzunterricht wiederaufnehmen kann. Der Plan war es, am Freitag grünes Licht zu geben. Dann habe ich noch am Samstag mit dem Gesundheitsminister verhandeln müssen. Wir haben buchstäblich bis zum letzten Moment versucht, eine Variante zu finden, damit man zumindest die Oberschulen noch vor Weihnachten öffnen kann. Sonntagfrüh war dann klar, dass wir entscheiden müssen.
 
Für viele Schüler und Schülerinnen hätte das geheißen, dass sie vor Weihnachten genau drei Tage in die Schule gehen dürfen. Das ist doch ein Nonsens?
 
Nein. Ich bin felsenfest davon überzeugt, dass die Wiederaufnahme des Präsenzunterrichts für die Schüler notwendig ist. Auch dann, wenn es sich nur im einige Tage vor Weihnachten handelt.
Ich kann den Ärger verstehen, wenn jetzt jemand sagt: Da hat man viel Lärm um Nichts gemacht
Warum ist der Präsenzunterricht für Sie als Bildungslandesrat so wichtig?
 
Ich glaube, derzeit herrscht eine etwas schöngemalte Vorstellung des Onlineunterrichts. Man geht davon aus, dass der Fernunterricht für die Oberschüler kein Problem sei. Die Schüler schalten zuhause den Computer ein und das ist es. Das mag für den allergrößten Teil der Schülerinnen und Schüler durchaus zutreffen. In der Oberschule funktioniert der Fernunterricht gut, auch weil sich die Lehrer enorm bemühen. Aus den Rückmeldungen geht aber auch hervor, dass sich die Lehrer darum bemühen, jungen Menschen überhaupt zu erreichen. Denn Bildung muss für die Besten aber auch für die Schwächsten der Schwächsten da sein….
 
Sie sagen: Dieser Teil der Schüler fällt dabei durch den Rost?
 
Es ist Tatsache, dass man einen Teil der Schüler durch den Fernunterricht erst gar nicht oder nur sehr schwer erreichen­ kann. Das ist bildungspolitisch aber ein sehr großes Problem. Dazu möchte ich Agostino Miozzo zitieren, den Leiter des „Comitato tecnico scientifico“ (Cts) der italienischen Regierung. Er hat gemeint: Man muss die Schulen allein schon zum Schutz der Psyche der jungen Menschen öffnen. Der italienische Oberschüler ist im mitteleuropäischen Vergleich jener Schüler, der am wenigsten Schulzeit im Jahr 2020 hatte. Diese Situation hinterlässt Spuren in der Psyche der junge Leute. Deshalb wären mir der organisatorische Aufwand für die Öffnung noch vor Weihnachten auch nur für drei, vier Tage Wert gewesen.
Es ist Tatsache, dass man einen Teil der Schüler durch den Fernunterricht erst gar nicht oder nur sehr schwer erreichen­ kann. Das ist bildungspolitisch aber ein sehr großes Problem.
Sie sprechen vom organisatorischen Aufwand: Eine Vorlaufzeit von einer Woche zur Umstellung wäre wohl das Mindeste?
 
Die Schulen sind gut vorbereitet. Natürlich war mir klar: Wenn wir am Samstag die Zusagen bekommen, dann können wir nicht am Montag starten. Man hätte dann wahrscheinlich am Dienstag die Oberschulen wieder aufgemacht. Denn die Schulen sind so vorbereitet, dass sie zwischen diesen drei Varianten Rot, Gelb und Grün Switchen können.
 
Was aber ist mit den Schulbussen?
 
Mobilitätslandesrat Daniel Alfreider hat mir noch Ende der vergangenen Woche gesagt, dass es sehr schwierig ist. Er wird aber alles versuchen, es hinzubekommen, weil es auch ihm als ladinischen Bildungslandesrat ein Anliegen ist. Es wäre möglich gewesen. Dazu kommt, dass man in Italien das Planen über Nacht inzwischen gewohnt ist. Wir hätten uns deshalb im Interesse der jungen Leute irgendwie arrangiert. Aber leider ist es nicht dazu gekommen.
 
 
 
Wenn man feiern und feten gehen kann, aber nicht zur Schule, dann stimmt hier etwas nicht.
 
