Gesellschaft | salto Gespräch

„Es gibt kein Argument gegen Veganismus"

Der Tierschutzaktivist Daniel Felderer behauptet, es gäbe keinen Grund, nicht Veganer zu sein. Salto.bz wurde neugierig und hat mit dem 22-Jährigen Vinschger gesprochen.
Daniel Felderer
Foto: Daniel Felderer

 

Der Videograph Daniel Felderer ist seit fünf Jahren Vegetarier und lehnt seit zwei Jahren tierische Produkte komplett ab. Aber das genügt ihm nicht, er möchte mit seinem Podcast „Af Dialekt“ Aufklärungsarbeit leisten und mehr Menschen überzeugen, keine tierischen Produkte mehr zu konsumieren. Dabei hält der ehemalige Fitnesstrainer wenig von Kompromissen. Veganismus ist für ihn der einzige Weg um Tiere vor Leid zu bewahren. Auf seinem Instagram-Kanal fordert er Skeptiker zu einer Debatte auf. Angebot angenommen!

Salto.bz: Herr Felderer, wie oft ecken Sie mit Ihrem veganen Lifestyle an?

Daniel Felderer: Um ehrlich zu sein gar nicht, also mir fällt keine konkrete Situation diesbezüglich ein.

Zum Beispiel im Restaurant?

Klar, ich kriege jetzt nicht immer genau das, was ich mir gerade wünsche, aber in fast jedem Lokal gibt es Reis, Nudeln, Gemüse, Obst, Brot etc. Man findet immer eine Alternative. Und auch wenn es jetzt nicht genau das Gericht ist, was ich mir vorstelle, aber dafür musste kein Tier wegen mir ausgebeutet werden.

Wenn Sie sich zum Essen verabreden, müssen Sie aber auf jeden Fall die Speisekarte zuerst checken?

Wenn ich mit Freunden essen gehe, schlage ich meist vegane Lokale oder Lokale mit veganen Optionen vor. In meinem Umfeld hat auch niemand etwas dagegen mal ein veganes Gericht zu probieren. Normalerweise gibt es aber auch in anderen Lokalen immer eine vegane Option. Manchmal muss man auch nur ein tierisches Produkt von einem Gericht weglassen, beispielsweise die Mozzarella auf der Pizza. In den Städten gibt es natürlich bereits vegane Alternativen zu den angebotenen Gerichten, die Pizza wird dann beispielsweise mit veganem Käse serviert. Das kommt jetzt auch in Südtirol vermehrt.

Und wenn man eingeladen wird?

Klar, am Anfang habe ich oft noch tierische Produkte angeboten bekommen. Ich habe aber von Anfang an erklärt, dass ich mich nur mehr pflanzlich ernähre. Das ist meine Aufgabe als Veganer. Es reicht nicht zu sagen, ich mag das nicht mehr, sondern man muss den Menschen auch die Hintergründe von Veganismus erklären, dann verstehen mich die Leute auch. Mittlerweile wissen alle in meinem Umfeld Bescheid und ich werde von ihnen auch kaum mehr mit tierischen Lebensmitteln konfrontiert. Ich bekomme auch beispielsweise keine Schokolade oder Produkte aus Leder mehr geschenkt, denn alle die mich kennen wissen, dass ich sie nicht annehmen würde.

Insektenhaltung finde ich ethisch korrekter

Wo liegen die größten Herausforderungen eines veganen Lifestyles?

Die Herausforderungen liegen am ehesten im Ausland oder in neuen Geschäften. Da muss man sich anfangs ein wenig herantasten und auch mal die Inhaltsstoffe der Produkte durchlesen. Aber im Endeffekt ist es daran noch nie gescheitert. Es dauert ein wenig, bis man ein Gefühl für vegane Inhaltsstoffe bekommt, das gebe ich zu, aber es ist auf jeden Fall kein Problem und kommt mit der Zeit eigentlich von alleine.

Vermissen Sie nicht den Geschmack von Fleisch, wenn Sie ein hochwertiges Fleischgericht sehen?

Bei mir überwiegt die moralische Überzeugung. Ich sehe gar kein saftiges Stück Fleisch mehr, sondern ein Lebewesen, das für meinen Genuss sterben musste. Die meisten von uns könnten keinen Hund essen, aber bei „Nutztieren“ fehlt jegliches Mitgefühl. Sobald dieser Gedanke einmal erzeugt wurde, dass diese Tiere jedoch gleichwertig fühlende Wesen sind, stellt sich diese Frage nicht mehr. Mein Geschmackserlebnis ist nicht wichtiger als die Existenz eines Tieres. Und selbst wenn ich Lust darauf hätte, gibt es mittlerweile leckere Ersatzprodukte wie beispielsweise „Beyond Meat“ aus Erbseneiweiß. Man hat also diese Option, warum lässt man dann trotzdem noch Tiere schlachten?

Vielleicht aus traditionellen/kulturellen Gründen oder aus Bequemlichkeit?

Ja sicher, aber was sind das für Argumente? Nur weil wir etwas immer schon getan haben, müssen wir es weiterhin tun? Mit dieser Einstellung hätte die Menschheit auch die Sklavenhaltung nie abgeschafft.

Es gibt unzählige Konsumenten aus ärmeren Gesellschaftsschichten, die billige Tierprodukte bevorzugen, weil sie weder die finanziellen Ressourcen haben gute Produkte zu kaufen, noch die Energie sich mit solchen Thematiken auseinanderzusetzen. Wie würden Sie dieses Problem lösen?

Ich finde diesen Punkt immer interessant, weil pflanzliche Produkte im Endeffekt am günstigsten sind. Nehmen wir Reis, Linsen, Weizen, Getreide, Brot, Obst, Gemüse, Nüsse etc. her. Diese Lebensmittel sind eigentlich für fast alle Menschen zugänglich.

Ich sehe gar kein saftiges Stück Fleisch mehr, sondern ein Lebewesen, das für meinen Genuss sterben musste

Es gibt aber Regionen, die begrenzten Zugang zu pflanzlichen Lebensmitteln haben beispielsweise Inuit-Dörfer in Grönland, Nomadenhirten in den kargen Gegenden Asiens oder Afrikas: Diese Völker hätten ohne die Nutzung von Tieren teilweise keine Lebensgrundlagen. Was sagen Sie dazu?

Auch hier würde es wahrscheinlich Wege geben, aber wenn es ums pure Überleben geht, ist der Konsum von tierischen Produkten wieder ein anders Thema. Aber hier handelt es sich eher um eine Minderheit würde ich sagen. Wir sind ja zum Glück in der privilegierten Lage, uns mit dieser Thematik auseinandersetzen zu dürfen und sollten es daher auch machen.

 

Werden bei einer konsequent veganen Ernährung nicht genauso moralisch wichtige Faktoren wie Regionalität und Saisonalität bei Lebensmitteln vernachlässigt? Stichwort CO2 Ausstoß etc.?

Ich bevorzuge auch regionale Produkte, aber der Fokus eines Veganers liegt beim Tierschutz. Obwohl regionale Produkte nicht immer eine bessere Qualität garantieren.

Ist für Sie also der Konsum einer Avocado aus Südamerika welche pro Kilogramm 1.000 Liter Wasser verbraucht und um die halbe Welt transportiert wird moralisch vertretbarer, als ein Ei eines Huhns, welches jemand nach bestem Wissen und Gewissen in seinem Garten hält?

Für eine Avocado musste halt kein Lebewesen ausgebeutet werden. Pflanzliche Produkte haben allgemein einen viel geringeren Einfluss auf die Umwelt als tierische Produkte. Und wie viele Hühner leben in Wirklichkeit auf diese Art und Weise?

In Südtirol beispielsweise gibt es durchaus Bauernhöfe wo darauf Wert gelegt wird, dass es den Tieren gut geht.

Ja das mag schon sein, aber sie werden trotzdem als möglichst profitable Ressource missbraucht (beispielsweise durch künstliche Befruchtungen, Verabreichung von Präparaten etc.) und landen am Ende auf der Schlachtbank.

Nur weil wir etwas immer schon getan haben, müssen wir es weiterhin tun?

Sie setzen mit Ihrem Aktivismus beim Konsumenten an, auch werden Missstände oft auf das Konsumverhalten geschoben, obwohl die Politik unzumutbare Zustände wie Massentierhaltungsanlagen, Überfischung nicht nur erlaubt, sondern teilweise sogar subventioniert. Finden Sie nicht, dass es auch die Aufgabe der Politik wäre, Maßnahmen für ein anderes Konsumverhalten zu setzen?

