Politik | Mobilität

Das Gewicht der Gemeinden

Bozen, Meran und Leifers sollen weiterhin ein Wörtchen mitreden: Im Zuge der Kapitalerhöhung der SASA AG wird eine Nebenvereinbarung abgeschlossen.
sasa bus autobus
Foto: Asp

Groß war der Aufschrei vor allem in Bozen und Meran gewesen: Mit der Kapitalerhöhung von knapp 16,7 Millionen steigt die Beteiligung des Landes an der SASA AG von 17,79 auf 88,13 Prozent. Die bisherigen Mehrheitseigentümer – Gemeinde Bozen, Gemeinde Meran und Gemeinde Leifers – werden auf einen Schlag zu Kleinaktionären, und fürchten um ihr Gewicht bei strategischen Entscheidungen, vor allem was den Transport auf lokaler (Gemeinde-)Ebene betrifft. Eine der Forderungen aus den Gemeinden: Keine von ihnen soll überstimmt werden können, wenn es um Fragen der Mobilität auf dem eigenen Gemeindegebiet geht. Außerdem müsse die Vertretung im SASA-Verwaltungsrat und im Steuerungsausschuss gesichert bleiben.

 

Bekanntlich soll die Inhouse-Gesellschaft SASA AG künftig nicht nur die urbanen Räume bedienen, sondern auch die Bus-Zubringerlinien in den Ballungsräumen von Bozen, Meran, Brixen und Leifers. 15,7 statt der bisherigen 8,2 Millionen Kilometer im Jahr soll die SASA befahren – von insgesamt 37 Millionen südtirolweit. Bis Dezember 2021 soll die Umwandlung in eine Inhouse-Gesellschaft unter Dach und Fach sein. Dabei sollen die Gemeinden nicht durch die Finger schauen, betont nun Mobilitätslandesrat Daniel Alfreider. Die Landesregierung hat eine gesellschaftliche Nebenvereinbarung gutgeheißen, die den Gemeinden Mitsprache sichert. Wie genau das Mitspracherecht weiterhin gewährleistet werden soll, teilt die Landesregierung nicht mit. Nur so viel: Bozen, Meran und Leifers hätten der Nebenvereinbarung bereits zugestimmt.

“Mit der Kapitalerhöhung stärken wir SASA und schaffen die nötigen Voraussetzungen, damit sich die Inhouse-Gesellschaft am Kapitalmarkt solide präsentieren und Investitionen unabhängig finanzieren kann”, betont Landesrat Alfreider. “Die Investitionen betreffen zum einen die Digitalisierung im Unternehmen, die schrittweise Umrüstung der Flotte auf nachhaltige Antriebsformen und den Ausbau der Dienste im Sinne eines fairen, smarten und umweltfreundlichen Angebotes im öffentlichen Nahverkehr für die Fahrgäste.”