In meiner Generation war der beste Unterricht, jener der ausgefallen ist. Für meine erwachsenen Kinder war es ebenso. Mein jüngster Sohn, der eine Oberschule besucht, ist überglücklich, dass er nicht mehr um 7 Uhr früh in einen Schulbus steigen muss. Sind Sie sicher, dass die jungen Leute, die Schule so vermissen, wie Sie es beschreiben?
 
Ich habe zu Schulbeginn im Herbst so viele positive Rückmeldungen bekommen wie noch nie. Die Schüler haben durch die Bank gemeint, sie freuen sich auf die Schule und sie wünschen sich endlich ihre Mitschüler wieder zu sehen. Nicht digital, sondern analog. Im Bildungsbereich sagt man es gibt drei Pädagogen. Einer davon sind die Mitschülerinnen und Mitschüler. Von diesen lernt man sehr viel.  Bildung ist auch Beziehung und die beste Videokonferenz der Welt kann diese Beziehung nicht wiedergeben. Deshalb braucht es den Präsenzunterricht.

Sie ärgern sich auch darüber, dass die Menschen auf den Hütten und in den Lokalen feiern dürfen, aber die Oberschulen geschlossen bleiben müssen?
 
Ich ärgere mich wahnsinnig. Nach den unsäglichen Versuchen der Öffnung dieses Wochenende war ich einerseits enttäuscht, andererseits aber auch unheimlich verärgert. Denn die Botschaft ist absurd: Die jungen Leute dürfen miteinander feiern und etwas trinken gehen, aber in der Schule mit Maske und Sicherheitsabstand nebeneinander sitzen dürfen sie nicht. Dabei werden in der Schule, so wie sonst kaum in anderen Bereichen, die Sicherheitsmaßnahmen akribisch eingehalten.
 
Hier hat die Politik entschieden?
 
Sicher. Aber hier läuft in der Prioritätensetzung etwas falsch. Wie es die Bilder gezeigt haben, sind die Einkaufsstraßen nicht nur in Mailand und Rom brechend voll, aber die Schüler dürfen nicht in die Schule gehen. Dabei wäre sowieso nur die Hälfte gleichzeitig im Unterricht. Zudem wollten wir den Unterricht auch noch mit Antigentests verbinden. Wir wollten ein Monitoring machen mit wöchentlichen Tests. Dafür sind wir von der Expertenseite auch noch gelobt worden. Hier läuft etwas falsch. Auch hier kann ich nur Miozzo zustimmen: Es gibt in einer Pandemie keinen sicheren Ort, aber wenn einer sicher ist, dann ist es die Schule. Wenn man feiern und feten gehen kann, aber nicht zur Schule, dann stimmt etwas nicht.
 
 
 
Das ganze Programm wurde jetzt auf den 7. Jänner 2021 verschoben?
 
Natürlich wollen wir am 7. Jänner öffnen. Es ist auch verständlich, dass die Oberschulen sagen, wir wollen endlich Planungssicherheit. Wenn ich aber in den vergangenen Tagen die sehr restriktive Argumentation von Gesundheitsminister Roberto Speranza gehört habe, dann bin ich mir keineswegs sicher, dass auf Staatsebene der 7. Jänner wirklich der Termin für die Öffnung ist. Man redet jetzt schon von einer dritten Welle nach den Feiertagen. Und wenn es so weitergeht, könnte es durchaus passieren, dass es wieder die Schule ist, die dann die Zeche zahlen muss.
 
Was ist mit dem sogenannten „Südtiroler Weg“?
 
Natürlich gibt es diesen Südtiroler Weg. Und einige sagen, ihr könntet ihn ja auch bei den Oberschulen gehen. Aber so einfach ist das nicht. Gerade in der Schule „staatlicher Art“ sind wir kompetenzmäßig etwas schwächer aufgestellt. Außerdem verstehe ich auch den Landeshauptmann, der nicht andauern Verordnungen unterschreiben kann, die von der Regierung angefochten werden. Gerade deshalb hat man versucht, sich vorab mit Rom zu einigen. Was am Ende aber leider nicht möglich war.
So einfach ist das nicht. Gerade in der Schule „staatlicher Art“ sind wir kompetenzmäßig etwas schwächer aufgestellt.
Wagen Sie eine Prognose, werden die Südtiroler Oberschüler am 11. Jänner in ihrer Klasse sitzen?