Der Konsument drückt mit seinem Konsum den imaginären Knopf, der die Versklavung, Misshandlung und Tötung eines Tieres veranlasst. Es fängt beim Konsumenten an und hört beim Produzenten auf. Aber auch Politik und Wirtschaft müssten handeln.

Wissen alle Konsumenten über diesen Knopf Bescheid?

Viele vielleicht nicht, vor allem bei tierischen Produkten wie Milch, Milchprodukte und Eier. Über diese Themen wusste ich auch lange nicht Bescheid. Aber sobald einem diese Vorgänge bewusst werden, macht man sich selbst verantwortlich für das, was geschieht. Politik kann viel erreichen, aber der Konsument sorgt für die Nachfrage und der Produzent reagiert. Deshalb will ich ja aufklären…

Kann man so viel Aufklärungsarbeit überhaupt leisten? Jemand hat mal gesagt: „So lange ein totes Tier mehr Wert ist, als ein lebendes wird es Massentierhaltung geben.“ Die Fridays For Future Bewegung beispielsweise richtet ihren Protest primär an die Politik und nicht an den Konsumenten…

Ich sehe das eher als Schuldzuweisung. Weil dann esse ich beruhigt meine tierischen Produkte und warte, bis die Politik handelt.

Aber wieso muss man als Konsument bei jedem Produkt darauf achten, dass es nicht unter ungeheuerlichen Umständen produziert wurde?

Ich bin der Meinung, es fängt beim Konsumenten an und die Politik und Wirtschaft muss dann auch dementsprechend handeln, mit Subventionen etc. Der Konsument finanziert halt diese Prozesse.

Was halten Sie von Labels wie Bio etc.?

Gar nichts! Ich finde diese Labels sogar gefährlich, weil mit glücklichen Tieren geworben wird. Viele Konsumenten haben aber keine Ahnung von Schlachtungen etc. Und nur weil ein Tier glücklich war, darf ich es töten?

Wer heute noch in die tierische Landwirtschaft einsteigt oder investiert, schießt sich selbst ins Knie

Was ist mit den ganzen Arbeitsplätzen, die an die Tierzuchthaltung gebunden sind? Was ist mit Bauern, Landwirten und Metzgern?

Ich sehe diese Situation aus der Sicht des Opfers und nicht des Täters. Ein Tier hat keine Chance, sein Leben zu ändern, der Mensch schon. Die Veganisierung ist kein Prozess, der von heute auf morgen eintritt. Wo eine Tür zugeht, geht die nächste auf. Wir brauchen keine tierische Landwirtschaft, wir werden aber immer Landwirtschaft brauchen. Anstatt die Preissenkung von Eiern und Milch zu subventionieren oder Verluste der Tierlandwirtschaft auszugleichen, müsste man den Ausstieg der Bauern aus der tierischen Landwirtschaft fördern. Es gibt auch bei uns bereits solche Bauernhöfe, die komplett auf pflanzliche Landwirtschaft umgestiegen sind, beispielsweise ein Hof in Tanas. Ein weiteres Beispiel, das ich live erlebt habe: In England hat eine Milchfarm ihre Kühe auf Lebenshöfe geschickt und auf pflanzliche Landwirtschaft umgerüstet. Sie produziert jetzt Gemüse und Hafermilch und verbraucht mittlerweile einen Bruchteil der ursprünglichen Ressourcen. Der Lebenshof ist ein spendenfinanziertes Konzept, wo Tiere bis an ihr Lebensende bleiben dürfen, ohne für die Milch- oder Fleischindustrie missbraucht zu werden.

Die können aber nicht von heute auf morgen ihren Lebensunterhalt komplett umstellen, wer finanziert den Umstieg?

Es gibt bereits Ausstiegsprogramme, wie beispielsweise „Refarm‘d“ in Europa, die sehr gut funktionieren. Und ganz ehrlich: Wer heute noch in die tierische Landwirtschaft einsteigt oder investiert, schießt sich selbst ins Knie.

Insekten werden oft als Nahrungsmittel der Zukunft gehandelt. Sie haben einen hohen Nährwert, viele Proteine und einen geringen CO2 Wert. Außerdem verbrauchen sie sehr wenig Platz, Wasser und Futter. Was halten Sie davon?

Ich finde es besser als die momentane Tierlandwirtschaft, aber es ist meiner Meinung nach keine Patentlösung.

Besser weil Sie glauben, dass Insekten weniger fühlen?

Insekten haben sicher auch eine Art Schmerzempfinden, aber ich glaube, für sie ist es weniger schlimm auf kleinem Raum herangezüchtet zu werden. Insektenhaltung finde ich daher ethisch korrekter. Dennoch sind es immer noch Lebewesen, die ich bewusst heranzüchte und umbringe. Obwohl es pflanzliche Alternativen gäbe…

Vegane Produkte sind oft hoch verarbeitet und werden im Labor zusammengepantscht. In industriellem Fleischersatz stecken oft Geschmacksverstärker, zu viel Salz und Fett. Das kann wohl kaum gesünder sein als beispielsweise ein Milchprodukt einer Alm-Ziege?

Fleischersatzprodukte sind nicht das Optimum, aber meiner Meinung nach immer noch gesünder als Fleisch. Es gibt natürlich bessere und schlechtere, man sollte beispielsweise Transfette vermeiden. Fleischersatzprodukte sind aber immer noch pflanzlicher Herkunft und haben keine gesättigten Fettsäuren und kein Cholesterin. Diese verursachen Diabetes, Herz-Kreislaufstörungen und Schlaganfälle. Auch ist rotes Fleisch krebserregend. Niemand muss Fleischersatzprodukte konsumieren, es gibt genügend natürliche, pflanzliche Lebensmittel. Ich persönlich esse kaum Fleischersatzprodukte, weil ich sehr auf meine Gesundheit achte. Wenig verarbeitete pflanzliche Lebensmittel sollten da schon ca. 80% der Ernährung ausmachen.

Wir sind zum Glück in der privilegierten Lage, uns mit dieser Thematik auseinandersetzen zu dürfen und sollten es daher auch machen

Obwohl der größte Anteil der Sojafelder für Tierzuchtanlagen in Europa verwendet wird, ist Soja häufig ein Inhaltsstoff in veganen Produkten. Für den Anbau wird Regenwald abgeholzt, Unmengen an Wasser verbraucht und solche Mengen Glyphosat versprüht, dass die Einheimischen krank werden. Wäre es nicht ökologisch sinnvoller Lebensmittel zu konsumieren, die die unmittelbare Natur hergibt, wie früher auf einem Selbstversorger-Hof beispielsweise?

Soja ist gesund und ressourcenschonend. 86% der Sojafelder in Südamerika werden für die Tierlandwirtschaft verwendet und nur 6% für den direkten Konsum. Also Veganismus mit der Abholzung des Regenwaldes in einen Topf zu werfen, macht keinen Sinn. Es gibt ein super Produkt namens „Taifun“, das wird in Frankreich, Deutschland, Österreich etc. produziert. Soja hat ein super Aminosäuren-Profil und ist eine hervorragende Proteinquelle. Die ökologischen und gesundheitlichen Aspekte sind für mich aber ein anderes Paar Schuhe. Mein Ziel ist es, das Tierleid so gut es geht zu minimieren.

Laut neusten Ergebnissen eines Studienprojekts des deutschen Bundesinstituts für Risikobewertung (BfR) wurde ein erheblicher Jodmangel bei der sich vegan ernährenden Testgruppe festgestellt. Außerdem gibt es weitere Mängel an Nährstoffen, beispielsweise Eisen oder B12. Wie gefährlich ist ein radikaler Umstieg auf vegane Ernährung für unsere Gesundheit?

Es gibt keine tierischen Lebensmittel die Nährstoffe enthalten, welche nicht auch in pflanzlichen Lebensmitteln vorkommen. Auch Jod, Eisen, Omega3 etc. Am ehesten sind die Nährstoffe mangelhaft, die auch bei Vegetariern und Fleischessern mangelhaft sind. Ich persönlich supplementiere ausschließlich Vitamin B12.

Wie gut muss man sich also in Bezug auf Nährstoffmängel bei der Umstellung auf eine vegane Ernährung auskennen?

Man sollte sich allgemein dafür interessieren, wenn einem etwas an seiner Gesundheit liegt. Ein Bluttest hat noch niemand geschadet und dann weiß man genau, welche Nährstoffe dem Körper fehlen. Man sollte auf jeden Fall so viele unverarbeitete Lebensmittel wie möglich zu sich nehmen, beispielsweise Reis, Quinoa, Nüsse, Linsen, Obst, Gemüse etc., dann hat man einen riesigen Anteil an Mikronährstoffen bereits abgedeckt.

