Chronik | Verkehrunfälle vom Wochenende

Tatort Zebrastreifen

Dass der Zebrastreifen ein sicherer Ort der Straßenüberquerung ist - die Unfälle vom Wochenende sprechen eine andere Sprache.

Wir lernen es den Kleinsten, schwarz-weiß ist sicher, wir sehen ihn als Insel der Sicherheit und doch häufen sich die Unfälle gerade dort: am Zebrastreifen.

Die erschreckende Bilanz dieses Wochenendes: Eine 83-jährige Frau aus Gries wollte am Sonntagabend in der Fagenstraße nahe dem Altenheim die Straße überqueren. Auf dem Zebrastreifen. Es war 18.40, dunkel, schlechte Sicht. Die 33-jährige Fahrzeuglenkerin hatte die alte Passantin laut eigenen Angaben "nicht gesehen", fuhr sie an. Schwerverletzt wurde die 83-Jährige ins Bozner Krankenhaus gebracht, in Lebensgefahr schwebt sie nicht. Für einen 27-jährigen Fußgänger aus Terenten, endet der Zusammenprall mit einem Auto noch einmal glimpflich. Angefahren am 12. Jänner, um 19.20 Uhr, aucher er am Zebrastreifen inmitten des Dorfes. Laut Medienberichten soll der Mann noch gestern abend das Brunecker Krankenhaus verlassen haben. Er hatte sich nach seinem Handy gebückt, das er neben dem Zebrastreifen verloren hatte. Von hinten wurde er angefahren, wurde durch die Luft geschleudert, im Auto saß ein Bekannter.

Wie der Auto Club Europa (ACE) im März 2013 anhand von Daten des Statistischen Bundesamtes (Destatis) ermittelt hat, findet fast jeder fünfte Fußgängerunfall innerhalb geschlossener Ortschaften an einem Fußgängerüberweg statt. Besonder gefährdet: Senioren und Kinder. "An Fußgängerwegen verunglückten 2010 rund 5.100 Personen. Und das, obwohl sich Autofahrer nur mit mäßigen Geschwindigkeit dieser speziell markierten Fahrbahnüberquerung nähern dürfen", schreibt Focus.de.

Trügerische Sicherheit für die Schutzsuchendsten?  Die deutsche Bundesarbeitsgemeinschaft "Mehr Sicherheit für Kinder" plädiert für Fußgängerampeln denn sie hat nachgewiesen, "dass Zebrastreifen nur dann funktionieren, wenn das Kind mit selbstbewusster Geste an den Straßenrand tritt, mit der Hand ein deutlich sichtbares Halt-Zeichen macht, Blickkontakt mit dem Autofahrer aufnimmt und wartet, bis der Autofahrer den Blick erwidert und bremst." Provokant fragt die Arbeitsgemeinschaft: "Kennen Sie Kinder, die sich an diese Regelung halten?" Gibt es Erwachsene, die sich an diese Regelung halten?