Das hängt von den Zahlen ab, die wir im Jänner haben werden. Demnach hängt es von uns ab, wie weit man einen Südtiroler Weg gehen kann. Denn kein Mensch, kann bei katastrophalen Zahlen, den mutigsten Weg gehen. Aber ich hoffe, dass immer noch das gilt, was bisher allgemeiner Konsens war: Die Schule müsste jene Institution sein, die als Letztes schließt und als Erstes öffnet. Genau das aber scheint nicht der Fall.
 
Wann wird man Klarheit haben, wie es weitergeht?
 
Wir werden in der Landesregierung auf jeden Fall darauf bestehen, dass es am 7. Jänner mit dem Präsenzunterricht losgehen soll. Wir werden dieses Datum frühzeitig festlegen. Die große Frage aber ist, was bis zu diesem Tag passiert.
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Barbara Seiwald Di., 15.12.2020 - 06:48

Ich kann behaupten, dass ich Jahrgang 1985 eine sehr gute Schulbildung genossen habe. Noch keine digitalisierte Wissensvermittlung und Präsenzunterricht von Montag bis Samstag. Maturiert hat der, der den Anforderungen gerecht wurde. Regelmäßig habe ich nun am Arbeitsplatz Maturanten zu betreuen. Meine Erfahrung heute: Rechtschreibkenntnisse teilweise kaum vorhanden, sprachlich in beiden Landessprachen nicht bewandert. Mathematisches und grundlegendes naturkundliches Verständnis kaum oder nicht ausreichend vorhanden. Matura jedoch bestanden. Zudem noch wenig operatives Verständnis für Vorgänge am Arbeitsplatz. Wenn wir nicht erkennen, welche Bildungslücke das derzeitige Bildungssystem in der Gesellschaft lässt, werden wir in 20 Jahren die soziale Rechnung kassieren. Dr. Winterhoff hat bereits mehrfach erwähnt, dass der Zenit im Bildungswesen schon lange überschritten ist. Es ist nicht die Frage, ob Schüler und Eltern sich mit dem Fernunterricht wohl fühlen und ob somit der Fernunterricht wohl doch berechtigt ist. Die Frage ist doch viel mehr: welches Wissen und welche "Kompetenzen" werden mittels andauerndem Fernunterricht nicht vermittelt? Pünktlichkeit? Disziplin? Theoretisches Wissen?

Di., 15.12.2020 - 06:48 Permalink
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Albert Baekeland Di., 15.12.2020 - 08:23

Antwort auf von Barbara Seiwald

Guten Morgen Frau Seiwald, ich würde nicht alle Schüler*Innen in einem Topf werfen_die Verantwortlichen sollten sich jetzt nicht schon wieder mit der Öffnung der Schulen profilieren....und den Leuten unnötige/unprofessionelle Ankündigungen machen. Das Problem Schule sollte endlich professionell "angepackt" werden, wieso passiert dies nicht:
WeWorld schreibt:
Tra le tante disuguaglianze evidenziate dall’emergenza Covid-19, l’accesso all’istruzione è una delle più evidenti. Nel marzo 2020 la maggior parte dei Paesi ha introdotto la chiusura a livello nazionale di servizi di istruzione alla prima infanzia, scuola e università, colpendo oltre il 91% della popolazione studentesca mondiale, più di 1,5 miliardi di alunni.
Per mitigare l’impatto della chiusura delle scuole, i governi di tutto il mondo hanno implementato programmi di apprendimento a distanza su radio, televisione e attraverso lezioni online. Tuttavia, fare affidamento solo su questo mezzo ha aggravato le disuguaglianze, essendo l’accesso a Internet non egualmente disponibile per tutte le classi sociali e nelle diverse aree geografiche. A livello globale, solo il 55% delle famiglie dispone di una connessione Internet: nel mondo sviluppato l’87% è connesso, rispetto al 47% nei Paesi in via di sviluppo, e solo il 19% nei Paesi meno sviluppati.

“Il blocco dell’istruzione ha avuto un devastante effetto domino con un impatto sociale ed economico di vasta portata su famiglie, comunità e società nel suo insieme, soprattutto per le aree e i gruppi più vulnerabili” commenta Marco Chiesara, Presidente di WeWorld. “Il Covid-19 ha dimostrato che i sistemi educativi tradizionali non sono adeguatamente attrezzati per rispondere alla crisi e devono cambiare. WeWorld ha sviluppato un approccio distintivo all’istruzione, che si è dimostrato efficiente per rispondere agli effetti della pandemia. L’approccio è concentrato sulla creazione di sinergie tra famiglie, comunità e scuole per sostenere l’istruzione dei bambini, con cinque pilastri fondamentali: coinvolgimento e responsabilizzazione della comunità; equo accesso alle risorse da parte di tutti; apprendimento sicuro e inclusivo; istruzione di qualità; rafforzamento dei sistemi educativi”.