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Maori Aotearoa So., 31.01.2021 - 09:09

weiter so und dann auch mal auch Käppis nicht von der Firma Champion kaufen: Zitat: "Its animal rating is 'not good enough'. There is no evidence it has an animal welfare policy. It uses leather, wool and exotic animal hair. It does not use fur, down, angora or exotic animal skin. There is no evidence it traces any animal products to the first stage of production." https://directory.goodonyou.eco/brand/champion

So., 31.01.2021 - 09:09 Permalink
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m s So., 31.01.2021 - 09:38

Vorbildhaft! Diese Konsequenz geht mir ab, weniger oder gar kein Fleisch usw. wäre sicher besser für die Gesundheit und den Planeten. Was z.b. in der Gastwirtschaft noch einigermaßen fehlt sind schmackhafte vielfältigere vegetarische/vegane Gerichte. Dann wäre der Verzicht oft leichter.

So., 31.01.2021 - 09:38 Permalink
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Kurt Resch So., 31.01.2021 - 14:34

Antwort auf von m s

Das Problem in der Gastronomie und auch privat ist, dass den Menschen die Weitsicht fehlt und die Aufklärung, aber auch das Wissen. Auf etwas zu verzichten um gesündere Nahrungsmittel zu kaufen, war und ist für viele Menschen nicht notwendig. Wir leben in einer Blase, verstehen aber nicht was auf dieser Welt alles passiert. Aber es tut sich etwas, viele Gastronomen denken um. Wer gerne vegan essen möchte, dem kann ich die Haselburg nur empfehlen. Das ist Spitzenküche auf höchstem Niveau.

So., 31.01.2021 - 14:34 Permalink
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Johann Georg B… So., 31.01.2021 - 10:20

Herr Felderer, ich kann sie nicht verstehen, ich bin Fleischesser und verzichte nicht auf tierische Produkte, da ich überzeugt bin, die Tiere Rinder , Bienen ,Schweine und Hühner werden hier geboren ,Rinder und Hühner haben Auslauf, im Sommer werden sie gealpt. Jeder Bauer versorgt seine Tiere, die Nutztiere danken es den Bauen mit Ihren Produkten, welche veredelt werden, der Tod gehört auch dazu . Menschen sterben auch nur werden sie nicht gegessen.
Sie lieber Herr Felderer beuten die Böden aus, verbrauchen Wasser und sie lassen sich sich Soja und sonstige Lebensmittel aus aller Welt bringen, ist das besser als Tierische Produkte zu essen??
Jeder Mensch soll sich ernähren wie er es für richtig erachtet.

So., 31.01.2021 - 10:20 Permalink
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Kurt Resch So., 31.01.2021 - 12:39

Antwort auf von Johann Georg B…

Leider werden bei weitem nicht alle Tiere, die in Südtirol gegessen werden, hier in Südtirol aufgezogen. In der Gastronomie sicher keine 5%.
Menschen sterben und werden zum Glück nicht gegessen. Werden Menschen umgebracht, ist der Aufschrei groß, dann berichten die Medien täglich von solchen Fällen. So wie grad jetzt auch und da weiß man noch nicht ob diese Menschen überhaupt gestorben sind. Tiere werden geschlachtet, das ist ein anderer Ausdruck für umbringen.

Der Wasserverbrauch pro Kilo bei Tieren ist deutlich höher als bei pflanzlichen Produkten:
Eier 3.265 l
Butter 5.563 l
Schwein 5.988 l
Milch 1.020 l
Huhn 4.325 l
Schaf und Ziege 8.763 l
Rind 15.415 l
Ölsaaten 2.364 l
Wurzeln 387 l
Gemüse 322 l
Getreide 1.644 l
Hülsenfrüchte 4.055 l
Ein Rind drei Jahre lang mit 1.300 kg Kraftfutter und 7.200 kg mit Raufutter (Gras, Heu, Silage) zu füttern ist ineffizient um nachher 1.000 kg Rind zu erhalten bei dem 50% nicht auf unserm Teller landen.
Soja wir zu 80% für Tierfutter verwendet und Europa produziert derzeit noch genug Soja für uns Europäer, sogar in Bio Qualität und nicht Gen manipuliert.

Der Mensch ernährt sich nicht richtig, weil Fleisch zu billig ist. Man muss nicht veganer sein um das zu wissen.

So., 31.01.2021 - 12:39 Permalink
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Brenner Flo Mo., 01.02.2021 - 08:30

Antwort auf von Johann Georg B…

"Sie lieber Herr Felderer beuten die Böden aus, verbrauchen Wasser und sie lassen sich sich Soja und sonstige Lebensmittel aus aller Welt bringen,...." lieber johann, alle deine Vorfürfe sind bestätigt falsch, und zudem absolut unberechtigt. Was sollen diese dummenbehauptungen?
Denn dein Fleisch beutet mehr Böden aus, jede Nutzpflanze und verbraucht viel mehr Wasser. Speisesoja, kommt auch nicht aus "aller Welt" sondern großteils aus Österreich. Auch du selbstz lässt dir Lebensmuittel aus aller liefern. Eigentlich sind deine minderwertigen falschen Behauptungen Hochheuchlerisch.

Mo., 01.02.2021 - 08:30 Permalink
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Christian I Mo., 01.02.2021 - 09:24

Antwort auf von Johann Georg B…

..."Sie lieber Herr Felderer beuten die Böden aus, verbrauchen Wasser und sie lassen sich sich Soja und sonstige Lebensmittel aus aller Welt bringen, ist das besser als Tierische Produkte zu essen??"...
Genau DAS passiert bei der Massentierhaltung! Ganze (Ur)Wälder verschwinden um Sojaplantagen (sprich Futter für Nutztiere) platz zu schaffen!
..."Im Sommer werden sie gealpt"... ja ja, 0,0001% vielleicht der ganzen Nutztierhaltung! Die Realität sieht ganz schön anders aus!

Mo., 01.02.2021 - 09:24 Permalink
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Profil für Benutzer Johann Georg Bernhart
Johann Georg B… So., 31.01.2021 - 10:24

Herr Felderer, Bekleidung wir auch aus Tierprodukten hergestellt, oder sind Ihnen
synthetische Produkte lieber.
Schafwolle zb. für eine Jacke oder Socken, tragen sie sicher auch nicht.

So., 31.01.2021 - 10:24 Permalink
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Brenner Flo Mo., 01.02.2021 - 08:39

Antwort auf von Johann Georg B…

"Herr Felderer, Bekleidung wir auch aus Tierprodukten hergestellt, oder sind Ihnen synthetische Produkte lieber." - wie wärs mit Baumwolle? ;)
Johann, deine persönlichen Angriffe sind minderwertig, aber du zeigst damit unfreiwillig, dass dein Standpunkt extremdumm und weltfremd ist. Das ist ein bissl patschert von dir. ;)

Mo., 01.02.2021 - 08:39 Permalink
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Julia Tappeiner So., 31.01.2021 - 11:54

Antwort auf von Sepp.Bacher

Lieber Herr Bacher,
In Bezug auf Milch- und Eiergewinnung herrscht oft noch weniger Aufklärung, weil es nicht sofort klar wird inwiefern diese dem Tier schadet. Hier einige Fakten, die gegen den Verzehr von Eiern und Milchprodukten sprechen:
- Eine Kuh produziert nur Milch, wenn sie ein Kalb gebährt (so wie beim Menschen). D.h. eine Milchkuh wird permanent künstlich befruchtet, damit sie Milch produziert. Das Kalb wird ihr sofort bei der Geburt entrissen, damit es die Milch seiner Mutter nicht trinkt, die ja für den Verbraucher gedacht ist. Die Kuh und das Kalb leiden unter dieser Trennung, das Kalb wird dann meist zum Fleischkonsum geschlachtet, falls es ein Männlein ist, und zur Milchkuh gezüchtet, falls ein Weibchen. Milchkühe leben im Schnitt wesentlich kürzer wie eine "gesunde" Kuh, da ihr Körper durch die permanente Insaminierung (sehen sie sich mal die ungesunden und überproportional großen Euter an) und den permanenten Stress wegen des Verlusts ihrer Babies total krank und schwach wird.
- Eierindustrie ist leider auch kein idylisches Bild: Die Hühner leben in engsten Käfigen, meist unter permanentem Licht, da sie dadurch mehr Eier produzieren (im Dunkeln würden sie ja schlafen). Durch ihre nervenzerreisende Situation, fangen viele Hennen an sich selbst und ihren Artsgenossen die Federn auszureisen, weshalb vielen Legehennen der Schnabel abgeschnitten/zugebunden wird. Weiteres graußames Detail der Eierindustrie: Da männliche Küken weniger wert sind (sie legen ja keine Eier und haben auch weniger Fleisch an den Knochen), werden sie sofort geschreddert oder Vergast. Milliarden von männlichen Küken erwartet dieses Schicksal jährlich.

