Der € und wir...
Guter Artikel; man sollte aber auch daran denken daß Fehler nicht nur von den Italienern(und Südländern im allgemeinen) gemacht wurden. Einverstanden mit den Reformen; in Italien werden sie seit Jahrzehnten vor sich hergeschoben. Laut Meinung von Experten würde allein eine gscheide Verwaltungs- und Justizreform wenigstens 1% Wachstum mehr bringen; was allein dazu führen würde die Schuldenlast erträglicher zu gestalten. Und natürlich gibt es die einfachen Populisten die per neuer Währung und Abwertung jede Reform lieber vermeiden wollen. Das geht aber nicht; Reformen sind nicht mehr aufschiebar sonst fährt der Zug des 21. Jh's ohne Italien ab. Aber wir sollten auch immer daran denken daß Deutschland ein Modell entwickelt hat das vor allem auf den Export setzt; dabei wurde das von der EU vorgegebene Inflationsziel von 2% unterlaufen; das heißt daß die deutschen Löhne im Mittel weit weniger gestiegen sind als die deutschen Produktivitätszuwächse(oder auch Lohnstückkosten). In der deutschen Exportwirtschaft (Maschinenbau, auch Automobilindustrie) werden sehr hohe Löhne gezahlt; gerade aber im Binnenmarkt sind sie sehr niedrig und müssen nicht selten per 'Sozialhilfen' aufgestockt werden. Da aber Export und Geld in die gleiche Richtung fließen ist der Erfolg Deutschlands die Schulden der anderen; platzt der € sind Billionen deutscher €s weg/futsch. Es wird noch weitergehen; In Deutschland ist nicht absehbar daß sich die Beggar-thy-neighbour Politik ändert; bei mir in Italien sind weitere Reformschritte auch nicht absehbar; wir haben zurzeit nichtmal eine richtig funktionierende Regierung. Soll aber der € als Erfolgsmodell zusammenbleiben dann müssen sich alle bewegen; die Trennung in 'Brave' und 'Böse' ist dabei wenig hilfreich; ansonsten liefern sich die Mitglieder einen negativen Steuer- und Lohnwettlauf nach unten. Wollen wir das? Ich denke Nein; diese Erkenntnis setzt sich langsam durch; der heutige Kurs ist eher dabei weniger zu reformieren sondern vielmehr die Wirtschaftsstruktur in den Krisenländern nachhaltig zu zerstören. Den Deutschen wird auch langsam gewahr daß es eines Tages keine Alternativziele für die eigenen Exporte mehr gibt; dann erst wird man sich auf die EU Nachbarn zurückbesinnen. Macht man so weiter wird der € aber zerstört weil die Akzeptanz für die Währung in den Krisenländern nicht mehr gegeben ist; ab einen bestimmten Zeitpunkt kommt dann eher der Mittelfinger. Dann sind Geld und Markt weg; am Ende vielleicht sogar der Frieden.