„Es gibt nur eins was auf Dauer teurer ist als Bildung: keine Bildung.“ John F. Kennedy

Allen Kindern und Jugendlichen faire Bildungschancen zu eröffnen, ist eine der Zukunftsaufgaben unserer Gesellschaft. Das sind wir jedem einzelnen Heranwachsenden schuldig!

Di., 15.12.2020 - 08:23 Permalink
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rotaderga Di., 15.12.2020 - 08:21

Frau Seiwald, wieviel von dem Erlernten wenden sie heute im täglichem leben wirklich an? Was ist ihnen im Hinterkopf an "Wissen" oder nur als als Dogma erhalten geblieben? Wie dynamisch und anpassungsfähig ist das Lehrpersonal?
Müssen wir Menschen wirklich grammatikalisch korrekt, mathematisch genial, sprachlich polyglott sein?
Nehmen sie das Beispiel Achammer, ohne Abschluss und doch oben auf der Welle.
Leben und mit sich selbst und der Umgebung respektvoll umgehen, das müssen wir lernen, jeden Tag. Und Mensch sein, das ist Lebensqualität frei von unnötigem Zwang.

Di., 15.12.2020 - 08:21 Permalink
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Arne Saknussemm Di., 15.12.2020 - 10:06

Antwort auf von rotaderga

Eine sehr banale Relativierung wie ich finde.
1) "grammatikalisch korrekt" : Ja, auf jeden Fall! - Eine ungenaue Sprache setzt ungenaue Gedanken voraus.
2) "Sprachlich polyglott" : Unbedigt! Warum? Das muß ich ihnen doch hoffentlich nicht erklären oder?
Herr Achammer ist übrigens ein schönes Beispiel dafür wie jemand mit unzureichender Bildung Karriere machen kann. Seine Deutschkenntnisse beispielsweise sind mangelhaft, haben schlechten Stil und spiegeln genau, diese eben erwähnte, sprachliche Ungenauigkeit und Beliebigkeit wider. Sprache ist das wichtigste Werkzeug eines Rhetorikers, welches er aber offensichtlich nicht beherrscht. Trotzdem ist er imstande eine solche Karriere hinzulegen, was nicht unbedigt für die Urteilsfähigkeit seiner Zuhörer spricht. Er ist allerdings hierzulande nicht der einzige der trotz mangelnder Befähigung in den obersten Rängen mitmischt.
Ein korrekter Umgang mit öffentlich relevanter Sprache ist Teil der Präzision, welche ich mir von einer Person des öffentlichen Lebens in dieser Gehaltsklasse erwarte! Wenn schon Floskeln und Worthülsen - dann wenigstens fehlerfrei!
Ungenauigkeit ist unverzeihlich! Fragen sie einen Statiker oder Chirurgen.
Ich jedenfalls möchte nicht von solchen Leuten regiert werden!
Übrigens: Respektvollen Umgang sollten wir als Erwachsene eigentlich schon beherrschen. Wenn wir das erst lernen müssen, dann gute Nacht!

Di., 15.12.2020 - 10:06 Permalink
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Christian I Di., 15.12.2020 - 12:18

Antwort auf von Arne Saknussemm

Ich lese in ihren Kommentar einige Klischees, aber bitte, jeder hat seine eigene Meinung.
Bei dem respektvollen Umgang da fehlt es meiner Meinung nach schon grob und ich bin auch der Meinung, dass in der Schule viel nutzloses unterrichtet wird. Ich, Jahrgang 1978, habe in der Schule öfters die Französische Revolution gelernt, aber wieso sich Palästina und Israel so streiten hat uns niemand gelernt! Und auch Respekt, Ethik und weitere wichtige Themen könnten in der Schule mehr Platz finden.