So., 31.01.2021 - 11:54 Permalink
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Objektiver Beo… So., 31.01.2021 - 15:23

Antwort auf von Julia Tappeiner

Die von Ihnen angegebenen Fakten sprechen doch keineswegs gegen einen Verzehr dieser Produkte allgemein, sondern gegen den Verzehr von Produkten, welche unter diesen Bedingungen erzeugt worden sind.
Auf die Frage, was prinzipiell gegen das Einnehmen dieser Lebensmittel spricht, ist nicht eingegangen worden.

Um deshalb Herrn Bacher meine subjektive Antwort zu geben, so spricht wohl wenig gegen den Verzehr der von Ihnen genannten Lebensmittel, sofern diese nachhaltig und mit kleinstmöglichem Tierleid produziert worden sind. Jene Produkte zu finden, welche diese Voraussetzungen erfüllen, ist und bleibt jedoch Aufgabe des Konsumenten.

So., 31.01.2021 - 15:23 Permalink
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Profil für Benutzer Kurt Resch
Kurt Resch So., 31.01.2021 - 14:49

Antwort auf von Sepp.Bacher

Wir dürfen uns nicht der Illusion hingeben, dass Eier und Milch von glücklichen Tieren vom Bauernhof kommen. Nur ein Bruchteil der Tiere lebt draußen. Wie Julia schon geschrieben hat, sind die Zuchttiere immer im Stall. Ein Großteil der Eier kommt auch bei uns aus Legebatterien, eine Kontrolle der Nummer gibt Aufschlus wie die Hühner gehalten werden.

So., 31.01.2021 - 14:49 Permalink
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Profil für Benutzer Julia Tappeiner
Julia Tappeiner Mo., 01.02.2021 - 11:02

Antwort auf von M Ma

Wenn Sie die Hühnereier von ihrem glücklichen Huhn essen, das in ihrem Garten draußen herumtobt, dann ist es nach meiner Einschätzung ethisch vertretbar. Wenn es ihnen wirklich um die Ethik geht, dann müssen Sie ihren Eierkonsum aber auf dieses Huhn beschränken, bzw. auf die Eier, die Sie beim Bauer ihres Vertauens kaufen. Doch unser Eierkonsum betrifft so viele Produkte, die über das eigene Haus-Ei hinausgehen. Dazu gehört: Jegliches Süssgebäck aus der Bäckerei, Restaurants, Bars und Supermärkten wo Eier drin sind (Sie wissen nicht woher diese Eier kommen, und zu 95 Prozent sind es nicht die teuren Eier aus dem Bauern des vertrauen, weil es 1. finanziell nich rentabel ist und 2. es in Südtirol gar nicht so viele glückliche Hühner geben kann, sondern es sind Eier aus Massentierhaltung) Alle anderen Eier-lastigen Lebensmittel, die Sie aus dem Supermarkt, Restaurant, Bar usw. haben, wären somit ethisch (nach ihrem eigenen Argument) nicht vertretbar. Bitte nehmen Sie das nicht als Standpauke, jeder soll selbst entscheiden, was er isst. Nur möchte ich halt darauf hinweisen, dass eben oftmals versteckt solche Massenindustrien liegen, und wir diese mit unserem Kaufverhalten unterstützen, oftmals unbewusst, wie im Fall von "unschuldigen" Mulino Bianco Frühstückskekse zum Beispiel ;-)

Mo., 01.02.2021 - 11:02 Permalink
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rotaderga So., 31.01.2021 - 13:53

Das Leben auf dieser Welt ist ein Kreislauf, ein Fressen und gefressen werden. Pflanzen, Pilze und Tiere und alles was zwischendrin noch vorkommt.
Der Mensch stirbt und wird begraben oder verbrannt und ist so nicht wirklich am biologischen Kreislauf beteiligt.
Was hat das mit Veganer und Vegetariern zu tun? Wenig, für mich handelt es sich um Formen von religiöser Anschauung außerhalb der Natürlichkeit.
Auch Pflanzen reagieren auf Fressfeinde, haben Pflanzen kein Gefühl? Von Pilzen weiß man, dass sie nicht mehr weiter "wachsen" an der Oberfläche wenn sie vom Pilzklauber angesehen worden sind.
Massentierhaltung und Intensivanbau sind das Krebsgeschwür unserer Zeit.
Ich begnüge mich mit weniger wäre mehr.

So., 31.01.2021 - 13:53 Permalink
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Profil für Benutzer Brenner Flo
Brenner Flo Mo., 01.02.2021 - 08:43

Antwort auf von rotaderga

"für mich handelt es sich um Formen von religiöser Anschauung außerhalb der Natürlichkeit." - diese Sichtweise ist eherdumm und unzutreffend, denn für Veganismus gibt es belegende Fakten, und nur natürliche pflanzliche Produkte zu essen ist selbstverständlich nicht "außerhalb der Natürlichkeit", im Gegenteil.
Interessant, wie du auf solche Unsinn kommst.... ;)

Mo., 01.02.2021 - 08:43 Permalink
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Profil für Benutzer Lisa L
Lisa L So., 31.01.2021 - 16:37

Man könnte Tierleid von Millionen Nutztieren vermeiden wenn man große Hunde verbieten würde, jeder einzelne frisst wohl ca. 400 g Fleisch täglich. In Südtirol alleine leben schon 3500 Hunde.

So., 31.01.2021 - 16:37 Permalink
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Profil für Benutzer Dietmar Holzner
Dietmar Holzner So., 31.01.2021 - 17:42

Antwort auf von Lisa L

3500? Sie wollten wohl 35.000 schreiben (allein in Meran sind es 3.500, in ganz Südtirol weit über 40.000). Aber davon abgesehen...ein ganz wichtiger Hinweis, den man allzu gern vergisst. Und es wäre interessant zu wissen, ob Veganer sich Hunde und Katzen halten und falls ja, die sie das dann rechtfertigen.

So., 31.01.2021 - 17:42 Permalink
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Profil für Benutzer Dietmar Holzner
Dietmar Holzner Mo., 01.02.2021 - 12:02

Antwort auf von Brenner Flo

Moment bitte! Ich habe eine Frage aufgeworfen, die a) zuerst noch zu bestätigen wäre (andernfalls sich hinsichtlich dieses Aspektes jede weitere Diskussion erübrigen würde) und b) falls sie zutrifft, dann die Forderung nach einer Rechtfertigung wohl berechtigt wäre.
Mir daraus ein Feindbild gegenüber Veganern zu unterstellen, ist komplett daneben gegriffen. Mir sind Veganer eindeutig lieber als Leute, die eine Mahlzeit ohne Fleisch nicht als solche sehen. Mir ist nur die Pseudokonsequenz, die Veganer (oft) an den Tag legen, suspekt (siehe Beispiele oben, siehe Beispiel Haustiere oder siehe exotische Produkte von was weiß ich woher, eingepackt in Unmengen Plastik).

Mo., 01.02.2021 - 12:02 Permalink
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Profil für Benutzer evelin tschenett
evelin tschenett So., 31.01.2021 - 18:27

Bravo Daniel,
freut mich sehr, dass junge Menschen reifer und bewusster leben, wie wir es getan haben. Ich lebe seit 15 Jahren vegetarisch und seit März vegan und kann es jedem nur empfehlen. Nicht nur die eigene Gesundheit profitiert enorm, sondern man leistet endlich aktiv einen positiven Beitrag zum Klimawandel.