Di., 15.12.2020 - 12:18 Permalink
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Florian Hinteregger Di., 15.12.2020 - 09:05

Die Kommunikationsstrategie des Landesrates beruht auf Eigenwerbung. Obwohl derzeit keine Wahlen sind, bevorzugt er es, geradezu wöchentlich Medienmeldungen zu lancieren, die alle ins Leere laufen. Schulöffnung am 9. Dezember, dann am 14. und jetzt vielleicht im Jänner. Die Krise zu managen ist sicher nicht einfach, aber wenn sich die Politiker in Ruhe für die Anliegen der Bevölkerung einsetzen würden und erst bei Gewissheit die Menschen informieren würden, dann wäre die Unsicherheit kleiner und das Vertrauen in die Entscheidungsträger größer. Achammer ist diesbezüglich ein Paradebeispiel, wie der Zwang zur Selbstprofilierung in einem nicht mehr nachvollziehbaren Zick-Zack-Kurs endet.

Di., 15.12.2020 - 09:05 Permalink
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Eveline Oberthaler Di., 15.12.2020 - 09:53

Herr/Frau Rotaterga, ist das wirklich Ihr Ernst? Wenn Sie ein Schreiben von der Gemeinde, Sanität, Steuerberater oder eine private Rechnung erhalten und dieses Schreiben enthält Fehler, denken Sie sich nur, der Mensch muss nicht grammatikalisch perfekt sein? Und es geht auch nicht darum, wieviel vom Erlernten man im täglichen Leben wirklich braucht. Von viel unwichtigen Wissen leiten wir täglich Zusammenhänge her, ohne es zu realisieren. Schön wenn man einem Beruf nachgehen kann, ohne unnötigen Zwang, das Glück hat aber nicht jeder.

Di., 15.12.2020 - 09:53 Permalink
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rotaderga Di., 15.12.2020 - 10:14

Antwort auf von Eveline Oberthaler

Vom Reschen bis Vierschach, vom Brenner bis Salurn - wo ist Südtirol fehlerfrei, wo grammatikalisch perfekt?
Und es geht auch nicht darum, wer bestimmt den worum es geht. Sie, ich, eine Gemeinschaft, ein selbsternannte Elite?
Ihre Sicht- Lebensweise- Zusammenhänge auf wichtigen oder unwichtigem Wissen aufzubauen ohne dies wirklich zu realisieren!
Daraus leiten sich dann unnötige Zwänge und "es geht nicht" ab.
Ich hatte mal einen Beruf mit vielen unnötigen Zwängen und Verhaltensregeln.
Alles hab ich hinter mir gelassen denn das Leben ist endlich, ich will nicht mit Verdienstkreuzen und Auszeichnungen sterben.
Die Freiheit, nicht beispielgebend zu leben, nehme ich mir.

Di., 15.12.2020 - 10:14 Permalink
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Elisabeth Hammer Di., 15.12.2020 - 09:58

Alles nur Schall und Rauch, so wie bereits in den letzten Wochen. Manchmal wäre es besser, wenn gewisse Politiker nur über Erreichtes berichten würden und nicht, was Sie sich gewünscht hätten. Die Zeit des Christkindl-Wunschbrief-Schreibens ist vorbei. Als Wirtschaftslandesrat hat Herr Achammer die Öffnung des Handels und der Gastronomie vorangetrieben. Jetzt über volle Geschäfte und Lokale zu jammern, ist schlicht und einfach erbärmlich. Wäre die Bildung wirklich an erster Stelle gestanden, hätte man sehr wohl Bars, Restaurants und den Handel geschlossen lassen können und als erstes alle Schulen öffnen. Auf zwei Hochzeiten gleichzeitig zu tanzen ist schwierig, die Vermischung des Wirtschafts- und des Bildungsressorts ein Grundfehler, der immer deutlicher zu Tage tritt.

Di., 15.12.2020 - 09:58 Permalink
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Dietmar Holzner Di., 15.12.2020 - 10:22

"In meiner Generation war der beste Unterricht, jener der ausgefallen ist." Der ist gut...den werd ich mir glatt einrahmen.

Aber zum Thema: Achammers Vergleich mit den überfüllten Einkaufsstraßen und all den anderen Sünden, die wir so erleben, ist unzulässig. Es ist nämlich gerade NICHT so, dass das alles erlaubt (und schon gar nicht erwünscht) ist. Conte scheint wohl gezwungen, die Leine wieder anzuziehen, weil wir Menefreghisti es nicht schaffen, uns mit der nötigen Umsicht zu bewegen.