So., 31.01.2021 - 18:27 Permalink
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Profil für Benutzer Bernd Zagler
Bernd Zagler So., 31.01.2021 - 18:28

Aus meiner Erfahrung ist bei einer veganen Ernährung mindestens einmal besser zweimal im Jahr ein Labor unbedingt empfehlenswert, speziell bei Anfängern, die noch nicht so viel Erfahrung in dieser Ernährungsform haben. In der Praxis habe ich schon einige Patienten (auch Schwangere!) mit krassen Mangelzuständen, welche nicht gesund sein können, an Mikronährstoffen gesehen: also Labor mit Blutbild, B12, Eisenhaushalt und Jodurie, Vitamin D3

So., 31.01.2021 - 18:28 Permalink
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Salto User
Sepp.Bacher So., 31.01.2021 - 18:54

"....... der die Versklavung, Misshandlung ...... eines Tieres veranlasst." In diesem Diskurs wird nicht zwischen industrieller Massentierhaltung und kleinbäuerlicher, möglichst nachhaltiger bzw. biologischer Landwirtschaft unterschieden. Wenn in diesem Fall von Versklavung und Misshandlung gesprochen wird, dann kann man dies auch bei allen Haustieren, wie Hunde, Katzen usw. behaupten. Denn auch diese wurden ihrer natürlichen Lebensweise und ihres natürlichen Lebensraumes beraubt und versklavt. Wenn das auch kein Betroffener hören will, wie es andererseits auch kein Bauer bei seinen Nutztieren hören will! Viele traditionelle Nutztiere leben glücklicher als die meisten Hunde und Katzen usw. und brauchen auch z. B. keinen "Hunde-Psychiater"!

So., 31.01.2021 - 18:54 Permalink
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Profil für Benutzer Hans Ebner
Hans Ebner Mo., 01.02.2021 - 16:44

Antwort auf von Sepp.Bacher

Vermutlich wird nur ein kleiner Prozentsatz der landwirtschaftlich Tiere "traditionell" gehalten. Die Werbung suggeriert uns seit Jahrzehnten tagein tagaus die traditionelle Haltung der Kühe, Ziegen und Schweine - sehr erfolgreich - aber leider selten zutreffend.
Beispiel Schweinemast: Ich kenne kaum Schweinehaltung die "traditionell" abläuft - habe sehr wohl aber riesige Schweinemastbetriebe mit 1000 + Schweinen gesehen. Soweit ich weiß ist Schweinefleisch das mengenmäßig am stärksten konsumierte Fleisch. Bei Hühner- und Putenfleisch sieht es soweit ich weiß kaum anders aus.

Mo., 01.02.2021 - 16:44 Permalink
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Salto User
Sepp.Bacher Mo., 01.02.2021 - 18:12

Antwort auf von Hans Ebner

Herr Ebner, Sie werden Recht haben. Aber wie Sie bzw. die Veganer eine Verbesserung für die Zukunft anstreben, so möchten viele aus verschiedenen Motivationen (Bio, Klima, Tierwohl, usw.) eine Verbesserung erreichen. Das sind alles Dinge, die ich unterstütze.
Ich habe kein Problem damit, dass sich ein Teil meiner Mitmenschen vegan ernährt. Ich würde aber eher zu vegetarisch neigen, schließe hie und wieder aber auch eine Hauswurst, einen Speck oder ein Gulasch nicht aus.
Und die Zukunft stelle ich mir dahin gehend vor. Wenn Fleisch, dann heimisches Biofleisch, das aber selten. Aber auch die Hotels und Restaurants sollten vorwiegend vegetarische und vegane Gerichte anbieten; und Fleischgerichte gibt es zwar auch noch, aber zu höheren Preisen. Ich möchte niemanden zu etwas zwingen; ich mag aber auch nicht diese Haltung der moralischen Überlegenheit, die aus diesem Interview heraus klingt!

Mo., 01.02.2021 - 18:12 Permalink
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Profil für Benutzer Peter Gasser
Peter Gasser So., 31.01.2021 - 19:19

Ich möchte zum Interview einige Gedanken beisteuern:
Teil I zu Textpassagen:
Im Text steht: „die Pizza wird dann beispielsweise mit veganem Käse serviert“: es gibt keinen „veganen Käse“, Käse ist immer ein Produkt aus Milch.
Im Text steht weiter: „Die meisten von uns könnten keinen Hund essen, aber bei „Nutztieren“ fehlt jegliches Mitgefühl“: das ist eine falsche Behauptung, auch Nutztieren wird vielfach Mitgefühl entgegengebracht.
Weiter: „aber der Fokus eines Veganers liegt beim Tierschutz“ stimmt so auch nicht ganz: der Fokus liegt klar in der eigenen Ernährung ohne tierische Produkte.
Weiter: „Für eine Avocado musste halt kein Lebewesen ausgebeutet werden“: dies ist doch eher zu einfach gestrickt und stimmt auch nicht ganz. Zudem ist der ökologische Fußabdruck einer gegessenen Avocado in Bozen wohl um ein Vielfaches höher als der Genuss eines Eies vom Biohof um die Ecke: auch das ist – umfassend gedacht - Ausbeutung der Natur mit ihrer Tierwelt.
Weiter: „Dennoch sind es immer noch Lebewesen, die ich bewusst heranzüchte und umbringe“: es ist Konsens in Wissenschaft und Philosophie, dass eine Tier „getötet“ wird, „umbringen“ und „Mord“ sind Terminologien im Zusammenhang mit dem Menschen. Auf „Umbringen“ („Mord“) steht nach wie vor Gefängnisstrafe.
Weiter: „Fleischersatzprodukte sind nicht das Optimum, aber meiner Meinung nach immer noch gesünder als Fleisch“: dieser Meinung kann man sein, sie ist ernährungswissenschaftlich aber eher falsch - allgemein gilt: je verarbeiteter ein Lebensmittel, umso ungesünder wird es.

So., 31.01.2021 - 19:19 Permalink
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Hans Ebner Mo., 01.02.2021 - 14:16

Antwort auf von Peter Gasser

"Im Text steht: „die Pizza wird dann beispielsweise mit veganem Käse serviert“: es gibt keinen „veganen Käse“, Käse ist immer ein Produkt aus Milch."
Der Begriff "veganer Käse" dürfte für die meisten verständlicher sein als Analogkäse oder Käseersatz - siehe Wikipedia

"Im Text steht weiter: „Die meisten von uns könnten keinen Hund essen, aber bei „Nutztieren“ fehlt jegliches Mitgefühl“: das ist eine falsche Behauptung, auch Nutztieren wird vielfach Mitgefühl entgegengebracht."
Sobald das Tier auf dem Teller liegt ist das Mitgefühl nicht mehr vorhanden, oder bedauern Fleischesser das Tier, dessen Fleisch sie essen, beim Essen? Wer Mitgefühl empfindet dem vergeht der Appetit beim Fleischessen.

"Weiter: „aber der Fokus eines Veganers liegt beim Tierschutz“ stimmt so auch nicht ganz: der Fokus liegt klar in der eigenen Ernährung ohne tierische Produkte." Das Hauptmotiv vieler Veganer liegt in den Tierrechten, das sich darin äußert, auf tierische Produkte zu verzichten (auch auf Kleidung, Leder, Pflegeprodukte etc.)

"Weiter: „Für eine Avocado musste halt kein Lebewesen ausgebeutet werden“: dies ist doch eher zu einfach gestrickt und stimmt auch nicht ganz. Zudem ist der ökologische Fußabdruck einer gegessenen Avocado in Bozen wohl um ein Vielfaches höher als der Genuss eines Eies vom Biohof um die Ecke: auch das ist – umfassend gedacht - Ausbeutung der Natur mit ihrer Tierwelt."
Der ökologische Fußabdruck von Avocados ist mit Sicherheit hoch. Viele Veganer verzichten deswegen auch darauf. Umgekehrt kenne ich viele Fleischesser, die häufig auch Avocados "genießen".

Beim Thema "gekaufte Fleischersatzprodukte" scheinen die Fleischesser immer das Haar in der Suppe gefunden zu haben. Letzten Endes erleichtern sie den Umstieg auf eine vegane Ernährung und stehen sowohl Veganer, Vegetariern als auch Omnivoren zur Verfügung. Versierte Veganer sind in der Lage, selber Fleischersatz herzustellen. Allerdings wird beim industriell gefertigten Fleischersatz immer sehr kritisch draufgeschaut und werden genau etikettiert. Die sehr vielen ungesunden Bestandteile vom Fleisch, angefangen von antibiotika-resistenten Keimen, viele nicht gesunde Fettsäuren etc. werden dabei stets unter den Teppich gekehrt. Und: Es existiert eine Vielzahl gesundheitsschädlicher, teils krebsauslösender verarbeitete Fleischprodukte (Speck, diverse Wurstwaren etc. Stichwort: gepökelte Fleischwaren (Nitrit -> Nitrat -> krebsauslösende Nitrosamine)

Mo., 01.02.2021 - 14:16 Permalink
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Hans Ebner Mo., 01.02.2021 - 15:22

Antwort auf von Hans Ebner

"Tierschutz und Tierwohl sind Gebot der Stunde, das Tier zum Menschen zu machen ist dabei aber kontraproduktiv."
Zur Erinnerung - unsere (menschliche) Erkenntnis nach vielen vielen Jahren Forschung:
Die Art Mensch gehört zur Familie der Menschenaffen, diese gehört dem Tierreich an, genauso übrigens wie die die Kuh und das Schwein. Der Mensch gehört ins Tierreich und diverse Tierarten sind dem Menschen in Verhalten und Intelligenz ähnlicher, als er sich das vorzustellen vermag (und will) - weil er sich in seiner unermesslichen Überheblichkeit als die Krone der Schöpfung vorkommt.

Mo., 01.02.2021 - 15:22 Permalink
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Peter Gasser So., 31.01.2021 - 19:20

Teil II zum Allgemeinen:
Natürlich gilt, dass viele derzeitige Praktiken in der Massentierhaltung und intensiven Pflanzenzucht berechtigterweise nicht mehr vertretbar bzw. des Menschen unwürdig und dem Leben gegenüber geradezu verbrecherisch sind. Aber das eine (schlechte) Extrem rechtfertigt nicht, ins andere Extrem zu verfallen, und unsere Herkunft und Fortpflanzung als Menschen zu verleugnen.
Einmal sind wir Menschen klarerweise Säugetiere mit dem typischen Verdauungstrakt des Allesfressers: der Konsum gebratenen Fleisches hat es erst ermöglicht, dass aus dem Menschenaffen der homo sapiens entstehen konnte. Weiters ist unsere erste, überlebensnotwendige und natürliche Nahrung schon gleich nach der Geburt tierischer Natur: die Mutter*Milch. Bleiben wir also Menschen, bleiben wir menschlich. Erlauben wir auch uns selbst die artgerechte Ernährung.

Pflanzen sind ja auch gleichwertige Lebewesen, und auch beim Pflanzenschutz werden millionenfach Tiere getötet. Und Steine zu essen ernährt uns halt (noch) nicht.

Tierschutz und Tierwohl sind Gebot der Stunde, das Tier zum Menschen zu machen ist dabei aber kontraproduktiv.
Bewusst (?) ausgespart ist im Beitrag natürlich die Problematik des Neugeborenen und Kleinkindes: diese würde aufzeigen, was der Mensch ist: ein Säugetier. Ausgespart ist auch die Diskussion des Haustieres, denn für Wolfi gibt es natürlich weiterhin Fleisch aus Tierhaltung: oder wollen (sollen) wir auch dem Hunde und der Katze artgerechte Ernährung vorenthalten? Beides wären in der Diskussion kaum lösbare Dilemmata.

Allgemein müsste man tiefer in die naturwissenschaftliche, die entwicklungsgeschichtliche und philosophische Debatte zum Tierschutz und zum Tierwohl einsteigen; auch gelten Tierschutz und vor allem Tierwohl unabhängig vom Nutzen des Tieres durch den Menschen. Tierschutz und Tierwohl betrifft neben Nutztieren auch Wildtiere, Haustiere, Kuscheltiere – und es betrifft auch den Menschen selbst, um den es in weiten Teilen der Welt als Menschen-Massen-Haltung (Slums, Flüchtlingslager, Erntehelfer, Beton-Vorstädte, Diktaturen) nicht arg besser bestellt ist als um das Tier in der Massentierhaltung.
Allgemein ist heute auch der Mensch in weiten Teilen ein “Zuchttier” der Weltwirtschaft, fernab von artgerechter Lebensumgebung und artgerechten Tagesabläufen. Und nun soll – zurückkommend zum Thema des Beitrages - neben einem weitgehend unnatürlichen Leben auch eine weitgehend unnatürliche, industriell gefertigte Nahrung das entfremdete Leben vollenden?
Zurück zum Tiere: die Situation der Massentierhaltung ist verwerflich, aber daraus einen Verzicht auf Fleisch als Nahrung abzuleiten hat keine Logik.

So., 31.01.2021 - 19:20 Permalink
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Pafeiler Matthias So., 31.01.2021 - 22:12

Antwort auf von Peter Gasser

Nicht schlecht! Weil Sie aber die tiefergehende philosophische Debatte ansprechen, würde ich gerne wissen, ob und wie Sie das Töten und Essen von Tieren denn moralisch rechtfertigen können? Die meisten Argumente zum Thema lassen sich doch schon auf die zwei Thesen:
1) wurde immer schon so gemacht, mach ich auch so
und
2) schmeckt mir, will ich
zurückführen.
Vielleicht kann mich ja jemand erleuchten, damit ich wieder ohne Teufelchen im Hinterkopf Fleisch essen kann.
Danke und liebe Grüße!

So., 31.01.2021 - 22:12 Permalink
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Hans Ebner Mo., 01.02.2021 - 14:41

Antwort auf von Peter Gasser

"Aber das eine (schlechte) Extrem rechtfertigt nicht, ins andere Extrem zu verfallen, und unsere Herkunft und Fortpflanzung als Menschen zu verleugnen."
Es ist kein Extrem, Tiere nicht mehr auszubeuten. In Zeiten der Sklavenhaltung war es der Zeit voraus, selber auf die Ausbeutung von Sklaven zu verzichten.

"und unsere Herkunft und Fortpflanzung als Menschen zu verleugnen."
Vorfahren des Menschen haben sich ehemals auch auf 4 Extremitäten fortbewegt und wir sind es immer noch in der Lage. Der Mensch hat Jahrtausende zu seinem Vorteil nicht nur andere Tiere, sondern auch Artgenossen und Verwandte getötet und ihnen damit schreckliches Leid bereitet. Warum sollte es ein Extrem sein sich von diesen zutiefst animalischen Trieben zu befreien?

"Weiters ist unsere erste, überlebensnotwendige und natürliche Nahrung schon gleich nach der Geburt tierischer Natur: die Mutter*Milch. Bleiben wir also Menschen, bleiben wir menschlich. Erlauben wir auch uns selbst die artgerechte Ernährung."
Es existieren viele Säugetiere, die im Kindesalter mit Muttermilch großgezogen werden, und dann auf eine vegane Ernährung umschwenken. Andersherum ist es sehr unnatürlich, dass der Mensch das Eutersekret völlig anderer Arten selbst noch im Erwachsenenalter konsumiert. Nochmal: Das Konsumieren von artfremden Eutersekreten nach der Pubertät ist nicht nur NICHT artgerecht sondern eigentlich pervers)

Mo., 01.02.2021 - 14:41 Permalink
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Hans Ebner Mo., 01.02.2021 - 14:52

Antwort auf von Peter Gasser

"Pflanzen sind ja auch gleichwertige Lebewesen, und auch beim Pflanzenschutz werden millionenfach Tiere getötet. Und Steine zu essen ernährt uns halt (noch) nicht."

Es ist absolut falsch zu behaupten, dass Pflanzen Leid gleich stark empfinden wie Tiere. Pflanzen verfügen sicher über weniger schmerzsensitiver Zellen als Tiere, insbesondere "höher entwickelter" Tiere, die mit Vorliebe konsumiert werden.
Und wenn es so wäre: Man würde immer weniger Pflanzen konsumieren, wenn man auf tierische Produkte verzichtet. Die Pflanzen stehen durch ihre Fähigkeit zur Photosynthese nun mal an der Basis der Nahrungskette. Warum verfüttern wir Unmengen davon an die "Nutz"tiere um dann ganz wenig tierisches Protein zu erzeugen? Es ist einfach nur ein immenser Umweg - so als würden Sie, wenn sie eigentlich nach Rom fahren wollen, erst mal nach Moskau fahren.

Mo., 01.02.2021 - 14:52 Permalink
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Hans Ebner Mo., 01.02.2021 - 15:27

Antwort auf von Peter Gasser

"oder wollen (sollen) wir auch dem Hunde und der Katze artgerechte Ernährung vorenthalten? Beides wären in der Diskussion kaum lösbare Dilemmata."

Hunde können sehr wohl vegan ernährt werden, dafür gibt es Beispiele. Der älteste Hund in Grossbritannien wurde vegan ernährt und dabei 27 Jahre alt. Auch Martin Balluch ernährt seinen Hund vegan.