Di., 15.12.2020 - 10:22 Permalink
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Profil für Benutzer G. P.
G. P. Di., 15.12.2020 - 10:35

Ja, stimmt, hier läuft etwas falsch. Vor allem bei "Du, Philipp" läuft etwas falsch. Mit seinen regelmäßigen, substanzlosen Wortmeldungen macht er nur alle nervös. Er tut so, als würde er sich darum kümmern, am Ende ist alles Schall und Rauch: "Ich fordere", "ich möchte", "wir müssen", "wir werden", alles Blablabla.

Di., 15.12.2020 - 10:35 Permalink
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Profil für Benutzer Priska Spitaler
Priska Spitaler Di., 15.12.2020 - 10:36

Die Aussage von Mobilitätslandesrat Alfreider bezüglich der Busse, dass "es sehr schwierig ist, er aber alles versuchen werde, es hinzubekommen", lässt mich nur mehr den Kopf schütteln. Nach all diesen Monaten hat man diesbezüglich immer noch keinen Plan? Da nutzen die besten Sicherheitskonzepte in den Schulen nichts, wenn die Schüler dann in den Bussen und Zugen eingepfercht sind wie die Sardinen. Also bitte, diese Problematik ist schon seit langem bekannt und immer noch gibt es keine Lösung dafür. Das macht mich langsam echt wütend.

Di., 15.12.2020 - 10:36 Permalink
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Profil für Benutzer △rtim post
△rtim post Di., 15.12.2020 - 10:57

Man kann über bestimmte Kommentare hier nur den Kopf schütteln.
Die derzeitige Situation an den Oberschulen kann und darf man wohl kaum mit eigenen Schulerfahrungen der Vergangenheit vergleichen, wie z.B. in der Aussage oben: "In meiner Generation war der beste Unterricht, jener der ausgefallen ist. Für meine erwachsenen Kinder war es ebenso."
Zur Zeit haben wir bestenfalls einen funktionierenden Behelfsunterricht:

https://www.lernentrotzcorona.ch/Lernentrotzcorona/DidaktischeUeberlegu…

Dessen sollten wir uns bewusst sein. Seien wir froh, dass wir so engagierte Lehrkräfte, wie Frau Seiwald und viele andere haben, die ziemlich allein gelassenen, sogar mit eigenen Mitteln und auf eigene Kosten, unsere Schüler-innen in diesem so wichtigen Lebensabschnitt begleiten und fördern.

Di., 15.12.2020 - 10:57 Permalink
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Profil für Benutzer Harry Dierstein
Harry Dierstein Di., 15.12.2020 - 13:39

Am letzten Donnerstag, den 10. Dezember 2020, bringt es der Mobilitätslandesrat Daniel Alfreider wie folgt auf den Punkt:

"Den Transport so hochzufahren, dass er für die Oberschule funktioniert, ist bis Montag (14.12.2020) nicht machbar." und "Wir brauchen aber mindestens fünf Arbeitstage an Vorlaufzeit, um den Schülertransport zu organisieren."
(Dolomiten, 10.12.2020, Seite 16: "Zurück in Schule hakt schon am Bus.")

Ich gehe davon aus, dass der Autor Christoph Franceschini diesen Artikel gelesen hat und hätte mir wirklich sehr gewünscht, dass er bei Achammer ordentlich, ja bissig, nachgehakt hätte, als dieser auswich:
"Mobilitätslandesrat Daniel Alfreider hat mir noch Ende der vergangenen Woche gesagt, dass es sehr schwierig ist. (...). Es wäre möglich gewesen. Dazu kommt, dass man in Italien das Planen über Nacht inzwischen gewohnt ist. Wir hätten uns deshalb im Interesse der jungen Leute irgendwie arrangiert. Aber leider ist es nicht dazu gekommen." Was für ein substanzloses Geschwurbel!

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Was mich besonders ärgert, ist der Umstand, dass die Schulen im Sommer einen unglaublich hohen Aufwand betrieben haben, um "Schule unter CoVid-Bedingungen" zu ermöglichen! Die Direktionen haben hierbei eine großartige Leistung erbracht.

Sie haben in den Schulen unterschiedliche Eingänge für unterschiedliche Schülergruppen organisiert. Sie haben komplizierte zeitversetzte Stundenpläne kreiert. Sie haben Mobiliar beschafft, die Klassenzimmer ausgemessen und damit alles dafür getan, dass die Abstände eingehalten werden können. Sie haben Masken und Desinfektionsmittel organisiert und verteilt. Sie haben in meinen Augen alles richtig gemacht und alles dafür getan, dass ein hundertprozentiger Präsenzunterricht möglich gewesen wäre.

Das Ihnen jetzt der banale Schülertransport ihre Bemühungen zerstört und die Schüler wieder in den furchtbaren Fernunterricht zwingt, ist völlig absurd und an Peinlichkeit kaum noch zu überbieten.

Wir wussten alle, dass eine zweite Welle kommen wird und es war allen klar, dass der Schülertransport wieder als Flaschenhals für ein Problem sorgen wird. Achhamer und Alfreider hätten über den Sommer viel Zeit gehabt, um den Schülertransport für den Herbst irgendwie zu verdoppeln. Dann hätten wir jetzt alle Oberschüler längst wieder in der Schule und könnten endlich wieder vernünftig unterrichten.

Stattdessen nun auf Rom zu schimpfen, ist armselig, aber typisch für einfältige Schmalspurpolitiker, die selber nichts auf die Reihe kriegen und dann immer den anderen die Schuld für ihr eigenes Versagen geben.

Di., 15.12.2020 - 13:39 Permalink
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Profil für Benutzer Michael Thalmann
Michael Thalmann Di., 15.12.2020 - 15:35

Die aktuelle Riege unserer Lokalpolitiker ist mit der Krise heillos überfordert. Von einem „Südtiroler Weg“ zu sprechen ist eine Anmaßung und eine Irreführung. Bleibt nur zu hoffen, dass am nächsten Wahltag der Wähler sich all dieser Sachen erinnert und die Rechnung präsentiert. Es mag sein, dass es keiner hätte besser machen können, aber schlechter wäre auch kaum möglich gewesen.

Di., 15.12.2020 - 15:35 Permalink
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Profil für Benutzer Bruno Pasquazzo
Bruno Pasquazzo Di., 15.12.2020 - 19:08

Vielen Dank, werte Frau Oberthaler, für Ihre Wortmeldung. Mit geht das unsägliche Gerede von angeblich Überflüssigem, was in der Schule zu lernen wäre (ja gar: Bulimielernen) gewaltig auf den Senkel. Ich habe in 9 Jahren deutschem Gymnasium und anschließenden 12 Studiensemestern eine Menge gelernt, was ich später vielleicht nicht mehr anzuwenden hatte. Aber daraus darf man doch um Gottes Willen nicht schließen, ich hätte es umsonst gelernt. Wenn jeder nur das zu lernen hätte, was er zum eigenen Fortkommen benötigt, wie soll da Kommunikation auf einer auch nur minimal höheren Ebene funktionieren? Die Bildung, so mein Eindruck, ist nicht nur hierzulande zur Plattform für experimentiersüchtige Profilneurotiker verkommen, deren Hirnblähungen die arme Lehrerschaft gefälligst umzusetzen hat. Was dabei herauskommt, ist an allen Ecken und Enden mit großem Ärger zu sehen bzw. zu vernehmen, etwa wenn sich eine Rai - Journalistin auf eine diverse (!!) Wanderung um den Ortler freut, ein Zeitungskollege von ihr von einem Überfall auf eine Tabaktrafik in Trient berichtet, bei dem die Bösewichte den Trafikanten in die Toilette eingesperrt hatten, aus der er erst nach einer zweistündigen Odyssee (sic!) gerettet wurde oder eine Vorsitzende der deutschen Grünen das Element "Kobalt" nur als "Kobold" kennt. Das bedeutet: sie kennt weder das eine noch das andere. Aber sie hat sicher das Abitur bestanden, da habe ich keine Zweifel.

Di., 15.12.2020 - 19:08 Permalink
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Profil für Benutzer Georg Holzer
Georg Holzer Mi., 16.12.2020 - 13:10

Da ist wohl jemand im dauerhaften Wahlkampf ... hätte, würde, könnte, fast immer nur im Kognitiv über Lösungen reden.

Mi., 16.12.2020 - 13:10 Permalink
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Profil für Benutzer Klemens Riegler
Klemens Riegler Sa., 19.12.2020 - 20:36

Wie wäre es mit Winterferien und im Juni a bissl was dranhängen? ... wenn anscheinend alle Beteiligten so unglaublich leiden, wenn nur Fernunterricht. Der Nachwuchs vom Franceschini ist natürlich freigestellt, weil er so ehrlich ist. (-:

Sa., 19.12.2020 - 20:36 Permalink