Mo., 01.02.2021 - 15:27 Permalink
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Hans Ebner Mo., 01.02.2021 - 15:50

Antwort auf von Peter Gasser

"Tierschutz und Tierwohl betrifft neben Nutztieren auch Wildtiere, Haustiere, Kuscheltiere – und es betrifft auch den Menschen selbst, um den es in weiten Teilen der Welt als Menschen-Massen-Haltung (Slums, Flüchtlingslager, Erntehelfer, Beton-Vorstädte, Diktaturen) nicht arg besser bestellt ist als um das Tier in der Massentierhaltung."
Es stimmt, die Situationen vieler Menschen in Entwicklungsländern und Arbeitslagern (China) ist nicht schön. Ich finde es allerdings nicht sinnvoll, die Ungerechtigkeit der Tierhaltung mit den von Menschen verursachten Ungerechtigkeiten anderen Menschen gegenüber zu relativieren. Die Missstände in der Massentierhaltung entsprechen dabei eher einem Gefängnis. Geradezu entspringen sie derselben Denkschule: Der Ausbeutung anderer Lebewesen.
Weiters fördert die industrielle Tierhaltung die Ungerechtigkeit auf der Welt. Lebensräume und Anbauflächen, die den ortsansässigen Menschen zustehen sollte, wird für die Futtermittelerzeugung zweckentfremdet.
Der durch die Massentierhaltung (mit)erzeugte Klimawandel wird Umweltextreme (Dürren, Überschwemmungen) verstärken. Arme werden noch Ärmer werden. Hungersnöte brechen aus. Aber anstatt diese zu stillen, verschwenden wir die halben Anbauflächen damit, proteinreiches Kraftfutter für die Massentierhaltung herzustellen - und die Lebensmittel damit zu verteuern. Die Massentierhaltung und der Konsum tierischer Lebensmittel lässt Menschen verhungern. Jeder, der bei diesem Wahnsinn noch mit macht trägt eine Mitschuld.

Mo., 01.02.2021 - 15:50 Permalink
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Hans Ebner Mo., 01.02.2021 - 16:05

Antwort auf von Peter Gasser

"neben einem weitgehend unnatürlichen Leben auch eine weitgehend unnatürliche, industriell gefertigte Nahrung das entfremdete Leben vollenden?"

Niemand muss industriell gefertigte Nahrung konsumieren. Dies kann man als Fleischesser oder auch als Veganer, man muss es aber nicht. Weiters: Die Standard-Tierhaltung ist hoch industrialisiert. Beinahe jedes Fleisch, das über die Ladentheke geht (von Wurstwaren etc. ganz zu schweigen) ist ein Industrie-Produkt. Von der Haltung über die Ernährung bis zur Schlachtung: Jeder Prozess ist dabei hoch industrialisiert.

Lieber Peter Gasser, sie haben in Argumente schön ausformuliert, und einiges richtig dargestellt - aber ihr Grundtenor: vegane Ernährung sei unnatürlich und unmenschlich, ist meiner Meinung nach einfach nur verlogen. Dabei hat sich ihre Erkenntnis in ein komfortables Gedankenkonstrukt zurückgezogen, das bei näherer Betrachtung in sich zusammenfällt wie ein Kartenhaus.
Zusammenfassend: Es gibt kein Argument gegen Veganismus!

Mo., 01.02.2021 - 16:05 Permalink
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Brenner Flo Mo., 01.02.2021 - 08:36

Es ist immer wieder interessant, welch große Aggressionen Veganismus bei den "Fleischessern" hervorruft. Einige "Fleischfans" hier im Forum haben offenbar Schaum vorm Mund und drehen komplett durch.
Warum können diese "Fleischfans" andere nicht essen lassen, was sie wollen? Warum müssen die Fleischfans dumme Lügen über Veganer und Veganismus verbreiten und können die nicht einfach in Ruhe ihr Zeug lassen?
Auf der anderen Seite belegen die plumpen Unwahrheiten der Fleischfans unfreiwillig, dass Felderer richtig liegt.

Mo., 01.02.2021 - 08:36 Permalink
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Hans Ebner Mo., 01.02.2021 - 16:31

Antwort auf von Michael Kerschbaumer

Bleiben Sie bitte ebenfalls sachlich und suggerieren bitte nicht unbeweisbare Unwahrheiten:
Niemand verwechselt Haferschleim mit Fleisch.
Ob jemand Ahnung vom Anbau von Reis, Soja und Getreide hat, können Sie vermutlich ebenso wenig beurteilen.
Das Vorurteil vom Flugobst müssten Sie erst einmal belegen.

Mo., 01.02.2021 - 16:31 Permalink
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Hans Ebner Mo., 01.02.2021 - 16:59

Antwort auf von Brenner Flo

Lieber Brenner Flo, das sind die Stilblüten der Argumentationslosigkeit und eine natürliche Abwehrhaltung. Es wiederholt sich in jeder Freiheitsbewegung, dass die Vorreiter einer Bewegung gegen Ungleichbehandlung selber das Ziel von Attacken werden. Wie oft wurde ich bereits angegriffen wegen meiner Entscheidung, auf tierische Produkte zu verzichten. Bereits die Frage "Warum isst du das nicht..." führt zu einer Rechtfertigung.
Gerecht wäre es, die Frage umkehren: Wie kannst du den Tod von diesem Tier - das du da isst, oder Produkte du konsumierst - rechtfertigen.

Mo., 01.02.2021 - 16:59 Permalink
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Brenner Flo Mo., 01.02.2021 - 08:48

Warum kommt von den Fleischfäns immer nur extremdümmliche Polemik uns gehässige persönliche Angriffe gegen Veganer? Das Verhalten der Fleischfans ist minderwertig. Was habt ihr denn für schwerekomplexe? Könnt ihr nicht einfach die Veganer in Ruhe lassen?

Mo., 01.02.2021 - 08:48 Permalink
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Michael Steinwandter Mo., 01.02.2021 - 15:30

Es ist "zach" zu lesen wie sich hier die recht extrem wirkenden Seiten der "Fleischlieber" und Veganer gegenseitig fertig machen und angreifen, statt im Dialog spannende Fragen zu diskutieren, die hier in einigen Kommentaren aufgegriffen werden. Es ist ein Spiel, wen man nun mehr "schlechtes Gewissen" zuschieben darf.
Meiner Meinung nach ist zusätzlich zum Festfahren der eigenen Sicht auch eine gewisse Fakten-Immunität zu sehen, auf beiden "Seiten".

OMNIVORE:
- Zu glauben, dass alle in Südtirol erhältlichen tierischen Nahrungsmittel auch AUS Südtirol und deswegen automatisch von "glücklichen Tieren" sind, ist etwas naiv, außer es wird alles im Garten oder im Garten-des-Vertrauens gehalten. Man nehme nur mal einen Bolognese-Sugo: Ich kenne keine Marke aus Südtirol (vermutlich gibt's im PUR Südtirol welche), also glaube ich kaum, dass Barilla nur glückliche Südtioler Almkühe verarbeitet. Bei Milch und Eiern dasselbe: wie Frau Tappeiner sagt, vieles ist versteckt und aus Kostengründen sicher nicht "glücklich" aufgewachsen. Allgemein werden Tier-Produkte lokal produziert, exportiert und Billigware importiert. Nur ein Beispiel: https://tv.orf.at/highlights/orf1/210113_dok1_tiertransporte100.html
- Weiters zu glauben, dass die Produktion von Getreide, Gemüse und Obst mehr Ressourcen benötigt und den Boden mehr auslaugt ist ebenfalls naiv. Die Massentier-Mast ist ein Energie-verschwenderischer Umweg: Tofu und Co. herzustellen gewinnt auch gegen das beste lokale Bio-Beef: https://www.bbc.com/news/science-environment-46384067 (Grafik bei Punkt 7)
- Zu behaupten, dass das Soja der Veganer nur Import ist, zeugt davon dass noch kein Pflanzendrink genauer angeschaut wurde: alle gängigen Bio-Marken haben ausschließlich EU-Produkte, aus AUT, GER und FRA. Plus ist der Hit ja ohnehin Haferdrink, ein "heimisches" Getreide ;)

VEGANER:
- Ich glaube, es ist nicht allen bewusst, dass die Landschaft Europas seit der Eiszeit von der Weidehaltung geprägt ist. Ohne sanfter (!) Tierhaltung gebe es keine Almen unterhalb der Baumgrenze, und oberhalb wäre es nicht so bunt, da Pflanzen von den sporadischen Beweidungen profitieren. Wir wären Waldland durch und durch.
- Weiters, diese Nutztiere sind wie Bienen auch vom Menschen abhängig und würden in der freien (wilden) Natur wohl kaum lange überleben können. Sie brauchen die Pflege des Menschen.
- Der Wechsel kann nicht durch Fleischersatzprodukte vollzogen werden, da diese zwar schmecken aber stark bearbeitet sind (Ich kenne keinen Bio-Beyond Burger).
- Veganismus erfordert ein starkes Auseinandersetzen mit der Nahrung, um Mangelerscheinungen vorzubeugen und funktioniert nicht von heute auf morgen. Dabei bewirkt eine Missionierung bei Leuten, die gern Fleisch essen eher das Gegenteil, eben ein Festfahren.

Ich persönlich finde die oft penetranten Attacken beider Seiten ("Wia du isch ka Fleisch? Bische Vegana und willsch a Grous?" oder "Wia konnsche la wos essn wos Augn ghob hot?") lästig und kontraproduktiv, denn das eigentliche (vorerst sehr wichtige) Ziel ist es doch die Massentier-Industrie zum Fall zu bringen, da sie der lokalen Landwirtschaft (den Kleinbauern) schadet und extrem viel Tierleid verursacht. Zudem verpulvert sie Ressourcen und verursacht große Mengen an Emissionen.

Keine der großen NGOs oder Berichte (WWF, Greenpeace) sagt "werdet alle vegan, jetzt!", weder noch "der Mensch ist ein Fleischfresser" (oder haben wir Reißzähne wie eine Löwe?). Schimpansen sind auch nur gelegentliche Fleischfresser und es gibt Studien dass der Höhlenmensch auch nicht 24/7 Gazellen in die Höhle brachte. Die Message ist eben: Wir alle müssen uns mit unserer Ernährung auseinandersetzen und weniger (Billig-Turbo-)Tierprodukte essen, deshalb probiert mal vegetarisch und vegan aus, auch das schmeckt lecker.

Deswegen wurde die "Planetary-Health-Diät" zusammengestellt, sie macht alle satt (10 Mrd bis 2050), schont Planeten und ist gesund: https://www.nationalgeographic.com/magazine/2020/01/how-we-can-feed-ten…
Interessant: Die Option mehr Fleisch oder mehr vegan ist für uns Europäer möglich, doch für andere Teile der Welt würden da auch Probleme entstehen: https://planetbaseddiets.panda.org/

Fazit: Seit netter zueinander ;) und vielleicht treffen sich die verhärteten Fronten mal zu einer veganen Südtiroler Speise? (Ja, das gibt es wirklich!)

Mo., 01.02.2021 - 15:30 Permalink
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Hans Ebner Mo., 01.02.2021 - 18:04

Antwort auf von Michael Steinwandter

Danke für deine verbindenden Worte. Wer schon länger in der Thematik beheimatet ist, wird den argumentativen Austausch hier eher als milde empfinden. Bisher habe ich allerdings von den Omnivoren keine stichhaltigen Argumente gehört, wie sie ihren Tier-Konsum rechtfertigen - und würde mich über weitere Argumente freuen.
Ich erlaube mir dennoch, auf das eine oder andere Argument näher einzugehen:
"- Ich glaube, es ist nicht allen bewusst, dass die Landschaft Europas seit der Eiszeit von der Weidehaltung geprägt ist. Ohne sanfter (!) Tierhaltung gebe es keine Almen unterhalb der Baumgrenze, und oberhalb wäre es nicht so bunt, da Pflanzen von den sporadischen Beweidungen profitieren. Wir wären Waldland durch und durch."

Die Almen sind eine Kulturlandschaft und - so schön sie auch sind - sind sie dennoch nicht natürlich (eines der häufigsten Rechtfertigungen vom Fleischessen, nur am Rande bemerkt). Ich glaube, Kühe und Ziegen auf den Almen zu halten ist für die Tiere wahrscheinlich die angenehmste Lebensform. Aber - unser "Anspruch" auf die "Kulturlandschaft Alm" erfüllt nicht den Anspruch - die Ausbeutung und Leiden in der (Massen)Tierhaltung zu rechtfertigen. Ohne Almen wäre die Baumgrenze teilweise höher. Es gäbe mehr natürliche Urwälder (wenn man sie denn in Ruhe ließe) - die zugleich mehr CO2 (Stichwort Klimawandel) binden würden. Für die Almbewirtschaftung werden (Forst)Straßen gebaut, die wertvolle Naturgebiete qualitativ beeinträchtigen. Almzäune zerschneiden Lebensräume ... Weitere Argumente auf dem Blog von Martin Balluchunter https://martinballuch.com/ein-kritischer-blick-auf-almen.

Gerade die Argumente, die du aufführst, sind federführend für die Argumentationlinien, die auftreten:
Die Veganer fragen, "Wie kannst du etwas essen, was dich mit Augen hätte ansehen können" ist eine berechtigte, gewaltfreie Frage.
Gleichzeitig beschimpfen die Fleischesser die Veganer mit Aussagen wie: "Körneresser", "iss dein Gras". Ich habe vorhin gelesen: "Flugmango zwischen den Stockzähnen" etc.

Eine Vegane, pflanzenbasierte Ernährung ist möglich, das beweisen viele wissenschaftliche Studien, auch wenn sie etwas komplizierter ist als die Ernährung mit Milch, Käse, Eiern, Fleisch und Fisch etc. Viele Profisportler ernähren sich mittlerweile vegan und sind Top-fit - und es werden immer mehr. Vergessen darf man auch nicht, dass der durchschnittliche Veganer sehr viel mehr gesundes Gemüse und Obst und Nüsse isst als der durchschnittliche Omnivor. Man kann auch als Omnivor unter Mangelernährung und Mineralstoffmangel leiden.

Ausgangsfrage für die Diskussion sollte sein: "Womit rechtfertigen die Carnivoren das Leid, das sie den Tieren zuführen?" oder: "mit welchem Recht bist du Teil von dem System, das den Lebensraum Ozean zerstört".

Ich würde mich über Argumente freuen (sofern sie nicht unterhalb der Gürtellinie sind).

Mo., 01.02.2021 - 18:04 Permalink
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Michael Steinwandter Mo., 01.02.2021 - 19:39

Antwort auf von Hans Ebner

Alles gut, ich verstehe "euch" sehr gut, und das, weil ich selbst vermutlich zu 90 % vegan bin (mal mehr mal weniger), auf Käse eben sehr schwer verzichten kann und bei Fleisch eher der "Essensretter" bin, und vielleicht 2-mal im Jahr mir selbst was kaufe (aber zu Hause kochen wir nie mit Fleisch).

Zu deinen Fragen: ich wollte nicht sagen, dass Carnivore besser sind als Veganer, oder umgekehrt. Diese "Strategie" von den Veganern eine 100%ige Umstellung zu fordern wird in 0% Erfolgsrate enden. Zudem in einem traditionsreichen Landl wie hier trifft man bald mal auf Widerstand. Als ich z.B. im Studium (Exkursion) in einem Berggasthof auf das Angebot einging, den hauseigenen Saibling zu nehmen, meinte jemand neben mir (den ich nicht kannte), als das Gericht ankam, "wie ich nur so schrecklich sein kann?"... nicht vorher beim bestellen, sondern beim "Anschnitt". Das hat in mir viel Zorn und kaum Reflexion ausgelöst.
Viele Faktoren haben mich zu meinen aktuellen flexitarischen Essensstil gebracht (Filme, Fakten, Bücher, Inspirationen), aber sicher nicht radikale Missionierung.

Bezüglich Almen: da das auch Teil meines Forschungsfelds ist, muss ich doch widersprechen. Almen – vor allem sanft bewirtschaftete – sind nicht natürlich, jedoch gelten als semi-natürlich welche sehr oft eine höhere Biodiversität aufweisen als nicht-bewirtschaftete Flächen. Almauflassungen führen sogar stellenweise zu größeren Problemen wie Erosionen, Anreicherung von organischem Material und höherem Risiko von Schneegleitungen. Nicht so sehr die Waldgrenze wäre höher, aber der Zwergstrauch-Gürtel.

Ich bin eben der Meinung, dass Inspiration mehr hilft, denn ein "Veganuary: probier es mal aus!" macht mehr als ein "Wie kannst du nur!". Die Umstellung muss im Kopf (und Herzen) passieren, geht aber nicht bei jeden gleich schnell. Beschimpfungen beider Seiten verhärten nur Fronten.

Es gilt mehrere Schritte zu machen, und der wichtigste ist eben Schluss mit der Massentierhaltung jeglicher Art. Wieso nicht zuerst 60% Veränderung fordern und viele Leute als Unterstützung haben als 100% und gar keine? Um die 40% kümmern wir uns danach ;)

Mo., 01.02.2021 - 19:39 Permalink